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KAWASAKI KX MOTOCROSSER 2013
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VIELES ANDERS, ALLES BESSER. | 
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Als bekannt wurde, dass Kawasaki für die Präsentation der brandneuen 
2013er-Motocross-Modelle nach Teutschenthal in Deutschland einlädt, 
durfte 1000ps natürlich nicht fehlen. Ich selbst war natürlich sofort 
hellauf begeistert, als ich erfuhr, die Veranstaltung würde auf der 
GP-Strecke in Teutschenthal stattfinden - eine wunderschöne 
Strecke in einem Talkessel mit Ab- und Auffahrten sowie weiten Sprüngen. 
Also war für mich sofort klar, dass ich mit dem Kawasaki-Renndirektor Alois Turic und einigen anderen Journalisten 
Deutschland unsicher machen würde. Ein ganz großes Lob auch an die Damen 
und Herren der Organisation,  ich fühlte mich bei Kawasaki vom 
Anfang bis zum Ende in Abrahams Schoß. 
 
Nur noch ein Mal schlafen... 
Am Abend vor dem großen Test gab es natürlich noch eine Vorstellung der 
beiden neuen Modelle KX250F und KX450F in einer kurzweillegen 
Pressekonferenz. Immerhin haben beide Bikes eine Vielzahl an Änderungen 
erfahren, die schon am Papier und auf Fotos ordentlich wirken: Die KX250F glänzt 
ab sofort mit einem neuen Chassis samt schwarzem Kotflügel und sieht 
damit wirklich wie 
eine Waffe aus. Dennoch waren alle Teilnehmer auf die KX450F mit der neuen Gabel 
fokusiert und gespannt: Jeder wollte wissen, wie das neue Luft-System 
der Gabel funktioniert, wie es zu 
verstellen ist und wie es wohl auf der Strecke reagiert. Die Antworten 
waren zwar ok, wirklich "erfahren" würden wir es aber leider erst am 
nächsten Tag. 
 
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1000ps TV: Kawasaki KX250 F Onboard Video | 
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Perfekte Zustände 
Glücklicherweise starteten wir am nächsten Tag zeitig, um 8 Uhr ging es zur Strecke nach Teutschenthal. Die 
Piste war perfekt präpariert, aufgekruppert und bewässert - ideale 
Bedingungen also! Mit diesen Voraussetzungen ging auch das Umziehen noch 
schneller von Statten, als daheim und nach einigen Infos bezüglich 
Streckenordnung und Tagesablauf ging es endlich los. 
Ich hatte gleich zu Beginn das Vergnügen, die Kawasaki KX450F zu probieren. 
Nachdem ich die ersten paar Runden erst mal die Strecke kennen lernen 
musste, die mit ein paar richtig 
weiten Sprüngen ziemlich knifflig ist, sprang ich recht flott alle 
Sprünge voll - spricht für die tolle Performance der Maschinen. 
 
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Was ist neu an der
KX450F? 
Nun, manches wurde optimiert, anderes ist wiederum völlig neu an der 450er. 
Und die revolutionäre PSF-Gabel (Pneumatic Spring Fork) ist einfach der Wahnsinn! 
Die Techniker von Kayaba haben nicht nur fast ein Kilo Gewicht 
eingespart, man hat auch viel mehr Traktion am Vorderrad - kein 
Vergleich mit dem Vorgängermodell. Hinzu kommt noch der stark 
verbesserte Komfort, da die Gabel schon von oben weg so fein arbeitet, 
spürt man die kleinen Anbremslöcher fast nicht mehr. Auch die Durchschlagsicherheit ist für eine Standardgabel 
extrem hoch, ihr könnt mir glauben, ich  habe wirklich viel mit der 
Gabel probiert und angestellt! Beeindruckend ist auch das 
Ansprechverhalten der Gabel, bereits mit einem Klick härter oder weicher 
merkt man, dass sie anders arbeitet als zuvor.  
 
Gabelverstellung für Anfänger.   
Weiters ist die Einstellung der Gabel watscheneinfach, will man es vorne 
ein wenig tiefer haben, lässt man einfach etwas Luft 
raus, umgekehrt pumpt man einfach etwas Luft hinein, entweder mit der 
mitgelieferten Luftpumpe oder mit jeder x-beliebigen Pumpe, mit der man 
zuvor noch die Luftmatratze aufgeblasen hat. Gegenüber der alten 
Gabel erspart man sich somit rund zehn Arbeitsschritte. Ich war, wie ihr 
euch vorstellen könnt, begeistert von 
der neuen Gabel. Wo sonst kann man mit so wenig Aufwands so viel justieren? Natürlich wurde nicht nur die Gabel verändert. 
auch die Schwinge wurde etwas steifer, der hintere Dämpfer bekam ein neues 
Setup. 
Ein weiterer sehr positiver Aspekt ist die stärkere 
Vorderradbremse, die dank neuer Bremspumpe und neuer Bremsbeläge 
ordentlich zupackt. Bei einem so 
schnellen Kurs wie dem in Teutschenthal muss man eben manchmal sehr hart in die 
Bremse gehen. Alles kein Problem mit der neuen Bremse. Man greift 
leicht rein, die Bremse reagiert sofort, aber nicht zu aggressiv, 
einfach sehr kontrolliert. Dadurch neigt auch das Vorderrad nicht zum Blockieren oder 
wegrutschen. Für schnelle Fahrer sicher ein weiterer Pluspunkt. Aber 
das ist noch nicht alles, was an der KX450F verändert wurde. 
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Für jede Strecke ein eigenes Mapping 
Obwohl die Geräuschkulisse um 3dB (von 115dB auf 112dB) reduziert wurde, ist die 
Leistung doch ein wenig stärker geworden - und das auch noch gut nutzbar und 
sehr einfach zu fahren. Immerhin bietet Kawasaki die Auswahl aus drei verschiedener Mappings (Steuerung der Einspritzung und Zündung), die 
standardmäßig 
mit  dabei sind (Plug and Play). Grün ist die Grundeinstellung, Schwarz für harten Boden 
mit wenig Traktion, oder für all jene, die das Bike etwas sanfter haben 
wollen. Und der weiße Stecker ist für Sandboden und weichen Untergrund, 
oder eben für die, die ihre KX450F 
mit brachialer Leistung bevorzugen. Meinen Erfahrungen nach sind für die 
Strecken in Österreich jedoch der Standardstecker und der Schwarze 
völlig ausreichend und am 
besten zu fahren. Aber jeder hat seinen eigenen Stil.  
 
Wie schon bei den Vorgängermodellen kann man natürlich auch bei der neuen KX450F mit dem 
"FI Calibrations 
Kit" eigene Mappings erstellen oder bereits vom Werk entwickelte einspielen und das Potential 
des Maschine noch besser nutzen bzw. noch besser auf die eigenen 
Bedürfnisse abstimmen. Die Profis können 9 Parameter bis zu 
6 Stunden Fahrzeit aufzeichnen, und auswerten um das optimale Mapping 
für die Strecke zu bestimmen. 
 
Auch die Launch Control im 1. und 2. Gang ist bei einen Motor mit so viel 
Drehmoment eine echte Hilfe und ein riesiger Vorteil beim Start. Ich muss 
sagen, dass das Bike wirklich einen großen Schritt nach vorne gemacht 
hat. Mehr Leistung, die aber dank des verbesserten Fahrwerks wirklich 
einfach zu fahren ist. Und dann natürlich die stärkeren Bremsen die man 
vor allem  dann braucht, wenn man mehr Leistung unter dem Hintern hat. Ich 
bin sehr positiv überrascht, dass man immer noch so viel an den Bikes 
verändern kann. 
 
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Die KX250F wurde ebenfalls in vielen Details verbessert:  
 
Die KX450F hatte es bereits 2012, nun bekommt auch die neue KX250F ein um 4 
Millimeter schmäleres Chassis.
Die Änderungen erfordern einen neuen Luftfilterkasten der den 
Luftdurchsatz begünstigt. Das bedeutet mehr Luft und das wiederum 
spürbar mehr 
Leistung. Der Einlasskanal wurde 
geradliniger und etwas größer ausgeführt, sodass der Motor bei höheren Drehzahlen trotzdem noch viel Leistung bringt. Was bei der schnellen Strecke 
in Teutschenthal auch deutlich spürbar war, das Bike zieht und zieht. Auch 
die 250er hat nun drei verschiedene Mappings, die von den Farben und 
deren Bedeutung her 
ganz gleich wie bei der KX450F sind. Ich habe sie wieder alle probiert und muss sagen, 
dass das Ganze für eine kleine 250er bereits mit dem Standard-Mapping sehr viel 
Leistung hat. Gibt man dann den weißen Stecker drauf, geht 
die Post so richtig ab. Man kann dann eigentlich fast jede Kurve mit dem 3. Gang 
fahren, da das Bike schon bei niedriger Drehzahl so stark ist. 
 
Der schwarze Stecker ist mir ehrlich gesagt etwas zu schwach für eine so 
schnelle Strecke, für Anfänger und all jene, die auf kleineren, harten Strecken fahren, 
ist es aber eine sinnvolle, Kräfte schonende Alternative. Immerhin 
bietet dieses Mapping mehr Traktion und 
einen weniger aggressiv einsetzenden Motor. Auch bei der neuen KX250F 
kann man mit dem Kawasaki FI Calibrations Kit vorgefertigte oder eigene Mappings 
aufspielen. Wer sich das Tool nicht selbst kaufen möchte, sollte es sich 
mit dem Händler seines Vertrauens daher noch besser stellen. 
 
Um das schärfere Reglement zu  erfüllen, bekam auch die KX250F 
einen um 3dB leiseren Auspuff samt einer 
"Power Pump" und einem kürzeren Endtopf, die gemeinsam dafür sorgen, 
dass die Maschine vor allem im oberen 
Drehzahlbereich mehr Punch bekommt. Schließlich wurde auch die 
Ansaugseite den strengen Geräuschbestimmungen angepasst, der neue Luftfilterkasten verfügt nur mehr über eine Einlassöffnung. 
Diese Maßnahmen der Geräuschreduktion erforderten wiederum umfangreiche Änderungen 
im Motor selbst: Die Verdichtung wuchs von 13,5:1 auf 13,8:1, erreicht 
wird dies durch einen 
neuen Zylinder und Kolben, die Einlassnockenwelle und 
Einlassventilsitze sind neu als auch das Pleuel. Ebenso wird ein neues Schwungrad 
mit mehr Masse verbaut, das verbessert zusätzlich die Traktion. 
Schließlich bekommt die KX250F so wie die große Schwester die neue 
Bremsanlage, die nun noch besser zupackt, dabei aber keineswegs 
unberechenbar wird. 
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Besseres Fahrwerk, aggressivere Geometrie. 
Die Gabel der KX250F besitzt zwar nicht die bahnbrechende Innovation der 
großen Schwester, wurde aber auch nachhaltig  verbessert: Der 
Durchmesser wuchs von 47 auf 48 Millimeter, was dafür sorgt, dass beim 
Landen nach Sprüngen das Bike mehr 
Durchschlagsicherheit hat und stabiler bleibt. Auch das Innenleben wurde etwas verändert, 
ein größerer Hauptkolben verbaut und ein 
anderes Setting eingestellt. Eine neue, flachere Sitzbank verbessert 
letztendlich die Ergonomie, wodurch die KX250F nicht nur mehr Komfort 
bietet als 2012, sondern auch um einges stabiler wird. 
Entscheidende Unterschiede zwischen KX250F und KX450F:  
Die KX450F ist der Motocrosser für echte Männer - reißt Gräben in 
den Boden und verwöhnt mit bestem Ansprechverhlaten sowohl bei Motor als 
auch Fahrwerk. Die ganz einfach per Stecker veränderbaren Mappings 
erweitern den Tätigkeitsbereich noch weiter, mit dem schwarzen, schwachen 
Stecker könnten auch Fahrer glücklich werden,  die mit  der 
gewaltigen Kraftentfaltung überfordert wären. Die keinere KX250F 
überfordert hingegen niemanden, dieses Bike ist so wendig und spurtreu, 
dass es nur so eine Freude ist. Außerdem macht die kleine KX250F wirklich 
immer das, was 
man haben will, ohne viel Anstrengung.  
 
Fazit:
Kawasaki hat sich keineswegs auf den Lorbeeren ausgeruht, sondern voll 
Gas gegeben und für 2013 zwei herrliche Waffen gebaut.  | 
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 Unser 1000PS-Offroad-Profi Philipp Ringhofer:  | 
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 Der 
Südburgenländer aus Günseck wurde am 16. Dezember 1982 geboren. Sein 
größtes Hobby führte ihn schon früh ins Gelände, die notwenigen 
Fähigkeiten für die Motocross-Piste holte er sich beim Mountainbiken. 
Zahlreiche Erfolge bestätigen sein Talent: Der 3. Platz in der MX2-ÖM 
2005 und der 11. Platz in der MX-EM im gleichen Jahr sowie der 
MX2-Staatsmeistertitel 2006 sind nur ein kliener Auszug aus der langen 
Erfolgsliste des Philipp Ringhofer.  | 
 
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 Fotos: Kawasaki   |