Start in die ÖEC/ÖM Enduro Saison
Spannung bis zur letzten Sekunde, Reichender gewinnt hauchdünn
Eine Verschiebung im Frühjahr musste beim ÖEC leider sein, aber jetzt startet die Enduro Saison so richtig durch. Hundertstelkrimi bis zur letzten Sonderprüfung!
Trainieren ist schon fein, aber ohne Rennen fehlt einfach etwas. Daher war der Saisonstart schon mehr als überfällig. Und dieser war einfach perfekt. Wetter, Boden, Stimmung, Temperatur, besser gehts eigentlich nicht. Tom Pirolt der Hausherr vom Schwarzlhof in Kärnten berichtete von täglichen Regen seit Wochen, erst einen Tag vor dem Rennen kam die Sonne um zu bleiben, fast zumindest. Aber alles der Reihe nach. Nachdem die Nachfrage nach Startplätzen stetig steigt, die Rennserie des ÖEC immer beliebter wird, sah man sich gezwungen ein paar Kleinigkeiten zu ändern, um den hohen Anspruch gerecht zu werden.
Training & Rennen
Gleich blieb der Trainingstag am Samstag wo fast der ganze Tag zum freien Training auf der gesamten Strecke genutzt werden konnte. Zwischendurch konnten alle Teilnehmer(innen) die SP mit dem Bike erkunden um danach eine schnelle Runde für die Startaufstellung heraus zufahren. Die Strecke ist altbekannt, mittlerweile kenne ich über die Jahre jede Bodenwelle ;-) Die schweren Streckenabschnitte die umfahren werden können zeigten am Samstag noch ihre Zähne durch die nassen Bodenverhältnisse. In der Nacht zum Sonntag dann wieder Regen der sich pünktlich im Morgengrauen verabschiedete. Ein perfekter Renntag war damit angerichtet.
Neu hingegen die Aufteilung des Starterfeldes in zwei Rennen. Die Renndistanz wurde auf 4 Stunden reduziert um alles an einem Tag unterzubringen. Damit gibt es an den schweren Streckenabschnitten und vor der Sonderprüfung weniger Wartezeit, damit weniger Stress und mehr Spaß. Eine nette Nebenwirkung, so kann man auch mal den Kollegen und Freunden beim fahren zusehen und anfeuern.
In der Früh waren die Jüngsten, die Damen und die Ältesten an der Reihe. Bis zur Rennmitte durch den Regen noch etwas rutschig, wurde es immer griffiger. Beim zweiten Rennen dann perfekte Bedingungen von Anfang bis Ende.
Neue Herausforderung für die ÖM Spitze
Die ÖM Fahrer hatten noch ein extra Schmankerl. Neben den 3 bekannten schweren Streckenabschnitten müsste in den 4 vorgegebenen Runden noch ein neuer, heftiger Steilhang bezwungen werden. Der hatte es echt in sich. Selbst die versiertesten Fahrer mussten mehrmals Anlauf nehmen, sich gegenseitig helfen. Denn Hilfe von aussen war untersagt. Dies fördert den Zusammenhalt und war einfach lässig anzusehen.
Auf der SP duellierten sich die ÖM Fahrer mit dem Messer zwischen den Zähnen. Am Ende kam es zu einem Zweikampf zwischen Walter Feichtinger und Thomas Reichhold. Die beiden waren pro SP nie mehr als 2 Sekunden auseinander. Am Ende entschied Reichinger das Rennen um knapp eine Sekunde für sich. Dritter am Podest wurde Robert Scharl. Aber auch dahinter waren die Zeitabstände denkbar knapp. Die fahrerische Dichte ist weiter angewachsen, viele neue Namen klopfen schon kräftig an die Tür der Etablierten. Der Altersschnitt erstaunlich niedrig. Enduro boomt weiter, mehr denn je. Und das Format, die Ausrichtung und Präsentation stimmen. Jetzt wäre nur noch die Vermarktung in breitenwirksamen Medien der letzte Schritt, um den Sport und deren Akteuren die verdiente Bühne zu geben.
Aber vorerst ein mehr als gelungener Auftakt des ÖEC, lediglich die Etappe in Guttaring könnte mal ein paar Baggersunden vertragen, ansonsten wie immer familiär, freundlich und fordernd, so wollen wir es!
Nächster Lauf steht vor der Tür
Jetzt geht es Schlag auf Schlag, am 2.-4. Juli gibt es das nächste Aufeinandertreffen in Rohr am Gebirge, ein echtes Highlight was die Strecke anbelangt. Mit etwas Glück gibts noch ein paar Startplätze, jetzt heißt es schnell sein.
Bericht vom 18.06.2021 | 2.678 Aufrufe