Ducati Monster 796
Ducati Monster 796 | |||||||||||||||||||||||
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Wenn ich einen hochkrieg', hat das Motorrad schon mein Herz erobert. |
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Zuerst stand sie in Nils' Garage, aber ohne Schlüssel. Dann vor dem 1000PS Büro, aber mit Regen. Tage, wenn nicht Wochen, fristete die erste Ducati Monster 796 in Österreich ein trauriges Schattendasein in unserer Redaktion, die im Kern aus dem Chefe (der über jeden Zweifel erhaben ist), einem arlo (dem jedes Wissen fremd ist) und mir (der alles andere ist) besteht. Gerissen hat sich um die Monster zunächst keiner, ist ja nur eine 796er. Nur ich wusste vom Test der kleinen Hypermotard noch sehr gut, wozu der mittelgroße Zweizylinder im Stande ist. In der Ducati eigenen Interpretation des Supermoto-Themas leistet der 803 Kubik große V-Twin 81 PS (59.6kW) bei 8.000 U/min und erzeugt ein Drehmoment von 76 Nm bei 6.250 U/min. In der Monster steigt bei gleichem Gewicht - beide Modelle bringen trocken und ohne ABS 167 Kilo auf die Waage - die Leistung. Bei höherer Drehzahl stehen jetzt 87 PS und ein Drehmoment von 78 Nm zur Verfügung. Das wirkt weder auf dem Papier noch im Stand beeindruckend, doch wenn die Monster durch einen kurzen Druck auf den Startknopf sofort anspringt, kann man sie trampeln hören, die italienischen Hengste und man beginnt zu ahnen, dass diese bella macchina nicht weniger Lebensfreude spenden wird als ihre motorische Schwester. Zurücksetzen, Gang rein, Kupplung auf und...nochmal innehalten. Eine Italienerin macht's nicht ohne Vorspiel. |
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Eine Italienerin macht's nicht ohne Vorspiel. |
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Sie mag es nämlich gar nicht, wenn es kalt ist. Dann kommt sie nicht auf
Touren. Grundsätzlich sollte man ja jedes Motorrad, das einem lieb und
teuer ist - und das ist der 1000PS Redaktion jedes Motorrad - geduldig
warm laufen lassen und vorsichtig auf die folgenden Misshandlungen
vorbereiten. Bei einer Ducati ist das besonders wichtig, sonst kann es
leicht passieren, dass der Motor bei der ersten Kreuzung beim Einbiegen
hustet oder gar abstirbt, weil das Gas nicht sauber anspricht. Das
beherzigt, vermeidet man schon mal grundsätzliche Probleme mit der
impulsiven Italienerin. Und wenn sie erstmal warm gestreichelt ist,
steht einer bewegenden Zweisammenkeit nichts mehr im Wege. Während es aus den beiden klobigen Endtöpfen bollert, versucht man, sich auf der Medium-Monster einzurichten. Das passt ganz gut, nur in der Körpermitte zwickt's und zwackt's, denn durch den nach vorne abfallenden Sitz drückt das Gemächt an den Tank, was eine Banane und zwei Nüsse langsam aber schmerzhaft zum Knuspermüsli werden lässt. Der Rest bereitet keine Probleme, man sitzt so, wie man auf einem sportlichen Nakedbike sitzen muss, wie ein selbstbewusster Machismo, für den kein Zweifel daran besteht, wer hier die Hosen an und den Helm auf hat. Fahrer und Gefahrene sind endlich auf Temperatur, also wieder Gang rein, Gas auf, Kupplung lösen und die bella donna bläst zum Angriff. (Wer sofort an eine Charakterdarstellerin aus dem Erotikfilm-Milieu dachte, sollte sich schämen.) |
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Banane und Nüsse werden zum Knuspermüsli. |
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Ein beherzter Dreh am Gasgriff und der vordere der beiden Pirelli Diablo
Rosso hängt an der frischen Luft. Das steht ganz oben auf dem Testplan. So findet
man am schnellsten heraus, ob man zusammenpaßt, ob die Chemie stimmt und
es Sinn macht, den nächsten Schritt zu tun. Die Monster jedenfalls
verlangt nach einem Partner, der ebenso leidenschaftlich bei der Sache
ist, wie sie selbst. Zurückhaltende Samtpföter mit Entscheidungsschwäche
mag sie gar nicht. Wer im (zu) hohen Gang auf Sightseeing-Tour gehen
will, wird die Rote von ihrer zickigen Seite kennenlernen.
Lieber einen Gang tiefer, lieber ein bisschen mehr am Gas zupfen, lieber ein paar km/h schneller, dann läuft alles viel runder und harmonischer. Die Geschwindigkeit abzulesen fällt bei dem kontrastarmen und schlecht gestalteten Display übrigens nicht leicht, Drehzahl und Temperatur sollte man ebenfalls eher erfühlen. Sei's drum, der freie Blick nach vorne ist sowieso viel wichtiger. Die Spiegel strecken sich tief geduckt zur Seite, über dem runden Scheinwerfer sitzt nur ein Miniwindschild, das etwas Druck vom Oberkörper nimmt. 150 sind locker möglich. Ihre Welt ist aber die kurvige, von der engmaschigen Pass- bis zur langatmigen Bundesstraße. Für eine saubere, präzise Linie sorgt das straff abgestimmte Fahrwerk, was bei längeren Touren leider zu Lasten des Fahrkomforts geht. Kein Licht ohne Schatten also bei der Monster? |
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Lieber ein bisschen mehr Gas, lieber ein paar km/h schneller. |
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Nein, bei der italienischen Schönheit überwiegen mit absoluter Mehrheit die sonnigen Seiten. Dem kraftvoll-spritzigen Motor stehen äußerst potente Bremsen mit serienmäßigem ABS-System gegenüber, das Fahrwerk könnte spielend um einiges mehr vertragen und erfreulicherweise wird die 796 ab Werk mit Bikini-Windschild und hinterer Soziusabdeckung in Fahrzeugfarbe ausgeliefert. Zudem ist es möglich, durch den Austausch sämtlicher Plastikteile seiner Monster im Handumdrehen 10 verschiedene Looks zu verpassen. Die "Monster Art" umfasst dieses Jahr drei verschiedene Farben sowie sieben klassische Designs mit optischen Zitaten aus der Ducati Historie. Gealtert ist eine Monster ja noch nie, aber jetzt bleibt sie noch länger jung. |
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Technische Daten Ducati Monster 796 |
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Interessante Links:
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Text:
kot |
Fazit: Ducati Monster 796 2010
Es möglich, durch den Austausch sämtlicher Plastikteile seiner Monster im Handumdrehen 10 verschiedene Looks zu verpassen. Gealtert ist eine Monster ja noch nie, aber jetzt bleibt sie noch länger jung.- Harmonisches Fahrgefühl
- straff abgestimmtes Fahrwerk
- hohe Geschwindigkeiten möglich
- kraftvoller Motor
- potente Bremsen
- ABS.
- Kompliziertes Handling
- schlecht gestaltetes Display.
Bericht vom 23.06.2010 | 46.305 Aufrufe