Moto Guzzi V7 Sport vs. V7 Stone Euro 5 im Test: Alt gegen Neu

Vergleich: V7 Sport 2025 und V7 Stone Euro 5

Zwei Generationen, ein Herzschlag: Die Moto Guzzi V7 Sport 2025 trifft auf die Euro 5-Version der V7 Stone in Arancione Rame. In unserem direkten Vergleichstest nehmen wir beide Klassiker unter die Lupe – nicht nur auf dem Papier, sondern mit echten Fahreindrücken. Was kann die neue V7 Sport wirklich besser? Wo punktet die alte V7 Stone mit Charme, Komfort und Charakter? Und für wen lohnt sich welches Modell jetzt, wo beide noch beim Händler stehen? Ein ehrlicher Blick auf Design, Technik, Emotion und Fahrverhalten.

Zwei Seelen, ein Herz - Moto Guzzi V7 Sport vs. V7 Stone Euro 5 im Design-Duell

Auf den ersten Blick wirken beide Modelle aus Mandello del Lario fast identisch - zwei charmante Klassiker mit aufrechter Sitzhaltung, Luftkühlung und liebevoll inszeniertem V2-Motor. Doch wer genau hinsieht (und vor allem hinfühlt), merkt: Die neue Moto Guzzi V7 Sport bringt frischen Wind in die V7-Familie - und das nicht nur technisch, sondern auch optisch.

Was sofort auffällt: Die Lackierung Grün Legnano der V7 Sport ist kein Zufall, sondern ein klarer Verweis auf die historische V7 Sport von 1971 - ein Motorrad, das Moto Guzzi-Fans als erste echte Sportguzzi im Straßenverkehr feiern. Dieser Rückgriff auf eine ikonische Ära schafft emotionale Tiefe. Es fühlt sich ein bisschen so an, als würde man nicht nur ein Motorrad fahren, sondern ein Stück Markengeschichte.

Auch andere Details betonen den sportlicheren Anspruch: von den Lenkerendspiegeln, den Aluminiumteilen an Seitenverkleidung und Scheinwerferhalterung bis hin zur Sportsitzbank mit roten Nähten - die V7 Sport zeigt klar, dass sie nicht einfach eine V7 ist, sondern eine bewusst geschärfte Version mit eigenem Charakter.

Die Moto Guzzi V7 Stone Euro 5 hingegen tritt minimalistisch und mit klassischem Vintage-Charme auf. Die Farbe Arancione Rame wirkt warm, ehrlich und puristisch. Wer es gerne traditionell mag, findet hier mehr echtes Oldschool - Gefühl. Auch das analogere Erscheinungsbild ohne moderne Designelemente wie Aluminium-Inlays oder LED-Spiegel wirkt stimmiger für Retro-Fans.

Fazit Design: Die Moto Guzzi V7 Sport punktet mit Hommage, Präzision und Detailverliebtheit. Die V7 Stone Euro 5 hingegen gewinnt in Sachen Authentizität. Wer ein Design zum Anfassen sucht, greift zur Stone. Wer ein Stück Vergangenheit mit moderner Note erleben will, ist bei der Sport richtig.

Moto Guzzi V7 - Alt vs. Neu: V7 Sport Euro 5+ und V7 Stone Euro 5 im Vergleich
Moto Guzzi V7 - Alt vs. Neu: V7 Sport Euro 5+ und V7 Stone Euro 5 im Vergleich

Sitzposition & Charakter - kleine Unterschiede, grosse Wirkung

Auch wenn beide Moto Guzzi V7-Modelle auf den gleichen Rahmen setzen, zeigt sich beim Probesitzen schnell: Hier wurde feinjustiert. Die V7 Sport positioniert den Fahrer leicht nach vorne geneigt, mit einem etwas flacheren, sportlicheren Lenker. Das sorgt nicht für eine radikale Änderung, aber für ein spürbar aktiveres Gefühl - fast schon ein Hauch von Angriffslust.

Die Sitzposition bleibt trotzdem alltagstauglich. Wer jetzt an Stummellenker oder Rückenweh denkt, kann beruhigt sein: Die Sport ist kein Racer, sondern bleibt sich als V7 treu. Ein bisschen mehr Dynamik, ein bisschen weniger Couch - ideal für alle, die gern ein paar Extra-Kurven in den Feierabend einbauen.

Bei der V7 Stone Euro 5 sitzt man noch etwas entspannter. Der Lenker ist höher, der Kniewinkel fast gleich, das Gesamtpaket wirkt gelassener. In der Stadt, auf der Uferstrasse oder beim Sonntagstempo fühlt sich die alte V7 wie ein altgedienter Freund an - unkompliziert, direkt, zugänglich.

Was beide Modelle eint: Der Kniewinkel ist relativ scharf - das sorgt für ein kompaktes, zentriertes Gefühl auf dem Motorrad. Doch wer gerne Schräglage fährt, trifft schnell auf ein Limit: Schon bei moderatem Kurvenspeed schleifen die Fussrasten spürbar früh. Besonders bei der V7 Sport ist das überraschend, denn der sportlichere Auftritt verspricht eigentlich mehr Freiraum.

Fazit Ergonomie: Wer etwas mehr Spannung und moderne Sitzdynamik sucht, findet sie bei der Moto Guzzi V7 Sport. Wer es ganz klassisch und unangestrengt mag, ist mit der V7 Stone Euro 5 noch immer bestens beraten. Beide Modelle bieten solides Komfortniveau - aber mit klaren Grenzen bei der Schräglage.

Die Moto Guzzi V7 Sport 2025 erlaubt definitiv eine aggressivere Haltung als die V7 Stone
Die Moto Guzzi V7 Sport 2025 erlaubt definitiv eine aggressivere Haltung als die V7 Stone

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Motor & Fahrspass - Die Moto Guzzi V7 Sport 2025 bringt mehr Zug ins Spiel

Beim Motor geht der Punkt klar an die Moto Guzzi V7 Sport. Was auf dem Papier nach einem kleinen Upgrade klingt 2,3 PS und 6 Nm mehr macht sich auf der Strasse deutlich bemerkbar. Vor allem beim Herausbeschleunigen aus Kurven und auf der Geraden spürt man das Plus an Drehmoment. Die Sport wirkt lebendiger, energischer, einfach wacher als ihre Vorgängerin.

Ein echter Genuss ist auch der Klang: kernig, tief, souverän fast schon erstaunlich, wie viel Druck der neue Euro 5+ Motor akustisch rüberbringt. Im direkten Vergleich wirkt die V7 Stone Euro 5 spürbar sanfter. Sie fährt sich gemächlicher, fast schon meditativ. In der Stadt und im niedertourigen Cruising-Tempo kann das sogar angenehmer sein.

Doch wo Licht ist, gibts auch Schatten: Das ohnehin kurze Drehzahlband der V7 bleibt auch bei der neuen Sport-Version erhalten. Und wenn man an den Begrenzer kommt, passiert etwas Merkwürdiges: Die Leistung wird nicht einfach gehalten, sondern regelrecht zurückgenommen. Es fühlt sich an, als würde jemand abrupt das Gas zudrehen was in Kurven durchaus kritisch sein kann, wenn man nicht darauf vorbereitet ist. Daher unser Tipp: Langsam rantasten und das Verhalten der Sport gut kennenlernen.

Fazit Motor: Die V7 Sport ist die fahraktive, durchzugsstärkere Wahl ideal für Landstrassen-Fans mit Sinn für Charakter. Die Stone Euro 5 bleibt ein angenehmer Cruiser mit klassischem V2-Flair. Wer es gemütlich mag, greift zur Stone. Wer mehr Punch will, holt sich die Sport.

Neu ist nicht immer besser. Das Euro 5 Modell der V7 fährt sich gemütlich und angenehm. Perfekt für entspannte Sonntagstouren
Neu ist nicht immer besser. Das Euro 5 Modell der V7 fährt sich gemütlich und angenehm. Perfekt für entspannte Sonntagstouren

Fahrwerk, Technik & Bremsen - Sportlicher Fortschritt mit Abzügen

Beim Fahrwerk macht die neue Moto Guzzi V7 Sport einen klaren Schritt nach vorne. Die einstellbare USD-Gabel bringt mehr Präzision, mehr Rückmeldung und ein insgesamt strafferes Fahrgefühl. Wer gerne flott unterwegs ist oder Wert auf saubere Linien legt, merkt den Unterschied sofort. Die V7 Sport liegt satter, zielgerichteter und gibt in schnellen Kurven deutlich mehr Vertrauen als die alte V7 Stone Euro 5.

Doch auch hier gilt: mehr Sport bedeutet nicht automatisch mehr Komfort. Die V7 Stone Euro 5 steckt Unebenheiten geschmeidiger weg und wirkt bei gemütlicher Fahrweise entspannter. Ihr Fahrwerk ist einfacher gestrickt, aber genau deshalb auch gutmütig und verzeihend - perfekt für entspannte Feierabendrunden oder längere Ausfahrten mit Sozius.

Technisch hat die V7 Sport ebenfalls die Nase vorn. Ride-by-Wire, Fahrmodi, Kurven-ABS und eine sechsachsige IMU - das ist für Guzzi-Verhältnisse ein grosser Schritt. Der Sport-Modus fühlt sich deutlich direkter an, das Ansprechverhalten ist knackig, ohne nervös zu wirken. Der Tempomat funktioniert solide, auch wenn man nur die aktuelle Geschwindigkeit speichern kann - eine Regelung hoch/runter per Tasten fehlt. Ein nettes Detail, besonders auf längeren Strecken.

Was aber beide Modelle eint - und leider nicht im positiven Sinn - ist die schwache Hinterradbremse. In beiden Fällen kommt hinten zu wenig Druck an. Bei einer echten Notbremsung ohne Vorderradbremse hätte man schlechte Karten. Hier hätte man bei der neuen V7 Sport durchaus nachlegen dürfen, vor allem bei einem Modell mit sportlichem Anspruch.

Fazit Fahrwerk & Technik: Die Moto Guzzi V7 Sport bietet modernere Technik, bessere Kontrolle und spürbar mehr Dynamik. Wer sportlich unterwegs ist, profitiert. Die V7 Stone Euro 5 bleibt dafür das komfortablere Alltagsmotorrad. Beide Bikes könnten beim Bremsgefühl hinten nachbessern - besonders im Hinblick auf Sicherheit.

Beide Modelle haben bei der Bremsanlage Luft nach oben
Beide Modelle haben bei der Bremsanlage Luft nach oben

Fazit & Empfehlung - welche Moto Guzzi V7 passt zu wem?

Der direkte Vergleich zeigt es deutlich: Die Moto Guzzi V7 Sport ist mehr als nur ein Facelift. Sie bringt spürbare Verbesserungen in Sachen Motor, Technik und Fahrwerk bleibt dabei aber der V7-DNA treu. Wer ein klassisches Motorrad mit einem modernen Kern sucht, liegt mit der Sport genau richtig. Besonders jüngere Fahrer oder Wiedereinsteiger, die sich Charakter wünschen, ohne auf Technik zu verzichten, finden hier ein echtes Highlight.

Gleichzeitig hat die V7 Stone Euro 5 nichts von ihrem Reiz verloren. Ihr reduzierter Look, der sanftere Motorcharakter und das insgesamt gemütlichere Fahrgefühl sprechen für sich. Wer auf echtes Retro-Feeling steht, die Einfachheit liebt oder viel im Stadtverkehr unterwegs ist, wird mit der alten V7 vielleicht sogar glücklicher. Sie ist unkompliziert, ehrlich und nach wie vor charmant und das zu einem oft attraktiveren Preis.

Aus deiner Sicht ist die Entscheidung klar: Die neue V7 Sport bietet dir genau den Spagat, den du suchst. Klassischer Look, kraftvollerer Motor, besseres Feedback und gleichzeitig diese subtile Hommage an die legendäre V7 Sport von 1971. Ein Motorrad, das mit Herz und Hirn entwickelt wurde und genau deshalb richtig Spass macht.

Die V7 Euro 5 kann gut mit der neuen V7 Sport Jahrgang 2025 mithalten
Die V7 Euro 5 kann gut mit der neuen V7 Sport Jahrgang 2025 mithalten

Fazit: Moto Guzzi V7 Sport 2025

Moto Guzzi hat bei der Neuausrichtung der V7 sehr vieles richtig gemacht. Die Änderungen am Motor für Euro5+ verdienen großes Lob, weil nicht nur der typische Charakter des luftgekühlten V2 erhalten geblieben ist, sondern gerade im mittleren Bereich jetzt deutlich mehr Drehmoment und Leistung zur Verfügung stehen. Dass es in der V7 Sport sogar eine 6-Achsen-IMU samt Kurven-ABS gibt, passt perfekt zur neuen 320mm Doppelscheibenbremse, die das Anker-Niveau der V7 um zwei Klassen hebt. Geblieben sind die relativ straffen Federbeine und die LC-Armatur, die der V7 Special nicht so gut steht wie die bisherigen analogen Uhren. Alles in allem ist die V7-Reihe 2025 sehr gelungen.


  • Motor über den gesamten Bereich sehr gut einsetzbar
  • Bremse sowohl in Biss als auch Dosierbarkeit gut
  • Unverwechselbarer Charakter
  • Liebloses LC-Display
  • "Hölzern" ansprechende Federbeine

Fazit: Moto Guzzi V7 Stone 2024

Die Italiener wissen ganz genau, wie man eine Ikone poliert - auch die V7 Stone hat den charakteristischen, längs verbauten V2-Motor mit den typischen, schräg abstehenden Zylindern. Und das dürfte vor allem bei diesem Modell nicht nur wahre Guzzi-Fans ansprechen, sondern auch all jene, die auf der Suche nach einem ausgewogenen unkomplizierten Motorrad sind. Denn der Motor hat zwar seine typischen Vibrationen, benimmt sich aber gutmütig, das Fahrwerk wirkt eher bequem als sportlich und die Sitzposition passt ebenfalls bestens zum gemütlichen Charakter. Die Einzelscheibenbremse an der Front packt sogar erstaunlich gut zu und die Optik insgesamt fährt direkt ins Herz. Lediglich die LCD-Armaturen wirken deplatziert modern.


  • moderner Motor mit klassischer Anmutung
  • wartungsarmer Kardanantrieb
  • bequeme Sitzposition
  • gute Einzelscheibenbremse an der Front
  • herrliches Design
  • LCD-Armaturen nicht optimal ablesbar, stark verzögerte Ganganzeige
  • höheres Gewicht
  • Sehr lasche Hinterbremse

Bericht vom 16.07.2025 | 439 Aufrufe

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