Honda Safety

Vorsicht! NICHT langweilig. Muss man solchen Themen ja leider öfters dazusagen.

Honda Safety

Sicherheitsthemen eilt leider ein langweiliger Ruf voraus. Das ist auch in der Motorradwelt nicht anders. Ein wichtiges Thema welches eigentlich viele menschliche Schicksale betrifft, verkommt oft zu einem Zahlenfriedhof und Juristenlatein. Honda rollte das Thema Sicherheit sehr penibel auf und präsentierte Beweggründe und Maßnahmen an allen Fronten.

Den Fragen der heimischen Journalisten stellte sich ein Entwicklungs-Ingenieur von Honda aus Offenbach (DE). Honda Ingenieur in Deutschland?
Michael Thiem: Ja! Honda hat eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Europa.
 

Nasty Nils: Wie kommt es, dass ein japanischer Hersteller eine eigene F & E Abteilung in Europa hat.
Michael Thiem: Es ist ja so, dass wir mit unseren 10.000.000 jährlich produzierten motorisierten Zweirädern nicht nur weltweit der größte Hersteller in diesem Bereich sind. Auch in Europa werden ungefähr die Hälfte der 300.000 hier von uns verkauften Motorräder tatsächlich auch hier produziert. Damit sind wir, KTM und BMW hören das nicht gerne, eigentlich auch der größte europäische Hersteller. Viele unserer Produkte werden dann nicht nur hier produziert sondern auch entsprechend den lokalen Anforderungen der Märkte auch zumindest teilweise hier entwickelt.

Nasty Nils: Welche Motorräder sind typische europäische Motorräder?
Michael Thiem:Zum Beispiel eine Varadero, eine Hornet und natürlich eine CBF 600. Umgekehrt wird zum Beispiel die Goldwing in Amerika für den dortigen Markt produziert. Die beliebte Transalp haben wir jedoch auch von Europa in viele andere Märkte der Welt verkauft.

Nasty Nils: Das Thema Sicherheit am Motorrad ist Honda scheinbar ein großes Anliegen. Warum ist das so?
Michael Thiem: Honda ist ein japanisches Unternehmen mit einer für viele Europäer etwas ungewohnten Unternehmensphilosophie. Unsere Philosophie, nach der sich sämtlichen strategischen Entscheidungen richtet, besagt dass der wichtigste Unternehmenszweck das Überleben des Unternehmens ist. Und wir sind davon überzeugt, dass man um dieses Ziel zu erreichen auch sehr hohe soziale Ansprüche erfüllen muss. Wir möchten plakativ gesprochen, der Menschheit nur gutes tun um so unser eigenes Überleben zu sichern.
 

Nasty Nils: Beeindruckend! Noch beeindruckender und natürlich auch sehr praktisch finde ich natürlich, dass japanische Automobilhersteller wie Honda schon vor Jahren auf das Thema Hybrid und Umweltschutz gesetzt haben, als es in den Medien noch kein Thema war. Amerikanische Hersteller mit einer rein gewinnorientierten Unternehmensphilosophie haben diese Themen vollkommen verschlafen. Nun ist es so, dass die japanischen Hersteller nicht zuletzt durch ihre Vorreiterrolle in diesem Bereich hoch profitable Unternehmen sind während die amerikanischen Autobauer ums Überleben kämpfen. Ist das Thema Sicherheit das nächste Zukunftsthema? Möchte Honda hier wieder ein paar Schritte voraus sein?

Michael Thiem: Bei Honda ist es so, dass unsere F & E Abteilung zum Teil vollkommen unabhängig von der Vertriebsschiene ihre Arbeit verrichten kann. Wir betreiben teilweise Arbeit in Richtungen für die es zum heutigen Zeitpunk noch gar keinen Bedarf gibt. Zum Beispiel gab es überhaupt keinen Bedarf an einem Airbag an einem Motorrad. Niemand aus dem Vertrieb hat so etwas gefordert. Wir haben hier trotzdem viel Ressourcen investiert und nun auf diesem Gebiet enormes Know-How aufgebaut. Möglicherweise können wir dieses dann bei zukünftigen Entwicklungen verwerten. Möglicherweise aber auch nicht.

Nasty Nils: Wie groß ist der politische Druck beim Thema Motorradsicherheit?
Michael Thiem: Die EU hat für Europa das Ziel ausgeschrieben die Zahl der Verkehrstoten vom Jahr 2003 bis zum Jahr 2010 von 50.000 auf 25.000 zu halbieren. Anders gesprochen: 25.000 Menschenleben sollen gerettet werden. Bei den Autos ist man tatsächlich gut unterwegs dieses Ziel auch zu erreichen. Bei den Motorrädern ist es so, dass die Anzahl der Verkehrstoten in den letzten Jahren auf ungefähr gleichem Niveau bleibt. Angesichts der Tatsache, dass der Fahrzeugbestand gleichzeitig gestiegen ist, eigentlich nicht so schlecht, aber trotzdem nicht gut genug. Nun steht natürlich die Gefahr im Raum, dass die EU mit Restriktionen versuchen wird die Unfallzahlen bei Motorradfahrern zu senken.
 

Morgen auf 1000PS: Welche präventiven Maßnahmen werden bei Honda im Bereich Sicherheit unternommen und Unfälle zu verhindern.
 


 

 

Bericht vom 30.07.2007 | 9.751 Aufrufe

Du hast eine Neue?

Verkaufe dein Gebrauchtmotorrad im 1000PS Marktplatz.

Inserat erstellen

Empfohlene Berichte

Pfeil links Pfeil rechts