Bridgestone S22 Alternativen im Vergleich: T32, S21 und T31

Wer braucht den S22 und wer kann ihn sich sparen?

Bridgestone S22 dieser Name ist aus gutem Grund in aller Munde. Die inhouse-Alternativen können aber der bessere Fit für dich sein!

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Der Bridgestone S22 - immer noch das Maß der Dinge bei den Sportreifen

Der Bridgestone S22 ist ein mittlerweile alter Bekannter und seit der Präsentation im Jahr 2019 Benchmark seiner Klasse, ist ein Hochleistungsreifen für Sportmotorräder und supersportliche Straßenmaschinen. Mit seiner bewährten Performance und beeindruckenden Grip-Eigenschaften auf trockenen und nassen Straßen ist der S22 ein vertrauenswürdiger Begleiter für anspruchsvolle Fahrer. Seine innovative Gummimischung und das überarbeitete Profildesign ermöglichen eine präzise Lenkung und agiles Handling, was ihn zur ersten Wahl für sportliche Fahrer macht.

Schon beim ersten Test in Jerez des S22 hat Nils die herausragender Haftung, das exzellentem Bremsverhalten und die stabilen Leistung in Schräglage beschrieben. Die Fähigkeit des S22, auch bei wechselnden Wetterbedingungen eine konstant hohe Leistung zu bieten, unterstreicht seine Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit.

Der Bridgestone S22 gilt also als Symbol für Verlässlichkeit und Leistung. Viele Fahrer schätzen seine Langlebigkeit und gleichmäßige Abnutzung, die ihn zum Benchmark der Klasse machen. Ob auf der Rennstrecke oder auf der Straße, der S22 setzte neue Maßstäbe und beweist, dass er die erste Wahl für anspruchsvolle Motorradfahrer ist, die das Beste aus ihrem Bike herausholen wollen.

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Bridgestone S22 im Test auf der Kawasaki Z900 2023

Mein erster Gedanke, als ich nach einigen hundert Kilometern von der T32-bereiften Z900 auf die Kawa mit dem S22 umsteige, schießt mir sofort folgender Gedanke in den Kopf: Kein Wunder, dass er so beliebt ist! Mit dem S22 trifft man die Linie noch präziser, das Feedback von der Front ist super direkt. Von der Eigendämpfung her ist er den Touringpneus hingegen unterlegen. Auch bei der Aufwärmzeit liegt er durch den geringeren Silicaanteil über der Reifen der T-Serie. An kühlen Tagen ist auf den ersten Metern somit Vorsicht geboten. Am anderen Ende des Wohlfühltemperaturfensters schlägt dafür die Stunde des sportlichen S22, während beispielsweise der T32 über 30 Grad Reifentemperatur spürbar abbaut, legt der S22 hier noch einmal zu und fühlt sich auch bei über 50 Grad noch wohl. Somit eignet er sich auch für den gelegentlichen Trackday-Ausflug wunderbar. Gerade auf einem sportlichen Nakedbike wie der Z900 gibt es sicher Fahrer, die das letzte Quäntchen Performance wollen und brauchen, aber Hand aufs Herz: Gehöre ich da dazu? Nein, für meine Anforderungen bietet ein anderer Bridgestone-Reifen den noch besseren Fit.

Alternative 1: Bridgestone T32 im Test auf der Kawasaki Z900 2023

Bereits bei meinem Erstkontakt mit dem T32 in Süditalien war ich von der Performance nachhaltig begeistert. Der Fokus lag bei dieser Pressereise allerdings auf Touring-Motorrädern, wie der Yamaha Tracer 9 oder der BMW F900XR die ich vor Ort auch gleich vergleichen konnte. Kollege NoPain, hat einen Langzeittest auf seiner Ducati Hypermotard absolviert und damit die Supermoto-Tauglichkeit überprüft. Es wurde also schon viel getestet und geschrieben, so kann ich meine Analyse auf der Z900 kurz halten.

Auf meinen rund 1200 km durch Österreich auf dem vielverkauften Naked Bike hatte ich von 11 Grad und Regen bis zu glühender Hitze und Sonnenschein alles dabei: Kleine Sträßchen von durchwachsener Güte im wunderschönen Grenzgebiet zwischen Oberösterreich und der Steiermark (Hengstpass!) Autobahnetappen bei feuchter Witterung, perfekter Asphalt auf dem Slovakiaring, bei meinem Trackday-Ausflug. Der T32 ist tatsächlich ein Wunderwuzzi, er funktioniert da wie dort ausgezeichnet. Die Eigendämpfung ist im Vergleich zum S22 deutlich besser und auch bei der Laufleistung lässt er seinen sportlichen Bruder alt aussehen. Der höhere Silica-Anteil macht sich nicht nur auf nasser Fahrbahn bemerkbar. Insbesondere bei kühleren Temperaturen kommt der Bridgestone T32 deutlich schneller in den Bereich, wo er gut haftet, die Aufwärmzeit ist spürbar kürzer. Die Kehrseite der Medaille erfahre ich am flotten Slovakiaring. Während ich ob der nassen Stellen im ersten Turn noch froh über die eben genannten Eigenschaften bin, macht sich bei rasch auftrocknender Fahrbahn in Turn 2 und über 25 Grad Außentemperatur ein sanftes Schmieren des Hinterrads bemerkbar. Die Traktionskontrolle bekommt immer öfter zu tun, die Anzeige im TFT Display der Z900 blinkt auch im Sportmodus immer öfter. Zeit, die Pace zu drosseln und der Kawa, dem Reifen und mir eine Pause zu gönnen.

Ich habe meinen Rennstreckenausflug trotzdem nicht bereut, zeigt er doch klar und mit geringem Risiko die Grenzen eines Reifens auf und erleichtert mir die Kategorisierung für wen oder für welchen Zweck der Hypertouringpneu geeignet ist oder eben nicht. Im Fall des T32 ist das jeder (selbst sportliche) Landstraßenfahrer sich den T32 ganz genau ansehen sollte, wenn das nächste Mal Reifentausch angesagt ist. Neben der Sport-Performance, die dem S22 nur wenig nachsteht, ist es vor allem das Börserl, das sich freut, wenn man den T32 in Erwägung zieht. Dabei geht es weniger um die rund 20 Euro pro Satz die er günstiger ist, als um den Fakt, dass der nächste Wechsel mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit später bzw. nach mehr Kilometern ansteht, als wenn man den S22 aufzieht. Wer es noch (um rund 25%) günstiger haben möchte, kann auf die jeweiligen Second-Liner von Bridgestone, den S21 bzw. den T31 zurückgreifen.

Bridgestone T32 am Ring
Slovakiaring im August Bridgestone T32 am Limit

Second Liner Reifen - Was ist das?

Der First Liner oder zu Deutsch: Das Erstlinienprodukt, in unserem Fall der Bridgestone S22 ist das Hauptreifenmodell bzw. der Premium- oder Spitzenreifen eines Herstellers. Diese Reifen werden in der Regel mit den neuesten Technologien und Materialien entwickelt, um eine optimale Leistung, Sicherheit und Haltbarkeit zu gewährleisten. Da diese Reifen auf höchste Qualitätsstandards ausgerichtet sind, haben sie oft einen höheren Preis. Second-Line-Reifen werden als Budget- oder Einstiegsreifen betrachtet. Sie werden mit teilweise weniger aufwändigen Materialien und Technologien hergestellt, um die Produktionskosten zu senken und somit zu einem günstigeren Preis angeboten zu werden. Sie sind in der Regel für den allgemeinen Gebrauch konzipiert und bieten oft eine solide Leistung für den normalen Straßeneinsatz, jedoch ohne die Spitzenmerkmale und -leistungen der Erstlinienprodukte. In vielen Fällen avanciert ein ehemaliger Firstliner, wie der S21 oder T31 zum Secondliner.

Second-Line-Reifen sind in der Regel eine vernünftige Option für Fahrer, die ein begrenztes Budget haben oder nicht auf der Suche nach extremen Leistungen und Spezialfunktionen sind. Sie sind gut für den täglichen Straßengebrauch geeignet, bieten anständige Traktion und Haltbarkeit, können aber in speziellen Fahrsituationen möglicherweise nicht die gleiche Leistung oder Haftung wie die Premium-Modelle bieten.

Bridgestone S21 und T31: Die Second Liner als günstigere Alternative

Die Gummimischung eines Motorradreifens ist ein entscheidender Faktor für seine Leistungsfähigkeit und Fahreigenschaften. Sowohl der Bridgestone T31 als auch der Bridgestone S21 verwenden spezielle Gummimischungen, die auf ihre jeweiligen Einsatzzwecke und Leistungsanforderungen abgestimmt sind.

Bridgestone T31: Die Gummimischung des Bridgestone T31 ist darauf ausgelegt, eine gute Balance zwischen Grip, Haltbarkeit und Allwettertauglichkeit zu bieten. Es handelt sich um eine fortschrittliche Silica-Mischung, die eine optimale Haftung auf trockenen und nassen Straßen gewährleistet. Die Verwendung von Silica in der Mischung hilft, die Reifen bei niedrigen Temperaturen flexibel zu halten und bietet somit auch bei kühleren Wetterbedingungen eine gute Traktion. Die spezielle Gummimischung des T31 sorgt für eine gleichmäßige Abnutzung des Reifens, was zu einer längeren Lebensdauer führt und damit ideal für Tourenfahrer ist, die längere Strecken zurücklegen möchten. Das Ziel ist es, ein hohes Maß an Sicherheit und Stabilität zu bieten, ohne dabei die Sportlichkeit und das Handling zu vernachlässigen.

Bridgestone S21: Die Gummimischung des Bridgestone S21 ist auf maximale Haftung und sportliche Performance ausgelegt. Sie zeichnet sich durch eine hohe Griffigkeit auf trockenen Straßen aus, was insbesondere bei sportlichem Fahren und Kurvengeschwindigkeiten von großer Bedeutung ist. Die Mischung ist dafür optimiert, eine hohe Reifenhaftung in Schräglage zu gewährleisten und ein präzises Lenkverhalten zu ermöglichen. Aufgrund der speziellen Zusammensetzung und der Fokussierung auf sportliche Leistung wird die Gummimischung des S21 im Vergleich zum T31 wie bei den First-Linern in der Regel eine etwas kürzere Lebensdauer aufweisen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gummimischung des Bridgestone T31 auf Langlebigkeit und Vielseitigkeit ausgelegt ist, während die des Bridgestone S21 auf maximale Performance und Grip in sportlichen Fahrsituationen abzielt. Die Wahl zwischen den beiden Reifen hängt daher von den individuellen Anforderungen und Präferenzen eines sportlichen Motorradfahrers ab.

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Bericht vom 02.09.2023 | 19.761 Aufrufe

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