Rossi ist verärgert: Er macht lieber etwas Anderes, als so Rennen zu fahren
Rossi ist verärgert: Er macht lieber etwas Anderes, als so Rennen zu fahren |
Nicht erst seit seinem Ausfall in Misano war Valentino Rossi nicht besonders glücklich über die aktuelle Situation in der MotoGP. Das betraf zwar wohl auch seine Position in der WM, aber meist den allgemeinen Showcharakter der Rennen und jene Regeln, die seiner Meinung nach dafür verantwortlich sind. Deswegen hat er nach seinem Heimrennen auch wieder einmal darüber gesprochen, dass er gerne einiges anders hätte. "Das technische Reglement ist nicht vorteilhaft, also muss etwas geändert werden", sagte er dem Fernsehsender Italia1. Doch er betonte ebenfalls, dass man bei Yamaha hart arbeiten müsse, damit es weitergeht. Aber er hatte auch andere Dinge im Sinn: "Es gibt eine Reifensituation, die keiner außer Ducati mag, denn die Rennen sind sehr hässlich anzusehen und es gibt keine Kämpfe mehr. Das gute an unserem Sport ist verschwunden und das ist keine schöne Situation. Abgesehen von diesen allgemeinen Ansichten muss ich auch an mich selbst denken und ich mache lieber etwas Anderes, als so Rennen zu fahren." Das klang dann schon beinahe wie eine Drohung an die Verantwortlichen, etwas gegen die Eintönigkeit zu unternehmen. Andererseits muss man erwähnen, dass es 2004 und 2005 Rossi war, der allen auf und davon fuhr. Trotz seiner Kritik am momentanen System nutzte er aber auch die Gelegenheit, um Ducati, Casey Stoner und Bridgestone ein Lob für die gute Arbeit auszusprechen, die man gemacht hat. "Es ist gar keine Frage, sie verdienen den Titel; Stoner und alle bei Ducati, vor allem [Filippo] Preziosi, der einen tollen Job gemacht hat, ebenso wie die Leute bei Bridgestone. Leider hat sich dadurch unser Sport ein wenig verändert. Wir sehen immer mehr aus wie die Formel 1: es gibt weniger Raum für einen Fahrer, um den Unterschied zu machen. Aber das ist eine Weltmeisterschaft und nachdem sie besser waren, Hut ab vor ihnen", erklärte Rossi. Als es darum ging, was geändert gehört, meinte er, dass es um technische Dinge ginge. "Denn ich bin nicht in der Lage, auf diese Art Rennen zu gewinnen und das akzeptiere ich nicht. Im Moment gibt es eine Bridgestone Supermacht", betonte er. Man sei in der MotoGP nicht an einen einzelnen Reifenhersteller gewohnt und auch wenn es noch nie eine Regel wie in der Formel 1 gegeben hat, so war es früher effektiv so, sagte er. "Jeder hatte die gleichen Reifen, außer in den vergangenen beiden Jahren. Wenn Bridgestone und Michelin es schaffen würden, auf dem gleichen Niveau zu sein, dann wäre das großartig. Das Problem ist, dass Bridgestones Überlegenheit unter allen Bedingungen riesig ist, also muss etwas getan werden", meinte er. Früher sei, Rossis Meinung nach, alles gut gelaufen, denn die Show in der MotoGP war gut. "Und wenn alles gut läuft, dann wird immer wer versuchen, das kaputt zu machen. Der Wechsel von 990cc auf 800cc, dann die Benzinbeschränkung, die darin resultiert, dass alle zu Fuß an die Boxen kommen, was bedeutet, dass man nicht einmal einen Burnout machen kann, da sie einen Liter weggenommen haben und keiner weiß warum. Das ist etwas traurig und das Ergebnis ist, dass man Rennen wie diese ansehen muss, wo man Elias dabei zusehen muss, wie er an West vorbeigeht, wenn man ein Überholmanöver erleben will", monierte der siebenfache Weltmeister. Rossis Teamkollege Colin Edwards war derselben Meinung und erklärte gegenüber der BBC, dass die Reifenbeschränkung einfach zur falschen Zeit gekommen ist. "Wir sind von den 990ern auf die 800er, also haben wir mehr Temperatur auf einem anderen Teil des Reifens - es ist nicht so sehr Beschleunigung als viel mehr Grip auf der Seite. Seht euch das allgemeine Bild an - man hat Kawasaki, Yamaha, Suzuki, all diese Firmen geben 30, 40, 50 Millionen Dollar im Jahr aus. Sie kommen an eine Strecke und erwarten, das beste Equipment zu haben und dabei verlassen sie sich auf zwei schwarze, runde Dinger", sagte der Texaner. |
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Foto: ©Fiat Yamaha |
Bericht vom 04.09.2007 | 1.884 Aufrufe