Mit pünktlicher Vorwarnung (1
Tag vorher) und perfekter Planung (1h vorher) gings für Most und mich, 2
absolute Supermoto Anfänger auf die SM-Strecke in Greinbach. Coach NastyNils
sorgte für die nötige Stimmung Wer is hazal gwinnt kriegt a Lohnerhöhung.
Schon die Hinfahrt war ein kleines Debakel. Ich
dachte noch an ein gemütliches antuckern im 1000ps Racing Bus, nein weit
gefehlt, natürlich mit dem Moped. Ist ja nicht weit von Wr. Neustadt mag sich jetzt ein
jeder denken, HA! Mit dem Enduro Helm + Brille (die nicht mehr dicht ist)
pfiff mir auf der Autobahn der Wind um die Ohren das ich schon vor meiner Brezn Kopfweh
hatte. Doch dazu später.
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Kommentar von NastyNils zu der
Nudelei: Es kann
nicht sein, dass 1000PS Mitarbeiter mit Angsträndern an den Reifen durch die
Gegend fahren. Mosti der Programmierfritze, welcher sich sonst nur seinen
Freunden den Computern mit voller Hingabe widmet und meXXLa der strenge
Erbsenzähler, welcher das Wort Vollgas nur von diversen Rock-Festivals
kennt.
Deshalb klare Befehlsausgabe:
Aufsitzen auf die beiden Dauertester Honda FMX 650 und Suzuki DR-Z 400 und
Vollgas auf der Kartstrecke geben. Der "Crash" (ich weiß nicht ob man bei
Geschwindigkeiten unter 10km/h noch von einem Crash sprechen kann) der
beiden Helden war ein erbärmliches Schauspiel. Ich beobachtete von der
Tribüne aus das bunte Treiben auf der Kartstrecke. Cirka 20 Piloten gaben
Vollgas, legten grimmig um und slideten in die Kurve. Mitten drinnen 2
Figürchen welche wie in Zeitlupe um den Kurs krochen. Es war so als hätten
sich zwei Schnecken in ein Windhundrennen verirrt. Und ausgerechnet die 2
Schnecken kollidierten und verbeulten sich dabei ihr Schneckenhaus.
Doch am Ende des Tages ein
positives Resume. Beide haben nach nur 3 Turns schon super umgelegt und den
Speed deutlich gesteigert. Der erste Schritt ist getan. Euphorie machte sich
breit und man spürte genau: Die zwei hatten noch nie mehr Spaß mit ihren
beiden Eisen als beim Event auf der Kartstrecke. |
In Greinbach eingetroffen offenbarte sich uns ein grausamer Anblick. Keine
Anfänger weit und breit, die Fußrasten schleiften, die Drifts nahmen kein
Ende und die Angst von einem Racer überrollt zu werden wurde immer größer.
Doch Most und ich ließen uns nicht unterkriegen, die Vorfreude auf den
ersten Turn war groß - zu groß. In der ersten Runde verpasste, besser gesagt
übersah, Most die Pylonen die eigentlich eine Linkskurve zeigten, und fuhr
geradeaus durch. Nix passiert! Denn zum Glück kam außer mir keiner um die
Ecke. Ich dachte noch des gibts jo net der mosti brennt mi her und konnte
es kaum fassen das er plötzlich und aus heiterem Himmel von der Seite
herausstach. Der Irrtum sollte mir erst später klar werden. Also hängte
ich mich dran und wartete auf den geeigneten Augenblick. Dieser erschien mir
gerade auf der Start-Ziel Geraden gekommen als ich innen an ihm vorbeistechen wollte. Hm. Most wusste bereits um besagte Linkskurve und
bremste stark ab. Ich leider nicht. Krach. Noch während ich umfiel warf ich
ihm Wörter hinterher, welche selbst Al-Bundy rot werden ließen. Zu Unrecht
wie mir später klargemacht wurde. Mostis Heck sieht nun aus wie das Gebiss
eines schweren Zahnbürsten Verweigerers, Mostis Front (nicht die vom Motorrad)
wie die des ersten Geisterbahnwaggons. Meine Suzi bekam nicht sehr viel ab, lediglich ein paar Kratzer zieren nun die rechte Seite.
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Von so was lässt man sich natürlich nicht
unterkriegen. Most warf sich sofort wieder aufs Bike und fuhr den restlichen
Turn zu Ende. Ich ärgerte mich beinahe zu Tode und setzte fast den
kompletten zweiten Turn aus. Nils nutzte den Augenblick und drehte ein paar feine Runden
auf dem fantastischen Asphalt.
Bei der kurzen Verschnaufpause, und nicht
enden wollenden meXXLa Verarschungsorgien, erfuhren wir das der letzte Turn
heute nicht stattfand. Also stand mit dem 3ten Turn nur noch eine halbe Stunde Supermoto Action
auf dem Programm. Die Kamera von Nils blitzte wie wild als Most und ich mit
mörderischen (wie uns schien) Schräglagen um die Kurve pressten. Anfangs
hatte ich große Mühe Most, der bereits einige Runden mehr auf dem Buckel
hatte, auf Distanz zu halten. Gegen Ende kann man von einer patt Stellung
sprechen, bei einigen Teilen holte ich auf, bei anderen (vor allem der
Sturzstelle) verlor ich Zeit. Doch in der vorletzten Runde packte mich der
Übereifer. Ich dachte noch an die Worte von Nils: Die kannst umlegen wie Du
willst, die Reifen gehen nie weg und wollte in der Fotokurve ein furioses
Fussrasten-Schleif Inferno hinlegen. Ich schwör es, keine 30cm haben vom
Lenker nicht auf den Asphalt gefehlt, aber nicht lange. Der Hinterreifen
ging wie in Zeitlupe weg und ich machte es mir auf dem Asphalt gemütlich,
für kurze Zeit, es sollte noch ein
Vorwärtspurzelbaum folgen, bei dem ich
kurz am Helm dahinrutschte und erst sah das hinter mir 3 weitere Fahrer Mühe
hatten meinem nicht gerade schmächtigen Körper auszuweichen. Zum Glück
fahren die alle weit besser als ich (wäre in dem Fall dem Gestürzten
beinhart über die Rübe gebrettert) und es passierte nichts schlimmeres. Ein
paar kleine Verbrennungen durchs Leder,
verbogener Lenker und ein paar weitere Kratzer (diesmal auf der anderen
Seite) waren der Lohn für ein NICHT geknipstes Foto. Nils war mal wieder
nicht am Abzug, stattdessen linste er zu den Bikini Girls die sich im
Fahrerlager in der Sonne räkelten. Bitte keine Anfragen wegen den Fotos,
sind ja nicht der Playboy.
Also wenn jemand NICHT Fotograf werden
sollte, dann NastyNils. Das einzige Foto das
den Sturz halbwegs bezeugen kann ist dieses...
Den Lenker konnten wir mehr schlecht als recht geradebiegen. Auf dem
Nachhause Weg musste ich beim Heurigen noch Spott und Hohn über mich ergehen
lassen, ist mir aber mehr als blunzen, wenigstens kann ich jetzt im
Wirtshaus prahlen: "Mich hats mit miiiiiindestens 120 voll aufbirnd und ich
harter Hund hab nur blaue Flecken..."
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Empfehlenswerte Links: |
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Honda FMX 650 Test
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Suzuki DR-Z 400 SM
Der Suzuki Supermoto Allrounder im aggressiven Gelb ist schwer in Ordnung.
Wir quälten die Suzuki bisher auf der Kartstrecke, am großen Pannoniaring,
in der Stadt, im Überland und auf der Autobahn. Die 40PS halten das was sie
versprechen. Nicht mehr und nicht weniger. Fahrwerk und Handling ist in
Ordnung. So wie sie ist ein gutes Bike für viel Freude. Die wird nur etwas
durch die Kastration mit dem Original-Auspuff etwas vermiest. Zum Thema
Qualität: Öl wurde selten aber doch kontrolliert. Der Ölstand hat sich
jedoch nie verändert. Auch sonst wie es sich für einen Japaner gehört: Null
Problemo!
Honda FMX 650
Die Honda ist etwas schwerer und laut Prospekt auch 2 PS schwächer hat dafür
aber 250ccm Hubraum mehr auf der Brust als die DR-Z. Am Kurvenausgang hat
man so mehr Drehmoment zur Verfügung. Davor fehlt oben der letzte Kick auf
der langen Gerade. Auch unsere Honda FMX hat schon einiges erlebt in der
Saison 2005. Wir waren mit ihr in Südtirol, in der Stadt, im Winkelwerk und
nun auf der Kartbahn. Auch bei der Honda musste die ganze Saison nicht ein
einziges Mal der Schraubenzieher angegriffen werden. Der Ölstand veränderte
sich auch hier über die ganze Saison hinweg nicht.
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Most berichtet: Meine ersten
Runden auf der Kartbahn
Also
ich muss zugeben ich war ganz schön nervös, als ich sah wie es auf der
Kartbahn zugeht. Am Anfang fuhr ich sehr respektvoll und musste mich erst
orientieren. Im Gegensatz zu meXXLa wusste ich in der zweiten Runde wie die
Strecke verläuft. Bei ihm schien das Motto zu heißen: Der most überholt
mich nicht. Aber egal, als der erste Schock nach dem Crash mit Mexxla vorbei war startete ich zum
zweiten Turn und der wurde von Runde zu Runde immer besser. Am Anfang noch
etwas verhalten versuchte auch ich die FMX ordentlich umzulegen. Ist schon
ein super geiles Gefühl wenn man die FMX in die Kurve legt. Ich bin jetzt
fast eine ganze Saison mit der FMX unterwegs gewesen, nur so habe ich die
FMX noch nie gefahren.
Der kleine Crash mit Mexxla gleich nach in meiner zweiten Runde hat mich schon etwas demotiviert
und irgendwie hatte ich gar keine Lust mehr zu fahren. Aber Schon nach
wenigen Runden im zweiten Turn, kam in mir der pure Fahrspaß hoch und ich
versuchte mich immer mehr in die Kurve zu legen.
Im letzten Turn hatte
ich schon ein richtig gutes Gefühl und die Fußraster hatten immer öfter
Bodenkontakt. Die FMX stand den anderen Motorrädern in nichts nach und
konnte in allen Bereichen der Strecke gut mit den anderen Motorrädern
mithalten, das einzige was die FMX bremste war ich. Ich hatte nie das Gefühl
die Situation nicht unter Kontrolle zu haben und deshalb hat mir das Fahren auf
der Kartbahn riesigen Spaß gemacht. Im direkten Duell mit Mexxla konnten wir
nicht eindeutig feststellen wer der bessere ist, nur er hatte eben mehr
Unfälle als ich. Ich hatte ja gar keine Ahnung zu was meine FMX fähig ist.
Auch die Angstreifen auf den Reifen bin ich endlich losgeworden. War schon
ein tolles Gefühl als ich das erste Mal spürte wie die Fußraster am Boden
streiften. Der Nachmittag hat sich auf jeden Fall gelohnt und war ein Riesen
Spaß.
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