Schuberth E2 Adventure-Helm im Test

Abenteuer-Look muss nicht auf Kosten des Komforts gehen

So richtig komplett ausgestattet ist man für viele auf einer Reiseenduro erst mit einem „Adventure-Helm“, das sind jene Kopfbedeckungen, die sowohl Schirm/Schild als auch Visier an Bord haben. Man muss dafür aber nicht zwingend auf die Annehmlichkeiten eines Klapphelms verzichten, mit dem E2 hat Schuberth jetzt den Nachfolger des schon beliebten E1 im Programm. Wolf ist den Adventure-Helm der Premiumklasse bereits ausgiebig gefahren.

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Jede Menge Gemeinsamkeiten mit dem C5

Schon vor dem Aufsetzen merkt man, wie wertig der E2, der zum großen Teil baugleich mit dem Touren-Klapphelm C5 daher kommt, verarbeitet ist. Das antibakterielle Innenfutter schmiegt sich angenehm an den Kopf - und sollte die eigene Rübe partout nicht mit dem Helm harmonieren, hat Schuberth womöglich eine Lösung parat, da man das Innenfutter sowohl für ovale, als auch für runde Kopfformen anbietet. Bei mir passte er auf Anhieb, da drückte nix, da zwickte nix. Gegenüber dem C5 hat der Adventure-Klapphelm allerdings großflächigere Belüftungs-Ein- und Auslässe, wodurch man auf Wunsch mehr Durchzug bekommt, was speziell bei schweißtreibenden Offroad-Passagen angenehm ist. Das Mehrgewicht gegenüber dem C5 von rund 50 Gramm ist kaum zu spüren, eher der Windwiderstand des Schirmes, wenn man bei Geschwindigkeiten über 100 km/h zur Seite blickt. Das ist aber keine Besonderheit oder gar Schwäche des E2, sondern ein normales Phänomen eines Adventure- oder auch Endurohelms mit Schild.

Sowohl als Integralhelm, als auch als Jethelm fahrbar

Natürlich kommt der Helm mit einem Sonnenvisier daher, das auch mit Handschuhen einfach zu bedienen ist, auch mit dem praktischen Ratschenverschluss findet man sich auf Anhieb zurecht. Die gegenüber dem Vorgängermodell veränderte Positionierung des Kinnriemens sorgt für mehr Komfort im Halsbereich. Der Helm ist als einer von wenigen Klapphelmen am Markt P und J homologiert, das heißt, man darf ihn auch mit geöffneter Klappe, quasi als Jethelm fahren. Allerdings sollte dafür der kleine rote Schieber nach oben gedrückt und die Klappe damit fixiert werden. Andernfalls könnte, im Falle des Falles, die Versicherung aussteigen.

Stichwort geöffnete Klappe. Die ist nicht nur für Brillenträger praktisch, sondern erleichtert einem die Kommunikation bei kurzen Stopps, den Griff zur Trinkflasche im Tankrucksack oder auch das rasche Foto zwischendurch, ohne dabei den Helm abnehmen zu müssen. Auch verlangen manche Tankstellen, dass man vor Betreten derselben, den Helm abnimmt - ein geöffneter Klapphelm darf immer oben bleiben. Apropos geöffneter Klapphelm: Nicht selten drücken diese aufs Genick bzw. sorgen für ein unwohles Gefühl, der E2 ist diesbezüglich aber sehr gut ausbalanciert und erfordert wenig "Gegendruck" bei offener Klappe.

Staub und Insekten müssen draußen bleiben

Aber natürlich setzt man einen Helm fürs Fahren auf und da ist der E2 durchaus einer der Leiseren. Das Blickfeld könnte freilich ein wenig größer sein, was nicht allein am Schirm liegt, sondern an einem im Vergleich zu einem Integralhelm doch recht weit nach oben gezogenem Kinnteil. Der Schirm lässt sich übrigens in drei verschiedenen Positionen einstellen und recht einfach abnehmen, neben der sehr effektiven Luftzufuhr punktet die Kinnbelüftung des Adventurehelms auch mit einem waschbaren und austauschbaren Filter, der Insekten, Staub oder Schlamm als Teile des Abenteuers abseits befestigen Wege außerhalb des Helmes behält. Die Homologation nach ECE-R 22.06 Norm garantiert zudem höchste Sicherheit, die neue Glasfaserschale mit der patentierten Direct-Fibre-Technologie, die mit Carbon verstärkt wurde, soll die Stoßdämpfung verbessern und das Gewicht reduzieren.

Insgesamt verbindet der neue Schuberth E2 die Annehmlichkeiten eines Klapphelms mit dem Abenteuer-Look eines Adventure-Helms auf höchstem Niveau und punktet vor allem durch die ausgeklügelte Belüftung, den Komfort und die richtig ordentliche Verarbeitungsqualität, was man bei einem Helm dieser Preisklasse natürlich erwarten darf und auch bekommt.

Bericht vom 02.06.2023 | 28.143 Aufrufe

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