Tour: Balkan Extrem Tour (Montenegro, Slowenien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Österreich)

Tour-Länge
2.500 km
Tour-Dauer
46 Std.
Art der Tour
Rundkurs
Terrain
On-/Offroad

Beschreibung der Tour

Regionen: Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Montenegro, Österreich, Slowenien
Eindrücke der Balkan Extrem Tour 2010 vom KTM Zweiradcenter Bernhardt Mit großer Erwartung habe ich meinem bislang größten Motorradabenteuer entgegengefiebert. Balkan Extrem die Tour trägt nicht von ungefähr diesen Namen, denn mehr als 2.500 km Wegstrecke in nur 6 Fahrtagen sind kein Pappenstiel. Täglich waren rund 400 bis 500 km zurückzulegen. Das klingt zunächst nicht viel. Bedenkt man jedoch, dass die Route nur über das Hinterland auf schmalen Verbindungsstraßen und endlosen Schotterpisten, die teilweise nicht breiter sind als ein PKW, entlang führte, so kann man sich vielleicht leichter ein Bild davon machen, was es bedeutet täglich 10 bis 12 Stunden bei voller Konzentration im Sattel zu sitzen. Für mich war diese Tour etwas ganz besonderes, denn ich kannte die Balkanländer bislang nur aus der Sicht des durchschnittlichen Pauschaltouristen, der vom Reiseleiter mit stetem Blick auf die Uhr lediglich durch die obligatorischen Touristenzentren gehetzt wird und dem die eigentlichen Reize der bereisten Länder verborgen bleiben. Die Balkan Extrem Tour war für mich eine einzigartige Gelegenheit, durch entlegene Dörfer zu fahren, bildschöne Landschaften zu bewundern und gleichzeitig auch meine eigenen Grenzen zu erfahren. Man schwelgt im Angesicht der atemberaubenden Panoramen, die sich einem hinter jeder Kurve bieten, in schier endloser Zufriedenheit und Bewunderung über das, was die Natur hervorzubringen in der Lage ist und fragt sich im nächsten Moment, wenn man hart am Abgrund auf unbefestigter Schotterpiste dahindriftet, warum man sich das alles eigentlich antut. Ein kleiner Fahrfehler und alles ist vorbei…Doch es geht immer weiter. Getrieben von der Neugier, was einen hinter der nächsten Biegung oder Erhebung erwartet, welche neuen Eindrücke und Überraschungen einen erwarten, strebt man stetig vorwärts, so lange, bis man das Tagesziel erreicht hat. Es ist erstaunlich wie viele Naturwunder und Sehenswürdigkeiten man in so kurzer Zeit anfahren kann. Die Plitvicer Seen, die Stadt Mostar mit der Alten Brücke, Dubrovnik, der Durmitor Nationalpark, die Tara Schlucht, der Sveti Rock Pass, der Scutari See sowie die große Hochebene in Bosnien seien hier nur beispielhaft genannt. Die Abfahrt aus 1.600 m Höhe in die Bucht von Kotor war ebenfalls ein Erlebnis, was mich besonders gefesselt hat. Man sieht tief unter sich, am Ende der fast 30 km langen, von hohen und sehr steilen Bergflanken gesäumten, stark gewundenen fjordartigen Bucht der südöstlichen dalmatinisch-montenegrinischen Adriaküste, die Stadt Kotor unter sich liegen und fährt dann über schier endlose Serpentinen auf der sich eng an den Fels schmiegenden Gebirgsstraße hinunter bis auf Meeresspiegelhöhe. Im Gegenzug trifft man in 2.000 m Höhe noch auf derartige Schneemengen, dass ein Weiterkommen nur durch schmale freigefräste Durchgänge möglich ist, die von über 2 m hohen Schneewänden links und rechts des schmalen Bergpfades gesäumt sind. Selbst Bären kann man hier in freier Wildbahn antreffen. Wir hatten das Glück, eine Bärin mit ihren 2 Jungen beobachten zu können selbstverständlich mit respektvollem Abstand. Es gibt aber nicht nur die Schönheit der Natur zu sehen sondern auch Dinge, die einen unweigerlich zum Nachdenken zwingen. Auf dem Weg durch das Balkangebiet sind die Hinterlassenschaften des Krieges immer noch allgegenwärtig. Zerstörte Häuser und Ruinen säumen noch immer die Straßen auf dem Lande. Auch in den Städten wie Mostar und Dubrovnik zeugen trotz des grandiosen Wiederaufbaus unzählige Einschusslöcher von den Wirren des Krieges. Unsere Route führte uns mehrfach durch verminte Waldgebiete. Kilometerweit sind wir auf Schotterwegen unterwegs gewesen, an denen links und rechts die entsprechenden Warnschilder stehen - ein beklemmendes Gefühl, wenn man weiß, dass man im Falle des Falles lieber nicht einmal kurz hinter einem Baum verschwinden sollte es könnte das letzte Mal gewesen sein. Trotz alldem trifft man hier jedoch stets auf freundliche Menschen und hat mitunter auch Begegnungen die schicksalhaft zu sein scheinen. Von unserem Tourguide Rene weiß ich z.B., dass er bei der Balkan Extrem Tour im Jahre 2008 in Dubrovnik mit türkischen Motorradfahrern ins Gespräch gekommen ist, die ihn spontan nach Istanbul eingeladen haben. Dieser Einladung ist er dann auch tatsächlich gefolgt. Bei seiner Mammuttour 2009 über 25.000 km durch Osteuropa und Zentralasien bis in die Mongolei (Asien Express) machte er auch in der türkischen Hauptstadt Halt. Sein türkischer Bekannter Tolga hat ihm dort uneigennützig geholfen als es massive Probleme mit dem Zoll gab. Aus einer zufälligen Begegnung ist eine Freundschaft entstanden. Auch wir hatten bei unserem Stopp auf dem Bergplateau oberhalb Dubrovniks so eine Begegnung. Rein zufällig kamen wir mit einem jungen Pärchen aus Krasnojarsk in Kontakt - Erzgebirge trifft Sibirien. Ein paar freundliche Worte, ein gemeinsames Erinnerungsfoto, schnell noch die Adressen getauscht und schon ging es weiter. Welch eine Überraschung, als nach kurzer Zeit eine E-Mail mit Fotoanhang bei uns eintrudelte aus dem fernen Sibirien. Mal sehen was daraus wird Krasnojarsk ist ja nicht so weit weg... Die Kombination aus unberührter Natur, unzähligen markanten Sehenswürdigkeiten, die teilweise einzigartig auf der ganzen Welt sind oder auch zum Weltkulturerbe gehören, der Begegnung mit vielen interessanten Menschen, und dem puren Fahrvergnügen sowohl auf als auch abseits der asphaltierten Straßen ist es, was eine Abenteuertour ausmacht und genau das ist Balkan Extrem. Jens aus Zschorlau Mehr Infos unter: www.zweiradcenter-bernhardt.de

Bilder

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Tour Daten


Eingetragen am: 22.10.2010
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Bewertung vom 04.11.2011 von mietschnigg
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Bewertung vom 03.02.2011 von Bandit0r
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Bewertung vom 09.11.2010 von champjens
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Bewertung vom 31.10.2010 von villach100
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Bewertung vom 23.10.2010 von KTM-Bernhardt
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