Beta RR Hard Enduro Test 2023

Die Italiener präsentieren ihre 2023er Hard Enduros!

Sanfte Überarbeitung der ohnehin schon sehr ausgereiften Hard Enduro stand für das Modelljahr 2023 am Plan. Wir haben einen Blick auf die Neuen geworfen und geben euch einen Überblick welche für euch die Richtige ist.

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Brutale Testbedingungen

In einem der schönsten Offroad Terrains Österreichs, in Rohr am Gebirge unweit der Kalten Kuchl, hatten wir die Möglichkeit alle 8 Modelle der Beta RR Reihe zu testen. Die Bedingungen für den Test waren eigentlich schon zu optimal. Eine langanhaltende Trockenzeit hatte die Böden ausgetrocknet und sorgte so für massiven Grip bei den Auffahrten. Keine guten Voraussetzungen um der neuen Traktionskontrolle auf den Zahn zu fühlen. Auch beim mehrmaligen Befahren eines Hanges, mit und ohne Traktionskontrolle, konnte ich keinen gravierenden Unterschied feststellen. Ob es nun daran liegt, dass sie nur ganz dezent eingreift und deshalb nicht spürbar ist, oder weil mit so einem massiven Grip die Kontrolle gar nicht eingreift, kann ich leider nicht sagen.

Beta RR Enduro Fahrwerk

Für den Test des Fahrwerkes eignet sich die knochentrockenen Bedingungen aber dafür umso mehr. Das Fahrwerk der Standard RRs kommt aus dem Hause ZF Sachs und wurde mit dem Modelljahr 23 leicht adaptiert. An dieser Stelle möchte ich ein großes Lob an die Fahrwerkstechniker aussprechen. Gerade im langsameren Geschwindigkeitsbereich leistet sowohl Gabel als auch Federbein hervorragende Arbeit. Schläge werden sanft abgefedert und am Heck hat man ständig Traktion. Gerade nach längerer Abstinenz ist Armpump bei mir ein sehr nerviges Thema. Während der mehrstündigen Ausfahrt mit den Beta Modellen spürte ich nicht mal Anzeichen davon. Allerdings kommt das Fahrwerk bei deutlich schnelleren Fahrweise dann doch an ihre Grenzen. Speziell die Gabel meldet sich mit härteren Schlägen wenn man ihre Komfortzone verlässt. Meiner Einschätzung nach deckt das Fahrwerk die Bedürfnisse von einem Großteil aller Enduristen, insbesondere wenn man sein Bike zum Endurowandern oder zum gemütlichen Herumgurken mit Freunden nimmt. Fährt man Wettbewerbe und findet sich dann in den Ergebnislisten auf den vorderen Plätzen, sollte man den Griff zur Racing Variante mit KYB Fahrwerk überlegen.

Wie es sich für ein neues Modelljahr gehört wurden natürlich auch die Graphics etwas geändert. Neu ist auch der Tankspoiler, der ist nun vorne vor dem Kühler nach innen gebogen. So hakt man nicht so leicht bei Hindernissen ein und bleibt auch in extremen Situationen nicht mit dem Fuß hängen.

Welche Modelle eignen sich für welchen Fahrer:

Beta RR 2T 125: der Motor des Youth Racers wurde 2023 komplett überarbeitet und noch kompakter und leichter gemacht. Mit 94 Kg ist sie knapp 10 Kg leichter als ihre Schwestern. Das macht sie auf verwinkelten Sonderprüfungen unschlagbar. Voraussetzung, der Fahrer hat seine Diät im Griff und weiß wie er die Leistung aus dem Bike holt. Die RR 2T 125 lehrt wie keine Zweite die richtige Fahrweise, indem sie keine Fehler verzeiht. Die 125er ist die richtige Wahl für junge, leichte, motivierte Fahrer die im Wettkampfmodus unterwegs sind.

Beta RR 2T 200: Wer leichtes Handling gepaart mit Drehmoment sucht ist bei der 200er genau richtig. Auch wenn das Aggregat dem der 125er sehr ähnlich ist, fährt es sich ganz anders. Die 200er hat auch im unteren Drehzahlbereich schon genug Drehmoment um ohne Kupplungseinsatz flott aus der Kurve zu schießen. Allerdings mag auch sie keine zu hoch eingelegten Gänge und erzieht somit den Fahrer zu einer durchdachten Fahrweise.

Ich sehe die 200er als optimale Wahl für Enduristen egal ob Anfänger oder Fortgeschritten, die ihre Fahrtechnik verbessern wollen. Zudem macht das leichte Handling und der vergleichsweise drehmomentstarke Motor irrsinnig Spaß.

Beta RR 2T 250/300: Die Extrem Enduro Waffen schlechthin. Mit keiner anderen Kubatur bist Du am Erzberg, Romaniacs und Co besser beraten. Das simple und somit beständige Motorenkonzept kommt unter extremen Bedingungen am besten zurecht. Geringes Gesamtgewicht, leichtes Handling und bärenstarkes Drehmoment im unteren Drehzahlbereich. Die Unterscheidung zwischen 250 und 300 würde ich der Waage überlassen. Bis zu ca. 85 Kg reicht die Leistung der 250er darüber hinaus kann man mit der 300er auf Nummer sicher gehen.

Beta RR 4T 350: Die kleinste Viertakter ist das Bike für die Sonderprüfung und schnelle Cross Country Läufe. Aber auch vor langen Steilhängen muss sich die 350er nicht fürchten. Leichtes Handling gepaart mit einem sehr fein abgestimmten Motor überzeugen. Die richtige Wahl für motivierte Andrücker.

Beta RR 4T 390: Wenns etwas mehr sein darf. Die 390 teilt sich das Motorgehäuse mit der 350er. Dementsprechend ähnlich ist das Handling. Allerdings geht die 390er etwas kräftiger zur Sache. Die richtige Wahl wenn man sich zwar zu den Andrückern zählt, aber trotzdem mal mit den Jungs zum Endurowandern nach Rumänien fährt.

Beta RR 4T 430: Ähnlich wie 350 und 390 teilen sich 430 und 480 ein Motorgehäuse. Im Vergleich zu den kleineren Schwestern ist die 430er etwas träger unterwegs. Allerdings geht ihr aber nie die Puste aus, egal wie lange der Steilhang noch sein mag.

Beta RR 4T 480: Der Traktor von Beta. Quasi im Standgas tuckert man auf jeden Berg rauf. Die richtige Wahl für den erfahrenen (und gesetzteren) Enduristen, der keinen Wert auf Wettbewerb legt, sondern lieber mit den Kumpels ein nettes Enduro Wochenende in den rumänischen Wäldern verbringt.

Beta hat mit dem Modelljahr 2023 (mit Ausnahme der RR 2T 125) keine gravierenden Änderungen vorgenommen. Gutes braucht man nicht immer neu erfinden, das beweisen auch die neuen Betas im neuen Modelljahr. Mit fein abgestimmten Motoren, einem Hammer Fahrwerk sowie einer feinen Optik ist man gut für das Endurojahr 2023 gerüstet.

Beta ist mittlerweile neben dem riesigen Mitbewerber aus Mattighofen zur zweitgrößten Marke im Hard Enduro Segment herangewachsen.

Bericht vom 01.08.2022 | 11.771 Aufrufe

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