WorldWCR Round 3 Portimao - Nachbericht
Höhen und Tiefen im Rollercoaster
Die letzte Reise führte Lena Kemmer und ihr Team nach Portimao ins Autódromo Internacional do Algarve. Eine Rennstrecke, die wegen ihrer Streckenführung und vielen Höhenunterschieden auch als Achterbahn bekannt ist.
Text: Lena Kemmer
Portimao ist für mich kein unberührter Boden, hier habe ich die ersten Runden auf meiner Trainings-R7 bei unserem Wintertest absolviert, was vor allem bei dem anspruchsvollen und sehr technischen Layout sicher gute Voraussetzungen waren.
Erstes Top Ten Ergebnis in der WM
Trotz brütender Hitze in der portugiesischen Sonne fand ich schnell einen Rhythmus im Freien Training am Freitag und fuhr die 10-schnellste Zeit, was mein aller erstes Top Ten Ergebnis in der WM ist. Mit einem guten Gefühl in der Superpole konnte ich dieses sogar noch übertreffen und landete am Ende auf P7. Bedeutete eigentlich auch Startplatz 7 für mich im ersten Rennen, aber auf Grund einer Rückversetzungsstrafe für eine Fahrerin, die vor mir platziert war, rückte ich sogar noch auf Startplatz 6 vor. Also stand ich tatsächlich in der zweiten Startreihe in der WM, was mir natürlich die besten Voraussetzungen für mein erstes Top Ten Rennergebnis bot.
Race 1: Nicht alles so wie geplant
Mit nur fünf weiteren Fahrerinnen vor mir war der Blick auf die erste entscheidende Kurve natürlich um einiges besser. Von P6 sortierte ich mich nach der ersten Runde auf P9 ein. Zwei Fahrerinnen vor mir waren in Sichtweite und ich versuchte aufzuschließen - nach hinten konnte ich mich sogar schon etwas frei fahren, meine Rennpace war gut und ich verbesserte meine schnellste Zeit von der Superpole um einiges. Leider pushte ich schlussendlich doch zu viel und landete in Runde vier in Turn 14 im Kies. Beim Einbiegen klappte mir das Vorderrad ein und ich hatte keine Chance das Rennen zu beenden.
Race 2: Wie im Haifischbecken
Fürs zweite Rennen des Wochenendes wird das Grid für die ersten 10 Plätze aus der Superpole neu nach den Rundenzeiten vom ersten Rennen aufgestellt, was für mich Startplatz 9 bedeutete. Nach einem Crash in der ersten Runde wurde das Rennen abgebrochen und mit vier Runden weniger neu gestartet. Meine anfänglichen Schwierigkeiten bei den Rennstarts habe ich mittlerweile im Griff, sodass ich bei allen drei Starts am Wochenende immer gut weggekommen und mit einer guten Platzierung aus der ersten Runde zurückgekommen bin. Im zweiten Rennen sogar auf P7 nach der ersten Runde. Diesmal schaffte ich es nicht mich nach hinten hin abzusetzen und ohne Windschatten von vorne war ich auf den Geraden machtlos. Probleme mit der Gabel und somit dem Vorderrad ließen mich schwer schnellere Rundenzeiten fahren, ohne mich wieder in Sturzgefahr zu bringen. Ich geriet in eine große Gruppe Fahrerinnen, die natürlich alle um die beste Platzierung kämpften. Dabei gab es so einige Kontakte und sehr harte und knappe Überholmanöver. Am Ende musste ich mich mit P14 geschlagen geben.
Es liegt ein anstrengendes und heißes Rennwochenende hinter uns. Momentan ist die Zeit noch nicht reif für eine Top Ten Platzierung im Rennen, aber wir sind knapp dran und verbessern uns von Rennen zu Rennen.
In einem Monat geht es in Cremona/Italien vom 20.-22.September in die vierte Runde.
Bericht vom 13.08.2024 | 2.842 Aufrufe