Ossa TR 280i

Kleeblätter die eigentlich keine sind - Motorräder die eigentlich keine sind.
 

OSSA TR 280i

Schon fast in Vergessenheit geraten ist die Motorradmarke Ossa. Die 1949 in Spanien gegründete Marke ging nach einer durchwachsenen Geschichte gut 40 Jahre später krachen - Jetzt sind die Spanier wieder da.
 
Eigentlich, so Andreas Bachner, Importeur von Ossa in Österreich, handelt es sich bei dem Firmenlogo ja um das innere einer Filmrolle und nicht um ein Kleeblatt, wie die meisten vermuten würden. Bei Ossa produzierte man früher nämlich Filmprojektoren. Aber das ist alles schon lange her, genauso wie die fast 30-jährige Pause der spanischen Motorradmanufaktur. Jetzt, 2011 sind die vermeintlichen Kleeblätter wieder auf dem Markt, aber nur mit Trialmaschinen - die haben's aber dafür in sich.
Andreas Bachner (der gewiefte Bursche auf dem Bild rechts) ist in der Trialszene so bekannt wie ein bunter Hund. Dazu beigetragen haben mit Sicherheit die Location seines Geschäfts (am A**** der Welt) mit angehörigem Trialtrack und natürlich auch seine unermüdliche Suche nach Neuigkeiten aus der Trialwelt. Mit dem Import von Ossa Trialmaschinen hat Andreas nun wieder einen Meilenstein in seiner Firmengeschichte gesetzt. Bis dato ist die Produktpalette von Ossa noch recht übersichtlich. Die TR 280i ist zur Zeit das einzige Modell mit dem die Spanier aufwarten können, das soll sich aber in nächster Zeit ändern. Die TR zeichnet sich durch die komplette neue Anordnung ihrer Komponenten aus. Der Tank etwa sitzt nicht wie gewöhnlich oberhalb bzw. in Höhe des Rahmens, sondern darunter und liegt vor dem Motor. Dort, wo normalerweise der Tank sitzt, findet bei Ossa der leichte Luftfilter seinen Platz. Die Spanier schlagen also mit der Gewichtsverlagerung zum Vorderrad eine komplett neue Richtung ein.

Laut Andy Bachner fährt sich die Ossa dadurch einfacher und schiebt nicht übers Vorderrad. Die wirkliche Revolution findet sich aber in der Art der Benzinzufuhr. Denn die TR 280i arbeitet als erste Trial mit einer batterielosen Zweitakt-Einspritzung. Die Einspritzung gab den Ingenieuren auch mehr Freiheit in der Konstruktion, denn diese kann nun in allen Winkeln zum Vergaser verbaut werden. Einen Pluspunkt erhält auch das Getriebe der TR. Das Kassettengetriebe kann sehr schnell und mit wenig Aufwand getauscht werden. "Bei der Ossa trau ich mir einen Getriebetausch innerhalb von 15 Minuten zu - in der Sektion versteht sich" befestigt Andy die Zeilen aus dem Prospekt.

Bei all den neuen Konzepten in dem bisschen Motorrad vergaß man jedoch nicht auf das wichtigste Ziel, nämlich das notwendige Gewicht auf ein Minimum zu reduzieren. Dafür wurde an Alu, Magnesium und Carbon nicht gespart, das Ergebnis kann sich sehen lassen. 63 Kg wiegt die Ossa trocken. Wem das noch zu schwer ist, der kann zur Werksreplica greifen, die ist noch mal um 2 Kg leichter. Wie der Rest der TR ist auch das Fahrwerk nicht von schlechten Eltern. Vorne voll einstellbare 40 mm Marzocchi Upside-Down Gabel. Aus dem hinteren Teil leuchtet etwas Gold hervor. Das TTX System ist zur Zeit eines der besten Systeme mit dem Öhlins aufwarten kann.

 

Nun die schlechte Nachricht. Für die Phantasten, die gehofft haben, die Ossa zum Preis einer TXT ECO zu bekommen. Dem ist leider nicht so, hochwertige Verarbeitung und die edlen verbauten Teile haben nun mal ihren Preis. 6.640 € werden für die TR 280i ohne Nova fällig. Wählt man die leichte Werksreplica, sind zusätzlich nochmals 925 € zu berappen. 


Werksreplica - verschwenderisch schön.



 

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Text: arlo
Foto:
arlo / bachner

Bericht vom 28.06.2011 | 14.323 Aufrufe

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