Kawasaki ZX-6R Tuning

"Dream Team" Kawasaki ZX-6R 636 - Rennstreckenumbau von den Spezialisten.
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Kawasaki ZX-6R 636 Tuning

Ein Sportler sollte es sein, das war klar. Nicht nur, weil zwecks optimaler Balance von Yin und Yang regelmäßige Rennstreckenbesuche von Arzt und Apotheker empfohlen werden. Vor allem deshalb, weil kein anderes Motorradsegment den aktuellen Stand der Motor- und Fahrwerkstechnik in effizienterer Form serviert als aktuelle Sporteisen. Nicht brustschwach darf sie sein, aber auch nicht extrem in der Leistungsentfaltung und Handhabe. Schließlich soll sie den Weg zur Arbeit und durch die kurvenreiche Hausstrecke ebenso exakt und zuverlässig finden wie die Ideallinie im Kampf um Ehre, Häfen und Stammtischbestzeit….

 
Nach einigen Jahren Pause hat Akrapovic-Importeur Berger Motorsport diese Saison wieder ein leckeres Projektmotorrad auf die Räder gestellt. Die Themen "Low-Budget-Racer", "High- End-Ringgerät" und "Nakedbike zum Superbikes-Herbrennen" wurden ja bereits in vergangen Jahren erfolgreich mit einigen damals noch im eigenen Haus aufgebauten Projektbikes abgehandelt. 2006 hat Berger Motorsport die Tuningwerkstatt der Expansion in neue Märkte geopfert, für die Umbauarbeiten wurden daher beim neuen Projekt Kooperationen mit renommierten Spezialisten vereinbart, die allesamt über die vielleicht wichtigste Zutat zum perfekten à la carte Motorrad verfügen Kompetenz gepaart mit Know How. Nur Profis durften Hand an diese Kawa legen, ein Dream-Team von Spezialisten, jeweils in Ihrer Königsdisziplin. Und nur Produzenten und Lieferanten, die Top-End-Technologie, Spitzenqualität, möglichst hohen Werterhalt und kundenfreudliche Ersatzteilversorgung garantieren, wurden zur Kooperation eingeladen.

Die Zielsetzung: auf Basis eines aktuellen Sportbikes sollte ein "state of the art" Wohlfühleisen entstehen, das trotz unbeschränkter Alltagstauglichkeit auch bei Hobbyrennen jederzeit für Pokale gut ist. Der eierlegende Wollmilchsportler sozusagen, der zum fairen Preis und mit möglichst geringem Wertverlust, im Alltag ebenso wie bei der Wochenendausfahrt, aber auch auf Rennstreckenasphalt glänzt - und zusätzlich den Wegelagerern des Innenministers möglichst geringe Angriffsflächen für Amtshandlungen bietet.
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Bildergalerie Kawasaki ZX-6R 636 Berger Motorsport Teil 1 Bildergalerie Kawasaki ZX-6R 636 Berger Motorsport Teil 2

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Als Basis wurde bewusst ein 600er Supersportler den aktuellen, megapotenten Superbikes vorgezogen. Zum einen weil sich 200 PS heute kaum noch mit vertretbarem Risiko im öffentlichen Raum artgerecht bewegen lassen, zum anderen auch, weil im Winkelwerk der Hausstrecken und Innenstädte Wendigkeit und "easy-control" wesentlich öfter als Wheelspin im 4. Gang gefragt sind. Die kleineren Hubraumklassen sind im Sportsegment fast immer und überall effizienter, was sich nicht selten auch auf Rennstrecken zeigt, wo auffallend viele Fahrer mit 600ccm schnellere Rundenzeiten als mit 1000ern realisieren können. Zusätzlich entsprechen auch der günstigere Anschaffungspreis und der wesentlich geringere Reifenverschleiß viel eher den angepeilten Projektvorgaben. Ein Argument sprach allerdings klar gegen eine 600er: In den letzten Jahren hatten viele Hersteller gerade die 600er-Klasse auf Kosten der Alltagstauglichkeit immer kompromissloser Richtung Rennsport optimiert. Eine Entwicklung, die Ringfahrer zu schätzen wussten, der Alltagstauglichkeit aber nicht eben förderlich war. Es nervt, wenn in der City forciertes Fortkommen beharrlich den Abruf fünfstelliger Drehzahlen und eine Kupplungshand mit der Feinmotorik eines Schweizer Uhrmachers erfordert. Man wähnt sich fast in die 2-Taktenden 80iger zurückversetzt, ein klares NoGo im Sinne des Projektziels.

Jüngere Schwester des Supersport-Weltmeisters.

Die Wahl fiel deshalb wohlüberlegt auf die jüngere Schwester des amtierenden Supersport Weltmeistereisens, die neue Kawasaki ZX636. Nicht, weil Kawasaki 2013 wie einst 2005 einfach 6% mehr Hubraum als die japanische Konkurrenz einfüllt, sondern weil die Grünen - anders als 2005 - diesmal deutlich mehr Aufwand betrieben und die zusätzlichen 36ccm über rund 3mm mehr Hub generierten, anstatt wie seinerzeit einfach die Zylinderbohrung zu vergrößern. Ein Schritt, der klare Drehmomentvorteile und ein deutlich nach unten verschobenes Drehzahlband verspricht. Weitere, bestens ins angestrebte "Dual Purpose" Konzept passende Vorzüge der neuen 636er wie die 3-stufige Traktionskontrolle (ein Novum bei japanischen Sechshundertern), die neu entwickelte Assist/Antihoppingkupplung sowie die neuen Nissin Monoblockbremssättel wurden dankend zur Kenntnis genommen. Auf das ebenfalls angebotene ABS wurde verzichtet, da es für den Rennstreckenbetrieb nur bedingt (bei Regen) empfehlenswert und leider nicht deaktivierbar ist.
 
 
Nach geduldig ausgeführter Einfahrprozedur in den heiligen Radien zwischen Dopplerhütte und Katzelsberg sowie fachgerecht erfolgtem Erstservice durch die kundigen Hände von Kawasaki-Austria Cheftechniker Magic Alois, stand schon der Termin beim nächsten Tuning-Partner auf dem Programm. Martin Bauer kann getrost als die perfekte Tuner-Kombination aus Theorie und Praxis bezeichnet werden. Der 37-jährige Diplom-Ingenieur ist ausgebildeter Mechatroniker und verfügt über 17 Jahre Rennerfahrung auf internationalem Level, die in drei Meistertitel in der IDM Superbike gipfelte. Als gefragter Test- und Entwicklungspartner namhafter Hersteller wie Honda oder KTM, sowie als Wildcard Pilot in der MotoGP kann Bauer heute auf eine Erfahrungsbandbreite und Know-How-Tiefe zurückgreifen, die in unseren Breiten ziemlich konkurrenzlos sein dürfte. In Eggendorf, nahe Wiener Neustadt hat Martin Bauer ein klinisch sauberes Tuning-Kompetenzzentrum eingerichtet und vertreibt dort unter anderem als österreichischer Generalimporteur des US Einspritzspezialisten Dynojet deren Optimierungstool "Powercommander". Das MB-Bike-Performance Tuningcenter ist eine der besten Adressen des Landes, um der Dream-Team-Kawasaki elektronisch unter die Arme zu greifen.
 
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Denn die EU-Zulassungsbestimmungen, aber auch nationale Besonderheiten in den unterschiedlichen Märkten zwingen die Hersteller zu immer breiteren Kompromissen bei der Programmierung von Serieneinspritzungen. Diese melden sich im Alltag durch lästiges Teillastruckeln, verzögertes Ansprechverhalten und hindern nicht selten auch das eine oder andere Pferd am Galoppieren. Als ersten Schritt zur Befreiung aus dem elektronischen Würgegriff stellt Bauer die ZX-6 auf den hauseigenen Prüfstand, um in einer Eingangsmessung die Ausgangslage zu ermitteln. Mit 110 PS am Hinterrad liegt die Kawa serienmäßig angesichts der bei der Messung herrschenden Tropentemperaturen von 38° und der noch geringen Kilometerleistung des Motors (ZX-6 Cup-Insider berichten von Maschinen die gegen Ende der Saison 4PS mehr lieferten als zu Saisonbeginn) gut im Futter. Das Drehmoment liegt mit knapp 62Nm am Hinterrad deutlich über dem vergleichbarer 600er Aggregate. Die Auswirkungen des Homologationsmappings der Einspritzung sind aber klar zu erkennen. Extrem magere Co-Werte im unteren und mittleren Drehzahlbereich werden als Ursache für den Drehmomenteinbruch bei 7000 U/min und das spürbar verzögerte Ansprechverhalten beim Lastwechsel eruiert.

Bauer ortet gerade hier, im unteren und mittleren Drehzahlbereich, den größten Handlungsbedarf. Ähnlich wie im Profirennsport, wo kaum noch jemand in die Suche nach Spitzenleistung investiert, hingegen alle Register gezogen werden, um eine optimale "Throttle Control", also möglichst direktes, lineares Ansprechverhalten zu gewährleisten, soll die Dream-Team-ZX636 benutzerfreundlich im Alltag und optimal kontrollierbar am Kurvenausgang auf Rennstrecken werden. Je unverzögerter und gleichmäßiger ein Eisen am Kabel hängt (auch, wenn man im "Ride by Wire" Zeitalter nicht mehr wirklich vom sprichwörtlichen "Kabel" sprechen kann), desto kontrollierter und effizienter lässt sich das Bike am Kurvenausgang abfeuern. Und genau hier, am Kurvenausgang, werden gute Rundenzeiten geboren. Zeit, die hier verloren wird, lässt sich nicht mehr aufholen. Power is nothing without control gilt für Profis ebenso wie für Hobbyracer. Aber auch im Straßenbetrieb bewirkt ein verzögerungsfreies, direktes Ansprechverhalten eine spürbar bessere Fahrzeugkontrolle und gesteigerten Fahrspaß. Zur Optimierung der genannten Problembereiche greift Martin Bauer zum neuen PowercommanderV(5), einer Elektronikeinheit in der Größe einer Zigarettenschachtel, mit deren Hilfe Serieneinspritzanlagen beeinflusst werden können. Der Powercommander wird mit dem Originalkabelbaum verbunden und mithilfe des Motorprüfstands in allen relevanten Drehzahlbereichen und Lastzuständen (was besonders wichtig und nur mit Wirbelstrombremse durchführbar ist) abgestimmt.

Auspuffanlage und optimierte Einspritzung: +9 PS

Doch zuvor erleichtert Bauer dem Kawa- Motor noch die Atmung, und zwar ein- und auslassseitig. In die Airbox kommt ein BMC Sportluftfilter mit 65% höherem Luftdurchsatz, der Originalschalldämpfer wird durch ein edel verarbeitetes Akrapovic Slip On System mit Straßengenehmigung ersetzt. Die Qualität der Produkte der slowenischen Edelauspuffschmiede stehen nach zahlreichen Weltmeistertiteln mittlerweile außer Frage und passt somit perfekt ins Dream-Team-Konzept. Die Veränderungen, die alleine diese beiden Komponenten bewirkten, sind durch die rote Linie im Leistungsdiagramm dokumentiert. Obwohl durch den Luftfilter und den Akrapovic Slip On klarerweise das Benzingemisch zusätzlich abmagert, steigern sich Drehmoment und Leistung über das gesamte Drehzahlband um 2 Nm bzw. 4 PS. Da der serienmäßig unter der Ölwanne montierte Vorschalldämpfer der Kawasaki nicht nur sehr schwer ist, sondern auch wesentliche Mitschuld am Drehmomenteinbruch bei 7000 U/min trägt, bietet Akrapovic optional (ohne TüV) ein Ersatzrohr an, wodurch der Vorschalldämpfer entfällt. Neben 2,5kg Gewichtsersparnis bringt diese Maßnahme (grüne Linie) zusätzlich 1 PS Spitzenleistung sowie einen weiteren Drehmomentzuwachs bei 7000 U/min. Das volle Potenzial dieser Maßnahmen offenbarte sich jedoch erst, als Bauer die Einspritzung optimierte. Das Drehmoment verbesserte sich im mittleren Drehzahlbereich um mehr als 7 Nm (!), das maximale Drehmoment bei 11.200U/min um 5 Nm. Die Maximalleistung stieg eklatant von 110 auf 119 PS, was für einen mechanisch unveränderten Motor dieser Hubraumklasse ein sensationeller Wert ist.
 
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Doch im Fahrbetrieb wird die erfreulich hohe Leistungsausbeute vom verbesserten Ansprechverhalten noch übertroffen. Quasi aus der Parklücke heraus ist die bessere Kontrollierbarkeit des Leistungseinsatzes glasklar spürbar. Die verbesserte Gasannahme macht sich im Straßenbetrieb ebenso angenehm bemerkbar wie auf der Rennstrecke, wo in voller Schräglage an der Reifenhaftgrenze ein exaktes Gefühl für den Leistungseinsatz noch wesentlich wertvoller als jede Leistungssteigerung ist. Zusätzlich verbaut wurde ein "Dynojet-Quick-Shifter", der blitzschnelle, saubere Schaltvorgänge ohne Schließen der Drosselklappen erlaubt. Auf der Straße ein bequemes Gimmick, offeriert der für jeden Gang einzeln programmierbare Quick-Shifter auf der Rennstrecke neben lastwechselfreien und damit keine Fahrwerksunruhen provozierenden Schaltmanövern in Schräglage auch noch zusätzliche Rundenzeitverbesserungen im Bereich einiger Zehntel. Dank Powercommander und Martin Bauers Erfahrung aus unzählbaren Rennstreckenrunden und Prüfstandsruns läuft der Motor nun so, wie ihn die Ingenieure geplant hatten - mit satter Mitte und kraftvoller Spitze bei erstaunlich linearer Leistungssteigerung über das gesamte Drehzahlband. Die Jubelschreie unterm Helm hört Bauer übrigens auch oft von Tourenfahrern, die ruck- und lochfreie, gleichmäßige Beschleunigung auf großer Tour ebenso zu schätzen wissen wie der pokalhungrige Ringglüher.

K-Tech Fahrwerk. Jung und gut.

Die Aufgabe des vierten Dream-Team-Partners war es, dafür zu sorgen, dass die nun versammelten 119 Pferde ihre Hufe adäquat in den Asphalt stampfen können. Bei Zupin Motosport in Bayern widmet man sich seit 38 Jahren maximalem mechanischem Grip und optimalen Geometrien - und zwar mit beträchtlichem Erfolg, wie etliche Meistertitel belegen. In den letzten Jahren ist die Qualität von Seriendämpferelementen zweifelsohne gestiegen. Extrem weiche "Gummifahrwerke" gehören im gehobenen Motorradsegment der Vergangenheit an, und volle Justierbarkeit ist mittlerweile Standart. Schwächen zeigen Serienfahrwerke heute überwiegend in der Einstellbandbreite, und besonders bei hohen thermischen Belastungen - sei es durch hohe Zuladung, durch nicht mehr ganz STVO-konforme Gangart oder durch forcierten Rennstreckenbetrieb. Für die Dream-Team-ZX636 empfiehlt man bei Zupin feine Ware des relativ jungen britischen Stoßdämpferproduzenten K-Tech. Die Briten, die sich schon nach kurzer Zeit in der extrem umkämpften SBK-Landesmeisterschaft, in der AMA und in der SBK- und SSP-WM mit Laufsiegen und Meistertiteln erfolgreich etablieren konnten, erreichten unter Federführung der Zupin-Spezialisten in der deutschen Meisterschaft bereits im ersten Einsatzjahr in der Supersportklasse den IDM Meistertitel! Bei der Dream-Team-Kawa kommt ein neuer K-Tech 35-DDS Stoßdämpfer sowie ein Evo 4 Umbau der Gabel mithilfe eines K-Tech 20-DDS Closed-Cartridge-System zum Einsatz. Schon die technischen Daten (Zweirohr-Dämpfertechnik mit großzügig dimensionierten 35mm bzw. 32mm Kolben, Reservoire Membrane), weisen den selbstverständlich voll einstellbaren Stoßdämpfer als thermisch äußerst stabiles High-End-Produkt aus.
Besonders erwähnenswert ist das einzigartige Bypass-Ventil, welches es ermöglicht das Grundsetting des Dämpfers anzupassen ohne eine eventuell zuvor bereits ausgetüftelte Kombination von Zug- und Druckstufendämpfung zu verändern bzw. zu beeinflussen. Damit lässt sich der Dämpfer mit extrem geringem Zeitaufwand auf geänderte Bedingungen (z.B. der Zuladung im Straßenbetrieb oder der Temperatur bzw. den Gripverhältnissen im Rennstreckenbetrieb) anpassen ein echter Vorteil für Hobbyrennfahrer. Die werksseitig im Vergleich zur 2013er 600er etwas softer abgestimmte Big-Piston-Gabel der ZX636 wurde von Zupin mit einem K-Tech 20-DDS Closed-Cartridge-System modifiziert, welches nicht nur mit strafferer Abstimmung und wesentlich breiterer Einstellbandbreite für die Rennstrecke, sondern auch spürbar feinerem Ansprechverhalten im Straßenbetrieb verwöhnt. Das innovative Closed-Cartridge-System von K-Tech arbeitet mit einem druckbeaufschlagten Dämpfungssystem und innen geführten Gabelfedern, wodurch keine Berührung der Federn mit dem Gabelrohr mehr möglich ist, was das Ansprechverhalten verbessert sowie Reibung und Abrieb verhindert. Für Ruhe im Lenkkopf sorgt in schnellen Radien ein ebenfalls von Zupin gelieferter Öhlins-Lenkungsdämpfer, der in Sachen Justierbarkeit und Ansprechverhalten keine Wünsche offen lässt. Zupin liefert Fahrwerke auf Kundenwunsch speziell an Fahrergewicht und Einsatzzweck angepasst und bietet nach der Saison einen ebenso perfekten Aftersales-Service, um die stark belasteten Fahrwerkskomponenten gereinigt, gewartet und frisch befüllt auf die nächste Saison vorzubereiten. Wie die Tabelle unten zeigt, sind die Kosten für ein High-End-Fahrwerk nicht unbeträchtlich. Jedoch sollte man dabei neben der enorm gesteigerten Performance auch den Sicherheitsaspekt eines gut abgestimmten Fahrwerks nicht außer Acht lassen. Denn erfahrungsgemäß kostet nicht selten schon ein simpler Lowsider um einiges mehr als manches Tuningfahrwerk. Auch der geringere Reifenverschleiß im Rennstreckenbetrieb ist ein erfreulicher und durchaus kostenwirksamer Nebeneffekt, wenn man in ein Fahrwerk investiert.
 
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Die Produkte unseres nächsten Dream-Team-Partners haben großen Einfluss auf die Ergonomie des Fahrzeugs - ein gerne unterschätzter Faktor im Tuningbereich. Gilles Tooling ist ein innovativer Hersteller extrem hochwertiger cad/cam-designter und CNC-gefräster Fußrastenanlagen sowie einer großen Palette sehr zweckdienlicher und nicht zuletzt wunderschöner Frästeile, deren Qualität mittlerweile nicht nur Profirennteams rund um den Globus, sondern auch diverse Motorradhersteller überzeugt, welche Gilles Produkte vermehrt in ihren Seriencups und auch in der Erstausrüstung verwenden. Neben der sprichwörtlichen deutschen Qualität (aus Luxemburg, ISO zertifiziert) verfügen Gilles Produkte über TüV Teilegutachten, was dem Projektziel, einen polizeifesten alltagstauglichen Hobbysportler zu schaffen, sehr entgegen kommt. An der Dream-Team-636er kommen eine Menge Gilles Produkte zum Einsatz, beginnend mit der Fußrastenanlage, welche Gilles in Form eines Prototypen (in Kürze offiziell lieferbar) zur Verfügung stellte. Die aus hochfestem 7075er Alu gefertigten Anlagen überzeugen nicht nur mit geradezu unendlichen Einstellvarianten von Rastenposition, Schaltweg sowie der Hebel- und Trittlänge, sondern auch einer Menge nützlicher und sinnvoller Details. Spielfrei doppelt nadelgelagerte Hebel, drehbare Trittrolle am Schalthebel, zentrale Fixierschraube, Carbon-Fersenschutz und ein integrierter Mikro-Bremslichtschalter sind nur einige Features, extremer Leichtbau bei höchster Stabilität selbstverständlicher Standard.
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Fast alle Gilles Fußrastenanlagen bieten zusätzlich die Möglichkeit, das Schaltschema umzukehren und sind in mehreren Farbvarianten lieferbar - die montierte kawagrüne "special edition" jedoch vorerst nur auf Anfrage. Ebenfalls sehr wichtig für eine optimale Sitzposition sind die Lenker sowie die Bedienbarkeit deren Hebel. Auch hier hat Gilles feinste Ware im Programm. Selbst in am ersten Blick recht simplen Teilen, wie z.B. Lenkern, steckt Gilles Tooling eine Menge Entwicklungsarbeit und Know How und überzeugt mit manch nützlichen Details. Die in der Superbike-WM entwickelten Sportlenker "GP-Super-Light" glänzen durch geringes Gewicht (nur knapp über 200g/Set), doppelt konisch zentrierte, schnell auswechselbare Lenkerrohre und mittels optionaler Lenkergewichte variabler Lenkerlänge. Auf Wunsch sind neben der empfohlenen 6° Neigung auch Lenkerwinkel von 0-8° lieferbar. Auch in den Handhebeln der Gilles "X-treme Lever" Serie finden sich Details, welche Gerhard Gilles Hang zur Perfektion widerspiegeln. Patentiertes Design, phosphatierte Präzisionslagerung, extrem weite Verstellbereiche mit einem auch mit Handschuhen leicht bedienbaren, präzisen Verstellmechanismus, Sollbruchstelle und Klappgelenk im GP-Style sowie eine optionale Fernverstellung für den Bremshebel erfreuen den Nutzer mit unerreichter Funktionalität, und das Auge mit perfekter Verarbeitung. Individualisten können sich per Lasergravur Unikate anfertigen lassen.
Sowohl für die Lenker als auch die in schwarz, gold und silber erhältlichen Hebel werden natürlich Teilegutachten mitgeliefert. Auch die ebenfalls verbauten Kettenspanner vom Typ "TCA" erstaunen mit aufwendigen Details. Die mittels Winkelgetriebe feinst justierbaren Kettenspanner erleichtern die Hinterradmontage und stützen die Hinterachse gegen Zug- und Druckkräfte. Zusätzlich können Lifter in GP-Style, sowie optionale Sturzpads, die Achse und Schwinge schützen, am Kettenspanner montiert werden. Zu guter Letzt wurde die Hinterachse mittels einer ultraleichten, aus Titan gefertigten "ACM" Achsmutter fixiert, welche dank Pin-Lock-Arretierung den serienmäßigen, nicht mehr ganz zeitgemäßen Baumarkt-Sicherrungssplint, von dem Kawasaki auch weit im 21. Jhdt. nicht abzubringen ist, überflüssig macht.

Der Letzte im Bunde: Walotti-Tuning.

Komplettiert wird das Dream-Team von Walter Kleemann, dessen tullnerfelder KFZ Meisterbetrieb "Walotti-Tuning" unter Insidern als Geheimtipp gehandelt wird. Denn auch wenn man im ersten Moment für die "Hochzeit" von Bike und feiner Tuningware keine nennenswerten Hindernisse erwarten mag, versteckt sich nicht selten gerade hier der Teufel gerne im Detail und muss von kundiger Hand konsequent exorziert werden. Auf Walter Kleemann, dessen Zuverlässigkeit ebenso legendär ist wie seine unerschütterliche Ruhe, mit der er wie ein buddhistischer Mönch zu Werke geht, fiel die Wahl nicht von ungefähr. Seine Erfahrung im Aufbau von Sportbikes und mit den Produkten der Zubehörlieferanten reicht bis weit in die 90er zurück, seine Qualitäten stehen nach unzähligen Sporterfolgen seiner Kundschaft außer Frage. Er wurde mit der Montage der meisten Tuning-Komponenten, sowie den finaliserenden Maßnahmen, wie der Befüllung der Bremsanlage, Tausch des Antriebssatzes zwecks kürzerer Übersetzung, Montage aller verwendeten Teile aus dem original Kawasaki Zubehörprogramm sowie dem first-roll-out der 636iger betraut. Kleemann, der von der originalgetreuen Restaurierung von Sammlerstücken bis hin zum siegfähigen High-Tech-Racer so ziemlich jede nötige Dienstleistung im Motorradbereich locker aus dem Ärmel schüttelt, weiß genau, dass selbst ein Centartikel - so er falsch oder unsorgfältig montiert wurde sogar eine Weltmeisterschaft entscheiden kann, was ja auch schon vorkam. Entsprechendes Augenmerk legt Kleemann auf Details, die nicht nur Laien zu entgehen pflegen und arbeitet mit einer äußerst vertrauenserweckenden Mischung aus Sorgfalt, Erfahrung, Routine und Genauigkeit. Ein absolut würdiges Dream-Team-Mitglied.
 
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1000PS durfte als erster der Gruppenleistung des Dream-Teams am Slovakiaring auf den Zahn fühlen. Die feine Gilles Ware ließ sich mit wenigen Handgriffen auf bequem konfigurieren und sorgte für manchen genaueren Blick im Grip-Party Fahrerlager. Tatsächlich waren der Drehmomentvorteil und die wirklich perfekt gelungene Abstimmung der Gemischaufbereitung gegenüber der anwesenden 600er Konkurrenz klar spürbar und resultierte schon kurz nach dem Scheitelpunkt in sauber vorgetragenen Überholmanövern, die nicht selten nicht einmal eines Windschattens bedurften. Selbst manche 1000er war auf den endlosen slowakischen Geraden kein unüberwindbares Hindernis, im engen Infield hat man mit der 600er ohnehin die besseren Karten in der Hand. Die bis auf die Bremsleitungen serienmäßige Bremsanlage ist dank Serienradialbremszylinder und den neuen Nissin- Monoblocks mit 2 Fingern perfekt dosierbar und bringt die K-Tech Gabel auch beim harten Ankern, wie z.B. nach der zweiten und dritten Kuppe oder vor der letzten Kurve am Slovakiaring, nicht in Bedrängnis. In diesem Zusammenhang spürt man auch den Fortschritt bei den werksseitig eingesetzten Anti-Hopping-Kupplungen der neuesten Generation die trotz fast schon unglaublicher Leichtgängigkeit und Dosierbarkeit niemals ein stempelndes Hinterrad erlauben - ohne dass man auch nur im Ansatz spüren würde wann sie Schlupf erlaubt oder unterbindet.

Auch nach etlichen flotten Runden zeigte das Heck nicht das geringste Anzeichen von Überhitzung, blieb beim Beschleunigen herrlich stabil und bestätigte auch über ein perfektes Reifenbild feinste Manieren. Obwohl am Slovakiaring der DB-Eater aus der Akrapovic Tüte entfernt und das nicht street legale Kat-Ersatzrohr montiert war, war der Sound zwar satt und tief, aber nicht aufdringlich. Man darf davon ausgehen, dass mit montiertem DB-Eater auch ohne den unschönen Serienvorschalldämpfer kein unangemessenes Aufsehen im Straßenverkehr erregt wird, was vermutlich auch mit der hinter dem Carbon-Hitzeschutz befindlichen Auspuffklappe zu tun hat, die im unteren, straßenrelevanten Drehzahlbereich zwecks besserem Drehmomentverlauf um einige Grade schließt. Ohne den Motor zu öffnen bietet die Dream-Team-636er Leistungswerte die "echte" 600er nur mit viel Aufwand erreichen. In einem kurzen Straßentest (dazu werden in wenigen Minuten nur das Akrapovic Kat-Ersatzrohr entfernt, der DB-Eater montiert und die originale Heckeinheit mit Kennzeichen, Rücklicht und Blinkern sowie die Rückspiegel montiert) war der Drehmomentvorteil der 636er bei niedrigen Drehzahlen sogar stärker als auf der Rennstrecke spürbar. Die lineare Leistungsentfaltung des 636ers zaubert spielerisch Leistungswheelies im zweiten Gang aus dem Ärmel, selbst im dritten Gang wird die Front noch luftig leicht wenn die Drosselklappen senkrecht stehen. Auch das doch eher sportlich straffe K-Tech Fahrwerk glänzte nach wenigen Handgriffen am Bypass-Ventil des Stoßdämpfers auf den schlechten slowakischen Strassen mit sehr sensiblem Ansprechverhalten, auch harte Unebenheiten wurden komfortabel flach gebügelt. Die glorreichen Sieben vom Dream-Team haben wirklich ganze Arbeit geleistet, und einen Spaßmacher, der sich weder am Ring noch auf öffentlichem Asphalt eine Blöße gibt, auf die Räder gestellt Mission accomplished! Für Interessenten steht die Dream-Team-ZX636 bei Berger Motorsport bis in den Herbst für Testfahrten bereit.

Das Dream-Team
Moto Kawasaki Basisfahrzeug und orig. Zubehör www.kawasaki.at
MB Bike Performance Powercommander, Quick-Shifter und Prüfstandabstimmung www.bikeperformance.at
Berger Motorsport Akrapovic Auspuffanlage www.akrapovic.at
Zupin Motosport K-Tech Fahrwerk, Öhlins Lenkungsdämpfer www.zupin.de
Gilles Tooling Gilles Fußrastenanlage und Gilles Zubehör www.gillestooling.com
Gerhard Böhm ABM Bremsleitungen www.bremstechnik.at
Walter Kleemann Assembling, Finalisierung www.walotti.at

 
Beschreibung Artikelnummer € inkl. Mwst Bezugsquelle
Motorschutz 265,57 Kawasaki Austria
Tank Pad 32,70 Kawasaki Austria
Sozius Sitzabdeckung 212,80 Kawasaki Austria
Bobbins Montageständer 24,20 Kawasaki Austria
Powercommander V + Eliminator 369,00 MB-Bike Performance
Quick-Shifter + Schaltstangen 245,00 MB-Bike Performance
Prüfstandabstimmung im Paket 249,00 MB-Bike Performance
Akrapovic Slip On System S-K6SO6-HZC 940,91 Berger Motorsport
Akrapovic Kat Ersatzrohr L-K6SO8/1 197,32 Berger Motorsport
Akrapovic Carbonbügel P-MBK6R2/A1 149,69 Berger Motorsport
K-Tech Stoßdämpfer kt25531510 1406,00 Zupin Motosport
Zupin /K-Tech Gabelumbau Evo 4 2.158,00 Zupin Motosport
Öhlins Lenkungsdämpfer Öhsd042 655,00 Zupin Motosport
Gilles Fußrastenanlage VCR-K07-BK 503,20 Berger Motorsport
Gilles Lenker GP-Super light GPSL-500-1 159,23 Berger Motorsport
Gilles Lenkergewicht kurz LG-IP-22-B 29,24 Berger Motorsport
Gilles X-Treme Lever Handkupplungshebel CLST-04-B 150,25 Berger Motorsport
Gilles X-Treme Lever
Handbremshebel mit Fernversteller
RCE2-04-1-B 220,84 Berger Motorsport
Gilles Achsmutter Titan ACM-24-15 75,53 Berger Motorsport
Gilles TCA Kettenspanner TCA-ZX10JBF-B 186,55 Berger Motorsport
Gilles TCA Lifter TCA-LF01-B 31,68 Berger Motorsport
Gilles TCA Crash Pad TCA-CPK01-B 47,90 Berger Motorsport
ABM Stahlflex Bremsleitungsset vorne/grün 118,90 Böhm Bremstechnik
ABM Stahlflex Bremsleitungsset hinten/grün 59,00 Böhm Bremstechnik
Afam/DiD Antriebssatz 520VX2 129,00 Berger Motorsport
Finalisierung, Endkontrolle Je nach Zeitaufwand Walter Kleemann
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Interessante Links:

Text: 1000PS
Fotos:
haliklik.at

Bericht vom 19.09.2013 | 22.379 Aufrufe

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