IDM Schleiz

Schwierige Verhältnisse in Schleiz. Meklau holt die Führung zurück. Teuchert und Kaufmann siegen bei den Rennen.

Eiertanz in Schleiz! Sehr schwierige Streckenverhältnisse für die IDM Superbiker. Großteils Regen, dann wieder auftrocknende Strecke und ganz andere Temperaturverhältnisse als bei den letzten Läufen. Die Karten wurden also neu gemischt. Bester Österreicher an diesem Wochenende: Andy Meklau auf der Suzuki GSX-R 1000. Er holte die Gesamtführung in der IDM Klasse Superbike zurück.
Photo: IDM Presse

Urlaubsreif

 Nach dem IDM Lauf auf dem Schleizer Dreieck dürfen sich die Piloten über eine vierwöchige Rennpause freuen. Suzuki Pilot Andreas Meklau reist von Thüringen zum Pannoniaring. Dort bleibe ich bis nächsten Freitag, erklärt er. Anschließend gehe ich mit meinem Sohn Andy (8) eine Woche nach Kroatien zum Tauchen. Ein reiner Männerurlaub. Martin Bauer, mit einer Honda in der IDM Superbike unterwegs, plant für die Ferien Testfahrten. Wir wissen noch nicht wo, meint Bauer. Aber wir wollen noch verschiedene Settings mit den Pirelli Reifen testen. Anschließend geht es für Bauer eine Woche nach Kitzbühl. Mit dem Mountain Bike soll der Großglockner bezwungen werden. Das Motto für Superbiker Günther Knobloch heisst in den IDM Ferien arbeiten. Der Yamaha Pilot arbeitet im Bereich Reha Technik als Außendienstler im Produktmanagement. Da ist in den letzten Wochen viel liegen geblieben, weiss Knobloch. Und für mich selbst bleibt auch noch ein bisschen Zeit. Mit der Freundin gehts dann noch für ein verlängertes Wochenende nach Schweden. Supersport Pilot Rene Mähr testet in den nächsten Wochen auf dem Lausitzring und in Magny Cours/F. Und dann reise ich mit meiner Freundin für eine Woche in die Toskana.

Freibier

Andreas Meklau war beim IDM Lauf auf dem Salzburgring vor 14 Tagen in der Fahrerlager Kurve gestürzt. Er selbst hatte den Highspeed Sturz unbeschadet überstanden. Von seiner Suzuki blieb allerdings nicht viel übrig. Eigentlich war nur noch der Motor ganz, gestand er. Rahmen, Schwinge, Tank alles war hin. Für seine fleißigen Mechaniker will Meklau nun eine Runde ausgeben. In Schleiz musste sich Meklau erst einmal mit seiner neuen Suzuki anfreunden. Wir haben hier während dem Training viel probiert, erklärte er. Man kann nicht einfach die Daten von einem zum nächsten Motorrad übernehmen. Vor allem beim Fahrwerk muss man wieder viel arbeiten. Mein altes Moped kannte ich in- und auswendig. Mit Martin Bauer hat Meklau seinen schärfsten Konkurrenten im Kampf um den Superbike Titel ausgemacht. Er gibt zu, dass Schleiz nicht gerade zu seinen Lieblingsstrecken zählt. Aber der Sachsenring ist eine meiner Favoriten und auf dem Hockenheimring lief es ja auch schon gut. Wegen dem Titelkampf verfalle ich jetzt nicht in Panik. Klar ist der Titel das Ziel, aber es gibt noch 150 Punkte und es kann noch alles passieren. Bauer hat vor Schleiz einen minimalem Vorsprung aber ein Nuller und alles ist wieder vorbei. Auch Michael Schulten fährt hier auf Sieg nur ein Sieg hilft ihm, wenn er beim Titel noch mitreden will.

Pannenstreifen

Martin Bauer war in Richtung Schleiz unterwegs, als er in Bayern mit einem platten Reifen am Wohnanhänger auf dem Seitenstreifen liegen blieb. Wir rollten langsam im Stau, schilderte der Mann vom Team Holzhauer. Da bekam der Wohnwagen arge Reifen- und Fahrwerksprobleme. Zufällig hatte Andreas Meklau einen ähnlichen Reiseplan wie Bauer und eilte seinem Konkurrenten zu Hilfe. Ich dachte doch, den kenn ich, schmunzelte Meklau. Eine große Hilfe war Meklau allerdings auch nicht. Wie Bauer war auch Meklau ohne Wagenheber auf große Fahrt gegangen. Martin Bauer bummelte zu einer nahe gelegenen Tankstelle und übte sich im Reifenwechsel. Andreas Meklau war als Erster im Fahrerlager. Martin Bauer hatte eine knappe Stunde Rückstand.

Doppelter Einsatz

Rene Mähr wird am 10.September auf dem Eurospeedway Lausitz wieder beim im Rahmen der Superbike Weltmeisterschaft ausgetragenen Suzuki European Cup an den Start gehen. Der Titelgewinn ist das Ziel. In der Supersport IDM will der Suzuki Pilot nach zwei verpassten Rennen noch ein paar Achtungserfolge erzielen. Im Vorjahr war ich Siebter, erklärte der Vorarlberger. Ich lege zwar nicht so den Schwerpunkt auf die IDM, aber es wäre schön, wenn ich das Endresultat noch verbessern könnte. Platz 4 ist maximal möglich. Da müsste allerdings einer der vorderen Piloten einen Fehler machen. Darüber hinaus bastelt der Teenager an seiner weiteren Zukunft. Ich überlege in verschiedene Richtungen, so Mähr, aber konkrete Gespräche gibt es noch keine. Beim IDM Supersport Rennen in Schleiz fuhr er mit seiner GSX-R 600 als bester Suzuki Pilot auf Rang 7.

IDM Superbike Lauf 1

Es ist genau 10 Jahr her, dass ich hier in Schleiz bei ähnlich widrigen Bedingungen meinen ersten IDM Supersport Sieg eingefahren habe. Mir gefällt die Strecke, das hilft mental und es fährt sich leichter. Als Rennfahrer sollte man an der Ampel zeitnah weg fahren. Platz 1 ist  bei solch schlechtem Wetter doof. Da macht man für die anderen nur den Wasserschieber. Weiter hinten ist auch nichts, da sieht man vor lauter Gischt nichts. Aber es fragt einen keiner nach den Bedingungen. Man muss sich eben darauf einstellen. 

IDM Superbike Lauf 2

Völlig zerknirscht haderte Martin Bauer nach dem ersten Rennen mit der Abstimmung seines Bikes. Der bis dahin Führende in der Meisterschaft fand auf der nassen Strecke keinen Grip und konnte als Dreizehnter nur drei Punkte mitnehmen. Dementsprechend offensiv begann der Honda-Pilot das Rennen am Nachmittag. Mit einem Blitzstart ging er in Führung und verteidigte diese Position bis in die fünfte Runde. Dort fasste sich Verfolger Jörg Teuchert ein Herz und ging an Bauer vorbei. Bereits vor dem Rennen hatte der Regen aufgehört und die Strecke begann abzutrocknen. Martin Bauer fiel im weiteren Rennen immer weiter zurück und belegte am Ende Rang 8.

Sieger Kaufmann nach dem Rennen: "Ich bin überrascht. Aber schon in den letzten Rennen konnte ich mich steigern. Anfangs hatte ich ein Trainingsdefizit. Und mein Sturz von Oschersleben hat mich im Kopf auch eingebremst. Schon das erste Rennen lief hier ganz gut. Doch da war der Reifen zu rutschig. Im 2.Lauf habe ich einen härteren Regenreifen genommen. Das war am Anfang schwer, aber später konnte ich gut Gas geben. Es freut mich sehr, dass ich hier meinen Sieg von 2005, damals in der Klasse Supersport, wiederholen konnte. Auf den Strecken, die ich nicht so mag, bin ich scheinbar am besten."

Ergebnis Rennen 1

Ergebnis Rennen 2

  • Platz 1   Jörg Teuchert

  • Platz 2   Didier van Keymeulen/B

  • Platz 3   Andreas Meklau

  • Platz 7   Günther Knobloch

  • Platz 13 Martin Bauer

  • Platz 1   Herbert Kaufmann

  • Platz 2   Jörg Teuchert

  • Platz 3   Didier van Keymeulen

  • Platz 5   Andreas Meklau

  • Platz 6   Günther Knobloch

  • Platz 8   Martin Bauer

 Punktestand nach 12 von 16 Läufen

  • Platz 1  174 Punkte  Andreas Meklau

  • Platz 2  168 Punkte  Jörg Teuchert

  • Platz 3  166 Punkte  Martin Bauer

  • Platz 12  76 Punkte  Günther Knobloch

Bericht vom 07.08.2006 | 2.919 Aufrufe

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