1290 km mit der KTM 1290 Super Adventure S 2024: Reisebericht
Auf kleinen Straßen von Wien zum MXGP nach Loket und retour
Von Wien über Mattighofen nach Loket zum MXGP und zurück. Wie viel Power, Komfort und Fahrspaß stecken in der mächtigen KTM 1290 Super Adventure S? Reise-Check!
Auf Achse zum Offroad-Fest: Mit der KTM 1290 Super Adventure S 2024 zum MXGP
Dieses Mal nehme ich euch mit auf eine leiwande Tour von Wien über Oberöstereich und Salzburg bis ins tschechische Loket zum MXGP und natürlich wieder zurück. Als treue Begleiterin habe ich mich für die bewährte KTM 1290 Super Adventure S entschieden, die meine Kollegen in der Woche davor noch über Singletrails gejagt haben. Die schönsten Abschnitte der in diesem Bericht detailliert beschriebenen Route durch atemberaubende Landschaften und über einsame Landstraßen durch ein paar der schönsten Ecken Bayerns und Tschechiens, habe ich euch natürlich mit Calimoto mitgetrackt.
Von Wien auf die Weststrecke Richtung Salzburg – Ein Auftakt auf der Autobahn
Unsere Reise beginnt, raus aus der pulsierenden Hauptstadt Österreichs, auf der Westautobahn. Schon einige Meter nach der Stadtgrenze bergauf Richtung Knoten Steinhäusl merkt man, dass die KTM 1290 Super Adventure S wie gemacht ist für solche Touren. Mit ihrem überlegenen V2-Motor, der satte 160 PS auf den Asphalt bringt, fühlst du dich auf der Autobahn sofort wie der König der Straße. Die Power, die das Bike entfaltet, ist beeindruckend, doch genauso bemerkenswert ist der Komfort. Die ergonomisch geformte Sitzbank sorgt dafür, dass selbst längere Etappen ohne Ermüdungserscheinungen gemeistert werden können.
Der Windschutz der KTM funktioniert hervorragend, sodass man auch bei höheren Geschwindigkeiten ruhig und entspannt unterwegs ist, der verstellbare Windschild deckt dabei Fahrergrößen bis 1,90 Meter zufriedenstellend ab. Das semi-aktive Fahrwerk sorgt dabei für eine unerschütterliche Stabilität ob bei geraden Abschnitten oder auch wenn es etwas kurviger wird. Ein weiteres Highlight auf diesen ersten Kilometern ist der Radar-Tempomat. Gerade auf langen, geraden Abschnitten leistet er wertvolle Dienste. Du stellst einfach die gewünschte Geschwindigkeit ein, und der adaptive Tempomat passt sich automatisch dem Verkehrsfluss an. Besonders auf der Autobahn kannst du so stressfrei und wenig ermüdende Kilometer machen, ohne ständig den Gasgriff justieren zu müssen.
Von Salzburg über Burghausen nach Altötting – Bayerns Landstraßen genießen
In Salzburg angekommen, verlassen wir die Autobahn tanken die Super Adventure kurz vor der Grenze voll und machen uns auf den Weg in Richtung Bayern. Ab hier beginnt der wirklich spaßige Teil der Strecke, denn wir nehmen die Landstraßen unter die Räder. Die Route führt uns über Burghausen, das mit seiner majestätischen Burg die längste Burganlage der Welt beherbergt. Hier lohnt sich definitiv ein kurzer Stop der Anblick der Burg mit der KTM im Vordergrund ist einfach furchteinflößend, zwei Mal ein massiver Eindruck.
Von Burghausen aus geht es weiter nach Altötting, einem bedeutenden Wallfahrtsort in Bayern. Die Straßen hier sind ein Traum für jeden Motorradfahrer: Kurvenreich, wenig Verkehr und umgeben von einer herrlichen Landschaft. Die KTM 1290 Super Adventure S zeigt auf diesen Strecken ihre wendige Seite. Das Bike lässt sich mühelos durch enge Kurven manövrieren, und das anpassbare Fahrwerk sorgt dafür, dass du die Fahrt so sportlich oder komfortabel gestalten kannst, wie du möchtest. Ein Punkt, der mir besonders aufgefallen ist: Trotz der optisch wuchtigen Front bleibt das Bike leicht beherrschbar und vermittelt dank des heruntergezogenen Tanks und des dadurch niedrigen Schwerpunkts jederzeit ein Gefühl von Kontrolle.
Über Dingolfing und die Donau nach Cham und Waldmünchen – Bayerische Landschaft in ihrer schönsten Form
Nachdem wir Altötting hinter uns gelassen haben, führt die Route weiter nach Dingolfing. Dieser Abschnitt ist geprägt von typisch bayerischen Landschaften weite Felder, sanfte Hügel und idyllische Dörfer. In Dingolfing angekommen, gönne ich mir eine kurze Pause, bevor es weiter über die Donau geht. Die Donauquerung ist ein Highlight der Tour, denn die Fahrt entlang dieses mächtigen geschichtsträchtigen Flusses hat immer etwas Beruhigendes und Befreiendes.
Von hier aus geht es in Richtung Cham und Waldmünchen. Diese Strecke führt durch einige der schönsten Regionen Bayerns. Die Straßen werden kurviger, und das Panorama ändert sich mit jedem Kilometer. Waldmünchen, ein kleiner, charmant verschlafener Ort nahe der tschechischen Grenze, ist der perfekte Platz, um einmal tief durchzuatmen und die Seele baumeln zu lassen, bevor es weiter nach Tschechien geht.
Der Eintritt nach Tschechien – Tachov, Marienbad und Karlsbad
Kurz hinter Waldmünchen überqueren wir die Grenze nach Tschechien. Die ersten Kilometer durch Tschechien führen uns nach Tachov, einem malerischen Städtchen, das von tiefgrünen, duftenden Nadelwäldern und sanften Hügeln umgeben ist. Hier zeigt die KTM 1290 Super Adventure S, dass sie auch mit den raueren Straßenverhältnissen in Tschechien problemlos zurechtkommt. Das Fahrwerk schluckt Unebenheiten einfach weg, und man hat jederzeit das Gefühl, sicher und stabil unterwegs zu sein.
Weiter geht es nach Marienbad, einem der berühmtesten Kurorte in Tschechien. Ein kurzer Stopp hier ist fast Pflicht, um sich bei einer Tasse Kaffee zu entspannen und die kaiserliche Atmosphäre dieses traditionsreichen Ortes zu genießen. Von Marienbad aus führt die Route weiter nach Karlsbad, dieser Abschnitt ist das Highlight der gesamten Strecke, die zu 99% durch dichte Wälder und entlang von Flüssen verläuft. Hier wird die sportliche Seite der KTM voll ausgenutzt enge Kurven, schnelle Wechsel und das Gefühl, eins mit dem Bike zu werden. Die semiaktive Federung passt sich zwar auch im Automatik-Modus perfekt an die Bedingungen an, doch für das richtige Gefühl wähle ich den Modus Sport, um das Maximum an Fahrspaß herauszuholen. In Karlsbad heißt es dann runter vom Gas und einen ehrenvollen Eintritt in die altehrwürdige Stadt hinlegen. Die Super Adventure S wird standesgemäß zwischen Mercedes Oldtimern und Porsches vor dem legendären Grandhotel Pupp abgestellt.
Ziel erreicht: Loket und der MXGP
Nach einer intensiven Fahrt am Vortag erreichen wir am Sonntag Loket, das Ziel unserer Reise und die Heimat des MXGP-Events. Die Ankunft in Loket ist ein besonderes Erlebnis die historische Stadt inklusive der mächtigen Burg und die spektakuläre Rennstrecke schaffen eine Atmosphäre, die ihresgleichen sucht. Der Lärm der Motoren, die Spannung in der Luft und die Begeisterung der Zuschauer lassen das Herz schneller schlagen. Nach einem Tag voller Adrenalin und stundenlanger Rennaction mache ich mich am nächsten Tag wieder auf den Weg zurück.
Heimreise entspannt, Gedanken zu KTM Gepäcksystem und Wetterschutz bei Starkregen
Die Heimreise gestaltet sich dank der durchdachten Ergonomie der KTM ebenso komfortabel wie die Hinfahrt. Der aufgezogene Bridgestone A41 macht auf der gesamten Strecke und bei allen Bedingungen eine gute Figur, somit ist er eine echte Empfehlung und dem Standard-Pneu auf der Super Adventure unbedingt vorzuziehen!
Abschließend möchte ich noch ein paar Worte zu den großzügigen KTM-Original-Koffern verlieren. Mit 70 Liter Stauvolumen bieten sie genügend Platz für alles, was man unterwegs aufgesammelt hat, zum Beispiel eine kleine Auswahl an Bieren aus der berühmten Pilsner Brauerei. Das Bedienkonzept der Koffer ist jedoch nicht gerade intuitiv, man braucht schon etwas Geduld, um ihre Funktionsweise zu durchschauen und auch dann machen die knapp 1000 Euro teuren Koffer einen dem Preis nicht wirklich gerecht werdenden Eindruck. Die Verarbeitungsqualität lässt zu wünschen übrig und die matt-schwarzen Kunststoffoberflächen mögen elegant aussehen, sehr widerstandsfähig sind sie jedoch nicht: kurze Unachtsamkeiten führen unweigerlich zu deutlich sichtbaren Fahrern. Ergänzt habe ich die Koffer um das bewährte Rackpack PRO von SW-Motech, das sich wunderbar stabil am dafür vorgesehenen Gepäck-Rack der Super Adventure S anbringen lässt.
Kurz vor dem Ende der Tour darf die Super Adventure dann noch ihren Wetterschutz unter Beweis stellen. In Oberösterreich ergießt sich ein kräftiger Schauer und erwischt uns mit voller Intensität. Die KTM schlägt sich zunächst wacker, jedoch fordert der Niederschlag auf den kurvigen Straßen eine derartig niedrige Geschwindigkeit, dass die an sich gute Abschirmung gegen den Regen nicht mehr vollständig wirken kann
Fazit: Ein treuer Begleiter mit ordentlich Fahrspaß – Die KTM 1290 Super Adventure S
Die Tour von Wien über Salzburg nach Loket und zurück war ein absoluter Erfolg, und das vor allem dank der KTM 1290 Super Adventure S. Mit ihrem überlegenen Motor, dem herausragenden Fahrwerk und dem exzellenten Komfort hat sie mich in jeder Situation begeistert. Ob auf der Autobahn, den kurvigen Landstraßen Bayerns oder den holprigen Straßen Tschechiens die KTM hat immer eine Performance abgeliefert, die sich in dieser exklusiven Klasse der großen Reiseenduros nach wie vor vor niemandem verstecken muss. Der gut arbeitende Radar-Tempomat ist ein weiteres Feature, das längere Strecken entspannt und sicher macht, besonders auf monotonen Autobahnetappen. Einziger Wermutstropfen: Die wuchtige Front lässt wenig kühlenden Fahrtwind durch, was an heißen Tagen etwas unangenehm sein kann. Und ja, der Quickshifter, der das Schalten so einfach macht, ist leider aufpreispflichtig ein kleines Manko bei einem sonst so überzeugenden Gesamtpaket. Für alle, die eine Maschine suchen, die sowohl auf der Langstrecke als auch auf kurvigen Landstraßen brilliert, kann ich eine Probefahrt auf der KTM 1290 Super Adventure S definitiv empfehlen.
POKY
Weitere BerichteBericht vom 26.08.2024 | 7.224 Aufrufe