Yamaha MT-07 Vergleichstest 2023 - immer noch gut?

Die erfolgsverwöhnte MT-07 gegen sechs andere Naked Bikes!

Noch vor kurzem konnte die Yamaha MT-07 ihre direkten Konkurrentinnen in Schach halten, sogar etwas stärkere Gegnerinnen mussten sich wegen des kräftigen CP2-Motors in Acht nehmen. 2023 schicken aber einige Hersteller richtig starke Naked Bikes gegen die Yamaha ins Rennen - kann die MT-07 ihre Stellung als Funbike in ihrer Klasse verteidigen?

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Die Yamaha kam, sah und siegte. Zumindest war das vor knapp zehn Jahren so. Als die erste MT-07 auf den Markt kam, konnte man wegen der Optik raunzen. Vielleicht auch wegen des weichen Fahrwerks. Aber der Motor war von Beginn an über jeden Zweifel erhaben. Unfassbar, was Yamaha mit dem CP2-Motor (CP steht für CrossPlane, also ein Reihen-Zweizylinder mit Hubzapfenversatz) auf die Räder gestellt hat. Die knapp 75 PS gingen von Anfang an ärger ans Werk, als es die reine Papierform vermuten ließ, blieb dabei aber stets gut kontrollierbar und machte einfach nur Spaß.

Die Yamaha MT-07 wird von den Konkurrentinnen überholt - aber nicht von allen!

Wie sieht das aber 2023 aus, kann die MT-07 immer noch gegen die teils heftig erstarkte Konkurrenz punkten? Nun, der riesige Pluspunkt an der MT-07 war ja ihr überaus agiler CP2-Motor - und er ist es immer noch! Schon klar, dass der 689 Kubik große Zweitopf mit seinen nun Euro5-konformen 73,4 PS bei 8750 Umdrehungen und dem maximalen Drehmoment von 67 Newtonmeter bei 6500 Touren etwa gegen das bärige KTM 790 Duke-Triebwerk mit 95 PS und 87 Nm abstinkt. Und auch der scharfe Motor der Hornet oder das Triebwerk der Suzuki mit seinem bauchigen Durchzug sind überlegen. Mit der viel stärkeren Tuono 660 Factory kann die MT-07 aber untenrum bis in den mittleren Drehzahlbereich ordentlich mithalten, ebenso mit der Triumph Trident 660 - und die Kawa Z650 raucht sie sogar in der Pfeife.

Innovationen sucht man auf der Yamaha MT-07 vergeblich

Damit ist die Konkurrenz zwar stärker und besser geworden, das Konzept der Yamaha MT-07 geht aber immer noch auf: Rund um den potenten CP2-Motor wird ein zugängliches Naked Bike gebaut. Womit auch schon das Wichtigste erwähnt ist, denn die MT-07 des Jahrgangs 2023 hat keine Innovationen zu bieten, sogar noch weniger als die Kawasaki Z650, die nun eine verstell- und abschaltbare Traktionskontrolle besitzt. Das fesche farbige TFT-Display der Yamaha ist aber schon mal ein Zugeständnis an die Moderne.

Das Konzept der Yamaha MT-07 passt immer noch in die Zeit

Schlecht ist die agile Japanerin dadurch trotzdem nicht, das Fahrwerk bemüht sich um einen guten Kompromiss aus Sport und Komfort, ebenso geht die Bremse einen akzeptablen Mittelweg. Die Sitzposition ist nach wie vor sehr angenehm, aufrecht genug, um längere Etappen unter die Räder zu nehmen. Gewiss nicht so vorderradorientiert wie die Aprilia, aber definitiv sportlicher als die Kawa Z650. Einzig die schnell schleifenden Angstnippel an den Fußrasten trüben den Spaß ein wenig. Denn das Handling an sich geht voll in Ordnung, bei lediglich 186 Kilo fahrfertig aber auch nicht verwunderlich. Und das Ganze trotz eines, in dieser Klasse doch breiteren 180er-Hinterreifens (zwei Maschinen des Septetts vertrauen auf 160er-Hinterreifen).

Sollte man auf die Yamaha MT-08 warten?

So schnell kann es gehen, gerade noch war die Yamaha MT-07 der Klassenprimus, schon wird sie von den noch stärkeren und besseren Konkurrentinnen überholt. Allerdings kann nicht erwartet werden, dass jeder Hersteller zur gleichen Zeit reagiert und neue Modelle auf den Markt wirft. Aktuell sind also die beiden anderen japanischen Hersteller Honda un d Suzuki mit moderneren Kreationen auf ähnlichem Preisniveau wie die Yamaha. Das Warten auf die Nachfolgerin (MT-08?) hat aber aus meiner Sicht aktuell keinen Sinn, denn wer sich jetzt für die MT-07 entscheidet, bekommt den bewährten, richtig kräftigen CP2-Motor in einem agilen und hübschen Naked Bike zu einem fairen Preis!

NastyNils´ Senf zur Yamaha MT-07:

Im Modelljahr 2023 ist die MT-07 immer noch ein gutes und universell einsetzbares Motorrad. Ihr Problem ist die harte Konkurrenz. Im direkten Vergleich wirkt der Motor mittlerweile etwas schlapp und die Ausstattung etwas lieblos. Immer noch top ist die gute Sitzposition und das unkomplizierte Handling.

Zonkos Senf zur Yamaha MT-07:

Für mich war die MT-07 die Überraschung dieses Tests. Dass das Display und optische Akzente neu sind, habe ich wohlwollend zur Kenntnis genommen, begeistert hat mich aber, wie einfach und selbstverständlich es war, mit der MT-07, die weder beim Motor, noch beim Fahrwerk irgendwelche Superlativen bietet, richtig schnell zu sein. Cruisen war okay, aber Feuergeben richtig leiwand!

McGregors Senf zur Yamaha MT-07:

Die Zeit macht vor niemandem halt, auch nicht vor der vielfachen Vergleichssiegerin und allseits beliebten Yamaha MT-07. Seit mittlerweile 9 Jahren begeistert der Motor mit Zugänglichkeit, einem starken Antritt und viel Fahrspaß. 2023 merkt man das Alter der MT-07 aber besonders stark, und das kann auch das neue TFT-Display nicht verschleiern. Inzwischen ist das Niveau der Leistung, der Elektronik und der Fahrwerke in der Klasse der Naked Bikes unter 100 PS deutlich gestiegen und die MT hinkt gefühlt in fast jedem Aspekt hinterher. Wenn man sich auf ihr weiches Fahrwerk, die mittelmäßigen Bremsen und die geringere Schräglagenfreiheit einstellt und die Konkurrenz vergisst, ist sie auch 2023 noch sehr spaßig zu bewegen und bei weitem kein schlechtes Motorrad.

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Philipps Senf zur Yamaha MT-07:

Vor knapp zehn Jahren hat die Yamaha MT-07 die Konkurrenz famos aufgemischt. Und der Motor ist bis heute ein Hammer: tolle Dosierbarkeit, guter Klang, richtig Schmalz aus dem Keller, eine Wheeliemaschine reinster Güte. Das Chassis könnte einen Tick straffer sein, dafür hat sie eine gute Vorderradbremse mit ernsthafter Verzögerung. Das neue, große Farbdisplay ist fein gemacht, die fehlende Traktionskontrolle oder verschiedene Ridingmodi vermisse ich keine Sekunde in ihrem Sattel. Die Optik ist Geschmackssache. Ich glaube, dass für viele Fahrer eine Tracer7 oder eine XSR 700 eine praktische oder zeitlose Alternative sein könnte.

Pokys Senf zur Yamaha MT-07:

Die MT-07 eroberte die Klasse bei ihrem Debut im Jahr 2014 im Sturm: From Zero to Hero. Seitdem wurde seitens Yamaha verständlicherweise auf sanfte Überarbeitung statt auf radikale Revolution gesetzt. Etwas Überarbeitung am Fahrwerk hier, optische Modernisierung da und für 2023 ein feines TFT-Display, das klassenweit zu den besten zählt. Auch der Motor ist immer noch konkurrenzfähig, aber längst nicht mehr die Überraschung, die er einmal war. Für größere und/oder schwerere Piloten ist die MT-07 aufgrund ihrer zierlichen Bauweise nur eingeschränkt zu empfehlen. Der Hero ist angezählt.

Mex´ Senf zur Yamaha MT-07:

Die MT-07 funktioniert nach wie vor komfortabel und unkompliziert. Der CP2 Motor ist immer noch ein Garant für Fahrspaß. An dieser Stelle muss allerdings angemerkt werden, dass die Konkurrenz enorm aufgeholt hat. Die Motoren der Japan-Kollegen von Honda und Suzuki wirken präziser, druckvoller und moderner. Auch in Sachen Elektronik sind die Marktbegleiter mittlerweile zum Teil ganz deutlich voraus. Traktionskontrolle und Quickshifter wären 2023 eigentlich Pflichtprogramm in dieser Klasse. Leider auch immer noch eine Schwäche ist das Fahrwerk der Yamaha. Ähnlich wie bei der Kawasaki Z650 ist hier wenig Dämpfung zu spüren und bei sehr sportlicher Fahrt tendiert die MT-07 dazu schaukelig zu werden.

Fazit: Yamaha MT-07 2023

Die Konkurrenz in der unteren Naked Bike-Mittelklasse wird härter, das Konzept der Yamaha MT-07 geht aber immer noch auf: Rund um den herrlich potenten und äußerst antrittsstarken CP2-Motor wird ein hübsches, zugängliches Naked Bike gebaut. Das Fahrwerk bemüht sich um einen guten Kompromiss aus Sport und Komfort, ebenso geht die Bremse einen akzeptablen Mittelweg. Die Sitzposition ist nach wie vor sehr angenehm, aufrecht genug, um längere Etappen unter die Räder zu nehmen. Einzig die schnell schleifenden Angstnippel an den Fußrasten trüben den Spaß ein wenig, denn das Handling an sich geht voll in Ordnung. Die moderne Elektronik ist schnell abgehandelt: Ein herkömmliches ABS und ein fesches 5 Zoll Farb-TFT-Display, mehr ist da nicht.


  • quirliger, kräftiger Motor
  • guter Sound
  • angenehme Sitzposition
  • gute Bremsanlage
  • agiles Handling
  • Farb-TFT-Display gut ablesbar
  • Fahrwerk nicht verstellbar
  • Ausstattung könnte umfangreicher sein

Bericht vom 19.05.2023 | 29.706 Aufrufe

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