Biaggi vor SBK Auftakt

Suzuki-Star Max Biaggi über die Gegner, seine Gage, Valentino Rossi und dem Druck vor dem SBK-WM-Auftakt

Max Biaggi hat sich in der SBK spürbar gut eingelebt. "Das Klima ist sehr viel mehr freundschaftlich, als in der MotoGP", bestätigt Biaggi. "Deshalb gefällt es mir in meinem Team jetzt besser, als bei Honda. Ich kenne meinen Chefmechaniker Giacomo Guidotti seit vielen Jahren. Alleine der Umstand, dass Giacomo Italienisch spricht, schafft eine andere Atmosphäre. Dann gibt es noch Teamchef Francis Batta, der sich um die Organisation kümmert. Alles in allem war der Anfang bei Alstare Suzuki sehr gut."

Druck positiv nutzen
Biaggi befasste sich zum Jahreswechsel neben dem Supermoto auch mit seiner Passion Marathonlaufen. "Ich möchte irgendwann beim New York Marathon antreten.", verrät er. Den Jahreswechsel hat Biaggi wie schon in den vergangenen Jahren in Malibu verbracht. "Ich habe viel Zeit mit meiner Freundin Eleonora verbracht und dem Supermoto gewidmet." Die große Erwartungshaltung vor dem Saisonauftakt in Katar ist für Biaggi kein Problem. "Jeder wird von mir einen Sieg oder zumindest ein gutes Ergebnis erwarten, das ist mir schon klar. Der Druck ist für mich ein positiver Ansporn. Ich erwarte mir selbst eine gute Leistung, wenn möglich, sogar das bestmögliche aller Ergebnisse. Ich würde es gerne so gut machen, wie im Jahr 1998 bei meinem ersten 500ccm Grand Prix in Suzuka."

Mit dem Verlauf der offiziellen SBK-Tests ist Biaggi zufrieden. "Ich habe in Valencia im Spätherbst die klar schnellste Runde gedreht. In Katar und in Australien war Bayliss sehr stark. Wir waren mit der Suzuki vor dem Neujahrswechsel noch nicht ganz am Maximum. Auf Phillip Island hatten wir zudem jeweils Motorräder zur Verfügung. Mit Kagayama arbeite ich gut zusammen. Jetzt kommen noch die zweiten Tests in Katar."

Seine potenziellen Gegner kann der Römer bereits gut einschätzen. "Ich denke, dass Bayliss, Corser und Toseland stark sein werden. Es ist schade, dass mein Freund Alex Barros nicht dabei sein wird. Aber er hat sich für die MotoGP-Rückkehr entschieden. Er hat dafür sicher gute Gründe. Ich kann jedenfalls sagen, dass das Kräfteverhältnis unter den Toppiloten der SBK äußerst ausgeglichen ist."


Gagenkönig Biaggi
Zum Thema Gage gibt sich Biaggi diplomatisch, obwohl in Italien sogar die Megasumme von drei Millionen Dollar genannt wurde. "Wenn das ganze dazu dient, die Gehälter meiner Kollegen zu erhöhen und neue Sponsoren in die SBK zu bringen, dann bin ich zufrieden."

Der Kampf gegen die italienische Hausmarke Ducati beeindruckt Biaggi. "Ich weiß nicht, ob für Ducati der parallele Einsatz in der SBK und MotoGP hilfreich oder nicht ist. Das Motorrad von Ducati ist eine Rakete. Dazu kommt noch ein Fahrer wie Bayliss, der die Ducati perfekt bewegt und einen sehr speziellen Fahrstil pflegt. Diese beiden Faktoren machen Ducati in der SBK noch stärker als in der MotoGP. Ducati ist zudem SBK-Titelverteidiger."

Für sich selbst sieht Biaggi noch einige viel versprechende Jahre in der SBK. "Es war nicht sonderlich schwer, in den vergangenen zwölf Monaten die Spannung hoch zu halten. Die Ankunft in der SBK habe ich schon sehr schwer erwartet. Die Rennen, die ich bisher hinter mich gebracht habe, sind nun Geschichte. Ich will das nicht nochmals aufkochen. Ich bin jetzt sehr froh, in der SBK zu sein. Wenn Bayliss seinen zweiten WM-Titel mit 38 Jahren geholt hat, dann glaube ich, dass ich auch noch ein paar Jahre in der SBK vor mir habe."


Für Hayden wird es hart
Der vierfache 250er-Weltmeister Biaggi blinzelt aber immer wieder mit einem Auge in die MotoGP, wo er sich jahrelang erfolgreich bewegt hat. "Für Nicky Hayden wird es sicher schwer, sich in der kommenden Saison als Weltmeister zu bestätigen. Aber am schwierigsten hat es immer Rossi", zeigt Biaggi beinahe freundschaftliches Mitleid für seinen Erzfeind.

Text: Johannes Orasche
Bilder: http://www.suzuki-racing.com
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Bericht vom 19.01.2007 | 2.583 Aufrufe

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