E-Motorrad von Triumph mit fast 180 PS – Projekt Triumph TE-1

Phase 2 beendet – Erste Bilder des Prototypen vorgestellt

Wie viele Hersteller wollte auch Triumph bei der sich rasant entwickelnden E-Mobilität nicht ins Hintertreffen geraten, deshalb sollte ein eigenes, innovatives E-Motorrad entwickelt werden. Projekt TE-1 war geboren und nimmt inzwischen Gestalt an.

Im Mai 2019 wurde das Projekt und dessen Ziele erstmals vorgestellt. Seitdem waren die Ingenieure fleißig und konnten inzwischen die ersten zwei der insgesamt vier Phasen des Projekts beenden. Die Ergebnisse dieser ersten Hälfte des Projekts wurden jetzt stolz präsentiert.

Das Ziel des Triumph TE-1 Projekts

Es geht nicht nur darum, ein weiteres Elektromotorrad auf den Markt zu werfen. Triumph möchte mit der TE-1 auch das Know-How und die Infrastruktur für die moderne Entwicklung von E-Fahrzeugen schaffen. Es soll also nicht einfach ein E-Motorrad zusammengeschustert werden, sondern vielmehr unter der Leitung Triumphs und mit vielen Partnern aus Forschung und Wissenschaft, ein E-Motorrad mit modernster Technologie und euch einigen Neuentwicklungen gebaut werden. Großbritannien soll eine zentrale Figur in der Entwicklung von E-Mobilität werden. Die Prototypen des E-Antriebsstrangs und der Batterie wurde bereits in der beendeten Phase 2 gebaut und getestet. Und die Testergebnisse sollen sehr vielversprechend sein.

Triumph TE-1 – Neuartige Prototypen der Batterie und des Antriebsstrangs

Zwar wurden die vorab definierten Ziele des Projekts nicht mit Zahlen benannt, doch sie sollen nach eigenen Angaben sehr ambitioniert sein. Der Prototyp der Batterie und des Antriebsstrangs wurde von Williams Advanced Engineering (WAE) entwickelt. Um die hochgesteckten Ziele zu erreichen, mussten die Ingenieure von WAE das Layout und die Zelltechnologie der Batterie komplett verändern. Um den Schwerpunkt zu verbessern, wurde zusätzlich zum neuen, modularen Layout auch eine einzigartige Steuereinheit entwickelt. Diese ist im Batteriepaket integriert, spart so Gewicht und braucht kein eigenes Gehäuse. Auf dem Prüfstand soll die getestete Batterie weit über dem Durchschnitt performt haben und laut Triumph in Bezug auf Leistung und Energiedichte alles am Markt übertreffen. Innovatives Feature der neuen Batterie soll auch sein, dass sie selbst bei geringer Ladung noch die volle Leistung abrufen kann, was bisher bei Batterien nicht der Fall ist.

E-Motor reloaded – Der komplett neu entwickelte Motor der Triumph TE-1

Für die Entwicklung des E-Motors waren die Experten für Hochleitungsmotoren und Inverter von Integral Powertrain LTD. zuständig. Auch hier wurde fleißig entwickelt und getüftelt, um der TE-1 einen einzigartigen Motor zu geben. Das Ergebnis ist der vielleicht kompakteste und leichteste E-Motor überhaupt. Gelungen ist das durch einen innovativen Aufbau. Normalerweise sind Inverter und der Rest der Komponenten der Batterie voneinander baulich getrennt. Der Motor der TE-1 vereint aber alle Bauteile in einem einzigen, kompakten Gehäuse. Der Vorteil dieser Konstruktion ist nicht nur die kleinere Form und das verringerte Volumen des Motors, sondern auch das Befestigungselemente, Kühlmittelschläuche und schwere Hochspannungsverbindungen eingespart werden. Zusätzlich wurde auch eine Siliziumkarbid-Schaltertechnologie verbaut, welche die Effizienz, die Leistungsabgabe und die Reichweite des Antriebs verbessern soll. Mit dem Ende der zweiten Phase ist der Motor der TE-1 voll funktionsfähig und kann sich sehen lassen. 130 kW (fast 180 PS) soll er leisten und gleichzeitig nur 10 Kilogramm wiegen. Das ist deutlich weniger, als bei bisherigen E-Motoren und liegt auch weit unter dem Gewicht von vergleichbaren Verbrennermotoren.

Triumph TE-1 - Prototyp der Batterie und des Motors
Triumph TE-1 - Prototyp der Batterie und des Motors

Triumphs Beitrag am TE-1 Projekt – Die Software, der Rahmen & der Prototyp

Triumph selbst hat sich auf die Kerngebiete der Motorradentwicklung fokussiert und die Fahrzeugsteuerungssoftware, das Chassis und das Design des TE-1 Prototypen entwickelt. Die Software wurde in Verbindung mit WMG von der Universität von Warwick entwickelt. Mithilfe komplexer Simulationsprogramme von WMG, konnten so die Steuerungssysteme und das Verhalten der verschiedenen Komponenten des Motorrads schon vor der eigentlichen Fertigstellung dieser Bauteile getestet werden. So konnte Triumph schon sehr früh mit der Entwicklung der Fahrassistenzsysteme beginnen und davon soll die TE-1 eine Menge bekommen. Bei einem 130 kW-E-Motor wird bestimmt auch das Drehmoment auf einem brachialen Level liegen, da braucht es elektronische Helferlein. Eine intuitive Gasannahme, beste Rekuperation, effiziente Traktionskontrolle und alle weiteren Features, die unsere Kunden von einem TRIUMPH-Hochleistungsmotorrad erwarten, sollen laut Triumph ihren Weg in die TE-1 finden.

Ausblick – Die Zukunft der Triumph TE-1

Neben der Arbeit an Elektrik und Software wurde auch das Chassis des Prototypen bereits entwickelt. Der komplett neu entwickelte Rahmen wurde auf die neue Batterie und den kleinen Motor optimiert und soll nun in Phase 3 zum fertigen TE-1-Prototypen weiterentwickelt werden. Das Design wurde ja schon während Phase 2 vorgestellt. Es soll moderne, eigenständige Designelemente mit typischen Triumph-Merkmalen vereinen. Mehr als Zeichnungen und Skizzen gibt es noch nicht, aber unser Photoshop-Zauberer Carlos hat anhand der Skizzen ein lebensechtes Bild erstellt, wie die TE-1 schlussendlich aussehen könnte (siehe Bild unten). Ist der Prototyp fertig, fängt die finale und vierte Phase an. Darin wird die TE-1 auf Herz und Nieren getestet. Die Ergebnisse der praktischen Funktionstests entscheiden dann auch über den weiteren Weg des Projekts. Sind die Resultate vielversprechend, können wir uns vielleicht bald über eine Serienversion der TE-1 freuen. Ein mächtiger E-Motor mit 130 kW, kombiniert mit hübschem Triumph-Design und einer hoffentlich wie angekündigten, innovativen Reichweite, hören sich doch sehr gut an. Wir bleiben gespannt!

Triumph TE-1 Photoshop-Modell
Könnte so die Triumph TE-1 am Ende aussehen?
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Bericht vom 23.03.2021 | 30.015 Aufrufe

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