Bilder: Honda Africa Twin 2016 Test
Test der neuen Africa Twin in Südafrika.
Die Africa Twin möchte Motorradfahrer/innen animieren ihre Träume zu erleben. Sie soll das Motorrad für die once in a lifetime Motorradreise werden. Aber auch im Alltag ein zuverlässiger Begleiter sein.
Trotz des relativen kompakten Tanks mit nur 18,8 Litern Inhalt beträgt die Reichweite der Honda Africa Twin 400km. Der geringe Verbrauch des modernen Motors mit 2 Zündkerzen pro Zylinder macht es möglich.
Mehr als sonst hat Honda bei der Africa Twin die Ausdauer, die Zuverlässigkeit und die Qualität der Maschine in den Vordergrund gestelt. Die klassischen Honda-Tugenden hatte man hier scheinbar noch mehr Fokus und legt dafür quasi die Hand ins Feuer.
Die Maschine bietet sowohl beim Sitzen als auch beim Stehen eine angenehme Position im Motorrad. Der Knieschluss ist überraschend eng.
Die Federvorspannung vom hinteren Federbein ist hydraulisch einstellbar. Druckstufe und Zugstufe ebenso. Der Federweg beträgt 220 mm.
Zwei 310mm Bremsscheiben vorne.
Der Motor der Africa Twin bietet keinen aggressiven Punch. Doch die Konfiguration und das Fahrverhalten passen perfekt zur Maschine. Sie ist keine Maschine zum Posen, sondern eine Maschine zum Fahren.
Das DCT Getriebe kann im manuellen oder im automatischen Modus gefahren werden. Im Automatik-Modus wird ein D (=Drive) und ein S (=Sport) Modus angeboten. Der Sport Modus kann in 3 Stufen feinjustiert werden. Somit kann man sich das gewünschte Drehzahlniveau ziemlich genau auswählen.
Die Maschine wirkt insgesamt stabil und souverän. Der Motor ist an 6 Punkten mit dem stabilen Rahmen verbunden. Die Maschine benötigt keinen Lenkungsdämpfer. Die neue Africa Twin ist bei allen Hard Facts der alten Maschine überlegen. nackt also ohne ABS und DCT ist sie leichter. Sie hat mehr Federweg, mehr Drehmoment und mehr Motorleistung.
Der Lenkeinschlag der Africa Twin ist riesig. Auch auf engen Straßen kann man mit ihr problemlos umdrehen. Der Wenderadius beträgt 2.6 Meter.
Bei Drifts auf Schotter reißt der Vortrieb auch bei den Schaltvorgängen nicht ab. Irre Erlebnisse im Sattel! Das DCT Getriebe begeistert Könner vor allem im Gelände.
Die Africa Twin hat jedoch keinen Gyrosensor verbaut. Anhand von Gasgriffstellung, Gang und Geschwindigkeit erkennt das Motorrad ob es gerade bergauf oder eben bergab fährt.
Es sind insgesamt 6 verschiedene Sitz-Konfigurationen möglich. Erstmal lässt sich der Sattel in 2 verschiedenen Positionen einrasten. Zusätzlich dazu gibt es eine tiefe und eine hohe Sitzbank. Testpilot NastyNils (185cm) war mit der normalen Sitzbank in der hohen Position bestens bedient.
Der Radstand der Maschine beträgt 1575 mm.
Im Gelände wählt man den sogenannten G (gravel) Mode aus. Hier wird bei den Schaltvorgängen vom DCT Getriebe weniger Wert auf Komfort gelegt. Traktion und Vortrieb stehen im Fokus. Einfache irre wie stabil und schnell die Maschine auf steilen Auffahren beschleunigt.
Das Windschild an der Africa Twin wirkt kompakt und stabil doch die gesamte Front bietet bis Tempo 200 ausgezeichneten Windschutz.
Insgesamt wirkt die Africa Twin vollwertig ausgestattet. Ein 12Volt Anschluss fehlt jedoch in der Serie ebenso wie Heizgriffe. Beides kann aus dem Honda Zubehörprogramm nachgerüstet werden.
Die DTC Automatik hat eine sogenannte uphill detection eingebaut. Das System erkennt wann es bergab und wann es eben bergauf geht. Beim Bergabfahren wird ein höherer Gang für mehr Motorbremswirkung eingebaut. Egal ob Kenner oder Rookie. Das war in der Praxis einfach eine große Hilfe und bot mehr Sicherheit und schonte die Kräfte.
Die aktuelle Africa Twin ist noch eine Euro 3 Maschine. Für 2017 kommt die Euro 4 Version. Angeblich mit gleich viel Leistung und gleich viel Sound. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte 2016 kaufen.
Vorne verrichtet eine 45 mm Showa USD Gabel ihren Dienst. Sie bietet 230 mm Federweg.
Die Rallyeguards sind beim ABS Aufpreis mit dabei.
Die gegossene Schwinge ist aus Aluminium.
Das Display ist gut aber nicht sehr gut ablesbar. Die Informationen im Cockpit sind teilweise etwas zu klein. Dafür ist das Cockpit insgesamt aber auch angenehm kompakt.
In der ABS Version kommt die Africa Twin mit LED Blinker.
Die geteilte Sitzbank ist gut für den Soziusbetrieb. Aber im Gelände nimmt er Dir ein wenig die Bewegungsfreiheit.
Am linken Knopf lässt sich das ABS deaktivieren mittels "G" Knopf lässt sich der "gravel" Mode aktivieren.
Galerie von: 1000PS Internet GmbH
hochgeladen am 07.12.2015