Red Bull Romaniacs Offroad Tag 1

Jarvis und Lettenbichler kämpfen um den Tagessieg

Vier Tage Wettkampf entlang einer 600km langen, anspruchsvollen Naturstrecke durch die Berge der Südkarpaten: das ist die Red Bull Romaniacs. Für viele Fahrer ist die Rallye der Höhepunkt der Saison und gleichzeitig die schwerste Prüfung. Die Verbindung aus ultimativem Fahrspaß und extremen Herausforderungen bringt die besten Extrem-Enduro Fahrer der Welt nach Hermannstadt (Sibiu), Rumänien. In der Silber-Klasse dominieren die Neuseeländer.

Beim Eintreffen der Teilnehmer am Offroad-Start 50 Kilometer sudlich von Sibiu prasentierte sich der erste Offroad-Renntag der Red Bull Romaniacs 2015 zwar noch kuhl und nebelig, die Fahrer aus 40 Nationen wurden aber trotz der Regenschauer mit trockenen Bodenverhaltnissen uberrascht. Im Tagesverlauf entwickelte sich das Wetter sogar sonnig und bot den Startern faszinierende Aussichten, die einige der Teilnehmer sogar genießen konnten: Zum Beispiel Graham Jarvis (UK, Husqvarna), der nach seinem dritten Prolograng als Erster auf die Stecke ging und eine mehr als solide Leistung bot. Der "Konig der Karpaten" fuhr weite Teile des Rennens komplett alleine und ohne grobere Probleme. Jarvis absolvierte selbst schwierigste Passagen wie "10A" und "Please no Rain" absolut meisterlich und erreichte relativ erholt als Erster das Tagesziel. Der Ausnahmeathlet erwahnte im Ziel nur kurz, dass "hohes Gras" zu Beginn des Renntages "etwas storend" war und verschwand verschmitzt lachelnd im Hotel. Seine Top-Form bewies Jarvis in einer der hartesten Sektionen des Tages: dem Streckenteil "Heavy Start", den nur er und Andreas Lettenbichler (DE, KTM) ohne fremde Hilfe bewaltigen konnten.

Lettenbichler, der als Vierter ins Rennen ging, fuhr in der ersten Tageshalfte schnellere Zeiten als Jarvis und wurde bis zum Servicepunkt sogar als moglicher Tagessieger gehandelt. In der zweiten Rennhalfte verlor der Deutsche zwar noch 4 Minuten auf Jarvis, zeigte aber trotzdem eine der bemerkenswertesten Performances des Tages. "Led" pflugte unbeeindruckt durch alle Herausforderungen der Strecke und musste nur einmal kurz vom Gas als ein anderer Fahrer vor ihm auf einem Steilhang hangen blieb. Im direkten Schlagabtausch mit Teamkollegen Jonny Walker (UK, KTM) konnte Lettenbichler den jungen Briten in der Sektion "Heavy Start" durch die bessere Linienwahl abhangen und einen entscheidenden Vorsprung herausfahren, den er bis ins Ziel behielt.

Schlechter Tag für Walker

Zu Beginn des Offroad-Arbeitstages sah die Welt fur Jonny Walker noch durchaus zufriedenstellend aus. Walker kam gemeinsam mit Alfredo Gomez (ESP, Husqvarna) und Andreas Lettenbichler vom Start weg in einen schnellen und effizienten Rhythmus, was sich nach dem Servicepunkt aber andern sollte. In "Heavy Start" brauchte der Vorjahressieger gleich mehrere Anlaufe, die wertvolle Zeit kosteten. Ein paar Navigationsfehler und kleinere Sturze spater erkannte Walker dann, dass er sich mit nur einem dritten Tagesrang abfinden muss. Trotz seines Podiumsplatzes hakte Jonny den ersten Offroad-Renntag enttauscht als "schlechten Tag" ab.

Auch Alfredo Gomez, der nach seinem Teamkollegen Jarvis als Zweiter auf die Strecke ging, beendete den Tag nicht unbedingt zufrieden mit seiner Leistung. Der Madrilene kam nach einigen Sturzen und Problemen mit seinem GPS-Naviga1onsgerat als 5ter ins Ziel. Zur Entschadigung darf sich Gomez aber uber den hervorragenden achten Tagesrang seiner Schwester Sandra in der Bronze-Klasse freuen, die bei ihrer ersten Red Bull Romaniacs bisher fur beachtliche Furore sorgt.

Das generelle Feedback der Bronze-Klasse Starter war sehr positiv, die meisten Fahrer erreichten das Ziel entspannt und bestens gelaunt. Einige Teilnehmer gingen sogar soweit, die 2015er Ausgabe der Red Bull Romaniacs als "relativ leicht" zu bezeichnen - ohne zu ahnen, was ihnen am nächsten Renntag bevorsteht...

Hohes Schwierigkeitslevel in der Silber-Klasse

Wahrend auch in der Silber-Klasse einige Fahrer den ersten Renntag als "uberschaubar" bezeichneten, war der Großteil des Silber-Starterfeldes schwer beeindruckt vom hohen Schwierigkeitslevel der zweit-schwierigsten Rennklasse der Red Bull Romaniacs. Schon kurz nach dem Start sorgte ein steil ansteigendes Flussbett fur erheblichen Verschleiß von Kondition, Kraft und Material. Nach dem Servicepunkt fuhrte dann ein weiterer Steilhang viele Fahrer zunachst in Verzweiflung und schließlich in die Arme der freiwilligen Helfer vor Ort. Zusatzlich leerten einige respekteinfloßende Steilabfahrten die Batterien der Silber-Teilnehmer und sorgten fur erheblichen Adrenalin-Ausstoß. Den Tagessieg in der Silber-Klasse holte sich schließlich der Neuseelander Kevin Archer, 5 weitere seiner Landsmanner landeten unter den Top-8 der Silber- Wertung!

Der zweite Offroad-Renntag fuhrt die Teilnehmer nur knapp außerhalb von Sibiu, direkt in den bevorzugten Enduro-Spielplatz der Einheimischen. Nach dem Start in Tocile fuhrt die Strecke durch das Sadu-Tal zum Servicepunkt im Arena Platos-Paltinis Skigebiet. Im Ziel in Sibiu erwartet die Fahrer dann eine spektakulare Steilwandfahrt unmittelbar uber den Cibin-Fluß.

Die Resultate der Red Bull Romaniacs findet ihr unter: www.redbullromaniacs.com

Autor

Bericht vom 16.07.2015 | 4.261 Aufrufe

Empfohlene Berichte

Pfeil links Pfeil rechts