Michelin Power 5, Power GP und Power Cup 2 Reifenvergleich 2021

Sportliche Power-Gummis x3!

Nicht einer für alle, sondern viele für jeden! So lautet das Motto bei Michelin, das Sortiment der Franzosen ist umfangreicher denn je. Neben der ohnehin schon sehr sportlichen, aber eben straßen- und touringorientierteren Road-Serie gibt es daher auch noch die Power-Serie, die sich mit den drei Modellen Michelin Power 5, Power GP und Power Cup 2 an die noch sportlichere Klientel wendet. 1000PS checkt, für wen welcher der sportlichen drei Pneus am besten passt.

Was für ein Paradies, muss man schon zugeben - die Auswahl an perfekt auf die jeweiligen persönlichen Bedürfnisse abgestimmten Reifen ist enorm. Als Big Player hat Michelin gleich drei potente Reifen aus der Power-Serie, die sich bestens für brachiale Hyper-Nakeds und sogar für Superbikes eignen und auch vor ambitioniertem Rennstreckenbetrieb nicht zurückschrecken. Michelin gibt in der Beschreibung der drei Pneus bereits an, für wen und für welchen Gebrauch sich der jeweilige Reifen am besten eignet, wir checken, ob die Angaben tatsächlich stimmen.

Das sagt Michelin zum Power 5:

Der Sportreifen Michelin Power 5 löst die beiden Power RS und Power RS+ ab und wurde mit einer neuen Karkasse und neuen Gummimischungen für maximalen Fahrspaß auf öffentlichen Straßen entwickelt. Der hohe Silica-Anteile der Gummimischungen des Power 5 sorgt für einen hohen Nassgrip und lange Laufleistung. Das neu gestaltete Profildesign mit zusätzlichen Profileinschnitten auf der Profilschulter sowie einer feinen Profilierung auf dem äußersten Laufstreifen des Reifens, die an die Oberfläche eines Golfballs erinnert, verfügt über 11 Prozent Negativprofil.

Das sagen die Redakteure von 1000PS zum Michelin Power 5:

Der Power 5 ist die große positive, weil sportliche Überraschung in diesem Vergleich, allerdings ist er auch die logische Konsequenz daraus, dass die vermeintlich schlechteren Reifen immer mehr die wahren Universaltalente sind. Vor allem die Tatsache, dass es von Michelin unter dem Power 5 noch eine ganze Reihe an Reifen aus der Road-Serie gibt, deutet schon darauf hin, dass dieser Reifen durchaus das Zeug dazu hat, auch sehr sportlichen Piloten zu gefallen. Der Grip ist für den Landstraßengebrauch spitze und sollte nur bei argem Rennstreckengebrauch an die Grenzen gebracht werden. Das Einlenkverhalten ist gelungen und der, in diesem Vergleich höchste Silica-Anteil schafft Vertrauen auch bei Nässe. Der unsportlichste unter den drei sportlichen Reifen ist also weit entfernt von wirklich viel schlechterer Performance. Beim Handling zeigt sich erstaunlich wenig Unterschied zwischen Power 5 und Power GP, stattdessen bietet der Power 5 eine gute Transparenz und kündigt rechtzeitig an, wann man in den Grenzbereich kommt. Also ein gutmütiger, aber trotzdem sehr sportlich fahrbarer Pneu.

Das sagt Michelin zum Power GP:

Der Michelin Power GP ergänzt das Hypersportangebot als Supersportreifen mit einem Fahrprofil von 50/50 (Straße/Rennstrecke). Der Power GP profitiert von einer neuen Karkasse, die das Handling erhöht, und den neuen Gummimischungen mit einem angepassten Anteil an Silica und Ruß. Im Gegensatz zum neuen Power 5 mit 11 Prozent besitzt der Power GP 6,5 Prozent Negativprofilanteil und sorgt mit den speziell entwickelten Slickzonen im Profil für maximierten Grip und hohe Laufleistung auf der Rennstrecke.

Das sagen die Redakteure von 1000PS zum Michelin Power GP:

Wie so oft kann die goldene Mitte am meisten von dem, was ein sehr sportlicher Reifen können muss - wenn er sowohl auf der Landstraße als auch auf der Rennstrecke funktionieren soll. Das Griplevel ist für die Landstraße enorm gut, denn mit einer KTM 890 Duke kann man es schließlich auch auf öffentlichen Straßen ordentlich krachen lassen. Das Einlenkverhalten lässt keine Wünsche offen, man kann sich mit dem Power GP aber auch anständig durch den Alltag bewegen. Der Power GP lenkt sogar noch etwas williger ein als der Power 5, was insgesamt ein sehr agiles Handling erlaubt. Spielt auf der ohnehin sehr handlichen KTM 890 Duke vielleicht weniger eine Rolle, auf schwereren, behäbigeren Maschinen kann der Power GP aber durchaus die Initialzündung für ein unerwartet sportliches Fahrerlebnis sein. Der Silica-Anteil ist zwar geringer als jener im Michelin Power 5, allerdings immer noch hoch genug, um bei der täglichen Fahrt keine Angst aufkommen zu lassen.

Das sagt Michelin zum Power Cup 2:

Der Hypersportreifen Michelin Power Cup 2 erhält mit seinem vierprozentigen (vorne) und fünfprozentigen (hinten) Negativprofilanteilen zwar eine Straßenzulassung, zeigt aber mit seinen übrigen Charaktereigenschaften klar auf die Rennstrecke. Davon zeugt nicht nur das Profilbild selbst mit seiner Slick-artigen Erscheinung mit Beginn der Profilschulter, sondern auch seine neue Mischung mit hohem Rußanteil, die für maximalen Trockengrip und konstanten Heißgrip ausgelegt ist und für kurze Aufwärmzeiten auf Straße und Strecke entwickelt wurde. Auf der Rennstrecke kann der Power Cup 2 auch mit Reifenwärmern vorgeheizt werden. Zur weiteren Erhöhung des Gripniveaus in Schräglage wurde die Lauffläche des Power Cup 2 mit den bekannten 2CT- und 2CT+-Techniken von Michelin aufgebaut. KTM vertraut auf den Michelin Power Cup 2 als Erstbereifung auf der KTM 890 Duke R.

Das sagen die Redakteure von 1000PS zum Michelin Power Cup 2:

Ohne den Nassgrip direkt bei dieser Ausfahrt getestet zu haben, wissen wir von früheren Test bereits, wie sich der Power Cup 2 bei Nässe auf der Straße verhält. Gerade auf einer dermaßen agilen, dadurch aber auch aggressiven Maschine wie der KTM 890 Duke R muss man sich daher auf feuchtem Untergrund schon vergleichsweise oft auf die gut regelnde Traktionskontrolle verlassen. Da muss man also nicht um den heißen Brei herum reden: Bei Nässe kann der Power Cup 2 tatsächlich viel weniger als seine Brüder Power GP und vor allem Power 5. Allerdings ist auch keiner der drei Michelin-Pneus so radikal, wie der Power Cup 2 - was man ihm nun gefälligst nicht nur negativ, sondern auch positiv auslegen sollte. Perfekter Allrounder ist er damit klarerweise nicht, da sind Power GP und Power 5 weitaus besser geeignet, wer aber tatsächlich ein Höchstmaß an Grip, auch oder sogar vor allem auf der abgesperrten Rennstrecke will, ist mit dem Power Cup 2 perfekt bedient - denn da machen ihm die beiden anderen wahrlich nichts vor. Also ein stimmiges Paket für heißes Wetter, Sonnenschein und trockenen Asphalt - dank der hervorragenden Temperaturstabilität vor allem aber auf abgesperrten Strecken. Für den reinen Landstraßenbetrieb ist der Power Cup 2 durch den völligen Verzicht auf Silica und den extrem geringen Negativprofilanteil klarerweise ein Wackelkandidat. In besonders regenarmen Regionen aber eine absolute Kaufempfehlung!

Das sagt Rene Wanko von Zweiradprofi Pauer in Groß-Enzersdorf zu den drei Michelin-Pneus:

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das Michelin Power-Programm dem entspricht, was die Kundschaft bei einem sportlichen Reifen wünscht: Der Power 5 deckt in Wahrheit 90 Prozent dessen ab, was das Gros der Fahrer braucht oder brauchen würde. Wer es dann tatsächlich noch etwas sportlicher will, kann beruhigt zum Power GP greifen, denn der hat durch seinen Silica-Anteil immer noch genug Reserven, dass man ihn überall und auch im Alltag nutzen kann. Und nur wer sich dann tatsächlich vermehrt auf Trackdays herumtreibt, dem sei der Power Cup 2 empfohlen. Allerdings muss ich selbst schmunzeln, wenn ich bei den typischen Biker-Treffpunkten sehe, wie all jene, die den Cup 2 montiert haben, regelmäßig zum Himmel blicken, ob sich da etwa Regen nähert. Und wenn dann mal eine große graue Wolke daher zieht, sind diese Fahrer als erste weg. Diesen Stress muss man mögen, oder einfach cool bleiben - früher gab es auch kein Silica und man musste mit Bedacht im Nassen fahren. Aber darüber könnt Ihr Euch gerne persönlich mit uns unterhalten, wir beraten Euch bestens - wenn gewünscht, bei einem gemütlichen Kaffee!

Infos über Preise, Dimensionen und Verfügbarkeit der Michelin-Pneus findet Ihr bei Zweiradprofi Pauer!

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Bericht vom 22.05.2021 | 67.209 Aufrufe

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