Enduro EM Wales

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Der 3 Lauf zur Enduro EM fand diesmal in Wales statt, und wie immer war Edi, Schopsi und Co. kein Weg zu weit um die Ehre der Österreichischen Endurofahrer hochzuhalten.
 

Schließlich trägt der derzeit führende in der Europameisterschaft Werner Müller einen Österreichischen Pass. Die großen Töne von wegen da fliegen wir hin und lassen uns die Motorräder rüberbringen scheiterten schon im Ansatz, denn wer bringt die dahin? Also blieb uns nichts anderes übrig als sich in die Busse zu schwingen und einfach ein paar Stunden früher als sonst wegzufahren. Great Britain liegt ja auch nicht am hintern Teil der Welt um es mal very British auszudrücken. Also trafen sich die üblichen Verdächtigen und bildeten wieder Fahrgemeinschaften. Bei der Anreise von Lisi Mucha zu mir nach Hause hatte sie dann gleich mal ein nicht geplantes Treffen mit einem Bambi, OK der Blechschaden hielt sich in Grenzen, aber uns fehlte schon vor der eigentlichen Abreise eine Stunde! Mittwoch 16:10h war es dann endlich soweit, die Kanten im Anhänger verstaut, Lisi, mein Bruder Roberto (Mechanics) und ich an Bord.

Kurz nach Linz dann die zweite Niederlage. Um unseren Schnitt zu halten, die Fähre wartet nicht auf uns in Calais, gab ich alles und ritt eine wilde Attacke auf der Überholspur. Das dies eine Notwendigkeit war brauch ich wohl nicht zu erwähnen (pratisch in Notwehr, dem vor mir fahrenden LKW). Leider sah dies der Zivilaudiuniformierte hinter mir nicht ganz so eindeutig. Seiner Meinung nach zu wenig Abstand, rücksichtslos rausgeschnitten und zu schnell (wenn der wüsste das mein Gespann 2 Kilo bringt). Beim Zwangsstop stellte er dann auch noch fest das ich über 3.5t wäre und ich sofort den Hänger stehen lassen muss! Paff, absoluter reset. Reiseplanung auf Null. Wos mochma jetzt. Für einen kurzen Augenblick war die Mission England in Gefahr! Zwar bin ich leicht beunruhigt was mir da der Briefträger in den nächsten Tagen überreicht, aber wichtig war in dem Augenblick nur, wie bringen wir das ganze Material auf die Insel? Alles raus aus dem Hänger, auf dem Parkplatz verteilen, alles unwichtige samt Hänger zurücklassen, und den T4 anstopfen bis in die Hohlräume. Da ich viel in Ungarn unterwegs war hab ich an der Grenze oft gewartet und mir immer wieder die Feinheiten der Packtechniken mancher Ungarischer Müllsammler eingeprägt. Das kam uns jetzt in der prekären Situation zu gute. T4 inkl. 3 Einzelsitze, 2 Bikes, Fahrerlagerzelt, 3 Stühle, 1 Tisch, 5 Kanister, Werkzeug-, Ersatzteil-, Lebensmittelkisten, 2 Taschen mit Motorradgewand, 3 normale Bekleidungstaschen, Kühlbox, Helme, Schlafsäcke und Unterlagsmatten, Wasserkanister, Stiefel, Reitwagen, und sonstiges Kleinzeug. Der große Vorteil daraus, wir konnten den Speed steigern und die verlorene Zeit, weitere 45min, wieder gutmachen!

Danach fielen Deutschland und Belgien. 3:32h waren wir dann schließlich auf der Fähre! Noch dazu eine früher als geplant. 1 1/2 h später befuhren wir das erste mal England. Hatte mir schon Wochen vorher ausgemalt wie es sein wird auf der verkehrten Seite zu fahren. Nach ein paar hundert Meter war ich völlig überzeugt von mir, bedachte aber nicht das ich mich in einer Einbahnstraße befand. Schnell kam ich ins schwanken als da der erste Kreisverkehr auftaucht, links hinein, mit einer Außenspur zum umfahren! Dachten uns immer, Mann das ist alles gar nicht weit entfernt. Nach etwa 3h überrissen wir das in GB alles in Meilen angegeben ist! Gegen Mittags erreichten wir nach 1841km LLanindloes (40km vor der Küste bei Burmingham). Middle Wales, wunderschöne Gegend! Das Fahrerlager war auf einem Rugbyfeld, der Crosstest gleich nebenan. Wir wollten schon die Schuhe ausziehen um nicht den schönen Rasen auf der weitläufigen Sonderprüfung zu ruinieren.

Der Test war wie auf einem Golfplatz, mit riesigen Eichen und Schafherden an einem Fluß gelegen, Universum verdächtig. Der Endurotest war etwas außerhalb, aber ebenfalls ein Traum. An einem Hang mit Natursprüngen ebenfalls auf einer Schafweide. In der Ausschreibung standen große Sprüche von wegen hier werden sich die Jungs von den Männern trennen, und die Schwierigkeit wurde mit 5 von 5 möglichen Punkten angegeben. Naja dachten uns ja schon das es in Wales kein herumrollen werden würde. Doch leider kam es anders. Nachdem es noch nie so lange so schön war in Wales gab es statt den 90km Schlamm, fast 90km Staub und die Zeiten auf den Etappen waren echt großzügig bemessen. So entschied sich an beiden Tagen eigentlich fast alles auf den Sonderprüfungen. Am beiden Tagen gewann Werner Müller überlegen die Klasse E3 und liegt wieder einmal auf EM Titelkurs, Markus Tischhart wurde sensationeller 4. und 5. wird immer schneller und liegt in der Gesamtwertung schon auf Rang 4! Günther Schopohl belegte Rang 15 und 17. Lisi Mucha wurde an beiden Tagen 2. und konnte damit Ihre Führung weiter ausbauen. Ich konnte in der super stark besetzten Klasse E2 die Plätze 36 und 39 erreichen. Hatte am Samstag kurz vorm Ziel im Crosstest einen Riesen Abgang, zum Glück hab ich den auf Video. Ebenfalls in der meiner Klasse am Start die Herren Knight, Edmondson ( allesamt x-fache Weltmeister) sowie US Boy Caselli welche zeigten wie man richtig schnell fährt.

Nach der offiziellen Siegerehrung machten wir dann eine kleine Österreicher Wertung wer am schnellsten in GBR war. Die konnte ich mit 21h knapp vorm Schopsi gewinnen. Die Kärntner Boys verzichteten mit ihren 30h aufs Podium. Am Sonntag um 18.15h fuhren wir wieder Richtung Mitteleuropa, und am Montag um 15h nach insgesamt 3900km im Bus und 410km am Bike waren wir wieder zu Hause, mit einer Menge Spaß und Abenteuer, wunderschöner Landschaft und der Gewissheit das bald eine saftige Strafe ins Haus flattert. Prädikat: ***** sehr empfehlenswert! Great Enduro Britain.

   

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Bericht vom 21.07.2005 | 2.698 Aufrufe

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