Das Imperium schlägt zurück! Sam Sunderland gewinnt Dakar 2022

Der GasGas-Pilot siegt vor Pablo Quintanilla (Honda) und Matthias

Das Imperium schlägt zurück! Nach zwei Jahren Honda-Dominanz ist die Rally Dakar wieder in österreichischen Händen, Sam Sunderland gewinnt die 44. Auflage der härtesten Rallye der Welt zum zweiten Mal nach 2017, erstmals auf der KTM-Tochter GasGas. Zweiter wird der Chilene Pablo Quintanilla auf Honda mit 3:27 Minuten Rückstand auf den Engländer, Platz drei holt der Österreicher Matthias Walkner (KTM), 6:47 Minuten hinter Sunderland.

Die Schluss-Attacke von Quintanilla und Honda kam zu spät

Pablo Quintanilla, Zweiter der Gesamtwertung vor der letzten Etappe mit etwas mehr als sechs Minuten Rückstand auf Sam Sunderland, quetschte noch einmal alles aus seiner Honda und kam als Erster zur ersten Zeitkontrolle, 41 Sekunden vor seinem Teamkollegen Ricky Brabec. Sunderland wurde mit über einer Minute Rückstand Dritter, hatte aber alles im Griff. Letztlich gewann der Chilene zwar die Schlusseppate von Bisha nach Jeddah, den mehr als Platz zwei war letztlich aber nicht mehr drinnen.

Walkner riskiert nicht mehr Kopf und Kragen und fährt souverän aufs Podium

Nachdem auch Walkner keine realistische Chance auf den Sieg hat, ist das Podium das anvisierte Ziel für die Schlussetappe - vor allem, weil gegen Quintanilla an diesem Tag kein Kraut gewachsen war. Nach dem Sieg von 2018 und zwei zweiten Plätzen von 2017 und 2019 schafft es der Kuchler nun zum vierten Mal auf das Dakar-Podium. Mit einem dritten Platz, der 44. Ausgabe der Dakar-Rallye kann Walkner sehr gut leben und freut sich nach seinem letztjährigen Weltmeistertitel auf seine mittlerweile vierte Dakar-Trophäe. 

"Jetzt habe ich die Beduinen in allen Größen daheim", freut sich Walkner

Walkner unmittelbar nach dem Zieldurchgang: "Es ist ein Wahnsinns-Gefühl jetzt gesund im Ziel und am Podium zu sein. Ich hab eine riesengroße Freude und weine dem Sieg keine Sekunde nach! Es sind so viele und lange Fahrtage an denen so viel passieren kann. Die vergangenen zwei Dakar-Teilnahmen waren sehr schwer und unglücklich für mich. Jetzt alles in dieser Form zurückzubekommen und auch an das Team zurückgeben zu können, an alle Menschen, die immer mitfiebern und mir die Daumen drücken, an meine Freunde,  Familie und meine Freundin - das ist richtig schön." Zur Schluss-Etappe meinte der Österreicher: "Der heutige Tag war nochmal sehr anspruchsvoll. Das Roadbook hatte viele Noten, extrem viele schlecht sichtbare Straßen und ich habe zu Beginn nur versucht möglichst gut rein zu kommen. Mir war bewusst, dass wenn ich mich verfahre, auch das Podium gefährdet sein könnte. Ich habe den Rhythmus gut gefunden und dann das Tempo etwas erhöht, aber mein primäres Ziel heute war ganz klar das Podium, unter normalen Umständen wäre sich der Sieg sowieso nicht mehr ausgegangen. Die Zeitabstände zeigen auch, wie knapp es heuer war und wie eng die Dichte mittlerweile ist. Ich bin sehr dankbar über den Ausgang. Wir haben uns den "Allerwertesten aufgerissen", sehr viel am Motorrad herumprobiert und getüftelt. Dass das alles dann nach knapp 40 Fahrstunden so aufgeht, ist natürlich ein Traum. Danke an mein ganzes Team! Jetzt habe ich einen Beduinen in allen Größen daheim!"

Für Sam Sunderland ist es bereits der zweite Titel nach 2017

Der Titel des Rally-Dakar-Champions geht an Walkner's langjährigen Teamkollegen Sam Sunderland, der seit heuer für die KTM-Schwester GasGas startet. Für Sunderland ist es nach 2017 der zweite Dakar-Titel. Nach zwölf Tagen beendet der Brite das Rennen mit einer Gesamtzeit von 38 Stunden und 47 Minuten. Mit nur dreieinhalb Minuten Vorsprung vor Pablo Quintanilla und sechseinhalb Minuten vor Walkner. Eine unglaublich enge und spannende Dakar, bis zum letzten Kilometer. 

Gesamtwertung nach der Rallye Dakar 2022

POS.DRIVE-TEAMTEAMTIMEVARIATIONPENALITY
13(GBR) SAM SUNDERLANDGASGAS FACTORY RACING38H 47' 30''
27(CHL) PABLO QUINTANILLAMONSTER ENERGY HONDA38H 50' 57''+ 00H 03' 27''00H 01' 00''
352(AUT) MATTHIAS WALKNERRED BULL KTM FACTORY RACING38H 54' 17''+ 00H 06' 47''
442(FRA) ADRIEN VAN BEVERENMONSTER ENERGY YAMAHA RALLY TEAM39H 06' 11''+ 00H 18' 41''
588(ESP) JOAN BARREDA BORTMONSTER ENERGY HONDA39H 13' 12''+ 00H 25' 42''00H 03' 00''
611(CHL) JOSE IGNACIO CORNEJO FLORIMOMONSTER ENERGY HONDA39H 25' 36''+ 00H 38' 06''
72(USA) RICKY BRABECMONSTER ENERGY HONDA39H 33' 34''+ 00H 46' 04''00H 14' 00''
829(USA) ANDREW SHORTMONSTER ENERGY YAMAHA RALLY TEAM39H 33' 38''+ 00H 46' 08''
943(USA) MASON KLEINBAS WORLD KTM RACING39H 36' 37''+ 00H 49' 07''
1018(AUS) TOBY PRICERED BULL KTM FACTORY RACING39H 36' 50''+ 00H 49' 20''00H 06' 00''

Tagesergebnisse Rallye Dakar 2022 Etappe 12

POS.DRIVE-TEAMTEAMTIMEVARIATION
17(CHL) PABLO QUINTANILLAMONSTER ENERGY HONDA01H 40' 00''
218(AUS) TOBY PRICERED BULL KTM FACTORY RACING01H 40' 18''+ 00H 00' 18''
311(CHL) JOSE IGNACIO CORNEJO FLORIMOMONSTER ENERGY HONDA01H 40' 29''+ 00H 00' 29''
488(ESP) JOAN BARREDA BORTMONSTER ENERGY HONDA01H 41' 13''+ 00H 01' 13''
543(USA) MASON KLEINBAS WORLD KTM RACING01H 41' 23''+ 00H 01' 23''
677(ARG) LUCIANO BENAVIDESHUSQVARNA FACTORY RACING01H 42' 38''+ 00H 02' 38''
752(AUT) MATTHIAS WALKNERRED BULL KTM FACTORY RACING01H 42' 57''+ 00H 02' 57''
83(GBR) SAM SUNDERLANDGASGAS FACTORY RACING01H 43' 25''+ 00H 03' 25''
915(ESP) LORENZO SANTOLINOSHERCO FACTORY01H 44' 18''+ 00H 04' 18''
10158(ARG) DIEGO GAMALIEL LLANOSXRAIDS EXPERIENCIE TEAM01H 44' 35''+ 00H 04' 35''

Bericht vom 14.01.2022 | 11.017 Aufrufe

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