BMW S 1000 R 2025 im Test

1000PS Bestzeit: Elektronik trifft brutalen Druck

Der neue Jahrgang der BMW S 1000 R will mehr als nur beeindrucken. Im 1000PS Bestzeit-Test offenbart sie, wie brachiale Leistung und feinste Technik harmonieren können.

von nastynils am 07.06.2025

BMW S 1000 R 2025 – Präzisionsrakete im 1000PS Bestzeit-Feuer

Als ich zum ersten Mal in der engen Startkurve von Bad Fischau einlenkte, ahnte ich: Diese Runde wird anders. Kein Flattern, kein Zögern die Front der neuen BMW S 1000 R klebte am Asphalt wie Kaugummi auf Sommerschuhen. Der Puls raste, die Telemetrie blinkte, und mein rechter Daumen zuckte ungeduldig am Mode-Schalter. Jetzt zählte nur noch eins: Bestzeit.

S 1000 R Positionierung: Supersportler im Naked-Kleid

BMW verfolgt mit der 2025er S 1000 R einen klaren Kurs: kompromisslose Supersport-Technologie in einem alltagstauglichen Naked-Konzept. Der Brückenrahmen, das DDC-Fahrwerk, die Elektronik aus der RR alles ist da, aber in einer aufrechteren, zugänglicheren Form. Kein anderes Naked Bike vereint diesen Anspruch an Präzision und Performance mit so wenig Posen, so breitem Einsatzbereich und so viel Substanz.

Motor: Der Tausendsassa mit Hang zum Wahnsinn

170 PS bei 11.000 U/min, 114 Nm bei 9.250 Zahlen, die ein Versprechen abgeben. Doch was mich wirklich verblüffte, war die Elastizität aus der Kehre. Selbst aus dem Drehzahlkeller drückt der Reihen-Vierer mit dem Nachdruck eines Güterzuges. Das Ansprechverhalten ist chirurgisch präzise, der Quickshifter sortiert die Gänge wie ein Börsenhändler Aktien. Und das Klangbild? Mechanisch, metallisch, gnadenlos ehrlich wie ein Bariton, der sich durch eine Hardrock-Nummer brüllt. Ein Motor der das Herz von 4-Zylinderfans höher schlägen lässt. Ein tolles Aggregat!

Handling: Handlich wie ein 600er, stabil wie ein ICE

Auf dem engen 1000PS Handlingkurs zählt jedes Gramm und jeder Millimeter Nachlauf. Mit 199 kg vollgetankt wirkt die BMW sehr leichtfüßig. Doch auch der breite Lenker wirkt hier mit! Die 45-mm-USD-Gabel, voll einstellbar, kommuniziert permanent mit meinem Unterbewusstsein. Das Vorderrad wirkt wie ein Seismograph für Kurvenradien. In den Wechselkurven kann ich sie mit einem Impuls am Lenker umlegen, sie folgt willig und bleibt dennoch narrensicher. Die sportlichen Michelin Power Cup2 sind kongeniale Partner für das Motorrad. Die Reifen waren nicht mehr neu - sie hatten bereits 2 sehr intensive Trackday Tage am Pannoniatag am Kerbholz. Aber sie haben noch nichts von ihrer lässigen Präzision verloren. Doch an diesem Tag hatten die Pneus - und ich - auch Glück. 40 Grad Asphalttemperatur waren einfach perfekt für die super sportlichen Pneus!

Elektronik: Der unsichtbare Schutzengel mit Charakter

Ride-by-Wire, Schaltassistent Pro, DTC, ABS Pro, Wheelie Control ein komplettes Tech-Arsenal wacht über den Ritt. In der Praxis bedeutet das: voll aufziehen aus der Kehre, mit 10% Restvertrauen der Rest wird vom System übernommen. Aber nie übergriffig. Die Regelung bleibt transparent, nachvollziehbar, fast schon menschlich. Das DDC-Fahrwerk adaptiert sich auf der Strecke spürbar an meinen Fahrstil von soft zu straff, von wachsam zu aggressiv. In der Praxis waren die Helferlein diesmal ein besonders großer Segen. Denn wie soll man die 170PS auf diesem engen Kurs wirklich sinnvoll zum Einsatz bringen? Ganz leicht: Gas aufmachen und vertrauen. Die Regelung der Traktionskontrolle lässt sportliche Manöver zu und auch das ABS gibt sich in der Bremszone keine Blöße.

In den Wechselkurven zeigte sich, wie leichtfüßig ein 200-Kilo-Bike sein kann, wenn Balance und Geometrie stimmen. Der Grip am Vorderrad war vertrauenerweckend ich konnte härter anbremsen als erwartet und hatte stets das Gefühl, auf Schienen zu fahren. Selbst beim forcierten Umlegen in den engen Radien blieb das Chassis stabil, das Ansprechverhalten des Motors war ohne jegliches Ruckeln oder Zögern. Besonders eindrucksvoll war die Präzision beim Herausbeschleunigen: Gas an kein Durchdrehen, kein Pumpen einfach Druck. Die S 1000 R interpretierte meine Impulse wie ein neuronales Netz direkt, logisch, präzise. Hier offenbarte sich nicht nur das technische Können der Ingenieure, sondern auch die Erfahrung eines Herstellers, der verstanden hat, dass Vertrauen das wichtigste Werkzeug am Limit ist.

1000PS Bestzeit-Test: Präzisionsmessung statt Stammtischwertung

Die Teststrecke in Bad Fischau ist kein Showroom für Top-Speed. Hier regiert das Zusammenspiel aus Agilität, Durchzug und Vertrauen zur Front. Der Testablauf: 10 Aufwärmrunden, dann eine Chance stehend gestartet, voll auf Anschlag. Wingman von Ridelink liefert die Telemetriedaten, Insta360 Ace Pro 2 zeichnet jede Szene auf. SP Connect hält alles bombenfest am Platz.

Vergleich mit der Konkurrenz: Ein Duell auf Augenhöhe – oder doch nicht?

Die KTM 1290 Super Duke R wirkt im Vergleich wie ein Berserker, die Aprilia Tuono V4 emotionaler, die Streetfighter V4 brutaler und die Speedtriple wirkt eleganter und schöner. Doch die BMW bleibt der analytische Superhirn-Athlet. Nirgendwo sonst ist die Verbindung zwischen Fahrer, Elektronik und Mechanik so praxistauglich und punktgenau dosiert. Während die Konkurrenz auf Emotion und Drama setzt, antwortet die S 1000 R mit technischer Praxistauglichkeit und einem brutalen Allround-Punch.

Über die BMW S 1000 R

Der wassergekühlte Reihenvierzylinder mit 999 ccm presst 170 PS bei 11.000 U/min aus 80 mm Bohrung und 49,7 mm Hub. Die 114 Nm maximales Drehmoment stehen bei 9.250 U/min bereit. Der Brückenrahmen aus Aluminium trägt vorne eine 45-mm-USD-Gabel mit voller Einstellbarkeit, hinten arbeitet ein Monofederbein in einer Alu-Zweiarmschwinge. Die Doppelscheibenbremse vorne misst 320 mm mit radialen Vierkolbensätteln. Das Gewicht liegt fahrfertig bei 199 kg, der Tank fasst 16,5 Liter.

Über 1000PS Bestzeit: Die Benchmark für die Straße

Das Format 1000PS Bestzeit simuliert praxisnahe Bedingungen enge Kehren, kurze Geraden, maximale Fahrbarkeit. Der Testparcours in Bad Fischau dient seit Jahren als Referenzstrecke. Dank Datenaufnahme mit Ridelink, fester Setup-Routine und klarer Zeitmessung entst- - eht eine Datenbank, die nicht lügt. Technische Partner wie SP Connect und Insta360 liefern das Equipment für die perfekte Analyse.

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Fazit: BMW S 1000 R 2025

NASTYNILS

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Die BMW S 1000 R bleibt auch 2025 ein kompromissloser Roadster für sportlich ambitionierte Straßenfahrer. Die BMW S 1000 R 2025 ist kein Motorrad für Poser oder Warmduscher. Sie ist ein technisches Statement – glasklar, präzise und gnadenlos effizient. Wer glaubt, Naked Bikes seien zahme Allrounder, der wird hier eines Besseren belehrt. Wer ein kraftvolles Naked Bike mit moderner Technik und ausgeprägtem Fahrspaß sucht, findet in der S 1000 R eine hervorragende Wahl.


  • Kräftiger Durchzug im unteren und mittleren Drehzahlbereich
  • Fein abgestimmte Fahrhilfen, inkl. serienmäßiger MSR und optimierter DTC
  • Schaltautomat serienmäßig, nun auch mit besserer Funktion
  • Starke Bremsleistung mit ABS Pro auch in Schräglage
  • Verbesserte Ergonomie durch neuen Kurzhub-Gasgriff
  • intuitives Bedienkonzept
  • starke Bremse mit klarer Rückmeldung
  • hohe Fahrstabilität
  • sehr gutes Schaltverhalten
  • feinfühlige Elektronik
  • hochwertiges Sportler-Chassis
  • erstaunliche Alltagstauglichkeit
  • narrensicheres Frontgefühl
  • Vibrationen im Lenker
  • weniger sensibles Fahrwerk bei kleinen Unebenheiten
  • relativ lautes mechanisches Klangbild

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