Yamaha XSR 125 im Fahrtest: Einsteigerin teilt ihre Erfahrung
Erfahrungsbericht einer Anfängerin mit der Yamaha XSR 125
wie fühlt sich das Motorrad wirklich an – aus Sicht einer echten Anfängerin? Wir haben mit einer 163?cm grossen Einsteigerin gesprochen, die gerade erst ihren Führerausweis gemacht hat und auf der Yamaha XSR 125 ihre ersten Erfahrungen sammelt. Im Interview spricht sie über Sitzhöhe, Fahrverhalten, Retro-Design und ihre anfängliche Unsicherheit beim Stop-and-Go-Verkehr. Besonders spannend: Wie sehr beeinflusst eine Tieferlegung das Sicherheitsgefühl – und eignet sich die XSR 125 wirklich für kleine Fahrerinnen und Fahrer?
Als erfahrener Motorradfahrer empfindet man ein Bike wie die Yamaha XSR 125 natürlich als leicht zugänglich kein Wunder bei nur rund 140 Kilo fahrfertig. Mit meinen 1,80 m Körpergrösse und viel Routine im Sattel ist das Handling fast schon selbstverständlich. Doch spannend wird es erst, wenn man den Blickwinkel wechselt. Denn gerade die XSR 125 ist für viele kein weiteres Motorrad, sondern das erste überhaupt der Einstieg ins Hobby, der Beginn der Zweiradkarriere.
Genau deshalb wollten wir wissen: Wie fühlt sich die XSR 125 aus Sicht einer echten Fahranfängerin an? Nicht aus der Perspektive eines routinierten Testfahrers, sondern aus der eines Menschen, der vielleicht zum dritten Mal überhaupt auf einem Motorrad sitzt.
Für diesen Test haben wir mit einer Einsteigerin gesprochen, die ganz frisch auf dem Töff unterwegs ist und bereit war, ihre ehrlichen Eindrücke mit uns zu teilen.
Wichtig zu wissen: Bei dem getesteten Modell handelt es sich um die tiefergelegte Version der Yamaha XSR 125 mit 795 mm Sitzhöhe (statt serienmässig 815 mm). Die Tieferlegung ist als offizielles Yamaha-Zubehör erhältlich und wurde uns so vom Schweizer Importeur bei Hostettler Suree bereitgestellt.
Sicher aufsteigen bei der Yamaha XSR 125: Warum Sitzhöhe und Vertrauen entscheidend sind
Für viele Fahranfänger ist schon das erste Aufsteigen auf ein Motorrad eine Herausforderung. Besonders wenn man kleiner ist, kann eine hohe Sitzhöhe zu Unsicherheit führen noch bevor das Bike überhaupt gestartet wird. Genau deshalb ist es wichtig, sich mit dem Thema Tieferlegung, Fusskontakt und Sitzgefühl auseinanderzusetzen. Die Yamaha XSR125 gibt sich hier zwar einsteigerfreundlich, aber nicht alle Voraussetzungen passen von Haus aus für jede Körpergrösse.
Unsere Testfahrerin mit 163 cm Körpergrösse schildert den ersten Eindruck so:
Als Anfängerin mit Körpergrösse 163 cm war der erste Eindruck beim Aufsteigen auf die Yamaha XSR125 ziemlich spannend. Die normale, originale Sitzhöhe liegt bei ca. 815 mm, was für kleinere Personen eher hoch ist. Zum Glück wurde die Yamaha für mich tiefer gelegt, dennoch war ich anfangs etwas unsicher, weil ich mit den Füssen nicht ganz flach auf den Boden kam. Trotzdem fühlte sich das Motorrad dank des schmalen Sattels nicht zu wuchtig an und das Gewicht war gut verteilt.
Doch auch mit Tieferlegung war kein flacher Fusskontakt möglich:
Ich konnte trotz Tieferlegung den Boden nicht sicher mit beiden Füssen berühren nur mit den Zehenspitzen oder etwas mehr. Um trotzdem gut stehen zu können, musste ich beim Anhalten mit der Hüfte leicht auf eine Seite rutschen.
Eine clevere Lösung: spezielle Schuhe. Unsere Testfahrerin trug Daytona Lady Pilot Boots mit erhöhter Sohle: Die Daytona Lady Pilot Schuhe geben bis zu 6 cm zusätzliche Höhe in Kombination mit dem Hüfttrick konnte ich dann richtig flach stehen. Das hat enorm geholfen, das Vertrauen zu steigern und den Fahrspass gleich mit.
Fahrverhalten im Alltag: Wie schlägt sich die Yamaha XSR125 im Stadtverkehr?
Gerade im Stadtverkehr zeigt sich, wie einsteigerfreundlich ein Motorrad wirklich ist. Langsames Rollen im Stop-and-Go, Anfahren an der Ampel, Bremsen im dichten Verkehr all das sind Situationen, die für Anfänger schnell überfordernd wirken können. Umso wichtiger ist es, dass das Bike intuitiv reagiert, nicht zu aggressiv zieht und dabei dennoch genug Vertrauen vermittelt. Genau diesen Alltagseindruck hat unsere Testfahrerin auf der Yamaha XSR125 gesammelt.
Die Yamaha XSR125 lässt sich bei niedriger Geschwindigkeit leicht und präzise manövrieren. Das geringe Gewicht macht es einfach, das Gleichgewicht zu halten selbst beim langsamen Fahren oder Anhalten. Der Motor reagiert feinfühlig und bietet genug Leistung, um sanft loszufahren, ohne dass das Bike ruckelt oder zu schnell beschleunigt. Man merkt zwar, dass die Power gerade auf der Hauptstrasse etwas fehlt etwa wenn man mit 80 km/h unterwegs ist und ein Traktor vor einem fährt. Dann wird man nicht unbedingt als vollwertiges Fahrzeug wahrgenommen, weil das Aufschliessen nicht immer ganz leicht fällt. Das kann Unsicherheit auslösen, aber es ist ein generelles Thema bei 125ern.
Auch das Zusammenspiel von Kupplung und Gas ist für Fahranfänger relevant gerade beim Anfahren: Man muss bei der XSR125 etwas mehr mit der Kupplung arbeiten als bei einem grösseren Motorrad. Der Motor hat nicht viel Zug von unten, also muss man das Zusammenspiel von Gas und Kupplungsschleifen gut hinbekommen, damit es sauber anfährt. Gleichzeitig gibt einem das aber Sicherheit denn man hat nie das Gefühl, dass das Vorderrad plötzlich abhebt. Ich war froh, dass ich einfach üben konnte, ohne Angst haben zu müssen, direkt einen Fehler zu machen, der kritisch wird.
Insgesamt fühlte sich unsere Testfahrerin mit wachsender Routine immer wohler auf dem Motorrad auch wenn der Einstieg gewisse Geduld verlangte.
Schaltung & Ergonomie der Yamaha XSR 125: Wie gut passt die Technik zu Fahranfänger?
Wer neu auf dem Motorrad sitzt, kämpft nicht nur mit Verkehr und Balance, sondern auch mit der Maschine selbst: Wie leicht lässt sich schalten? Wie intuitiv funktioniert das Ankuppeln? Und passen Hebel, Sitzposition und Bedienelemente zur eigenen Körperform? Gerade bei einem Einsteigerbike wie der Yamaha XSR125 ist wichtig, dass auch kleinere oder schmal gebaute Personen keine technische Hürde erleben denn jede Irritation kostet Vertrauen.
Das Schalten generell auf der Yamaha XSR125 geht sehr sauber. Die Gänge rasten gut, und auch vom Motor her ist es eine schöne Sache. Man muss zwar relativ oft schalten das ist bei 125ern normal aber das Getriebe macht das mit. Was mir weniger gefallen hat, war die Fussschaltwippe: Die war für mich mit meinen Daytona Lady Pilot Schuhen etwas zu tief angebracht. Ich hätte mir gewünscht, dass man den Schalthebelwinkel leichter verstellen kann. Das Teil wirkte auf mich ein bisschen klapprig und billig.
Trotz kleiner ergonomischer Abstriche blieb das positive Gesamtbild bestehen: Abgesehen von der Fussschaltung war das Fahrgefühl top. Der Motor ist gut abgestimmt, und sobald man das Ankuppeln und Losfahren einmal verstanden hat, wird es richtig angenehm. Ich hatte Freude daran, und das Schalten wurde schnell zur Routine.
Gerade für Anfänger ist es ein Vorteil, wenn sich die Technik nicht in den Vordergrund drängt sondern einfach funktioniert. Und das, so der Eindruck unserer Testfahrerin, tut sie bei der XSR125 grösstenteils zuverlässig.
Design & Zielgruppe: Für wen eignet sich die Yamaha XSR125 wirklich?
Das Design eines Motorrads ist immer Geschmackssache aber bei Einsteigerbikes geht es um mehr als Optik: Ein attraktives Erscheinungsbild kann helfen, sich mit dem neuen Hobby zu identifizieren und trotz Unsicherheiten stolz aufs eigene Bike zu sein. Die Yamaha XSR125 setzt auf klassischen Retro-Look, kombiniert mit moderner Technik. Für viele genau das Richtige für andere weniger entscheidend.
Obwohl ich eher auf sportlichere Bikes mit aggressiverem Look stehe, kann ich verstehen, warum das Retro-Design vielen gefällt. Es ist stilvoll und gut umgesetzt"
Was sie aber ebenfalls betont: Der Klang ist für ein 125er überraschend satt. Der Auspuff bringt einen kernigen, leicht basslastigen Sound, der dem Motorrad Charakter verleiht und gerade für Anfänger das Gefühl vermittelt, auf einem echten Motorrad unterwegs zu sein.
Trotz ihrer Design-Vorlieben hebt sie klar hervor, dass Verarbeitung, Motor und Gesamtauftritt überzeugen sofern die Voraussetzungen passen:
Die Yamaha XSR125 ist eine Augenweide besonders wenn man Retro-Bikes cool findet. Mit meinen 163 cm Körpergrösse war die Tieferlegung allerdings ein Muss. Ich hätte mir nicht vorstellen können, mich mit weniger Höhe irgendwann sicher zu fühlen. Umso erfreulicher war, dass sich die Tieferlegung nicht negativ aufs Fahrverhalten ausgewirkt hat. Die Maschine fährt sich ganz normal keine Einbussen bei der Qualität. Ich würde sie Einsteigerinnen empfehlen, die sich langsam und sicher ans Motorradfahren herantasten möchten.
Damit richtet sich die XSR125 vor allem an Neueinsteiger, die ein leicht zu fahrendes, hochwertig verarbeitetes und optisch auffälliges Motorrad suchen und sich bewusst für ein Bike mit Charakter entscheiden.