BMW Motorrad Days 2010
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| Manche nehmen das Bayrisch-Sein sehr ernst, teilweise bis ins letzte Detail. | |
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 BMW MOTORRAD DAYS, GARMISCHPARTENKIRCHEN  | 
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 Dreißig Jahre GS, zehn Jahre Motorrad Days auch BMW hatte heuer groß etwas zu feiern. Das Wetter spielte dabei endlich einmal mit. Zeitweilig machte die Fersler-WM den Motorrädern die Priorität streitig. Weltmeister werden woll(t)en die Deutschen in jedem Fall, ob Motorrad, ob Fußball. Die WM im enthusiastischen Feiern haben sie schon in der Tasche. Kunststück, bei rekordverdächtig 35.000 Gästen.  | 
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 Der Klapper ist nach wie vor die beliebteste Kopfbedeckung des 
Durchschnitts-BMW-Fahrers  auch der Fahrerin  doch trägt man jetzt gehäuft 
auch Racing-Integral- und Enduro-Hüte. Das war die erste Bilanz einer 
Helm-Kontrolle bei der Annäherung an die BMW Motorrad Days 2010 in 
Garmisch-Partenkirchen. Registriert trotz einer gewissen Müdigkeit, die daraus 
resultiert, wenn man die Reise-Qualitäten der S 1000 RR auf 650 
Anreise-Kilometer austesten muss. Einmal etwas anderes als Renn- oder 
Hausstrecke.  | 
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Ulrich Beppler: gewann den ersten Preis in der 
 Kategorie am schönsten veredelte GS.  | 
BMWler aus allen Himmelsrichtungen Europas  strebten nach Garmisch.  | 
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Mittags knallte die Sonne ungespitzt aufs nahezu Baum freie 
Festival-Gelände,   | 
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 Das heißt auch, dass die Hundertschaften von Fahnen, die auf dem Gelände aufgepflanzt waren - mit BMW- und vielen, vielen anderen Logos von Husqvarna über Akrapovic bis zu Touratech - fröhlich flatterten und nicht lasch von den Stangen hingen. Das taten die im Festzelt wo der Himmel ja traditionell voller (Erdinger-)Fahnen hängt abends auch nicht. Da waren es eher die Schallwellen, die bewegten, sodass Zeichensprache angesagt war. Und Überraschungsmenü. Denn was die Bedienung an mündlichen Essens-Vorschlägen herbetete, das haben wir meistens nicht verstanden. Und trotzdem Schweinsbraten mit Knödel und eine Maß bekommen. Ok. Das nächste Mal nehmen wir Oropax mit.  | 
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 Nummernschilder aus Israel, Dubai, Türkei, Zypern, Russland...  | 
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 Die Bayern können feiern. Mitreißend. So sehr, dass sich mehr als 35.000 BMWler 
dazu hinreißen ließen, ins Bayrische zu reisen. Abgesehen von den einheimischen 
Gästen aus dem nahen und fernen Europa wurden Nummernschilder unter anderem aus 
Israel, Dubai, Türkei, Zypern, Russland und auch aus den USA gesichtet. Das 
macht 21.000 Übernachtungen und einen vollen, 1,5 Hektar großen Campingplatz, 
der dieses Mal  siehe Wetter  nicht überflutet war. Ein Rekord. Den BMW nicht 
in erster Linie dem freundlichen Petrus zuschreibt, sondern vor allem dem 
Programm. Auf dem standen gleich zwei Jubiläen.  | 
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 Der Pelzbezug dieser GS sorgt im Sommer sicher für angenehme Kühlung.  | 
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 Das zweite Jubiläum drehte und dreht sich die ganze Saison noch um die GS. Die ist dreißig Jahre alt. Damit hatte BMW 1980 Neuland betreten, wie BMW Motorrad-Boss Hendrick von Kuenheim ausführt, nämlich das der großen Reise-Enduros. Damals hieß sie noch G/S, sprich Gelände/Straße. Den Schrägstrich hat man ihr 1987 weggenommen, ab da hieß sie nur noch GS.  | 
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 Verlosung von 2 Jubiläums-GS.  | 
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 Und um diese GS ins Mittelpunkt-Licht zu rücken hatte BMW allerhand aufgeboten. 
Zu allererste eine Ausstellung, in der die wichtigsten Stationen der 
GS-Geschichte markiert wurden, inklusive der siegreichen Dakar-Maschinen. 
Mehrere Publikums-Wettbewerbe waren ausgeschrieben, in denen es um die GS ging: 
die älteste zum Beispiel. Johann Filleböcks R 80 G/S mit der Nummer 431 war das. 
Nächster Bewerb: die höchste Kilometer-Leistung. Diese Wertung entschied eine 
Frau für sich. Heidi Lupko hat mit ihrer R 80 GS Basic in dreizehn Jahren 
525.177 Kilometer abgespult, in Europa und Südamerika. Prämiiert wurde sodann 
die am schönsten veredelte GS. Diese Trophäe ging an Ulrich Beppler. Dessen 
1200er-GS schimmert edel mit Carbon-Teilen und blauen Metall-Zugaben. 
Freitäglicher und samstäglicher Abend-Auftakt im großen Festzelt war die 
Verlosung je einer Jubiläums-GS. Die F 800 ging an einen deutschen, die GS 1200 
an einen österreichischen Gewinnspiel-Mitspieler.  | 
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| Das Thema Offroad wurde im Enduro-Park und auf dem X-Track zum Teil sehr engagiert abgehandelt. | Prominent besetzte Pressekonferenz anlässlich des 30-Jahr-Jubiläums der GS: Hendrik von Kuenheim, Karl H. Gerlinger, Laszlo Peres, Hubert Auriol und Jutta Kleinschmidt. | 
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| Kaum auf dem Markt, schon Objekt des Tunings der verschärften Art. | |
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| Das Festzelt am Abend: Trubel, Bier, Stelzen, Schweinsbraten, Brezn und lautstarke Heiterkeit man tanzte auf den Tischen und schwenkte viele bunte Fahnen. | |
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 Der für die GS verantwortliche Ingenieur und Offroad-Sportler Laszlo Peres: Ich hätte nie gedacht, dass dieses Motorrad auf Basis eines Sport-Prototypen so erfolgreich sein würde. Ich bin immer noch stolz darauf. Hubert Auriol, Paris-Dakar-Sieger von 1981 und 1983 auf BMW: Der erste Dakar-Sieg mit dem fast seriennahen Motorrad war eine Überraschung für alle, zumal wir keinerlei Erfahrung in der Wüste hatten. Jutta Kleinschmidt, 1992 auf einer GS Siegerin der Paris-Dakar-Damenwertung: Ich besitze meine Dakar-Maschine heute noch. Und die GS ist nach wie vor das perfekte Fahrzeug für Wüste und Abenteuerreisen. Charley Boorman, Reise-Partner von Ewan McGregor beim Long Way Round (2004 fuhren die beiden auf GS von London nach New York) erinnert sich an seine Paris-Dakar-Teilnahme 2006: Ich habe mir einen Traum verwirklicht. Diese Reisen mit der GS haben mein Leben verändert.  | 
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 Diese Reisen mit der GS haben mein Leben verändert.  | 
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 Dem ist nicht mehr viel hinzuzufügen. Außer, dass sich auch die jüngste 
BMW-Tochter, Husqvarna, mit einem Riesen-Zelt und einer neuen 
Merchandising-Linie ins Bild rückte. Auf dem X-Track  dem Motocross-Parcours 
für Testfahrer und Profis vom Kaliber eines Andi Lettenbichler, Simo Kirssi und 
Juha Salminen  sowieso. Dort herrschte Hochbetrieb. Nur die Fahnen flatterten 
hier wenig enthusiastisch, die Streckenposten hatten die Ruhe weg.  | 
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Es gab auch das eine oder andere besonders edle Stück. Und ebenso das eine oder andere besonders rattige Bike.  | 
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 Die Show gestohlen hat den Bayerinnen zwischendurch immer wieder die Fußball-WM. Besonders am Samstagnachmittag. Da waren alle Flatscreen-Schauplätze dicht besetzt, das Gelände war geradezu unheimlich leer, die Swimming Pools auch. Und nach dem Match gegen Argentinien herrschte Hoch- und Siegerstimmung. Da hing der Himmel voller schwarz-rot-gelber Fahnen. Die deutschen und die spanischen Fans lieferten sich abends im Festzelt Wechselgesänge, und sie tanzten auf den Tischen. Die einheimischen Fans voller Sieges-Euphorie sangen: Wir sind Weltmeister. Wie sich mittlerweile herausgestellt hat: Im Fußball leider nicht.  | 
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 Wir sind Weltmeister.  | 
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 Es wurde trotzdem weltmeisterlich gefeiert: fröhlich, enthusiastisch, lautstark, 
kalorienreich  1,3 Tonnen Stelzen, in Bayern eigentlich Schweinshaxn, 4.000 
Grill-Hendln und an die 10.000 Brezen  und flüssig  14.000 Liter Alkoholfreies 
(Leitungswasser nicht eingerechnet) und mehr als 15.000 Liter (helles) Bier. Am 
Sonntagmorgen hing dann nicht nur der Himmel voller Fahnen. Dafür wars ruhig. 
Aber nicht lange. Denn auch das Sonntagsprogramm war ganz und gar nicht auf (Aus)Ruhen 
ausgelegt. Und wenns nur ans Heimfahren ging.  | 
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 Interview Hendrick von Kuenheim  | 
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| Es war ein Fehler, die Einzylinder-GS aus dem Programm zu nehmen | |
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 Wie ist es um die Zukunft der GS bestellt?  | 
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Der Probefahr-Fuhrpark war reichhaltig bestückt, alle 
Modelle wurden gleich häufig ausgeführt  unter der Leitung ortskundiger Tour-Guides.  | 
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 Interessante Links:  | 
 Text: Trixi Keckeis  | 
Bericht vom 13.07.2010 | 8.966 Aufrufe













