Bilder: Honda NC750X DCT 2021 Test

2021 hat die Honda NC750X eine große Überarbeitung erhalten. Mehr Power, weniger Gewicht, überarbeitete Elektronik. Aber ist sie noch immer DIE Allrounderin schlechthin?

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Honda NC750X DCT 2021 Test - Bild 1
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Seit 2021 gibt es die NC-Modellreihe. Schon die ersten Modelle, die Touring-orientierte NC700X und ihre nackte Schwester NC700S, waren pragmatische Alltagsgeräte. Am Stammtisch wurden sie vielleicht als bieder oder langweilig abgetan, aber in der Realität fanden sich viele Fans der praktischen Features und des zuverlässigen und zugänglichen Motors. 73.600 NC-Modelle verkauften sich seit dem Start der Reihe 2012. 2020 waren es immerhin 7.600. Die neue NC750X soll 2021 den Erfolg weiterführen, und zwar ganz alleine. Ihre Naked-Bike-Schwester mit dem S fällt aus dem Programm.


Honda NC750X DCT 2021 Test - Bild 2
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Natürlich ist sich auch Honda des etwas faden Images bewusst und versucht heuer dem entgegenzusteuern. Der Look wurde insgesamt aggressiver und schärfer. Dazu wurde der Tank verbreitert, die Seitenpanele der Verkleidung verkleinert, das Heck und die Soziusfußrasten überarbeitet und der Rahmen prominenter ins Bild gebracht.


Honda NC750X DCT 2021 Test - Bild 3
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Außerdem ist die NC750X von vorne bis hinten mit LED-Lichtelementen ausgestattet. Obwohl die NC auch 2021 vielleicht noch keine Designikone wird, so habe ich mich am Ende des Testtages doch mit der Optik angefreundet und finde sie durchaus ansprechend.


Honda NC750X DCT 2021 Test - Bild 4
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Im dichten Stadtverkehr ist die NC750X genauso Zuhause, wie jeder andere Stadtroller. Grund dafür ist vor allem die angenehme Sitzposition und der extrem zugängliche Motor in Kombination mit dem DCT. Man sitzt sehr aufrecht und doch nicht zu hoch auf der NC. Die Federwege wurden von 150 auf 120 mm (vorne & hinten), wodurch auch die Sitzhöhe um 30 mm auf 800 mm gesunken ist. Diese niedrige, aufrechte Sitzposition harmoniert sehr gut mit dem tiefen Schwerpunkt der NC750X. Grund dafür ist einerseits der Motor. Der 745cm³-Reihenzweizylinder ist um 62° nach vorne geneigt und liegt quasi flach vorwärts gestreckt. Außerdem senkt auch der besondere Tank der NC den Schwerpunkt.


Honda NC750X DCT 2021 Test - Bild 5
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Im Gegensatz zu üblichen Motorrädern sitzt der Tank auf der NC nämlich nicht zwischen Fahrer und Lenker, sondern hinter und unter dem Sitz. Das Spritfass hat Platz für 14 L Treibstoff und senkt durch seine Lage den Schwerpunkt beträchtlich. Die niedrige Masse verleiht der NC eine unfassbare Stabilität in allen Fahrsituationen. Obwohl sie mit 224 kg (214 kg ohne DCT, 6 kg weniger als 2020) beileibe kein Leichtgewicht ist, wedelt und schlängelt es sich mit Leichtigkeit durch die Autokolonnen.


Honda NC750X DCT 2021 Test - Bild 6
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Der überarbeitete Motor dreht jetzt 600 Umdrehungen höher und hat mit 59 PS und 69 Nm mehr Power, was ein flottes Vorankommen unterstützt. Damit man aber noch schneller und spritziger von der Ampel loskommt, hat Honda die ersten drei Gänge kürzer übersetzt. Die Übersetzung der Gänge 4, 5 & 6 ist wiederum länger, um die Effizienz zu erhöhen. Sparsamkeit zählt schließlich zu den zentralen Tugenden der NC750X.


Honda NC750X DCT 2021 Test - Bild 7
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Als pragmatischer Daily-Driver muss eine Honda NC750X auch sparsam und effizient sein. Das ist schon seit jeher eine zentrale Eigenschaft des Bikes. Und obwohl das Vorgängermodell schon sehr sparsam war, haben Hondas Ingenieure noch einmal ihr gesamtes Wissen abgerufen, um 2021 eine noch effizientere NC auf die Räder zu stellen. Die Einspritzung wurde präzisiert, die Abgasanlage überarbeitet und mit einem effizienteren, doch kleinerem Katalysator ausgestattet und auch der Luftfilterkasten wurde neu entworfen, wodurch jetzt 34 % weniger Luftwiderstand unter maximaler Leistungsabfrage herrscht. Nahezu jeder Teil des Motors und aller daran schließenden Teile wurden über die Jahre verbessert und auf maximale Effizienz getrimmt.


Honda NC750X DCT 2021 Test - Bild 8
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So schafft die NC750X 2021 laut Honda 27,8 km mit jedem Liter Sprit. Umgerechnet sind das gerundet 3,6 l/100 km. Während unseres Tests bewegte sich der Verbrauch auch in diesem Bereich. In der Stadt schluckt die NC bei gemütlichem Gecruise zwischen 2,8 und 3,5 l/100km. Auch auf der Autobahn bei Geschwindigkeiten um die 130 km/h bleibt sie gelassen und begnügt sich fast durchgehend mit nur 5l/100km oder weniger. Ein echt sparsames Gerät.


Honda NC750X DCT 2021 Test - Bild 9
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Genauso wie die Sparsamkeit ist aber auch ein weiteres Feature von der NC fast nicht wegzudenken: Das Doppelkupplungsgetriebe kurz DCT. Immerhin 55 % der bisherigen NC-Käufer entschieden sich für diese Option. Beim DCT sind, wie der Name vermuten lässt, zwei Kupplungen am Werk. Die eine ist für die Gänge 1, 3 und 5, die andere für die Gänge 2, 4 und 6 zuständig. Abwechselnd kuppeln und entkuppeln sie automatisch, sodass wie bei Scootern nur noch am Gasgriff gedreht werden muss und das System regelt den Rest. Die Vorteile: Man muss nicht mehr an das Schalten und Kuppeln denken, die Schaltvorgänge sind viel smoother und schneller als menschlich möglich, das Abwürgen des Motors ist Geschichte und es steigert wieder die Effizienz.


Honda NC750X DCT 2021 Test - Bild 10
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So fährt es sich sehr angenehm in der Stadt. Selbst bei lästigem Stop-and-Go-Verkehr bleibt man entspannt, dreht lässig am Gasgriff und lässt sich auf der stabilen NC einfach vorwärts treiben. Möchte man jedoch trotzdem mal den Ton angeben und selbst bestimmen wann geschalten wird, so lässt sich das jederzeit über die Schaltwippen am linken Lenkerende steuern. Jederzeit kann ein Gang hinauf- oder hinuntergeschalten werden. Nach einigen Metern schaltet das System jedoch wieder, wenn es das für notwendig hält.


Honda NC750X DCT 2021 Test - Bild 11
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Aber auch die absolute Kontrolle über die Schaltvorgänge ist möglich. Einfach mit einem Knopfdruck in den manuellen Modus schalten und mit den Schaltwippen nach Lust und Laune durch die Gänge ballern. Für eingefleischte Motorradfahrer ist das Fahren ohne Kupplungshebel und Fußschalthebel anfangs allerdings gewöhnungsbedürftig.


Honda NC750X DCT 2021 Test - Bild 12
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Bevor es stadtauswärts geht, gilt es noch Reiseproviant aufzustocken. Ich bin jedoch kein Fan vom Fahren mit Rucksack. Die Alternative ist üblicherweise ein Gepäcksystem, welches das Motorrad aber schwerer und breiter macht. Beides eher suboptimal. Auf der NC habe ich dieses Problem nicht. Wie bereits festgestellt, ist der Tank hinter und unter dem Fahrer. Aber was befindet sich dann in dem massiven, tankförmigen Teil vor dem Fahrersitz?


Honda NC750X DCT 2021 Test - Bild 13
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Üblicherweise nichts, Luft! Oder anders gesagt: Stauraum. In den 23 Liter (1 Liter mehr als 2020) fassenden Hohlraum passt ein ganzer Integralhelm, oder auch ein Einkauf. Sechsertragerl Bier, Extra-Wurst-Semmel, Müsliriegel, Mineralwasserflasche Ein typischer Einkauf geht sich locker aus. Der Stauraum ist nicht nur zu 100% wasserdicht, sondern besitzt auch vier Haken und kann mit einem USB-C Port ausgestattet werden. Reicht das Tankfach nicht, so bietet Honda auch noch eine 38 oder 50 L Topbox und 33 L Seitenkoffer an. Natürlich sind auch Heizgriffe, größere Windschilder, Hauptständer und mehr im Zubehörprogramm enthalten.


Honda NC750X DCT 2021 Test - Bild 14
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Endlich weicht der Großstadtdschungel Wiens zurück und das geteerte Winkelwerk beginnt. Meine Erwartungen an die Sportlichkeit der NC sind denkbar niedrig. In meinen Augen ist sie ein praktisches Alltagsgerät, aber nicht mehr. Doch sobald ich die ersten Kurven und Kehren attackiere, komme ich aus dem Staunen nicht heraus. Die NC zieht sauber und sehr stabil durch die Radien. Ihr Fahrwerk mit Showa-Komponenten ist zwar nichts besonderes, verrichtet seinen Dienst ganz passabel. Großes Plus in puncto Handling ist jedoch wieder der niedrige Schwerpunkt. Selbst in langsam durchfahrenen Kehren liegt sie satt auf der Straße.


Honda NC750X DCT 2021 Test - Bild 15
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Auch überraschend war der Unterschied zwischen den Fahrmodi. Die NC750X besitzt drei davon Standard, Rain und Sport. Während bei manchen Bikes kaum ein Unterschied zwischen den Fahrmodi zu spüren ist, liegen bei der NC Welten zwischen Standard und Sport. Im Standard-Modus schaltet die NC schon knapp über 3000 Umdrehungen, um eine effiziente Fahrweise zu ermöglichen. In Sport jedoch lässt sie jegliche Zurückhaltung fallen. Fast bis zum roten Drehzahlbereich treiben die 59 Pferdchen den Motor an, dann wird knackig geschalten und schon dreht sie weiter sauber hoch.


Honda NC750X DCT 2021 Test - Bild 16
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Und hier wartet die dritte Überraschung: Die NC klingt richtig gut! Den böse brüllenden Sound obenrum hätte man beim fast lautlosen Schnurren der unteren Drehzahlen nie vermutet. Selbst mein Kameramann meint, dass sie sich nach einem viel größeren Bike anhört. Zu den Fahrmodi sei noch gesagt, dass es zusätzlich noch einen benutzerdefinierten Fahrmodus gibt. In diesem können die Gasannahme, die Motorbremswirkung, der Zeitpunkt der Schaltvorgänge und die Traktionskontrolle beliebig in 3 Stufen eingestellt werden.


Honda NC750X DCT 2021 Test - Bild 17
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Schwachpunkte? Hmmm... Sind bei der NC750X echt schwer zu finden. Das Rezept der NC wird seit vielen Jahren verbessert und hat dementsprechend keine großen Schwächen mehr. Motor, Bremsen, Fahrwerk, Elektronik, Ergonomie Alles funktioniert so, wie es muss. Einzig für größere Piloten könnte es auf der NC knapp werden. Der Kniewinkel ist etwas spitz und die Kante vom Tank war bei mir (Größe: 1,85 m) nicht mehr weit vom Oberschenkel entfernt.


Honda NC750X DCT 2021 Test - Bild 18
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Als ihr größtes Problem würde ich aber ihr Image sehen. Wir Motorradfahrer sind meist eitle Geschöpfe und auch wenn es nicht so sein sollte, zählen die Meinungen der anderen am Stammtisch sehr wohl. Wer jedoch da drüberstehen kann, nicht allzu viel Leistung braucht und einfach eine zuverlässige Alleskönnerin sucht, der wird mit der Honda NC750X vermutlich sehr glücklich werden.


Honda NC750X DCT 2021 Test - Bild 19
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Galerie von: 1000PS Internet GmbH
hochgeladen am 22.04.2021