INTERMOT 2025

Rückblick auf die Motorradmesse in Köln

Ein Rückblick auf die INTERMOT! War es das mit der Messe in Köln? Lohnt sich ein Besuch am Wochenende? Hier die Antworten!

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Zwei Tage auf der Intermot 2025 in Köln liegen hinter mir und wie so oft war es eine richtig starke Erfahrung. Für mich ist es immer wieder faszinierend zu beobachten, wie Motorräder und Produkte im heimischen Markt wirklich beim Publikum ankommen. Wir Fachjournalisten tauchen oft sehr tief ein, diskutieren über Sechsachsen-IMUs, Titanbauteile oder komplexe Elektronik. Aber wenn man Besucherinnen und Besucher live auf ein neues Motorrad steigen sieht, dann merkt man schnell: Für viele zählen zuerst Emotion, Design, Optik, Haptik und das ist wunderschön mitanzusehen. Das Lächeln im Gesicht eines Motorradfans sagt manchmal mehr als jedes Datenblatt. Unser Videoduo (Zonko und Patrick) hat großartige Arbeit geleistet. Bereits am Donnerstagabend ging das erste INTERMOT Video für unsere 400.000 Abonnenten online, das zweite Video folgt von Mari Jana und Marcel folgt heute, Samstag. Beide Beiträge zeigen die Highlights vor Ort und in den Kommentaren erkennt man schon eines der Hauptprobleme der Messe: Sie kann die enorme Vielfalt des deutschen Motorradmarktes nicht abbilden. Und das ist schade. Deutschland gehört zu den stärksten Motorrad-Märkten der Welt, eigentlich müsste die Branche darauf brennen, hier präsent zu sein und das Publikum zu begeistern.

Wie fühlt sich das Motorrad an? Die Antwort darauf findest Du unter anderem am Stand von Royal Enfield auf der INTERMOT!
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Die INTERMOT braucht für 2026 einen Neustart!

Warum das nicht gelingt? Der Grund erschließt sich mir nicht. Die Firmen, die da waren und auch die Messe selbst haben sich wirklich bemüht und alles gegeben. Doch es gelang auch heuer nicht, die gesamte Industrie ins Boot zu holen. Dadurch stehen sich zwei Lager gegenüber: Die einen sagen, die Abwesenden seien schuld, dass es nicht vorangeht. Und die anderen sehen sich bestätigt, weil sie fernblieben und nun meinen, alles richtig gemacht zu haben. Ein verfahrenes System. Ich bin überzeugt, die INTERMOT braucht 2026 einen echten Neustart, um wieder den Stellenwert zu erreichen, den der deutsche Markt verdient hat.

Oft wird der Dezember-Termin kritisiert. Viele sagen, die Weihnachtszeit sei ein schlechter Rahmen für Motorräder. Ich sehe es anders: Wäre ich ein normaler Motorradfahrer, ich würde mich freuen, wenn ich dem Weihnachtsstress entfliehen und einen Tag lang Motorräder genießen kann. Vielleicht bin ich da die Ausnahme aber ich halte den Termin nicht für so negativ, wie manche behaupten.

Für mich eine einfache Entscheidung! Weihnachtsmarkt oder fachkundige Motorradberatung wie hier am Stand von Paaschburg und Wunderlich bei Arai!
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Auch der Vergleich zu den Frühjahrsmessen hinkt ein wenig. Ja, dort ist oft tolle Stimmung und die Industrie zieht gut mit vor allem in Österreich, wo die Messe in Wels eine ausgesprochen gute Veranstaltung ist. In Wels spürt man was möglich ist, wenn die Industrie an einem Strang zieht und wird mit tollen Besucherzahlen belohnt. Aber man darf nicht vergessen: Viele Hersteller bekommen im Februar oder März die neuen Modelle noch gar nicht nach Europa. Luftfracht allein löst das Problem nicht. Nur die großen Leitmessen schaffen es, die echten Showcase-Modelle direkt von den Konzernzentralen zu bekommen. Die Intermot hat mit dem Termin nach Birmingham und EICMA den Vorteil, dass viele dieser Modelle bereits verfügbar sind und weitergereicht werden können. Das ist ein echtes Asset.

Für Besucher bedeutet das für dieses Wochenende: Wenn ihr die komplette Übersicht über den deutschen Motorradmarkt sucht, dann werdet ihr sie in Köln derzeit nicht finden. Aber wenn eure Lieblingsmarken auf der Ausstellerliste stehen, dann ist die Messe absolut sehenswert. Es gibt nur zwei Hallen, ja aber die Marken, die da sind, zeigen ihre wichtigsten Neuheiten. Das Personal ist motiviert, die Bikes frisch aus Mailand sind live zu sehen, oft zum ersten Mal in Deutschland. Und vieles davon wird man auf den Frühjahrsmessen nicht flächendeckend sehen, weil die Modelle nicht rechtzeitig kommen oder gar nicht an alle regionalen Messen geliefert werden. Lasst euch also nicht von allem Gemotze unter den YouTube-Kommentaren abschrecken. Wenn eure Marken vertreten sind, lohnt sich der Trip nach Köln wirklich. Wenn nicht dann ist der Weihnachtsmarkt die bessere Option!

Top Beratung! Herzliche und ehrliche Begeisterung für das Thema am Stand von Bridgestone!
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Bericht vom 06.12.2025 | 1.447 Aufrufe

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