Stimmen von der Pressekonferenz: Rennen ist Nebensache für Toppiloten

Das Final-Rennen in Valencia erschien für die Anwesenden bei der Pressekonferenz Nebensache und so sprach man über die Tests nächste Woche.

Stimmen von der Pressekonferenz: Rennen ist Nebensache für Toppiloten

Die anwesenden MotoGP-Piloten der Pressekonferenz am Donnerstag in Valencia sahen dem Saisonfinale entspant entgegen. Was viel mehr zählte war, dass ab Dienstag das neue Jahr beginnt und die Piloten ihre neuen Maschinen erhalten und probieren dürfen. Das Rennen selbst gehen zumindest die derzeit vier besten Fahrer dieser Klasse entspannt an.

Valentino Rossi: Letzter Sieg 2004

Rossi hat weder etwas zu verlieren, noch zu gewinnen. Die Titelentscheidung ist durch, er hat die neunte WM-Krone seit Sepang im Sack. Doch etwas wurmt den unglaublich ehrgeizigen Italiener eben doch noch - gerade in Valencia. "Das letzte Mal, dass ich hier gewonnen habe, war 2004", sagte der Yamaha-Star. "Das ist schon eine ganze Weile her. Wir müssen es besser machen." Und dementsprechend sehe auch seine Herangehensweise an dieses Wochenende aus. "Es ist jetzt möglich, dass man einfach an das Ergebnis denkt."

Wenn Rossi ein Jahr zurückdenkt, dann läuft es ihm kalt den Rücken herunter. "Letztes Jahr war ich zwar auf dem Podium, doch das Rennen war schlecht für uns", erinnerte er sich. "Ich habe einfach keine gute Pace hinbekommen. Das Wetter war mit dem Regen auch ein großes Problem. Hoffen wir also auf besseres Wetter hinsichtlich der Temperaturen und dem Regen."

Dann griff The Doctor das Thema Testfahrten auf. "Es wird sehr wichtig", sagte er ernst. "Ich denke, dass wir den ersten Prototypen des neuen Motorrades für 2010 testen werden und es wird interessant sein, das Bike hier in Valencia auszuprobieren, da es eine sehr schwere Rennstrecke ist. Ich muss die Motivation und die Konzentration für diesen Test wahren, da er sehr wichtig ist." Daher bleibt den MotoGP-Piloten der Montag, um sich von den Feierlichkeiten am Sonntagabend zu erholen.

Casey Stoner: Kein wenn und aber

Casey Stoner ist sich sicher, dass die vielen Spekulationen nichts bringen. Der Australier hatte mitten in der Saison drei Rennen auslassen müssen, um sich von seinen extremen Ermüdungserscheinungen zu erholen. Doch nachdem er in Estoril zurückkam, dort Rang zwei im Rennen holte und darauf auf Phillip Island sowie in Sepang Siege folgen ließ, ist er wieder im Geschäft. "Es kam spät, aber ich denke, so wie meine Saison verlaufen ist, die Meisterschaftsentscheidung nicht anders ausgesehen hätte", schloss er die Eventualitäten aus.

"Viele Leute reden über die 'wenns und abers', aber um ehrlich zu sein, hätten wir vielleicht nicht mal wieder um Rennsiege kämpfen können, wenn ich meine Gesundheit nicht an erste Stelle gesetzt hätte", machte das Ducati-Ass noch einmal klar, wie ernst die Probleme waren. "Daher bin ich sehr zufrieden damit, wie die Saison gelaufen ist und die Dinge sehen für nächstes Jahr sehr gut aus für uns. Ich denke, dass wir 2010 um einiges stärker sein werden."

Jorge Lorenzo: Siegen oder eben nicht

Jorge Lorenzo muss beim letzten Rennen der Saison nun noch etwas mehr mit Köpfchen fahren, als ihm vielleicht lieb ist. Stoner liegt in der Gesamtwertung exakt 25 Punkte hinter dem Spanier. Sollte der Australier gewinnen und Lorenzo stürzen oder ausfallen, wäre der Vize-Titel weg. Beide haben momentan vier Siege auf dem Konto. "Wir müssen dieses Wochenende unser Ziel verstehen", erklärte der Yamaha-Pilot. "Wenn wir ein gutes Rennen fahren und schnell sein können, dann können wir es versuchen [zu gewinnen]. Wenn wir nicht so schnell sind, ist es das Cleverste Zweiter zu werden und an die Meisterschaft zu denken."

"Nachdem ich den Kampf um den WM-Titel verloren habe, ist Zweiter eine gute Position", erklärte er weiter. "Jeder will den Weltmeister-Titel gewinnen, aber manchmal ist das einfach nicht möglich und du musst das schätzen, was du bekommst."

Dani Pedrosa: Technische Verbesserungen müssen her

Dani Pedrosa leidet etwas darunter, dass er oftmals mit Stoner, Rossi und Lorenzo nicht mithalten kann. Nur ein Sieg steht bei ihm bisher zu Buche - so wenige wie noch nie seit seinem Aufstieg in die MotoGP-Klasse im Jahr 2006. Bisher konnte er jedes Jahr immer zwei Rennen gewinnen. "Wir wollen unsere Resultate wirklich verbessern und besser sein, als wir es in der Vergangenheit waren", sagte der Spanier. "Jeder spielt eine große Rolle und ich schätze das wirklich sehr. Aber viel mehr als die Belegschaft würde ich lieber den technischen Part verbessern." Damit spielte Pedrosa darauf an, dass heute der Wechsel von Ducati-Projektleiter Livio Suppo ins Honda-Werksteam bekannt wurde.

Doch auch Pedrosa blickt mehr nach vorn und auf die Tage nach dem Rennen vom Sonntag. "Das wird ein wirklich wirklich wichtiger Test für uns", schielte er auf Dienstag und Mittwoch nächster Woche. "Es ist das erste Mal, dass wir das nächstjährige Bike testen können und wir müssen dessen Leistung prüfen." Die neue Honda soll wohl einen ähnlichen V4-Motor wie 2009 haben, doch das Chassis und das Fahrwerk soll komplett überarbeitet worden sein.

©adrivo Sportpresse GmbH
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Foto: ©Ronny Lekl

Bericht vom 06.11.2009 | 1.636 Aufrufe

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