Superstock ÖM
Superstock ÖM |
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Das Finale der österreichischen Superstock Meisterschaft wurde im tschechischen Brünn gefahren. Einige Läufe fanden heuer im Rahmen der RTS-Clubsportrennen statt, andere wie auch das Finale im Rahmen der IOEM (Alpe Adria Serie). Die Ausgangslage war in beiden Klassen ähnlich. Jeweils zwei Kandidaten kämpften um den Titel. Obwohl der jeweils Führende bereits im letzten Rennen hätte alles klar machen können. In der Klasse Superstock 1000 standen die Konkurrenten Helmut Schleindlhuber und Günter Sendlhofer nebeneinander am Start. In der Klasse Superstock 600 konnte Wolfgang Kerbl nur von der Boxengasse aus zusehen. Er hat sich beim Training leider verletzt und musste nach der Disqualifikation beim letzten Rennen einen weiteren Tiefschlag einstecken. Auch Helmut Schleindlhuber hatte den 1000er Titel schon so gut wie in der Tasche. Doch beim letzten Lauf am Pannoniaring warf er seine GSX-R ins Kies, obwohl sein Gegner Sendlhofer nach einem Abflug schon im Fahrerlager schmollte. Bei den 1000ern konzentrierten sich alle auf das Duell zwischen Sendlhofer und Schleindlhuber. Man könnte meinen dass Sendlhofer mit seiner Ducati 1098S in Brünn eigentlich einen Nachteil hat, doch viel war davon nicht zu sehen als er gegen Mitte des Rennens deutlich vor der GSX-R von Schleindlhuber lag. Sendlhofer ließ gegen Ende des Rennens ein wenig nach und Schleindlhuber legte zu. So wurde es noch knapp, doch Sendlhofer blieb vorne und holt sich den Staatsmeistertitel in der 1000er Klasse der Superstock ÖM. Glück und Unglück hatten beide Titelaspiranten im Laufe der Saison gepachtet. Schleindlhuber schied wegen einem technischen Defekt beim ersten Lauf am Hungaroring aus, Sendlhofer in der Saisonmitte beim Lauf in Brünn. Sendlhofer hatte zu Beginn der Saison an der Ducati noch die größeren Abstimmungsprobleme welche im Laufe der Saison jedoch weitgehend beseitigt werden konnten. Nach dem Rennen lagen die Nerven blank. Nur so kann man die unsportlichen Beschimpfungen im Fahrerlager nach dem Rennen deuten. Doch der Winter wird lang und bis zur nächsten Saison sind alle Wunden geheilt. Bis dahin sollten alle wieder topmotiviert und ohne Frust im Bauch ins erste Rennen gehen. Das Material des Staatsmeisters Sendlhofer:
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Beim vorletzten Lauf im Kies und am Ende dann doch noch Staatsmeister. Der Supermoto-Intercup Promotor holt sich an seinen freien Wochenenden den Staatsmeistertitel in der großen Klasse. |
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Bei den 600ern hatte Klaus Grammer eine einfache und gleichzeitig schwierige Aufgabe zu meistern. Der Gegner saß untätig in der Boxengasse und er selbst musste im dichten Alpe-Adria Starterfeld der drittbeste Österreicher werden. Rund um ihn fighteten jedoch Tschechen, Ungarn und natürlich auch Österreicher um den Alpe-Adria Titel, während er selbst nur auf den Superstock ÖM Titel aus war und jeglicher Auseinandersetzung aus dem Weg ging. Die Honda Piloten Schrammel und Kerschbaumer zogen davon und machten sich das Duell um den Sieg in der IOEM - Alpe Adria Klasse aus. Kerschbaumer war im Rennen der schnellste Österreicher und holte sich auch den IOEM 600er Titel. Grammer fuhr den dritten Platz sicher nach Hause und holte sich mit seiner Kawasaki ZX-6R den Superstock 600 Staatsmeistertitel. Die größten Anstrengungen musste der Staatsmeister jedoch abseits der Rennstrecke auf sich nehmen. Denn beim Training am Samstag blieb die Maschine von Grammer nach einem Bruch vom Steuerkettenspanner leider liegen. Eigentlich rechnete er sich für dieses Wochenende keine großen Chancen mehr aus und fuhr ohne Mechaniker zum Rennen. Doch der Ausfall von Kerbl machte das Match wieder spannend und so musste er in einer Nacht-und-Nebel Aktion einen neuen Motor organisieren. Einfach das komplette Motorrad zu tauschen, wäre wegen des strengen Reglements nicht möglich gewesen. So fuhr er am Samstag Abend nach Wien und holte sich von Magic Alois einen Motor aus einem Vorführmotorrad. Danach fuhr er zurück nach Brünn wo zu seinem Erstaunen bereits eine komplette Mechanikercrew wartete. Sympathisanten aus dem Fahrerlager haben von der Misere gehört und die Nachtschicht im Ringrestaurant gegen eine Nachtschicht in der Grammer-Box getauscht. Es wurde wild geschraubt und bis zum Start war alles klar. Das Material des Staatsmeisters Grammer:
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Eigentlich wollte sich Grammer heuer auf sein Jus-Studium und aufs Motocross-Fahren konzentrieren. Doch ein Großindustrieller aus der Ziegelbranche holte ihn ins Racing Team Ziegel und finanzierte die komplette Saison. Grammer konnte seine heimische Pokalsammlung im Haus der Eltern (ja, der fast 40 Jahre alte Student wohnt noch bei den Eltern) um einen weiteren Staatsmeistertitel erweitern. |
Bericht vom 11.09.2007 | 2.551 Aufrufe