News: 1199 PANIGALE TECHNISCHE DATEN
AUSSTATTUNGSTABELLE
Standard | S-Version | Tricolore | |
ELEKTRONIK | |||
Riding-Mode-System (Race-Sport-Wet) | |||
Full-Ride-By-Wire System | |||
DES (Elektronisch einstellbares Fahrwerk) | |||
DTC (Ducati Traktionskontrolle - 8 Stufen) | |||
EBC (Engine Brake Controll) | |||
3-Level Race-ABS-System | |||
TFT-Farbdisplay mit dynamischem Layout | |||
DQS (Ducati-Quick-Shift System) | |||
DDA (Ducati-Data-Recording) | |||
DDA+ (Ducati-Data-Recording mit GPS) | |||
AUSSTATTUNG - FAHRWERK - BREMSE | |||
Aluminium-Monococque Rahmen | |||
Aluminium-Heckrahmen | |||
Magnesium-Verkleidungsträger | |||
Aluminium-Tank | |||
SBK-Gabelbreite | |||
Geschmiedete Gabelbrücken | |||
Öhlins NIX30 USD-Gabel (elektr. einstellbar) | |||
Marzocchi USD-Aluminium-Cardridge Gabel | |||
Einarmschwinge | |||
Einstellbare Umlenkung (Flat/Progressiv) | |||
Seitliche Federbeinmontage | |||
Öhline TTX36 Federbein (elektr. einstellbar) | |||
Sachs Federbein, voll einstellbar | |||
Öhlins Lenkungsdämpfer (einstellbar) | |||
Lenkungsdämpfer | |||
Geschmiedete Marchesini Felgen | |||
Marchesini Felgen | |||
Superstock Bereifung 200/55-ZR17 | |||
Brembo M50 Monobloc Bremszangen | |||
Radial Brems- und Kupplungspumpen | |||
Selektive Luftführung | |||
Under-Engine Auspuffanlage | |||
Termignoni Racing Schalldämpfer | |||
LED-Hauptscheinwerfer | |||
LED Blinker, Bremslicht, Rücklicht, Standlicht | |||
Spiegel mit eingebauten LED-Blinkern | |||
Sitzbankabdeckung | |||
Sozius-Sitzbank und Fussrasten | |||
Carbon Kotflügel vorne | |||
Aero Kit | |||
MOTOR | |||
195 PS Superquadro Motor | |||
Reduzierte Servicekosten | |||
Leistungssteuerung mit RBW (120 - 195 PS) | |||
Motor als tragenden Element | |||
Magnesium Kupplungsdeckel | |||
Magnesium Zylinderkopfdeckel | |||
Aluminium Zylinder-Laufbuchsen | |||
Gleitgelagerte Kurbelwelle | |||
112mm Racing-Kolben | |||
Ventilsteuerung mittels Kette/Zahnräder | |||
DelWest Titanium Ventile | |||
67,5mm ovale Drosselklappe | |||
Gerotor Vacuum-Ölpumpe | |||
Servo Anti-Hopping Kupplung im Ölbad | |||
Startautomatik mit Dekompressor | |||
Verstärktes Getriebe | |||
Wasserpumpe mit Technopolymer Flügelrad | |||
Sekundär-Luftsystem |
Serienmässig Zubehör / Optional Nicht verfügbar
DER SUPER-MOTOR: DUCATI SUPERQUADRO
- 195 PS - stärkster Serien-V2 der Welt
- keine herkömmlichen Zylinder mehr
- Titanventile serienmäßig
- MotoGP Vakuum-Ölpumpe
- Mini-Starterbatterie dank Dekompressor
- Sekundärluft schont die Umwelt
- 24.000 km Hauptservice-Intervall!
Herzstück
der neuen 1199 Panigale ist der brandneue Motor - ein echtes
Meisterstück, das vom leeren Blatt weg frisch designt wurde und sogar
mit dem einen oder anderen Tabu bricht, wenn man z.B. an die
kettengesteuerten Nockenwellen oder die Kupplung im Ölbad denkt.
Von
Fabio Taglionis genialem Erbe ist unmittelbar nur mehr die 90°
L-Konfiguration und die Desmodromische Ventilsteuerung geblieben
alles andere ist wirklich brandneu.
Das Superquadro getaufte Triebwerk geht an die Grenzen modernen Maschinendesigns und darüber hinaus. Der extremste Ducati-Motor aller Zeiten hat den klaren Auftrag, schon heute das Superbike der Zukunft zu ermöglichen, als das sich die 1199 Panigale präsentiert. Sein kompromissloser Aufbau, gepaart mit italienischer Innovationskraft, legt die Latte im Superbike-Maschinenbau auf eine zuvor nicht gekannte Höhe und markiert einen weiteren Meilenstein in der Ducati Motoren-Geschichte.
Die Ducati-Entwickler sahen sich mit einem nahezu unmöglichen Auftrag konfrontiert: Gleichermaßen Leistung, Drehmoment und Fahrbarkeit verbessern, Fahrzeuggewicht und Wartungskosten senken, das geht eigentlich nicht zusammen. Gleichzeitig wurde ihnen freie Hand gelassen und unkonventionelles Denken unterstützt, sodass zum Schluss der unmögliche Trick doch gelang.
Der Superquadro-Motor, der seinen Namen einem massiv überquadratischen Bohrung/Hub-Verhältnis verdankt, hebt die Leistungsschwelle von Serien-Zweizylindern auf geradezu unfassbare 195 PS bei ebenso gewaltigen 135 Nm Drehmoment und verknüpft diese rohen Werte mit benutzerfreundlichen riding modes, mit denen sich die Leistungsentfaltung punktgenau auf Fahrer, Situation und Vorlieben abstimmen lässt. Der innovative Aufbau resultiert in einem dramatisch gesenkten Fahrzeuggewicht und auf dem ewigen Weg zur Perfektion konnten die Hauptservice-Intervalle auf 24.000 km verlängert werden!
DIE ARCHITEKTUR DAS SUPERQUADRO-MOTORS
Nachdem der Motor erstmals als voll tragendes Element auftritt, wurde sein Aufbau im Sinne einer optimalen Fahrzeuggestaltung (Layout, Gewichtsverteilung, Steifigkeit) komplett überdacht. Die Zylinder die weiterhin im 90°-Winkel zueinander stehen wurden um 6° um die Kurbelachse nach hinten gedreht, sodass der vordere Zylinder nun 21° über die Horizontale geneigt ist. Dadurch konnte der gesamte Motor um 32mm weiter nach vorn positioniert werden, was der Gewichtsverteilung entgegenkommt und die Montagepunkte für die Monocoque-Konstruktion in eine optimale Ausgangslage bringt, die die Funktion des Rahmens übernimmt.
Die Motorgehäuse werden im Vacural®-Verfahren im Vakuum gegossen, das minimales Gewicht, gleichmäßige Wandstärken und erhöhte Steifigkeit garantiert. Sie formen auch einen Wassermantel um die Zylinder und eliminieren den klassischen Verbund von Zylinderfuß und Motorgehäuse. Herkömmliche Zylinder gibt es aber nicht mehr! Stattdessen verfügt der Superquadro-Motor über separate Nikasil-beschichtete Laufbuchsen, die direkt in die Öffnungen des Kurbelgehäuses eingesetzt werden. Das erlaubt eine exakte Verschraubung der Zylinderköpfe direkt mit dem Motorblock, bessere Abdichtung und schnellere Hitzeableitung von den Buchsen in die umgebende Kühlflüssigkeit.
Primärgetriebedeckel, Kupplungsgehäusedeckel, Ölwanne und Ventildickel sind durchwegs aus leichtem Magnesium-Guss hergestellt und garantieren somit ein leichtes Triebwerk, obwohl es als Teil der tragenden Konstruktion entsprechend verstärkt ist.
Herausragend auch die gleitgelagerte Kurbelwelle, die bisher nur in der Desmosedici RR zum Einsatz kam. Der Verzicht auf Kugellager erlaubt dickere Kurbelzapfen und verstärkte Gehäuseabschnitte rund um die Hauptlager, was der extremen Leistung sehr entgegenkommt. Die Gleitlager werden über interne Bohrungen mit Öl versorgt, das dank eines neuen Features aus der MotoGP-Welt rasch zurück in den Ölsumpf transportiert wird. Die Rede ist von einer Vakuumpumpe, die angetrieben von der Haupt-Ölpumpenwelle - im Kurbelgehäuse für ein konstantes Vakuum unter den Kolben sorgt. Auf diese Weise wird der Überdruck eliminiert, der sich den abwärts gleitenden Kolben entgegenstellt. Man könnte sagen, es wird die interne Atmung des Motors optimiert...
SUPERQUADRO: EXTREME DIMENSIONEN
Die verbesserten internen Druckverhältnisse und höheren Kolbengeschwindigkeiten haben radikale Auswirkungen. Dank eines unglaublichen Bohrung/Hub-Verhältnisses von 112 x 60.8 mm erreicht der Superquadro 195 PS bei 10.750 U/min und 135 Nm bei 9.000 U/min unglaublich für einen V2-Motor. Dieses 1.84:1-Verhältnis resultiert in ultrakurzem Hub, damit hohen Drehzahlen, großen Zylinderflächen und gewaltigen Ventiltellern. Die Einlassventile konnten von 43.5 auf 46.8 mm und die Auslassventile von 34.5 auf 38.2 mm vergrößert werden.
Mit so großen Ventilflächen bei gleichzeitig hohen Drehzahlen sind Titanventile gefragt, um die Massenmomente im Griff zu halten bisher nur in den echten R-Modellen verwendet. Aus der MotoGP-Technologie gesellen sich superpolierte Öffner- und Schließhebel dazu, die geringste Reibung und hohe Ermüdungsfreiheit garantieren und bei der Produktion mit einem Polymeric-like Carbon (PLC) Kunststoff beschichtet werden dies in einem speziellen Prozess, der ursprünglich für die Luftfahrt entwickelt wurde.
Die aus dem Rennsport abgeleiteten Kolben verfügen über extrem steife Doppelsteg-Unterbauten und minimieren die Reibung an den Laufflächen dank enorm kurzen Kolbenhemden. Eine eigene, von Ducati Corse entwickelte Technologie sorgt dafür, dass dieses Konzept auch bei hohen Drehzahlen voll aufgeht.
Die volumetrische Effizienz der größeren
Einlassventile wird durch vergrösserte, ovale Einspritzkörper
unterstützt, die von 63.9 auf massive 67.5 mm Durchmesser gewachsen
sind. Die per ride by wire angesteuerten Einheiten verfügen über 2
Einspritzdüsen eine unter der Drosselklappe für sensitive Gasannahme,
eine darüber für die volle Leistung.
SAUBERE PERFORMANCE
Nach der Verbesserung der internen Atmung gingen
die Entwickler daran, leistungsoptimierte Mappings zu programmieren,
ohne die Emissionen aus den Augen zu verlieren. Dies gelang mit Hilfe
eines Sekundärluftsystems, das die Zerlegung unverbrannter
Kohlenwasserstoff-Moleküle vollendet und dabei auch die
Kohlenmonoxid-Werte drastisch verbessert. Das System schaltet sich ein,
wenn die CPU über die Lambdasonde und die Drosselklappen-Sensoren
spezifische Um- und Zustände erkennt. Dann wird ein Ventil geöffnet, das
vom Luftfilterkasten direkt zu einer Membran in den Zylinderköpfen
führt. Die Frischluft trifft dann im Auslasstrakt nahe beim
Auslassventil auf den heissesten Punkt der Auspuffgase, was die
Verbrennung dramatisch vorantreibt und jeglichem unverbrannten
Treibstoff den Garaus macht, wie er in bestimmten Situationen den
Verbrennungstakt passieren kann.
DESMO MEHR DENN JE
Nie war Ducatis einmalige Desmodromische
Ventilsteuerung so wichtig wie in diesem extremen Motor. Herkömmliche
Ventilfedern wären mit den hohen internen Geschwindigkeiten und riesigen
Ventilen heillos überfordert, schon gar nicht könnten sie eine präzise
Ventilsteuerung sicherstellen. Kein herkömmlicher Kipphebel könnte beim
Schließen exakt dem steilen Nockenprofil folgen. Das Desmo-System
hingegen, bei dem das Ventil genauso mechanisch geschlossen wie geöffnet
wird, erlaubt steile Profile, radikales Nockentiming, große Ventile und
hohe Geschwindigkeiten. Dieses System findet sich in jeder Ducati, egal
ob auf der Straße, ob in der Superbike-WM oder in der MotoGP.
MACHT DER PRÄZISION
Die Steuerung der großen Ventile per Desmodromik führte die Entwickler auch dazu, die normalerweise (seit der Pantah 1978) verwendeten Zahnriemen durch Steuerketten zu ersetzen. Die durchaus konventionelle Kette führt von der Kurbelwelle zu einem einzelnen Zahnrad, das zwischen Ein- und Auslassnockenwelle sitzt. Auf dessen Welle sitzt ein weiteres Rad, das direkt in Räder am Ende die Nockenwellen antreibt, wobei es hier +/- Einsteller für ultrapräzise Ventileinstellung gibt. Die automatisch gespannte Steuerkette garantiert somit hohe Präzision und erfreut mit geringer Wartungsintensität.
Am Ende jeder Auslass-Nockenwelle sitzt ein
Fliehgewicht, das sich bei geringer Geschwindigkeit zusammenzieht, dabei
zu einer Quasi-Verdickung der Nocken führt und eine Ventilöffnung
herbeiführt, die wie ein Dekompressor wirkt. Das macht es möglich, den
Superquadro-Motor mit ungewöhnlich kleiner Batterie und kleinem Starter
in Gang zu setzen, womit 3.3 kg Gesamtgewicht eingespart werden
konnnten! Sobald der Motor rund läuft, rücken die Fliehgewichte aus,
treiben die Verdickung in den Nocken zurück und erlauben damit komplette
Ventilschließung und volle Kompression. Ein weiterer Beweis, wie gut
Designer und Ingenieure zusammengearbeitet haben, um möglichst viel
Gewicht zu sparen.
NEUES GETRIEBE
Die Ducati-Ingenieure nützten die Gelegenheit der
unbeschriebenen Tafel auch, um das Getriebe neu zu dimensionieren.
An- und Abtriebswelle rückten von einander ab, um größere und stärkere
Gangräder zu ermöglichen. Neu bei einer Top-Performance-Ducati ist auch
die nasse Kupplung im Ölbad. Sehr ähnlich aufgebaut wie die Kupplungen
von Multistrada und Diavel, bietet die Kupplung eine Slipperfunktion und
einen progressiven Servo-Mechanismus, der die Druckplatten belastet,
wenn Motorkraft auf die Kupplung trifft. Das bietet erstens besseren
Kraftschluss und zweitens besonders leichte Betätigung des
Kupplungshebels. Im Gegenzug verringert das System die Last auf die
Druckplatten, wenn das Hinterrad in der Bremszone den Motor antreibt,
wodurch es zu einem kontrollierten Kupplungsrutschen kommt, das große
Ruhe in den Kurveneingang bringt.
PERFORMANCE PERFECTION
Der Wettkampf ist die Plattform, auf der sich Ducati von jeher seine Herausforderungen gesucht und sich gemessen hat. Für eine Firma, bei der laufender Siegeshunger zum way of life gehört, ist das eine selbstverständliche Disziplin für alle Designer und Ingenieure. Im Falle des Superquadro-Motors hat sie zum stärksten Zweizylinder-Serienmotor der Welt geführt, der die neue 1199 Panigale mit Performance auf höchster Perfektionsstufe befeuert.
Eingetragen am: 10.11.2011
Alle Angaben ohne Gewähr.
Tippfehler und Irrtümer vorbehalten.