Erlkönig der Moto Guzzi V 100 Stelvio gesichtet!
Das Comeback der italienischen Reiseenduro
Spätestens seit der letzten EICMA war klar: Die Moto Guzzi V100 Stelvio wird zurückkommen! Nun dürfte es bis zur Markteinführung nicht mehr lange dauern, ein erster Erlkönig des Modells wurde gesichtet.
Im Frühling dieses Jahr wurden von aufmerksamen Spähern zwei bisher unveröffentlichte Modelle der Moto Guzzi V100 Stelvio gesichtet. Für ebenso aufmerksame Messebesucher dürfte die Entdeckung aber wohl keine große Überraschung darstellen, so wurde das Modell doch letztes Jahr mit dem Slogan "Stelvio returning soon" auf der Messe angeteasert.
Der Erlkönig verspricht Großes
In den letzten Wochen drehten daher einzelne Vorserien-Bikes Erprobungsrunden in Norditalien. Die Fahrerprobung soll nun offenbar in die finale Phase gehen, dies legen aktuelle Fotos von Prototypen aus Venetien nahe. Diese sind beklebt mit einer typischen Tarnfolie, um davon abzulenken, dass darunter nun das komplett serienfertige Motorrad steckt. Selbst die Schriftzüge sind bei genauem Hinsehen schon zu erkennen. Der Prominenteste ist jener auf der Kühlerabdeckung: "V100" ist der Hinweis, dass sich die neue Stelvio die technische Basis mit dem Sporttourer Mandello teilen könnte. Das würde bedeuten, dass der erst letztes Jahr vorgestellte, wassergekühlte V2 nun auch in der Reiseenduro-Neuauflage zum Einsatz kommt. Entsprechend werden die beiden Zylinder wieder Guzzi-typisch quer im Fahrtwind stehen und auch Rahmen, Einarmschwinge mit Kardanantrieb und semiaktive Federung wenig angepasst aus dem Sporttourer übernommen. Die Spitzenleistung dürfte sich wieder im Bereich von 115 PS bewegen. Das deutet bereits darauf hin, dass es Moto Guzzi offensichtlich nicht darum geht die leistungsstärkste Reiseenduro am Markt zu platzieren und auch die Dimensionen des Modells sind unterhalb der Platzhirsche R1250 GS und Multistrada V4 zu verorten.
Neue Details der V100 Stelvio
Dennoch soll die Stelvio kein Sparmodell werden: Neben dem Guzzi-typischen Kardanantrieb soll es die Ride-by-wire-Systeme und Sechsachsen-Sensorik als Basis für Kurven-ABS und Kurvenlicht geben. Andere Details beinhalten die segmenttypischen Zutaten wie breitere Lenker mit Handprotektoren, eine aufrechte Sitzhaltung und mehr Sitzhöhe, modulares Koffersystem, längere Federwege - zusätzlich zur Reiseenduro-typisch höher aufragenden Front. In dieser ist zudem auf unseren Fotos das Messelement eines Radartempomaten zu sehen, welches erstmals in einer Moto Guzzi zum Einsatz kommen wird. Am Heck ist ein ähnliches System zu sehen, was den Einsatz eines Totwinkelwarners nahelegt. Beides war nicht auf allen Prototypen verbaut, die wir vor die Linse bekommen haben, es wird sich also vermutlich um optionale Extras handeln. Moto Guzzi betreibt also offensichtlich massiven Aufwand für seine Rückkehr in das wohl derzeit wichtigste Marktsegment. Bei der V100 Stelvio könnte Moto Guzzi darauf zurückgreifen, das Modell nicht erst auf der EICMA im November vorzustellen, sondern abseits der Neuheiten anderer Hersteller im Rahmen der Guzzi World Days Mitte September erste Details zu veröffentlichen.
Weitere Informationen unter www.motoguzzi.com
FABIO
Weitere BerichteBericht vom 11.08.2023 | 24.548 Aufrufe