IDM Finale

Der Niederösterreicher hatte noch die reelle Chance auf den fünften Platz in der Gesamtwertung. Das Training war sehr zufrieden stellend. Er verbesserte sich im zweiten Lauf noch von Rang Neun auf den sechsten Startplatz, nachdem die nasse Piste im ersten Durchgang keine Topzeiten zugelassen hatte. Der Alpenracer bot eine einwandfreie Trainingsvorstellung: Wir haben uns weiter verbessert, die Suzuki ist hervorragend marschiert, das Rennen wird aber eine extrem spannende Sache werden, orakelte der 28-jährige Bauer. Das schlechte Wetter, Nieselregen und Temperaturen um die 12 Grad hielten 12.000 Rennfans nicht davon ab, ihre Stars anzufeuern. Chefmechaniker Trevor Tilbury erwartete für das Rennen einen Platz unter den Top Five. Die Punktesituation in der Gesamtwertung sechs Fahrer lagen nur lächerliche 13 Punkte getrennt und kämpften um den fünften Rang ließ nur eine Stellung des Gasgriffes zu supermegaanschlag!

Mit etwas Verspätung startete dann die IDM-Supersport Meute auf feuchter Strecke. Martin hatte weiche Intermediates von Bridgestone an seiner Suzuki die ultimative Waffe bei diesen Bedingungen. Nach einem Start ohne ein Zuviel an Risiko kam der Renningenieur als Neunter aus der ersten Runde zurück. Dann sahen die Fans die Kampfmaschine Bauer so richtig in Fahrt kommen. Fahrer um Fahrer holte er sich und verbesserte ständig seine Platzierung. Zwei Runden vor Schluss konnte er sogar Werner Daemen, der sich mit seinem vierten Rang auch die Gesamtwertung sichern konnte, überholen und setzte sich weiter ab. Schwierige Bedingungen, auch aufgrund der vielen zu überrundenden Fahrer. Ich wollte einfach nicht zuviel riskieren und habe zu Rennbeginn lieber ein paar Fahrer vorbeigelassen, stapelte der Roadrunner tief. Nettes Detail von einem überrundetem Fahrer, den das Duo Bauer und Daemen inhalierte: Fassungslos über den Speed der beiden zeigte er ihnen beim Vorbeizappen den Vogel... Kurz danach fiel die Schwarzweißkarierte und Martin Bauer freute sich tierisch über seinen zweiten Podestplatz in dieser Saison. Die Zuseher feierte er auf seine Art gemeinsam mit Werner Kaufmann mit einem Burnout (siehe Foto). Damit beendet er die IDM-Saison 2004 auf dem hervorragenden fünften Gesamtrang und qualifizierte sich als bester Suzuki-Supersport Pilot der IDM für das Suzuki-Weltfinale am 17. Oktober in Atlanta, USA. Martin bedankte sich beim Wilbers Racing Team für die tolle Saison und freut sich schon auf 2005.

Mit einem zweiten Platz am Samstag und einem dritten Rang am Sonntag sicherte sich Robert Ulm die Vize-Meisterschaft in der Superbike-IDM beim letzten Rennen in Hockenheim. Markenkollege und ärgster Konkurrent Andreas Meklau hatte zwar am Samstag seinen Vorsprung in der Tabelle mit einem Sieg auf neun Punkte ausbauen können, Robert Ulm blieb als Zweiter aber in Schlagdistanz. Im Rennen am Sonntag konnte Meklau zwar erneut in Führung gehen, stürzte aber dann Eingangs des Motodroms. Robert Ulm übernahm kurzzeitig die Spitze, ließ dann aber die Yamahas vom späteren Zweiten Stefan Nebel und dem Laufsieger Philipp Hafeneger passieren. Mit einem soliden Rennen holte sich Ulm den dritten Platz und sicherte sich damit den Vize-Titel. Wer zuletzt lacht, lacht am Besten! So lautete Robert Ulms erstes Statement unmittelbar nach der Siegerehrung. Acht Pole-Starts, bester Suzuki-Pilot, was will man mehr? Ich bin am Sachsenring gestürzt, diesmal wars der Meki. Ich hatte Probleme mit dem Helmvisier, was mich in meiner Konzentration behindert hat. Darum habe ich die Yamahas ziehen lassen. Teamchef Michael Schäfer war sichtlich zufrieden: Was für ein Krimi an diesem Wochenende! Wir hatten einiges an Pech in diesem Jahr, diesmal war das Glück auf unserer Seite. Gratulation an Robert für die tolle Leistung!

Für den Michi Ranseder war das Finale ohnehin schon eine klare Sache. Er stand schon im Vorfeld als Gesamtsieger fest und fuhr beim Finale auf Platz 2. Wir freuen uns schon auf die Saison 2005. Hoffentlich findet Michi Ranseder Platz in einem tollen internationalen Team - am besten wäre natürlich mit KTM in die WM!

Während der IDM-Veranstaltung auf dem Hockenheimring erreichte die Fahrer die unfassbare Nachricht, dass Superbike-Pilot Jürgen Oelschläger in der Nacht zum 26. September an den Folgen seines schweren Rennsturzes von Oschersleben verstorben ist. Mit Jürgen Oelschläger verliert die IDM eine ihrer bekanntesten und beliebtesten Persönlichkeiten. An dieser Stelle möchten wir von 1000PS seiner Frau, seinen Angehörigen und seinen Teamkollegen unser aufrichtiges Beileid aussprechen.