R Days

Wer gerne mal eine Yamaha über die Rennstrecke treiben möchte oder ein wenig Ringerfahrung sammeln will ist bei den R Days richtig.

169 Fans der Marke mit der Stimmgabel sind auf den Pan Ring gekommen. Das Programm konnte sich sehen lassen und die Grinser auf den Gesichtern der Teilnehmer geben den Veranstaltern recht.

Du möchtest eine Yamaha kaufen? Aber die Probefahrt auf dem Gürtel zur Rush Hour ödet dich an? Dann sind die R Days genau das richtige für dich. Um 70 Euro im Vorverkauf kannst Du YZF-R1, YZF-R6, FZS 1000, FZ 6 Fazer, TDM 900, MT-01auf der Rennstrecke probieren. Danach sollten alle Unklarheiten beseitigt sein. Wer mit seiner eigenen Maschine kommt bereut den Weg in die ungarische Pampa ebenfalls nicht. Um 70 Euro kann man seinem Bike die Sporen geben.

Das "Freie Fahren" findet in zwei Gruppen statt. Eine Gruppe unter 2:15 und eine zweite mit über 2:15. Jede Gruppe fährt 8x20 Minuten auf der Rennstrecke. Eine dritte Gruppe für Fahrer ohne Rennstrecken Erfahrung fährt hinter einem Instruktor nach.

Am Ende des Tages gibt es Rennen in zwei Klassen, bis 600ccm und über 600ccm. Keine Nenngebühr und wertvolle Preise sollten den Ehrgeiz der Hobbyracer steigern.

Vor Ort kann das gesamte Zubehör Programm von Yamaha begutachtet werden, es ist sogar möglich, sich einen Shoei Helm auszuborgen und ihn auf Herz und Nieren zu testen. Man kann auch die Techniker von Yamaha mit mehr oder weniger sinnvollen Fragen löchern. Die Jungs von TYSA und YART geben Tipps für Strasse und Rennstrecke. Ein nettes Gimmick ist auch das R Days T Shirt, bekommt jeder Teilnehmer bei der Anmeldung.

Belehrung Nummer 1: Belehrung Nummer 2:

Knoblette und Mister F., CEO der Moto Academy, heißen die Teilnehmer willkommen und erklären das Prozedere der Gruppeneinteilung, Probefahrt Reservierung usw.. Begrüßungsworte von Herrn Knobloch: "Aufpassen, net schottern und net den Instruktor überholen". Er  ist dann eine schnelle Runde ohne Bremse gefahren. Nein, die Bremse war in Ordnung, Herr K. wollte sich nur ein bisschen Nervenkitzel holen.

Bevor man auf die Piste raus gelassen wird gibt's eine kleine Fahnenkunde und allgemeine Verhaltensregeln. Wer zum Beispiel nicht weiß, was die rote Fahne bedeutet, hat auf der Rennstrecke definitiv ein Problem. Heißsporne, die meinen, auf der Piste herrsche das Gesetz des Stärkeren, werden abgekühlt. Beim R Day soll niemand den Darwin Award durch sinnlose Selbstauslöschung gewinnen.

 

Staunende Gesichter bei der Videoanalyse, man glaubt selbst gar nicht, wie unrund man um die Kurve kommen kann. Aber kein Meister ist vom Himmel gefallen, davon kann ich auf jeden Fall ein Lied singen. Ich hab mir die Videofahrt gespart, ich weiß, dass ich nicht die wirklich ideale Linie fahre. Who cares? Der Spaßfaktor war groß alles andere ist ziemlich egal.
 

Probefahren auf der Rennstrecke, eine vernünftige Idee von Yamaha Österreich

Fazer 1000: Die Aufrechte mit dem nötigen Punch
Der entschärfte R 1 Motor verfügt über genügend Kraft und verteilt diese geschmeidig auf alle Drehzahlbereiche. Für mich sehr sympathisch ist der turbinenhafte Klang der Fazer 1000. Ein Motorrad muss nicht laut sein, sondern nur schnell. Die Sitzposition ist auch bei 1,94m aufrecht und entspannt. Der Lenker ist für meinen Geschmack ein wenig zu hoch. Es fehlt der Druck nach vorne, aber mit einem Renthal oder LSL Lenker ist auch dieses Problem gelöst. Die Fazer ist gemacht für die lange Tour, aber Obacht, man kann die Fazer auch ernsthaft bewegen. Auf dem Pannonia Ring hat sie eine gute Figur gemacht. Keine Angst beim Anbremsen und exaktes Einlenkverhalten schaffen Sicherheit im Kopf. Einzig die sehr früh aufsetzenden Rasten trüben das Vergnügen. Das kratzende Geräusch der Rasten macht mich einfach nervös.

Fazit: Aufrechter Sporttourer mit der Kraft eines Büffels. Der modifizierte R1 Motor macht Spaß und die Bremsen sind der Hammer. Perfekt für lange Touren und ein Ausflug auf die Rundstrecke ist mit der Fazer 1000 machbar.

MT-01: Krümmer wie eine Kirchenorgel und ein Drehmoment das die Arme lang zieht.
Ich hatte bereits das Vergnügen mit der MT-01 in Umbrien beim Yamaha Funride zu fahren. Das Bike sieht so aus, als ob es 500 Kilo wiegen würde und auf keinen Fall um die Kurve geht. Wenn man die Details näher betrachtet, so fällt auf, dass die Techniker von Yamaha genau das verhindert haben. Fette Up-Side-Down Gabel, sportliche Schwinge, Radialzangen. All das sind Zutaten eines Sportmotorrades. Irgendwie ist die MT-01 auch ein Sportler, aber mehr Sumoringer als Bodenturner. Auf den Strassen Umbriens hatte ich mit der MT-01 eine Menge Spaß, nach einer kurzen Eingewöhnungsphase hatte ich das deftige Drehmoment und das hohe Gewicht im Griff. Aber auf der Rennstrecke? Respekt war angesagt, vor allem wollte ich eine Einschotterung vermeiden. Der Chef von Yamaha steht auf die MT und er hat mir auch unmissverständlich klar gemacht, was er nicht möchte.
Schon auf den ersten Metern war klar: Das Drehmoment reißt kräftigst am Ärmel und man hat Mühe, sich fest zu halten. Im Gegensatz zum Straßenbetrieb bietet der Ring genug Platz um den Griff voll zu würgen. Erste Kurve, voller Anker. Die MT 01 verzögert hervorragend, aber man hat trotzdem das Gefühl, dass sich das Motorrad dagegen wehrt. Danach wird umgelegt und gebetet. 240 kg Trockengewicht  fahren um die Kurve und man ist mehr Passagier als Fahrer. Die Rasten schleifen und die 1600 Kubik liefern eine bollernde Hintergrund Melodie. Der Pan Ring mit seinen vielen, sehr unterschiedlichen Kurven, fordert meine volle Aufmerksamkeit. Je schneller der Wechsel zwischen den Kurven desto höher der körperliche Aufwand beim Umwuchten. Ich gebe unumwunden zu -  wer die MT auf dem Ring schnell bewegt, hat Mut, Können und ist angstfrei.

 

Fazit: Die MT-01 spielt in einer eigenen Liga, die Optik ist einzigartig. Das Drehmoment von 150 Nm zieht an den Armen. Das Fahrwerk ist überraschend sportlich und die Bremsen verzögern die 240 Kilo trocken ohne Probleme. Die Heimat der MT ist aber sicher nicht der Pannonia Ring da kommt eher der Lueger Ring inklusiver bewundernder Blicke der Passanten in Frage. Gewinnt den Contest vor dem Eissalon locker.

R6: Geht ab wie Harry und schont die Nerven

R1: Die Königin der Rennstrecke!

Unfassbare Fahrmaschine, die trotz fehlender Kubik auf der Strecke volles Feuer gibt. Ich hatte bereits das Vergnügen mit der R6 auf dem Pan Ring zu fahren und auch beim zweiten mal sind wir Freunde geblieben. Die R6 zirkelt exakt um die Kurven und wenn der Gasgriff geöffnet wird, reißt die R6 anständig an. Ein Nachteil der kompromisslosen Racing Auslegung ist die Größe. Große Menschen haben Mühe es sich auf der R6 gemütlich zu machen. Kniewinkel und die Belastung der Knöchel auf dem Lenker sind hart. Aber der Spaß, den die 6er bietet, tröstet darüber hinweg. Es ist einfach eine Freude mit einem so unkomplizierten und schnellen Eisen auf der Rennstrecke zu bügeln. Für Ringanfänger bestens geeignet, vorausgesetzt das Hirn bleib eingeschaltet und man hält sich nicht sofort für Dr. Rossi. Im Vergleich zur R 1 sind Korrekturen mit der R6 leichter auszuführen. Auch das Heraus beschleunigen aus den Ecken erfolgt mit der R 6 ein wenig ziviler. Wie bei jeder 600er sollte die R6 hochtourig gefahren werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass man schwer untertourig aus der Kurve nudelt. Dann wird man auch ordentlich durchgereicht. Wobei die R 6 für eine 600er von unten nicht so schlecht abgeht, ab 3500 Touren spielt die Musik.


1000 Kubik, 172 Pferdestärken und 172 Kilo Trockengewicht. Doch was sind nackten Zahlen im Vergleich zum scharfen Design der 1er von Yamaha. Meiner Meinung nach eines der schönsten Supersportmotorräder, die je gebaut wurden. Die gedungene Erscheinung, die extrem stylische Schwinge, die Auspuffrohre unter dem Sitz. All das erfreut das Auge des Betrachters. Die R1 Modelljahrgang 2004 hatte ich für einen Nachmittag zur Verfügung und ohne es zu merken stand ich mit einem Fuß ständig im Häfn. Jedes Zupfen am Gas hat soviel Vortrieb erzeugt, dass ich ständig auf der Hut vor den Uniformierten sein musste. Wobei kein nervöses Gefühl aufkam, im Gegenteil. Ich fühlte mich sicher. Wie würde sich die R1 auf der Rennstrecke verhalten? Probieren geht über studieren und ich enterte das silberne Testmotorrad. Startknopf drücken, langsam durch die Boxengasse und dann Gas auf. Aber Hallo, der Hammer kommt sofort, die R1 ist wie ein Boxer. Ansatzlos und mit voller Wucht beschleunigt die R-One. Gas auf, hoch schalten, vor der Kurve runterschalten, umlegen. Unfassbar, ich habe vor Freude ständig in den Helm geschrien. Die R 1 ist einfach perfekt und mit soviel Kraft ausgestattet, dass Nudeln wie ich gar nicht ans Limit kommen. Ich glaube ich bin mit der R1 die besten Runden meines Lebens gefahren, leider war kein Laptimer am Motorrad und somit bleibt mir nur der Glaube an meine schnelle Runde.

Fazit: Die R6 bietet eine Menge Spaß am Ring. Obwohl sehr sportlich ausgelegt, reagiert die R6 nicht gnadenlos auf Fahrfehler und lässt den Reiter im Sattel. 600 Kubik wollen natürlich gedreht werden, heftig wird es ab 7000 Umdrehungen bis zum Begrenzer. Für ambitionierte Hobbyfahrer die richtige Wahl. Fazit: Der Hammer, unfassbar geil. An diesem Motorrad ist alles "Racing". Ich geb Gas, ich will Spaß. Sitzposition, Fahrwerk, Bremsen, Motor. Alles vom Feinsten. Zu kritisieren gibt es nix.
 

Fahrerfotos von dieser und anderen Rundstreckenveranstaltungen gibt es auf www.haliklik.at zu bestelllen.


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DerAbgelederte

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Bericht vom 09.08.2005 | 3.817 Aufrufe

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