BMW R nineT
Zum 90-jährigen Jubiläum präsentiert BMW den coolen Roadster R nineT.<
BMW R nineT das Custombike ab Werk. |
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Bereits seit 90 Jahren baut BMW Motorräder, die ersten 40 Jahre als Motorradhersteller, der nebenbei auch Autos baute. Heute steht die Autosparte zwar an erster Stelle, was BMW Motorrad aber nicht daran hindert, ordentlich Gas zu geben die Bayern sind so erfolgreich wie selten zuvor. Der neueste Streich, die R nineT belegt den hohen Anspruch eindrucksvoll. |
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Wer sich selbst als Premium-Hersteller bezeichnet, sollte auch bei den Präsentationen der Modelle nicht patzen. Dementsprechend pompös war die 90er-Feier von BMW im modern gestalteten BMW-Museum in München angerichtet, bei der auch gleich die brandneue BMW R nineT vorgestellt wurde. Bereits die Abholung vom Flughafen findet standesgemäß im 5er-BMW statt (da können die Bayern natürlich aus dem Vollen schöpfen). Danach der schicke Weg über den roten Teppich bis zum Eingang und dort ein kleiner aber feiner Rückschlag, nachdem ich mich schon wie ein F-Promi fühle: Der Türlsteher spricht unter all den einströmenden Journalisten gerade mich an: "Geschlossene Veranstaltung, heute können´s da net eine." | |
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Wenigstens gibt er sich mit meiner Antwort "Das passt schon" zufrieden und ich darf mich den Vorträgen auf der Bühne hingeben. Oft sind solche Präsentationen bekanntlich anstrengend und einschläfernd, mittlerweile haben es die Planer aber sehr gut drauf, Gespräche mit Filmen und Action zu mixen. Im Falle der "90 Jahre BMW Motorrad"-Retrospektive sind es informative Doppel- und Dreier-Conferencen, bei denen die jeweils damals Verantwortlichen Anekdoten zur BMW-Vergangenheit zum Besten geben. | |
Die GS-Reihe etwa sollte ab 1980 nur als Lückenfüller dienen, bis 1983 die K-Vierzylinderreihe auf den Markt kam. Was daraus wurde, wissen wir alle, die heute unersetzliche GS-Reihe macht rund die Hälfte der BMW-Produktion aus! Bei aller Ehre der BMW-Geschichte gegenüber, das Highlight des Tages ist dennoch das neue Modell R nineT ein herrlich authentischer Roadster im Retro-Stil, wenn auch der Designverantwortliche das eher als puristisches Design mit Manufaktur-Charakter bezeichnet. | |
Was bei anderen Motorrädern Plastik ist, ist bei der BMW R nineT Alu - sogar das Handrad am hinteren Federbein ist aus Schmiedealuminium. | Der Scheinwerfer entzückt gleich doppelt: Durch das BMW-Logo in der Mitte und die stehende Befestigung an der unteren Gabelbrücke. |
Die R nineT erlaubt unzählige Individualisierungs-Möglichkeiten - ab Werk oder vom Customizer. Die Materialanmutung ist extrem hochwertig. | |
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Womit er natürlich ebenfalls Recht hat, der Alu-Tank etwa wird aufwändig per Hand gebürstet und beschichtet selbst die silberne Blende an der rechten Seite samt geprägtem nineT-Schriftzug ist aus Alu und somit kein billiger Plastikteil. Überhaupt scheint bei der R nineT an nichts gespart worden zu sein, die Oberflächen der Alu-Schmiedeteile sind glasperlengestrahlt und natur eloxiert, sogar der Frontkotflügel besteht aus geschmiedetem Aluminium und das BMW-Emblem im Scheinwerfer bestätigt die Liebe zum Detail. | |
Überhaupt geht es bei der R nineT stark ums Design und um die persönliche Individualisierung der Maschine. Der eigens entwickelte Stahlrohr-Rahmen etwa teilt sich in Haupt- und Heckrahmen, wobei letzterer wahlweise auf den Betrieb mit Beifahrer oder Solo ausgerichtet ist und auch noch das Rahmenendstück abmontiert werden kann. Als Solo-Variante kann dann ein besonders fescher Höcker im Stil eines Café Racers montiert werden. Auch beim Auspuff-Thema gibt es Variationsmöglichkeiten, standardmäßig ist die ohnehin herrlich aussehende Doppelrohranlage an der linken Seite montiert, die auch noch den dumpfen Sound des Boxers ausgezeichnet hinaus brüllt. | |
Selbst die Elektronik ist auf etwaige Umbauten bestens vorbereitet, eine spezielle Konfiguration des Bordnetzes ermöglicht eine unkomplizierte Einbindung anderer elektrischer Komponenten wie etwa Scheinwerfer oder Blinker. | |
Keine Experimente gibt es hingegen beim Antrieb, der Motor ist ein alter Bekannter, der in der aktuellen R 1200 R nach wie vor seinen Dienst verrichtet und das sehr gut! So schöpft der luft-/ölgekühlte Zweizylinder-Boxermotor 110 PS bei 7750 Touren und ein Drehmoment von stolzen 119 Newtonmeter bei 6000 Umdrehungen aus 1170 Kubik. Zusammen mit der etwas kürzeren Übersetzung sollte sich ein noch besserer Antritt ergeben. | |
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Ungewohnt ist, zumindest bei großen Boxer-BMW-Modellen der Verzicht auf die Telelever-Gabel an der Front, wobei ich mich anhand des optischen Resultats sehr darüber freue: Die goldene Upside-Down-Gabel mit 46 Millimeter Durchmesser sieht nicht nur authentischer sondern auch um einiges besser aus. Über die Funktion kann ich zwar noch nichts sagen, da die Gabel aber dem Superbike S 1000 RR entlehnt wird, scheint zumindest einer sportlichen Fahrweise nichts im Wege zu stehen. | |
FAZIT Die neue BMW R nineT darf insgesamt als durchaus gelungen bezeichnet werden. Das minimalistische Design wirkt authentisch und gerade so verspielt, dass der Roadster auch nach mehreren Jahren noch ansehnlich sein wird. Bei der Technik vertraut man im Falle des Motors auf Bewährtes, bei der Elektronik orientiert man sich aber am derzeit bei BMW machbaren und das ist ziemlich viel. Besonders großen Wert legen die Bayern auf die Möglichkeit, jede R nineT in ein Custombike verwandeln zu können. |
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Bei all diesen Individualisierungsmöglichkeiten hat man wenigstens bei der Wahl der Farbe keine Qual es gibt die R nineT vorerst nur in Schwarz. | |
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Text: Vauli |
Autor
VAULI
Weitere BerichteBericht vom 18.10.2013 | 19.278 Aufrufe