Kawa Cup Rijeka

Erstes Rollout im Kawa Cup 2006. Auf der Buckelpiste im kroatischen Rijeka feierte Richi Holzer einen Doppelsieg.

Kawasaki Cup Rijeka

Die neue Saison beginnt gleich auf der für viele Piloten neuen Rennstrecke in Rijeka. Die Anreise an die kroatische Küstenstadt ging äußerst geschmeidig über die Bühne. Bis auf 60km konnte man die gesamte Strecke über die Autobahn anreisen. Als beste Route entpuppte sich die Variante über Graz - Marburg - Laibach - Rijeka - Abfahrt Grobnik/Cavle. Unser Fiat Racing Scudo schaffte die Strecke ab Graz mit Hänger und 4 Bikes in sagenhaften 3h 10 min. "Mit einer ähnlichen Performance auf der Rennstrecke, hättest Du morgen keine Gegner", murmelte der in die Jahre gekommene 1000PS Racer Klaus Grammer.

   

Im Kawa Cup 2006 fighten 22 Fahrer in 5 Händlerteams um Fahrer und Teamwertung. Am Start stehen Kawasaki ZX-6R und ZX-6RR der Modelljahre 2003-2006. Zeittraining wird am Freitag gefahren, am Samstag und Sonntag steht jeweils ein 10 Runden Rennen am Programm. Treuer Reifenpartner ist Dunlop und beim Öl wird auf Castrol vertraut.

   

Der Ausdruck vom Zeittraining sprach Bände. Die Strecke in Rijeka war für die meisten Fahrwerke und Fahrer noch eine Nummer zu groß. In den Zeiten der Piloten steckten nach dem langen Winter noch einige Reserven.

   
Rang Racer Team Best Lap
1 Rainer Jost MexMotos 1:40,5
2 Günter Tollinger ZZZams 1:40,9
3 Hannes Hofer MexMotos 1:41,0
4 Richard Holzer BikeCity 1:41,1
5 Thomas Auer ZZZams 1:41,9
6 Michael Ranak BikeCity 1:42,0
7 Ewald Kovacs MexMotos 1:43,8
8 Thomas Sailer ZZZams 1:44,3
9 Alexander Mehser BikeCity 1:44,5
10 Michael Plöderl Zweirad Schuller 1:45,4
11 Romeo Schwarz MexMotos 1:46,3
12 Thomas Mondl Zweirad Schuller 1:47,3
13 Nils Müller Lietz 1:47,6
14 Christoph Mazakarini BikeCity 1:48,7
15 Johannes Schweigreiter BikeCity 1:48,9
16 Martin Hafner MexMotos 1:50,1

Titelanwärter Richi Holzer blickte mit langem Gesicht auf die 41er Zeit. "Das gibt es ja nicht! Immer nur 41!". Der Routinier aus dem Südburgenland, Rainer Jost, stellte sich mit seiner 636er auf den ersten Startplatz und geht somit als Favorit ins Rennen.

   

Boxengassen-Psychoterror

   

Die Zeit vor dem ersten Rennen verbrachte ich wie immer am liebsten mit meinem beliebten Spielchen Boxengassen-Psychoterror. Im Klartext: Aufstacheln und Verunsichern meiner lieben Cup-Kollegen. Das beste Rezept ehrgeizige Cupfahrer völlig fertig zu machen ist folgendes: Man nehme einen Ausdruck vom Zeittraining und präge sich die Zeiten gut ein. Danach schlendere durchs Fahrerlager und besuche die Burschen in der ersten Startreihe. Diese sind für Boxengassen-Psychoterror am besten geeignet. Frage Zielperson A nach der aktuellen Rundenzeit und runzle dann kurz die Stirn. Nach einem kurzen Gestottere der Zielperson A, "Warum? Wieso? Was ist denn leicht?" läuft Phase 2 an. Hole Zielperson B (entweder einen Startplatz vor oder hinter Zielperson A beim Zeittraining) aus dem Gedächtnis hervor und subtrahiere 3 Sekunden von der eben genannten Rundenzeit. Diese Rundenzeit muss dann mit sorgenvollem Blick und tiefem Seufzer genannt werden. Die gewünschten Reaktionen treten innerhalb von 5 Minuten ein.

  • Reaktion 1: Ein Bündel Geldscheine wird zum Reifendienst getragen. Neue Reifen müssen her.

  • Reaktion 2: Der Mechaniker wird sofort herbeizitiert: "Oida! Das Motorradl geht net! Stell mir das Fahrwerk ein". Sofort steht ein Rudel Fahrwerksgurus drückend und zerrend am Motorrad. Das Setup ist somit beim Teufel.

Perfektionieren kann man den Boxengassen-Terror, indem man den ganzen Vorfall mit vertauschten Rollen der Zielpersonen A und B wiederholt.

Wichtig: Vorher Provisionssätze beim Reifendienst vereinbaren!

   

Zwei grüne Rennen

   


Start in die Kawasaki ZX-6 Castrol Cup Saison 2006. (C) www.sport-fotografie.de

   

All die Blödheiten in der Boxengasse hinterlassen natürlich Spuren am eigenen Ergebniszettel. Fürs Training bleibt dann nicht mehr viel Zeit. Schon kurz nach dem Start befinde ich mich in grausamen Positionskämpfen. Die zähen Hunde sind äußerst ehrgeizig und wollen außen wie innen an mir vorbei. Gut das ich meine Knie so weit vom Körper strecken kenn. Eine Gesamtfahrzeugbreite von 2 Meter macht sich auf der Ideallinie besonders gut. Doch 10 Runden lang Kampflinie schont weder Geist noch Körper. Nach der Reihe schlüpft mir einer nach dem anderen durch. Aus Platz 9 nach der ersten Kurve wurde Platz 16 am Ende des Rennens.

Trainer Klaus Grammer stand kopfschüttelnd am Streckenrand. Doch ich war zufrieden Meine Bestzeit: 1:44, Sieger Richi fuhr 1:38. Nur noch 6 Sekunden fehlen mir pro Runde auf die Spitze. Ich erinnere mich noch an Zeiten als ich pro Runde um 30 Sekunden langsamer als die Spitze fuhr. Der erste Sieg ist also in Reichweite. In spätestens 30 Jahren ist es soweit.

   


Gnadenlose Gegner jagen NastyNils. Zufälligerweise wurde ein Photo ausgewählt bei dem NastyNils NOCH vorne ist.
(C) www.sport-fotografie.de

   

An der Spitze duellierten sich zuerst Thomas Auer und Rainer Jost um die Führung. Racing Richi Holzer von der Bikecity für diesmal ein schlaues Rennen. Er beobachtete zuerst, überholte und fuhr dann sicher den Sieg nach hause.

Vor dem zweiten Rennen war meine Furcht vor dem letzten Platz sehr groß. Die Gegner trainierten am Samstag noch dutzende Runden, während Trainer Klaus und ich die Fauna und Flora am Strandcafe in Opatija beobachteten. Der Start war okay und ich beobachtete grimmige Duelle im Mittelfeld - selbstverständlich aus der Ferne. Ein dichtes Paket von 7 Piloten zwischen Platz 7 und Platz 14 fightete um Cup Punkte. Alexander Mehser holte auf Kampflinie Platz 8, der ehrgeizige Trainierer Richard Finazzer holte Rang 10.

Photo rechts: Team MexMotos jagt Team BikeCity
(C) www.sport-fotografie.de

An der Spitze nichts neues. Richi Holzer holte auch diesmal mit einer 1:37er Bestzeit den Sieg. Rainer Jost fuhr vor Thomas Auer auf Platz 2. Ich selbst eroberte mit 1:43er Zeiten Rang 17.

In der Händlerwertung wird es vermutlich zu einem Dreikampf zwischen Tirol (ZZZams), Wien (Bikecity) und Burgenland (MexMotos kommen.

 


Rainer "Mex" Jost wählt die Außenlinie und holt zweimal Platz 2. Kann er heuer Richi Holzer schlagen?
(C) www.sport-fotografie.de

   

Ergebnisse vom Rennen

Lauf 1 - Samstag
Rang Racer
1 Richard Holzer
2 Rainer Jost
3 Thomas Auer
4 Hannes Hofer
5 Gnter Tollinger
6 Ewald Kovacs
7 Michael Plöderl
8 Richard Finazzer
9 Alexander Mehser
10 Thomas Sailer
11 Romeo Schwarz
12 Alexander Sailer
13 Thomas Mondl
14 Martin Hafner
15 Johannes Schweigreiter
16 Nils Müller
17 Christoph Mazakarini
18 Michael Ranak
Lauf 2 - Sonntag
Rang Racer
1 Richard Holzer
2 Rainer Jost
3 Thomas Auer
4 Hannes Hofer
5 Manfred Winkler
6 Ewald Kovacs
7 Michael Ranak
8 Alexander Mehser
9 Martin Hafner
10 Richard Finazzer
11 Romeo Schwarz
12 Thomas Sailer
13 Thomas Mondl
14 Michael Plöderl
15 Alexander Sailer
16 Johannes Schweigreiter
17 Nils Müller
18 Christoph Mazakarini
   
 

Die motivierte MexMotos Partie sahnte in Rijeka kräftig ab.

Der brave Dejan hackelt fleißig rund um die Uhr - liegt sicher am 200% Wochenendzuschlag. Bericht vom Rennen immer topaktuell online auf Kawasaki.at.

Richi Holzer hat gut lachen. Doppelsieg im Kawa-Cup.

Am Material scheitert es beim BikeCity Team sicherlich nicht. Notebook und Kit-Steuergerät lehren den Gegnern in der Boxengasse das Fürchten.

Topfavoriten für die Kawasaki Cup Händlerwertung: Das ZZZams. Viel Vollgas für die Ehre Tirols.

Die ganze Familie hilft mit, wenn Dr. Ranak mal wieder auf ein paar Schrauben vergisst.

Im Fahrerlager tauchten auch Trainierer für den deutschen Hyosung Cup auf. Die erste Ausfahrt war ein Erfolg.

Beim Duell mit NastyNils mussten Gegner schon oftmals Haare lassen.

Er ist in Rijeka bei allen Rennfahrern immer herzlich willkommen: WP Fahrwerksguru Hans Haslacher.
   
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Bericht vom 26.03.2006 | 6.614 Aufrufe

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