Romaniacs Tag 3

Die 3 Etappe der Red Bull Romaniacs führte die Fahrer von Sibiu aus in die beeindruckende Naturkulisse des Sebes Tals. Die längste Etappe der Rallye stand auf dem Programm, ganze 240 km hatten die Fahrer um 7:00 Uhr morgens noch vor sich.
 

Der längste Tag für alle Teilnehmer der Red Bull Romaniacs 2005! Die Rallye zieht von Sibiu aus in Richtung der Berge in die aufregende Wildnis rund um den Stausee bei La Pisc. Die Strecke bietet jede Menge Single Trails, mit steilen Holzziehwegen und einigen technisch anspruchsvollen Abfahrten durch die dicht bewaldeten Täler. Eine ungemein ansprechende Kombination von ständigem Auf und Ab auf der einen Seite, und traumhaften Pfaden entlang der Bergkuppen auf der anderen Seite. Auf jeden Fall sind Fahrtechnik, effizienter Fahrstil und jede Menge Ausdauer schwer gefragt!


Romaniacs Tag 1 - Prolog
Romaniacs Tag 2 - The Appetizer
 

Die heutige Strecke war technisch nicht ganz so anspruchsvoll wie die des Vortages, viele zügige Single Trails über die Bergkuppen des Sebestales sollten den Teilnehmern nicht allzu viel abverlangen. Aber es wäre nicht die Red Bull Romaniacs wenn Martin Freinademetz nicht noch zu Schluß einige gepfefferte Sektionen für seine Fahrer eingebaut hätte. "Damit die Burschen auf Temperatur bleiben...", sagte der Veranstalter mit einem breitem Grinsen kurz vor dem Start.

Cyril Despres ging heute als Vierter ins Rennen, wurde aber bald nach dem Start durch einen schwerwiegenden Navigationsfehler gebremst. Unglaublich, aber wahr - das GPS Gerät an Cyrils Bike konnte nicht alle für diesen Tag angegebenen GPS-Punkte speichern und schickte den KTM Werksfahrer ins Nirvana. Nach etwa 90 Minuten war das neue GPS Gerät am Servicepoint und Despres konnte weiterfahren. Cyril mag als eher introvertierter Charakter bekannt sein, aber wehe wenn der Mann wütend wird und seine ungebremste Entschlossenheit freisetzt...

Cyril begann eine unglaubliche Aufholjagd zur Spitze des Feldes, und in den folgenden 7 Stunden hatte jeder andere Teilnehmer das seltene Privileg, einmal Schulter an Schulter mit dem KTM Werkspiloten zu fahren. Despres schloß auf das Feld auf, überholte Fahrer auf Fahrer und war schlußendlich als erster im Etappenziel in Sibiu. Es war einmal mehr schlicht und einfach atemberaubend zu sehen, wie der Mann mit einem Motorrad umgehen kann - auch unter härtesten Geländebedingungen!

Zweiter nach Despres wurde ein ausnehmend stark fahrender Colomban Loic (FRA), der augenscheinlich seinen Rhytmus auf der Husqvarna gefunden hat. Nachdem er auf der ersten Etappe einige Checkpoints ausgelassen hatte, fuhr Loic heute fehlerlos, effizient und einfach sauschnell. Sein perfekter Ritt erntete ihm eine Verbesserung um 3 Plätze in der Gesamtwertung auf den derzeit 13. Gesamtrang.

Der dritte Platz ging heute an den ebenfalls fehlerlos gefahrenen Gerhard Forster (GER). Der deutsche Endurofahrer hat seine Wurzeln im Trialsport und liebt daher die extrem anspruchsvollen Sektionen besonders. Sein herausragender 4. Platz bei der Roof-of-Africa 2004 (bester Privatfahrer, bester Ausländer, bester Viertakt-Fahrer) beweist eindeutig, was der Junge drauf hat.

 

Die "Südafrika Gang" mit Riaan Van Viekerk und Darryl Curtis hatte heute mit vielen kleinen Navigationsfehlern ebenso zu kämpfen wie mit massiven technischen Problemen an ihren Bikes.

Riaan fuhr ein starkes Rennen bis er durch einen Navigationsfehler wertvolle Zeit verlor. Auf der darauffolgenden Aufholjagd stürzte der 6-fache Südafrikanische Enduromeister auf rutschigem Karpatengras und beschädigte die Auspuffbirne seiner Zweitakt KTM. Mit deutlich weniger Power stürmte Riaan Van Niekerk aber immerhin noch auf den 4. Platz ins Etappenziel der Profiklasse.

Darryl Curtis (RSA) musset sich ebenfalls mit technischen Problemen an seiner KTM EXC 250 herumärgern. Seine KTM hatte Temperaturprobleme, der Motor wurde heißer und heißer und schlußendlich musste der sympathische Südafrikaner bis zum nächsten Servicepunkt ohne Kupplung auskommen. Darryls Mechaniker wechselten zwar die Kupplung, der Motor hörte aber nicht auf zu überhitzen.

"Ich hatte mir WasserfIaschen überall auf dem Bike und an mir befestigt und musste ständig Wasser in den Kühler nachleeren. Das Wasser kam dann während der Fahrt am anderen Ende wieder aus dem Auspuff raus...", sagte Curtis im Ziel. Trotz all seiner technischen Schwierigkeiten blieb der Sieger der Roof-of-Afica 2004 beherzt am Gas und kam als respektabler 6ter ins Ziel.

Der Österreicher Erich Brandauer lieferte erneut eine solide Performance auf der heutigen Etappe und verpasste keinen einzigen Checkpoint. Obwohl der "mächtige Erich" kurz noch ein erfrischendes Bad bei einer der Flußdurchquerungen nahm, brachte der Husaberg Werksfahrer sein Arbeitsgerät als 5. ins Ziel, nur 5 Minuten hinter Van Niekerk.

US-Filmemacher Gregg Godfrey nahm wie Brandauer ebenfalls ein Bad in einem der Flüsse, Gregg entschied sich aber für die Vollbad-Variante mit Untertauchen. Nachdem er seine KTM wieder aus dem Wasser geholt hatte, ging es ans stundenlange Zer- und Trockenlegen der Maschine. Gregg war heute der letzte Fahrer im Ziel, und hatte trotzdem sein glückliches Grinsen im Gesciht.

Thomas Günther (GER) verpasste leider 2 Checkpoints und musste zähneknirschend 4 Stunden Strafzeit akzeptieren. Der pfeilschnelle Allgäuer war auf seiner Husaberg 550 gewaltig schnell unterwegs, holte auch in den technisch schwierigen Passagen alles aus seiner Maschine raus und zeigte einmal mehr sein hohes Fahrkönnen. Trotzdem nur Platz 13 für Günther auf der zweiten Etappe.

 

 

Alles in allem hatten die Fahrer heute einen perfekten Tag, mit etwas kühleren Temperaturen und einer herausragenden Strecke durch die atemberaubende Wildnis der Karpaten.

Overall Platzierungen nach Etappe 2 (02.08.2005)
1. Cyril Despres (FRA, KTM) 15:36:42
2. Gerhard Forster (GER, Beta) 17:45:57
3. Riaan Van Niekerk (RSA, KTM) 18:12:04
4. Darryl Curtis (RSA, KTM) 18:32:03
5. Erich Brandauer (AUT, Husaberg) 18:51:01
6. Peter Katai (HUN, KTM) 21:55:49
7. Dieter Happ (AUT, KTM) 23:35:06
8. Matthias Weichselmann (AUT, KTM) 23:58:59
9. Thomas Günther (GER, Husaberg) 25:41:52
10. Stefan Müller (GER, KTM) 26:02:46
 

Weitere Fotos, ein geniales Video sowie alle Ergebnisse findet ihr auf www.redbullromaniacs.com

 

TEAMKLASSE: DIE RUMÄNISCHEN JUNGSTARS ÜBERNEHMEN DIE FÜHRUNG, GEJAGT VON DER GIRL-POWER AUS ÖSTERREICH!

Die erste Etappe der Red Bull Romaniacs 2005 forderte harten Tribut von den Teamfahrern. Gleich 4 Teams mussten sich von der Rallye verabschieden und vielen der Teamfahrer waren die Strapazen des Montags deutlich anzusehen. Kein Kindergeburtstag und in jedem Fall kein Sonntagsausflug, die Red Bull Romaniacs belohnt eben nur die ganz Harten.

Die heutige Etappe war zwar technisch etwas leichter, dafür aber mit 200 km die längste im Verlauf der Rallye. Die Strecke ging durch atemberaubende Landschaften, über fliessende Hügelketten und gegen Ende dann auch wieder in einige selektive Waldstücke.

Emanuel Gyenes und Teampartner Laszlo Olah vom rümanischen Team Egly Racing 1 gingen als erste auf die Strecke und verfolgten eine klare Taktik: Kräfte schonen und trotzdem den Vorsprung auf die anderen Teams ausbauen. Es war einfach ein perfekter Tag für die rumänischen Youngsters, mit ausgezeichneter Navigation und flüssiger Fahrweise den ganzen tag lang. Laszlo Olahs ausgekegelte Schulter war kein Problem für das Team und so stand am Ende des Tages die Nummer 1 vor dem Teamnamen.

Lisi Mucha und Hannes Blauensteiner (AUT) vom Team Kornspitz hatten leider erneut Navigationsprobleme - eines der beiden GPS Geräte versagte auf halber Strecke den Dienst und das sympathische Duo verfranste sich einige Male leicht auf der Strecke. Die beiden versuchten trotzdem, nicht allzuviel Zeit auf Gyenes und Olah zu verlieren und konnten noch den ausgezeichneten zweiten Platz mit nur 7 Minuten Rückstand belegen.

Die Drittplatzierten Hannes Schurich (GER) und Marc Baumgartner (AUT) vom Team Dust'N Dirt konnten ihre Leistungen heute steigern und in der Gesamtwertung sogar das Siegerteam aus dem Vorjahr - Flatout Fightclub - überholen.

Team Flatout Fightclub aus Tirol (AUT) hatte heute ernsthafte Probleme mit der Navigation und konnten ihre starke Performance vom Vortag nicht wiederholen. Die beiden bekamen einige Strafstunden aufgebrummt und erreichten nur den 8. Tagesplatz. Die Mocker-Brüder fielen daher in der Gesamtwertung auf Platz 4 zurück.

Die heutige Etappe war definitiv etwas erholsamer für die Teams, die Strecke bot sogar mehrmals die Gelegenheit, einen kurzen Blick auf die sehenswerte Naturkulisse der rumänischen Karpaten zu werfen. Nur ein Team musste aufgeben, Oliver Post vom Team Highlander beendete durch einen ausgekegelten Finger die Red Bulll Romaniacs für das Team.


Overall Platzierungen nach Etappe 2 (02.08.2005)
1. Team Egly Racing 1 (ROM) 17:23:16
2. Team Kornspitz (AUT) 17:50:35
3. Team Dust'N Dirt (GER) 20:53:22
4. Team Flatout Fightclub (AUT) 22:28:20
5. Moto Verde TM (ROM) 25:10:41

Autor

Bericht vom 01.08.2005 | 2.577 Aufrufe

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