KTM 690 Duke Gebrauchtkaufberatung

So findest du deinen Underdog mit Punch

Du willst ein Motorrad, das leicht ist, agil um die Ecke geht und dabei noch einen ordentlichen Punch aus dem Keller liefert? Dann könnte die KTM 690 Duke genau dein Ding sein - vorausgesetzt, du weißt, worauf du beim Gebrauchtkauf achten musst. Wir haben dir hier alles zusammengestellt, was du über die 690er wissen musst - samt Insiderwissen aus der Motothek, Fallstricken und dem ganz speziellen Duke-Feeling.

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Ein echter Charakterkopf - oder besser: Einzylinder

Die KTM 690 Duke ist seit jeher eine echte Einzylinder-Ikone. Wer sie fährt, liebt das direkte Ansprechverhalten, das bollernde Grummeln und das Fahrgefühl, das irgendwo zwischen Supermoto und Naked Bike liegt. Dieser große, kräftige Einzylinder bringt aber auch ein paar Eigenheiten mit sich. Ein erhöhter Ölverbrauch ist zum Beispiel völlig normal und gehört zur Charakteristik dieses Motors dazu. Das ist keine Schwäche im klassischen Sinn, sondern einfach eine Begleiterscheinung der Konstruktion. Entscheidend ist, dass man regelmäßig das Öl kontrolliert und nicht erst dann nachschüttet, wenn die Kontrolllampe leuchtet.

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Generationenfrage: Vor oder nach 2016?

Ein zentraler Punkt beim Gebrauchtkauf ist das Baujahr. 2016 hat KTM der 690 Duke ein technisches Update verpasst, das viele der früheren Kinderkrankheiten behoben hat. Vor allem das bekannte Kipphebelproblem des alten Zylinderkopfs wurde mit dem neuen Motor ab diesem Modelljahr weitgehend eliminiert. Wer also auf Nummer sicher gehen will, sollte sich Modelle ab Baujahr 2016 anschauen. Auch optisch erkennt man den Generationswechsel: Während die früheren Dukes noch mit einem analogen Rundinstrument ausgestattet waren, kam ab 2016 das neue digitale DSD-Display zum Einsatz, das sowohl in Sachen Lesbarkeit als auch Style einen ordentlichen Sprung nach vorn gemacht hat.

BJ 2016
BJ 2016

Modellgeschichte: Duke, Duke R und dann das Aus

Die klassische 690 Duke lief bis zum Modelljahr 2018. Danach stellte KTM die Produktion ein und konzentrierte sich bei den Einzylindern auf die Modelle SMC R und Enduro R. Das macht die 690 Duke heute zu einem kleinen Geheimtipp auf dem Gebrauchtmarkt. Sie ist weder überlaufen noch überteuert - und gleichzeitig sportlich und ungewöhnlich genug, um aus der Masse der Naked Bikes hervorzustechen.

Es gab zwei Versionen: die reguläre Duke und die Duke R. Die normale Version ist zugänglicher, niedriger und komfortabler - ideal für den Alltag und auch für kleinere Fahrerinnen und Fahrer. Die Duke R hingegen wurde in geringer Stückzahl gebaut, war teurer und sportlicher ausgelegt. Mit hochwertigeren Komponenten, einer schärferen Optik und leicht mehr Leistung war sie die Speerspitze der 690er-Familie - und ist entsprechend begehrt.

Was darf eine gebrauchte Duke kosten?

Preislich bewegen sich gebrauchte KTM 690 Dukes heute meist zwischen 4.000 und 5.000 Euro, je nach Zustand, Baujahr und Laufleistung. Für eine Duke R muss man hingegen deutlich tiefer in die Tasche greifen - hier sind 6.500 bis 7.500 Euro keine Seltenheit, dafür ist die Nachfrage auch spürbar höher. Das zeigt sich auch in der Preisentwicklung: Eine normale Duke kostete damals neu knapp 9.000 Euro, heute bekommt man sie fast zum halben Preis. Das macht sie zu einem attraktiven Deal für alle, die ein sportliches Naked Bike mit Charakter suchen, aber kein Vermögen ausgeben wollen.

Technik und Service-Check: Worauf man beim Kauf einer 690 Duke achten sollte

Ein prüfender Blick auf die Technik lohnt sich - denn obwohl die 690 Duke solide gebaut ist, hat sie wie jedes Motorrad ein paar typische Punkte, die man im Auge behalten sollte. Neben dem bereits erwähnten Ölverbrauch sollte man vor allem auf die Wartungshistorie achten. Wurde das Motorrad regelmäßig serviciert? Wurden Öl und Filter im empfohlenen Intervall gewechselt? Wenn ja, stehen die Chancen gut, dass der Motor auch bei höherer Laufleistung noch lange durchhält.

Ab etwa 50.000 Kilometern kann allerdings eine größere Investition anstehen - ein neuer Kolben oder eine Motorüberholung sind dann nicht ausgeschlossen. Das hängt natürlich auch davon ab, wie sportlich das Motorrad bewegt wurde und ob man den Motor oft im oberen Drehzahlbereich gehalten hat. Grundsätzlich gilt: Ein gepflegter Einzylinder hält lange, aber irgendwann ist Schluss - noch einmal: keine Schwäche, sondern bauartbedingt.

Auch das Thema Bereifung sollte man nicht unterschätzen. Die 690 Duke verwendet gängige Dimensionen, Reifen gibt es wie Sand am Meer. Doch welcher Kandidat der richtige ist, hängt stark vom persönlichen Fahrstil ab. Wer sportlich fährt, braucht einen Reifen, der schnell auf Temperatur kommt. Wer vor allem im Alltag unterwegs ist, wird mit einem langlebigeren Tourensportreifen besser fahren. Damit hier niemand verzweifeln muss, gibt es von mir einen Tipp: Laut Hersteller zeigt ein Reifen wie der METZELER Sportec™ M9 RR, wie moderne Technik das Fahrerlebnis auch bei gebrauchten Maschinen verbessern kann. Die stabile Karkass-Konstruktion soll demnach für präzises und berechenbares Handling sorgen, während die durchgängig eingesetzte Silica-Mischung laut Angaben bereits bei Kälte und Nässe zuverlässigen Grip bieten soll. Auch der Zweikomponentenaufbau wird vom Hersteller als Beitrag zu gleichmäßiger Performance und gesteigerter Laufleistung genannt sowohl für sportliche Fahrweise als auch für den Alltagsbetrieb.

Und zum Thema Service Batterie und Öl gehören zu den Punkten, um die man sich beim Gebrauchtkauf meist schnell kümmern kann. Auch hier ein Tipp: Yuasa bietet laut Herstellerangaben wartungsfreie AGM- und Gel-Batterien Made in Japan, die durch hohe Startkraft, Vibrationsfestigkeit und eine lange Lebensdauer überzeugen sollen.

Last but not least: Bei der Wahl des richtigen Motoröls unterstützt dich der Motorex Oil Finder. Einfach Marke und Modell wählen und das passende Produkt anzeigen lassen.

Alltag UND Attacke ?

Im direkten Vergleich zur SMC R wirkt die Duke wie der zivilisiertere Bruder. Sie ist spürbar niedriger, einfacher zu handhaben und bietet mehr Komfort - angefangen beim bequemen Sitz über die alltagstaugliche Ergonomie bis hin zum erwähnten Display. Trotzdem bleibt sie ein echtes Spaßgerät: handlich, spritzig, und je nach Modell mit bis zu 75 PS auch durchaus leistungsstark. Zum Vergleich: Die erste Version aus dem Jahr 2007 hatte noch 64 PS - ebenfalls ausreichend, aber im direkten Vergleich merkt man die Entwicklung.

Die 690 Duke trifft damit einen interessanten Sweet Spot zwischen Vernunft und Wahnsinn. Sie ist wild genug für sportliche Landstraßenetappen, aber nicht so kompromisslos typisiert wie eine reine Supermoto. Für viele ist das die perfekte Mischung - nicht zuletzt deshalb ist die Nachfrage nach gebrauchten Modellen noch immer hoch.

Fazit: Die KTM 690 Duke ist ein echter Geheimtipp

Wer ein agiles , eigenständiges und sportliches Naked Bike mit Charakter sucht, sollte sich die KTM 690 Duke unbedingt näher ansehen. Sie ist kein Mainstream-Motorrad, aber genau das macht ihren Reiz aus. Für einen fairen Preis bekommt man ein Bike, das Spaß macht, aus der Masse heraussticht und mit der richtigen Pflege viele Jahre Freude bereitet.

Und falls du dich zwischen der normalen Duke und der Duke R entscheiden musst - gönn dir die R, wenn dein Budget es zulässt. Doch auch mit der Standardversion bekommst du jede Menge Fahrspaß und ein Bike, das definitiv nicht langweilig ist. Nur eines solltest du im Hinterkopf behalten: Die 690 Duke verlangt ein bisschen Zuneigung und Aufmerksamkeit - aber wenn du ihr das gibst, belohnt sie dich mit einem Grinsen, das du so schnell nicht mehr loswirst.

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Bericht vom 27.05.2025 | 1.439 Aufrufe

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