Aprilia Tuono V4 Factory 2025 im Test - brutale Präzision!
Biest auf zwei Rädern
Die Aprilia Tuono V4 Factory 2025 bleibt ein Manifest italienischer Ingenieurskunst. Mit 180 PS, Öhlins-Fahrwerk und einem betörenden V4 Aggregat fordert sie den Piloten heraus - und belohnt mit toller Präzision, herzerwärmender Fahrdynamik und jeder Menge Adrenalin.
Biestmodus aktiviert: Willkommen in der Tuono-V4-Welt
Schon beim ersten Starten des V4 wird klar: Heute wird es einer der schöneren Arbeitstage im Jahr. Auch mit Euro 5+ knurrt es noch kernig und aggresiv aus dem Endtopf. Nicht mehr ganz so aufdringlich wie noch vor einigen Jahren aber immer noch überaus sportlich.
Der 65°-V4 ist eine Waffe - mit vergrößterem Hubraum von 1.099 cm³(damit zieht die Tuono mit der RSV4 gleich) liefert der Motor nun 180 PS bei 11.350 U/min und 121 Nm bei 9.000 U/min. Beim Herausbeschleunigen aus engen Kurven wird in den ersten zwei Gängen gerne das Vorderrad leicht. Die Wheelie-Control regelt dezent und verlässlich. Wer möchte schaltet sie ab und verwaltet das Spektakel selbst über den Gasgriff. Das funktioniert übrigens hervorragend, denn das Kraftwerk ist bei aller Brutalität wirklich ausgesprochen feinfühlig dosierbar. Die Einspritzung arbeitet präzise, das Ride-by-Wire-System liefert je nach Einstellung eine gutmütige bis messerscharfe Gasannahme. Besonders auf der Rennstrecke lobte Martin Bauer die perfekte Dosierbarkeit am Kurvenausgang. Philipp war von der linearen Leistungsentfaltung begeistert: "Das fühlt sich fast künstlich perfekt an - aber auf die gute Art."
Die Elektronik der Aprilia Tuono V4 Factory
Launch-Control, Wheelie-Control, Kurven-ABS, mehrfach konfigurierbare Fahrmodi, Blipper in beide Richtungen - alles da. Die Aprilia bietet ein Feuerwerk an Assistenzsystemen. Und das Beste: Es ist alles extrem umfangreich anpassbar. Für Martin war besonders die fein arbeitende Traktionskontrolle Gold wert. Neben der einfachen Einstellbarkeit, über die zwei Taster am linken Lenkerende, ist auch die Regelgüte auf aller höchstem Niveau. Lena war ebenfalls begeistert vom Quickshifter, der selbst bei hohen Drehzahlen butterweich schaltet.
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Alte Ware? Das Fahrwerk der Aprilia Tuono V4 Factory
Während einige Hersteller bereits auf die dritte Generation des smarten Öhlins Fahrwerks setzen, arbeiten in der Aprilia noch die Komponenten aus der zweiten Generation. Ist die Performance deswegen schlecht? Keineswegs! Eckdaten: 120 mm Federweg vorn, 130 mm hinten, elektronisch geregelt, voll einstellbar. Das Gefühl? Ruhig und souverän werden selbst schlechte Straßen weggebügelt, ohne schwammig zu wirken. Auf der Landstraße liefert die sportliche Öhlins Hardware einen tollen Restkomfort. In schnellen Kurvenkombinationen fühlt sich die Tuono besonders wohl, wie ein TGV auf Rekordfahrt biegt sie um die Radien. Die Rückmeldung ist kristallklar, das Vertrauen sofort da. Die grundlegend auf Stabilität ausgerichtete Chassis-Konstruktion tut ihr übriges dazu.
Die Tuono vermittelt vom ersten Meter an ein sehr direktes, sportliches Fahrgefühl. Sie fällt intuitiv und zielgenau in Schräglage und bleibt dort neutral und berechenbar. Martin lobte, wie "ruhig und satt" sie auch bei hohem Tempo liegt. Lena fühlte sich trotz ihrer kleineren Körpergröße sofort wohl und hatte nie das Gefühl, vom Motorrad dominiert zu werden. Dennoch verlangt die Tuono eine saubere Linie - sie folgt exakten Lenkimpulsen und setzt Korrekturen direkt um. Philipp brachte es auf den Punkt: "Das ist ein Sportgerät mit Straßenfreigabe". Besonders beeidruckend ist die Präzision dann auf der Rennstrecke - kein anderes Nakedbike ist so nah am Fahrverhalten eines Superbikes dran wie die Tuono Factory.
Produkttipps
Hochwertiges Brembo-Setup an der Tuono V4 Factory sorgt für kompromisslose Verzögerung
Vorn sorgen 330-mm-Doppelscheiben mit radialen Monoblock-Brembo-Sätteln für brutale, aber dosierbare Bremskraft. Der Druckpunkt ist klar, die Standfestigkeit auch bei hohen Temperaturen beeindruckend. Martin konnte am Track selbst bei härtestem Anbremsen keinen spürbaren Fadingeffekt feststellen. Die hintere Brembo-Zweikolbenanlage ergänzt das Setup sinnvoll.
Unsere Reifenwahl: Pirelli Supercorsa SP V4
Ein entscheidender Bestandteil unseres Tests war die einheitliche Bereifung. Serienmäßig wird die Tuono noch mit dem V3 ausgeliefert. Doch wir waren auf allen Fahrzeugen mit dem neuen Pirelli Diablo Supercorsa SP V4 unterwegs. Mit seinem erweiterten Temperaturfenster, der schnelleren Aufwärmzeit und einer optimierten Gummimischung bietet er in der vierten Generation nicht nur mehr Laufleistung, sondern auch ein beeindruckendes Gripniveau. Faszinierend war für uns die Vielseitigkeit: Sowohl auf der Landstraße als auch auf dem Track funktionierte der Supercorsa SP V4 mit jeweils angepasstem Luftdruck absolut perfekt. Für Trackdays auf Achse eine Offenbarung: Direkt von der Garage auf die Rennstrecke, ohne Reifenwechsel. Und im harten Gefecht auf der Piste? Da ist man mit dem Supercorsa SP V4 verdammt nah am Slick - wie wir schon letztes Jahr in unserem TuneUp-Projekt mit der Panigale V4 und Martin Bauer eindrucksvoll erfahren durften. Auch auf der Tuono funktionierte der Reifen tadellos - stabil, präzise, verlässlich.
NEXX X.R3R Helme im Praxis-Check
Wie euch vielleicht aufgefallen ist, war unsere Testcrew einheitlich mit NEXX-Helmen unterwegs - konkret mit dem X.R3R, dem sportlichsten Helm im Portfolio des portugiesischen Herstellers. Die Carbon-Schale ist nicht nur optisch ein Blickfang, sie hilft auch dabei, das Gewicht niedrig zu halten. Nur 1350 Gramm stehen in Größe M auf der Waage - das wiederum sorgt für entspannte Nackenmuskulatur im Fahrbetrieb. Besonders überzeugend: die Aerodynamik mit integriertem Spoiler, die auch bei über 200 km/h Stabilität verleiht. Die Belüftung funktioniert einwandfrei - Stirn, Oberkopf und Kinnbereich lassen sich gezielt und effektiv durchlüften. Für Lena war der sportlich-kompakte Sitz entscheidend, Martin lobte das große Sichtfeld. Der Helm punktet nicht nur technisch, sondern auch optisch - ein edler, aerodynamischer Blickfang, der zur auffälligen Tuono perfekt passt.
Fazit: Aprilia Tuono V4 1100 Factory 2025
Der Motor der Aprilia Tuono V4 1100 Factory gewinnt zwar durch die Änderung auf die Euro5-Konformität an Präzision, bleibt im Wesen aber unverändert - ein potenter Geselle, der gedreht werden möchte! Auch das Handling bleibt sportlich und fordernd, gemütlich können´s ruhig die anderen angehen. Das elektronisch verstellbare Öhlins-Fahrwerk werkt ausgezeichnet und das Elektronik-Paket ist State-of-the-Art. In Sachen Optik orientiert sich die neue Tuono V4 1100 Factory nun an der kleinen Tuono 660, vor allem die Front mit den hochgezogenen LED-Tagfahrleuchten sieht hinreißend aus. Insgesamt also eine großartige Evolution eines ohnehin guten Motorrads.- kräftiges V4-Triebwerk
- herrlicher Sound
- sportliche Sitzposition
- ausgezeichnetes, elektronisches Öhlins-Fahrwerk
- umfangreiches Elektronik-Package
- hübsche Optik
- lässt sich aus dem Drehzahlkeller etwas bitten
Bericht vom 13.09.2025 | 6.489 Aufrufe