Edwards jagte den Ghost: Toseland freut sich auf bekannte Strecken
Edwards jagte den Ghost: Toseland freut sich auf bekannte Strecken |
Das Jahr 2002 ist schon lange her, aber die Tech 3 Mannschaft musste sich bislang immer an den Deutschland Grand Prix damals zurückerinnern, wenn sie wissen wollte, wie sich eine Pole Position so anfühlt. Colin Edwards hat das in Shanghai geändert und das Gedächtnis ein wenig aufgefrischt. Mit seinem dritten Start aus Reihe eins in diesem Jahr dürfte er außerdem bestätigt haben, dass er 2009 durchaus noch in die MotoGP gehören sollte, so wie er es mittlerweile plant. "Ich muss meinem Team, Yamaha und Michelin ein großes Dankeschön aussprechen", sagte der Texaner dann auch: Denn am Freitag hatte er Probleme gehabt, die am Samstag durch ein völlig neues Setup ausgeräumt wurden. "Während meiner ganzen Zeit bei Yamaha habe ich dieses Setup nicht verwendet, aber aufgrund meiner Problembeschreibung schlugen sie einen Plan vor und als ich darüber nachdachte, meinte ich: 'Was wird getan?'" Denn eigentlich wollte Edwards nur mehr Traktion am Heck, doch mit der großen Änderung kam mehr Gewicht nach hinten und es funktionierte. "Es war eine tolle Leistung vom ganzen Team und es hat definitiv geklappt, denn gleich am Morgen war ich eine Sekunde schneller. Und es hat sich leicht angefühlt, denn ich hatte keine Probleme mit der Front wie gestern und mein Wohlfühl-Niveau stieg von 50 Prozent auf 95 Prozent", erzählte Edwards. Bei seinen Qualifyier-Runden fühlte sich der Texaner bei den ersten beiden Runs wie in einem Computerspiel, meinte er. "Da kommt der Ghostfahrer an dir vorbei und du willst ihn immer einholen. Es hat sich so angefühlt, als ob ich sehe, wo ich sein will, aber ich konnte das Gas einfach nicht dorthin hämmern." Deswegen versuchte er auf seinem letzten Run, möglichst tief in die erste Kurve reinzubremsen und scheuchte die Maschine voll durch die ersten beiden Kurven. In der Sektion machte er drei Zehntel auf die Bestzeit gut. "Von da weg fuhr ich eine gute Runde, aber ich hatte keine riskanten Momente. Es war eigenartig, weil ich keine Risiken nehmen musste, um diese Zeit zu erreichen. Alles war ruhig und geordnet und der Michelin-Qualifyier war unglaublich", meinte er. Für das Rennen erwartete er es sich aber etwas schwerer, da er auf Rennreifen bislang noch nicht unter zwei Minuten kam, Valentino Rossi und Casey Stoner das aber konstant schafften. "Ich brauche einfach einen guten Start und muss mich reinhängen." Seine liebe Mühe hatte James Toseland, da er es mit dem Lernen der Strecke doch schwerer hatte als erwartet. Er meinte, es sei sogar schwerer als in Portugal gewesen und als er dann von Rennreifen auf Qualifyier wechselte, änderte sich wieder alles, weil er viel schneller sein musste. "Mit meinem ersten Reifen fuhr ich auf der Zweitmaschine, wir hatten die Kupplung gewechselt und ich hatte ein Problem mit dem Schalthebel. Mit dem zweiten Reifen ging ich auf der Einser-Maschine raus und aus der Doppellinks habe ich es wirklich übertrieben, weswegen es knapp wurde", berichtete der Brite. Es wurde so knapp, dass seine Füße von den Fußrasten kamen und er den Windschutz küsste, womit die Runde auch vorbei war. "Ich hatte nur noch einen Reifen, um wirklich eine Zeit zu fahren. Aber ohne die Erfahrung, wie sehr ich mit den ersten beiden hätte pushen können, ging es nicht richtig schnell", sagte Toseland. Die Folge war, dass er einmal eine Kurve etwas zu früh anbremste und in einer anderen Kurve nach außen kam. "Das passiert aber, wenn man auf einer brandneuen Strecke fährt. Ich war Fünfter, als ich meine beste Runde fuhr, fiel aber leider noch aus der zweiten Reihe." Für Sonntag blieb er aber zuversichtlich - ungeachtet des Wetters. "Gratulation an Colin und das Team. Er machte einen tollen Job und es ist gut für mich, zu sehen, dass Colin so schnell sein kann, denn das zeigt, wie gut das Paket ist. Deswegen kann ich es nicht erwarten, auf Strecken zu kommen, die ich kenne." |
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Foto: ©Yamaha |
Bericht vom 04.05.2008 | 1.855 Aufrufe