News: Kerschbaumer Stefan #89 WM in Brünn ( 22.07 )
Stefan KERSCHBAUMER startete
in Brünn mit einer Wildcard in der Supersport WM und zeigte schon im
Training mit konstanten Rundenzeiten und Platzierungen im Mittelfeld,
dass er in der Lage war sich auch als Neuling im Starterfeld
entsprechend einzubringen. Mit
regelmäßigen tiefen 2:05er Zeiten landete Stefan beim Qualifying auf dem
22. Startplatz und hatte noch alle Möglichkeiten im Rennen aufgrund der
geringen Zeitabstände Richtung Top 15 zu fahren. Das Rennen gestaltete
sich mit 2 Rennabbrüchen äußerst abwechslungsreich. Letztendlich wurde
es für Kerschbaumer trotz einem unverschuldeten Ausflug in Grüne ein
guter 20. Platz.
Der erste WM Einsatz ist natürlich für jeden Rennfahrer etwas ganz
Besonderes. Wir haben Stefan zum Interview gebeten, um den Rennverlauf
und seine neu gewonnen Erkenntnisse selbst zu schildern. Gratulation
an Stefan zu seinem sehr gelungenen WM Debüt. Auch in der TV
Berichterstattung (Eurosport) fand Stefan Kerschbaumer entsprechende
Aufmerksamkeit von Lenz Leberkern, der immer wieder gerne auf Wildcard
Piloten eingeht und über deren Hintergrund informiert.
R4F: Beschreib uns bitte wie du deinen ersten WM Lauf empfunden hast und was sich im Rennverlauf ereignete, das uns als Zuseher verborgen geblieben ist.
S. Kerschbaumer:
Es war ein sehr turbulentes Rennen. Der erste Start ist mir sehr gut
gelungen, aber Antonelli und Scholtz vor mir sind sehr schlecht weg
gekommen. Ich wollte zwischen den beiden durchfahren, doch als ich auf
gleicher Höhe war haben beide in meine Richtung gezogen und mich
eingeklemmt. Antonelli hat mir (wahrscheinlich mit seiner Bremse) ein
Loch ins Heck gerissen und bei Scholtz bin ich mit meiner Bremse hängen
geblieben. Erst nach der halben Start/ Zielgeraden konnte ich mich
wieder befreien. Dann der Abbruch wegen Antonelli, der bei diesem
Zwischenfall auf der Start/Zielgeraden spektakulär zu Sturz gekommen
ist. In dem Fall aber großes Glück für mich, da sich meine gesamte
Bremsarmatur nach oben verschoben hatte und uns so Zeit zur Reparatur
blieb.
Re-Start und mir ist wieder ein guter Start gelungen, habe dann aber
in der ersten Runde ein paar Plätze verloren (klingt witzig aber bin das
ganze Jahr nicht richtig im Pulk gefahren und war deswegen ein bisschen
zu vorsichtig unterwegs). Konnte dann in den ersten 2. Runden wieder 2
Konkurrenten überholen und auch die kleine Lücke zum Nächsten schließen,
aber in der 3. Runde dann leider das Missgeschick. Szkopek hatte vor
mir in der bergauf Schikane einen bösen Highsider und ich musste durch
das Kiesbett und die Wiese ausweichen, was mich um 5 Plätze (und ca.
8sec 2:14er Runde) zurück warf. Dann war das Rennen für mich eigentlich
schon gelaufen. Bin dann zwar noch fertig gefahren und konnte auch noch
ein paar Gegner wieder einholen, doch die richtige Motivation war mit
dem großen Loch vor mir zu den Punkterängen dann weg. Sehr schade, denn
hätte mit Sicherheit um ein Top 15 Resultat mitfahren können.
R4F: Welche Erkenntnisse hast du aus deinem ersten Wildcard Einsatz mitgenommen?
S. Kerschbaumer:
Ich habe sicher wieder einiges dazu lernen können und gesehen, dass
eigentlich nicht mehr sehr viel fehlt bis zu der SSP Weltspitze. Vom
technischen Level her gesehen fehlt zur Spitze schon noch einiges an
Leistung und auch an elektronischen Helferlein, das Mittelfeld jedoch
ist aber gar nicht so weit weg.
R4F: Nachdem
es dir trotz technisch unterlegenen Voraussetzungen sehr gut ergangen
ist, wie sehen deine Ziele für das restliche Jahr und die nächste Saison
aus?
S. Kerschbaumer:
Ich werde heuer noch die letzten 3 IDM Rennen (Schleiz, Sachsenring,
Hockenheim) im Team Herzenswünsche fahren und probieren mich für die
nächste Saison zu empfehlen. Weiters werde ich noch am Alpe Adria Lauf
in Rijeka teilnehmen und dort versuchen die letzten paar Pünktchen, die
mir noch für den IOEM Supersport Titelgewinn fehlen, einzufahren.
In der nächsten Saison wäre es natürlich am schönsten (auch vom
Lernfaktor her) in der WM starten zu können, aber das ist von der
Finanzierung her leider in ziemlich weiter Ferne. Deshalb wäre es toll
wieder in die IDM zurückkehren zu können und dort um den Titel mit zu
fighten. Aber leider spielt auch dort die Finanzierung eine große Rolle
und ist nur sehr schwer aufzubringen.
R4F: Wie
fühlt es sich an, mit den Weltbesten in der 600er Klasse in einem
Rennen unterwegs zu sein und wird es eine Wiederholung geben?
S. Kerschbaumer:
Es war schon sehr interessant von den besten Supersport Piloten lernen
zu können. Für mich war es jetzt aber nicht wirklich anders zu fahren im
Rennen und auch in den Trainings, außer dass mir nur sehr selten jemand
im Weg gestanden ist. Ich hoffe natürlich auf eine Wiederholung, wird
es aber mit großer Wahrscheinlichkeit in diesem Jahr nicht mehr geben,
da unser Programm mit den oben genannten Rennen schon recht dicht
gedrängt ist.
R4F:
Du hast schon lange bewiesen, dass du zu den Schnellen in der 600er
Klasse gehörst, wäre es nicht sinnvoll sich in einem großen Team zu
engagieren ?
S. Kerschbaumer:
Nur bedingt sinnvoll, da bei praktisch allen Teams (egal ob WM oder
IDM) eine sehr hohe Mitgift gefordert wird, die nur sehr schwer
aufzubringen ist. Auch vom Technischen her muss man bei vielen Teams
vorsichtig sein, wie konkurrenzfähig das Material wirklich ist und ob
wir mit unserem eigenen Material nicht sogar besser aufgestellt sind.
R4F: Da
du noch recht jung bist kannst du im Rennsport noch viel erreichen, in
welcher Rennklasse siehst du dich selber in einigen Jahren?
S. Kerschbaumer:
Am liebsten würde ich natürlich in der SSP WM oder auch im Stock 1000
FIM Cup unterwegs sein, da diese beiden Klassen vom Lernfaktor her
gesehen sicher die besten sind.
Abschließend möchte ich mich noch bei meinen Sponsoren (Autolackiererei Enno Uphoff- Burghausen; Artinger Bau - Niederbergkirchen und der Firma Würth - Hr. Fuchsgruber; PT - Race ) für ihre Unterstützung recht herzlich bedanken.
Stefan KERSCHBAUMER startete in Brünn mit einer Wildcard in der Supersport WM und zeigte schon im Training mit konstanten Rundenzeiten und Platzierungen im Mittelfeld, dass er in der Lage war sich auch als Neuling im Starterfeld entsprechend einzubringen. Mit regelmäßigen tiefen 2:05er Zeiten landete Stefan beim Qualifying auf dem 22. Startplatz und hatte noch alle Möglichkeiten im Rennen aufgrund der geringen Zeitabstände Richtung Top 15 zu fahren. Das Rennen gestaltete sich mit 2 Rennabbrüchen äußerst abwechslungsreich. Letztendlich wurde es für Kerschbaumer trotz einem unverschuldeten Ausflug in Grüne ein guter 20. Platz.
Der erste WM Einsatz ist natürlich für jeden Rennfahrer etwas ganz Besonderes. Wir haben Stefan zum Interview gebeten, um den Rennverlauf und seine neu gewonnen Erkenntnisse selbst zu schildern. Gratulation an Stefan zu seinem sehr gelungenen WM Debüt. Auch in der TV Berichterstattung (Eurosport) fand Stefan Kerschbaumer entsprechende Aufmerksamkeit von Lenz Leberkern, der immer wieder gerne auf Wildcard Piloten eingeht und über deren Hintergrund informiert.
R4F: Beschreib uns bitte wie du deinen ersten WM Lauf empfunden hast und was sich im Rennverlauf ereignete, das uns als Zuseher verborgen geblieben ist.
S. Kerschbaumer: Es war ein sehr turbulentes Rennen. Der erste Start ist mir sehr gut gelungen, aber Antonelli und Scholtz vor mir sind sehr schlecht weg gekommen. Ich wollte zwischen den beiden durchfahren, doch als ich auf gleicher Höhe war haben beide in meine Richtung gezogen und mich eingeklemmt. Antonelli hat mir (wahrscheinlich mit seiner Bremse) ein Loch ins Heck gerissen und bei Scholtz bin ich mit meiner Bremse hängen geblieben. Erst nach der halben Start/ Zielgeraden konnte ich mich wieder befreien. Dann der Abbruch wegen Antonelli, der bei diesem Zwischenfall auf der Start/Zielgeraden spektakulär zu Sturz gekommen ist. In dem Fall aber großes Glück für mich, da sich meine gesamte Bremsarmatur nach oben verschoben hatte und uns so Zeit zur Reparatur blieb.
Re-Start und mir ist wieder ein guter Start gelungen, habe dann aber in der ersten Runde ein paar Plätze verloren (klingt witzig aber bin das ganze Jahr nicht richtig im Pulk gefahren und war deswegen ein bisschen zu vorsichtig unterwegs). Konnte dann in den ersten 2. Runden wieder 2 Konkurrenten überholen und auch die kleine Lücke zum Nächsten schließen, aber in der 3. Runde dann leider das Missgeschick. Szkopek hatte vor mir in der bergauf Schikane einen bösen Highsider und ich musste durch das Kiesbett und die Wiese ausweichen, was mich um 5 Plätze (und ca. 8sec 2:14er Runde) zurück warf. Dann war das Rennen für mich eigentlich schon gelaufen. Bin dann zwar noch fertig gefahren und konnte auch noch ein paar Gegner wieder einholen, doch die richtige Motivation war mit dem großen Loch vor mir zu den Punkterängen dann weg. Sehr schade, denn hätte mit Sicherheit um ein Top 15 Resultat mitfahren können.
R4F: Welche Erkenntnisse hast du aus deinem ersten Wildcard Einsatz mitgenommen?
S. Kerschbaumer: Ich habe sicher wieder einiges dazu lernen können und gesehen, dass eigentlich nicht mehr sehr viel fehlt bis zu der SSP Weltspitze. Vom technischen Level her gesehen fehlt zur Spitze schon noch einiges an Leistung und auch an elektronischen Helferlein, das Mittelfeld jedoch ist aber gar nicht so weit weg.
R4F: Nachdem es dir trotz technisch unterlegenen Voraussetzungen sehr gut ergangen ist, wie sehen deine Ziele für das restliche Jahr und die nächste Saison aus?
S. Kerschbaumer: Ich werde heuer noch die letzten 3 IDM Rennen (Schleiz, Sachsenring, Hockenheim) im Team Herzenswünsche fahren und probieren mich für die nächste Saison zu empfehlen. Weiters werde ich noch am Alpe Adria Lauf in Rijeka teilnehmen und dort versuchen die letzten paar Pünktchen, die mir noch für den IOEM Supersport Titelgewinn fehlen, einzufahren.
In der nächsten Saison wäre es natürlich am schönsten (auch vom Lernfaktor her) in der WM starten zu können, aber das ist von der Finanzierung her leider in ziemlich weiter Ferne. Deshalb wäre es toll wieder in die IDM zurückkehren zu können und dort um den Titel mit zu fighten. Aber leider spielt auch dort die Finanzierung eine große Rolle und ist nur sehr schwer aufzubringen.
R4F: Wie fühlt es sich an, mit den Weltbesten in der 600er Klasse in einem Rennen unterwegs zu sein und wird es eine Wiederholung geben?
S. Kerschbaumer: Es war schon sehr interessant von den besten Supersport Piloten lernen zu können. Für mich war es jetzt aber nicht wirklich anders zu fahren im Rennen und auch in den Trainings, außer dass mir nur sehr selten jemand im Weg gestanden ist. Ich hoffe natürlich auf eine Wiederholung, wird es aber mit großer Wahrscheinlichkeit in diesem Jahr nicht mehr geben, da unser Programm mit den oben genannten Rennen schon recht dicht gedrängt ist.
R4F: Du hast schon lange bewiesen, dass du zu den Schnellen in der 600er Klasse gehörst, wäre es nicht sinnvoll sich in einem großen Team zu engagieren ?
S. Kerschbaumer: Nur bedingt sinnvoll, da bei praktisch allen Teams (egal ob WM oder IDM) eine sehr hohe Mitgift gefordert wird, die nur sehr schwer aufzubringen ist. Auch vom Technischen her muss man bei vielen Teams vorsichtig sein, wie konkurrenzfähig das Material wirklich ist und ob wir mit unserem eigenen Material nicht sogar besser aufgestellt sind.
R4F: Da du noch recht jung bist kannst du im Rennsport noch viel erreichen, in welcher Rennklasse siehst du dich selber in einigen Jahren?
S. Kerschbaumer: Am liebsten würde ich natürlich in der SSP WM oder auch im Stock 1000 FIM Cup unterwegs sein, da diese beiden Klassen vom Lernfaktor her gesehen sicher die besten sind.
Abschließend möchte ich mich noch bei meinen Sponsoren (Autolackiererei Enno Uphoff- Burghausen; Artinger Bau - Niederbergkirchen und der Firma Würth - Hr. Fuchsgruber; PT - Race ) für ihre Unterstützung recht herzlich bedanken.
Eingetragen am: 26.07.2012
Alle Angaben ohne Gewähr.
Tippfehler und Irrtümer vorbehalten.