Ungeahnter Schuldenberg: KTM schuldet 1,8 Milliarden Euro

Um die Mattighofener Finanzen steht es schlechter als gedacht.

Die Causa rund um KTMs mögliche Insolvenz zieht weite Kreise. Wie nun bekannt wurde, steht allein die KTM AG mit 1,8 Milliarden Euro bei Gläubigern in der Schuld.

Die KTM-Gruppe hat am Freitag drei Sanierungsanträge beim Landesgericht Ried eingereicht. Dabei gab es erstmals Einblicke in die prekäre finanzielle Lage des österreichischen Motorradherstellers, die gravierender als erwartet ausfällt: Allein die KTM AG hat Verbindlichkeiten in Höhe von über 1,8 Milliarden Euro.

KTM: Kunden können unbesorgt sein!

Es ist nur zu verständlich, dass zahlreiche Fans, Kunden und Händler von KTM anfangs der Woche schwer nervös geworden sind, als die ersten Nachrichten von KTMs Sarnierungsverfahren und finanzieller Krise die Runde machten. Wenig verkündete man in Mattighofen: "Kunden und Neukunden von KTM müssen keine Einschränkungen fürchten." Die Lieferung von Motorrädern und Ersatzteilen solle ungehindert weiter abgewickelt werden und sogar auf der EICMA 2024 präsentierte Motorrad Neuheiten 2025 von KTM sollen wie geplant erscheinen. Ob diese beschwichtigenden Worte allerdings im Angesicht der nun veröffentlichten Details zum Stand der KTM-Finanzen ihre Wirkung entfalten können, scheint zumindest fraglich.

Überraschung bei Gläubigern - KTM schuldet mehr als gedacht

Während KTM selbst zuletzt von einem hohen dreistelligen Millionenbetrag sprach, hatten Gläubigerschützer maximal eine Milliarde Euro erwartet nicht jedoch fast zwei Milliarden Euro. Die drei eingereichten Sanierungsanträge betreffen verschiedene KTM-Firmen. Der Großteil der Schulden entfällt auf Bankverbindlichkeiten, die sich auf fast 1,3 Milliarden Euro belaufen. Lieferanten stehen mit offenen Forderungen in Höhe von 356 Millionen Euro an zweiter Stelle. Darüber hinaus gibt es Schuldscheine im Wert von 80 Millionen Euro sowie ausstehende Gehälter in Höhe von 40 Millionen Euro. Die restlichen Schulden verteilen sich auf weitere Gläubiger, das Finanzamt und die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK).

KTM Sarnierungsverfahren geht erst los, Gläubiger müssen warten

Das Sanierungsverfahren ist bislang noch nicht offiziell eröffnet, könnte jedoch noch am Freitag starten. Die Auswirkungen der Insolvenz sind derzeit schwer abzuschätzen, insbesondere da rund 400 Millionen Euro an Verbindlichkeiten bei Lieferanten offen sind. Für viele dieser Unternehmen bedeutet dies zunächst eine ungewisse Wartezeit.

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Bericht vom 29.11.2024 | 5.867 Aufrufe

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