Ducati Hypermotard 698 Mono: stärkste Straßen-Supermoto der Welt
Gefahr für das Bankkonto!
In der fünften Episode der Ducati World Première Webserie 2024 enthüllten die Italiener ein imposantes neues Modell - die Ducati Hypermotard 698 Mono. Die Überraschung war groß, da Ducati nicht nur nach 30 Jahren zur Produktion eines Straßen-Einzylinders zurückkehrte, sondern auf Anhieb die Krone in der Kategorie der straßenzugelassenen Supermotos errang.
Denn mit dem brandneuen Superquadro Mono-Motor brennt die 151 kg leichte Maschine eine maximale Leistung von 77,5 PS bei 9.750 U/min in den Asphalt und dreht obendrein bis zu 10.250 U/min. Darüber hinaus lässt sich die Leistung mit einem Termignoni-Rennauspuff sogar noch auf furchteinflößende 84,5 PS steigern, was einen weiteren Rekordwert für einen Einzylindermotor darstellt. Nach dem ersten Schock werfen wir nun einen detaillierten Blick auf die leistungsstärkste Supermoto der Welt.
Motor, Elektronik und Fahrwerk - die Trilogie des perfekten Fahrerlebnisses
Die Hypermotard 698 Mono stellt keineswegs nur einen billigeren Abklatsch der mächtigen Hyper 950 dar. Stattdessen kann sie beinahe als eigenständiges Modell innerhalb der Funbike-Familie aus Borgo Panigale betrachtet werden. Während die 950er Modelle dank ihrer Leistung, der ausgewogenen Geometrie und Ergonomie fast schon als perfekte Nakedbike-Allrounder für die Stadt, puren Kurvenspaß sowie längere Touren zu sehen sind, wurde die neue Hypermotard 698 als kompromisslose (straßenzugelassene) Supermoto konzipiert, um sowohl im öffentlichen Verkehr als auch der abgesperrten Strecke maximalen Thrill zu bieten.
Dazu wurde sie mit dem nagelneuen 659 cm³ großen Superquadro Mono Motor ausgestattet, der vom 1.285 cm³ großen V2 der 1299 Panigale abgeleitet wurde und dessen Bohrungsdurchmesser von 116 mm, den Brennraum, die Aluminiumzylinderlaufbuchse, die Titan-Ansaug- und Stahlauslassventile sowie das Desmodromik-Timing übernimmt - eins zu eins die gleiche Lösung, die von Ducati in der MotoGP eingesetzt wird.
Das Ergebnis: Mit beeindruckenden 77,5 PS bei 9.750 U/min, einem maximalen Drehmoment von 63 Nm bei 8.000 U/min und einer Höchstdrehzahl von 10.250 U/min setzt dieser Rekordmotor wahrlich neue Maßstäbe in seiner Kategorie. Darüberhinaus lässt sich die Leistung durch den Termignoni-Rennauspuff um 7 PS auf unpackbare 84,5 PS bei 9.500 U/min steigern.
Überkomplettes Elektronikpaket für Einsteiger, Profis und alle dazwischen
Die Hypermotard 698 Mono verfügt ohne Übertreibung über das umfassendste Elektronikpaket, das je in einer Supermoto zu finden war. Ein Teil davon wurde von der Panigale V4 übernommen, während der Rest speziell für dieses Motorrad entwickelt wurde. Dank dieser Supermoto-Features können sowohl Einsteiger das Supermotofahren unter elektronischer Sicherheitsstütze von Grund auf erlernen als auch Profis sich gefahrlos den physikalischen Grenzen nähern.
Das Elektronikpaket umfasst ein erweitertes Kurven-ABS inklusive Ducati Wheelie Control, Ducati Traktionskontrolle, Motorbremskontrolle, Ducati Power Launch und den Ducati Quick Shift (DQS) für Hoch- und Runterschalten. Der Quickshifter mit Blipper findet sich in der RVE-Version serienmäßig und kann als Zubehör für die Standardversion erworben werden.
Die Hypermotard 698 Mono verfügt über vier Fahrmodi (Sport, Road, City und Wet), denen drei Powermodi, DTC, EBC und ABS zugewiesen sind und individuell eingestellt werden können. Die Anzeige erfolgt auf einem gut lesbaren 3,8-Zoll-LCD mit weißen Zeichen auf schwarzem Hintergrund, das zudem über eine Gangwechsel- und Begrenzungsanzeige verfügt.
ABS mit "Slide by Brake"
Die Hypermotard 698 Mono verfügt erstmals über ein 4-stufiges ABS. Zwei Stufen integrieren eine "Slide by Brake"-Funktion, die bei aggressiver Betätigung der Hinterradbremse sichere und wiederholbare Drifts auf der Rennstrecke ermöglichen. Hart anbremsen, in die Kurve gehen, und die Elektronik kümmert sich um den Rest. Profis wählen Stufe 1 (Standard-ABS vorne, ABS hinten aus), Fortgeschrittene bevorzugen Stufe 2 (Kurven-ABS vorne, "Slide-by-Brake" hinten), und Fahrer jedes Niveaus, die das kontrollierte Driften auf der Strecke erlernen möchten, haben Stufe 3 (Kurven-ABS vorne, "Slide-by-Brake" hinten) zur Verfügung. Stufe 4 garantiert maximale Stabilität und Sicherheit bei schlechten Grip-Verhältnissen, beispielsweise im Regen.
Blick in die Zukunft mit der "Wheelie Assist" Performance-Software
Ducati entwickelte für die Hypermotard Mono eine 4-stufige Wheelie Control. Die Stufen 4, 3 und 2 maximieren die Beschleunigung aus Kurven, indem der maximale Bodenkontakt des Vorderrads angestrebt wird. Im Gegensatz dazu wurde Stufe 1 speziell für den Einsatz auf der Rennstrecke entwickelt und ermöglicht ein kontrolliertes und sicheres Anheben des Vorderrads, um neben der Leistung auch den Fahrspaß zu maximieren.
Ergänzend für den Einsatz auf der Rennstrecke steht die Ducati Performance-Software "Wheelie Assist" als optionales Zubehör zur Verfügung. Ein echter Gamechanger, der den Fahrer dabei unterstützt, einen langen Wheelie zu bewerkstelligen, indem der Winkel des Motorrads durch das vom Motor gelieferte Drehmoment dynamisch angepasst wird.
Chassis, Fahrwerk und Fahrposition
Die Hypermotard 698 Mono ist leicht und wiegt im fahrbereiten Zustand ohne Kraftstoff 151 Kilogramm. Dabei wiegt der konifizierte Gitterrohrrahmen nur 7,2 kg, die Gussräder sparen 0,5 kg im Vergleich zu Speichenrädern, und Bremsscheiben mit Aluminiumflansch sind um 17% leichter als Stahleinheiten. Die leichte, voll einstellbare Marzocchi Upside-Down-Gabel mit 45 mm Standrohrdurchmesser wiegt sogar nur 8,1 kg. Das Chassis wird durch die ebenfalls leichte, stromlinienförmige Doppelarmschwinge aus Aluminium ergänzt, welche zum beeindruckenden Gesamtgewicht der Maschine beiträgt.
Für uns ein wenig überraschend wurden die fünf Speichen-Leichtmetallräder mit alltagstauglichen Pirelli Diablo Rosso IV-Reifen bestückt - in den Größen 120/70 ZR 17 vorne und 160/60 ZR 17 hinten - und keineswegs mit Supercorsa V4 SP, welche sich ebenfalls gut machen würden. Gebremst wird vorne mit einem radialen Brembo M4.32 Bremssattel und einer 330-mm-Einzelscheibe, die speziell von Brembo für die Hypermotard 698 Mono entwickelt wurde. Hinten verzögert eine 240-mm-Einzelscheibe, ebenfalls mit speziellem Design.
Die Sitzposition ist so gestaltet, dass maximale Kontrolle beim sportlichen Fahren gewährleistet ist. Sie erlaubt sowohl das traditionelle Supermotofahren mit ausgestrecktem Bein als auch das Fahren mit dem Knie am Boden. Der Lenker ermöglicht eine vorderradoptimierte Fahrweise und kann durch das Verstellen exzentrischer Stifte noch weiter nach vorne positioniert werden.
Das Design der Fußrasten ist darauf ausgerichtet, den Schräglagenwinkel zu maximieren. Durch das Entfernen der Gummieinsätze können Rennfahrer mit Rennstiefeln maximalen Grip erzielen. Laut Ducati erleichtern die extrem schlanke Form des Motorrads und die flache, mit einem griffigen Stoff bezogene Sitzbank die Bewegungen des Körpers und der Beine.
Unverkennbar Ducati
Dank des neuen Superquadro Mono-Motors ist die schlanke Hypermotard ein echter Blickfang, bei dem eine aggressive Supermoto-Rennästhetik mit klaren, eleganten Linien kombiniert wurde. Der hohe und flache Sitz, der erhöhte vordere Kotflügel, das scharfe Heck und das hintere Kennzeichen sind alles Elemente, die den Supermoto-Charakter betonen. Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist der Doppelrohrauspuff, der hoch an den Seiten des Hecks montiert ist und an die echten SM-Rennmotorräder vergangener Zeiten erinnert.
Aber auch in Bezug auf die Verkehrssicherheit bleibt die neue Hypermotard nicht unbemerkt. Der superkompakte LED-Scheinwerfer integriert eine DRL-Funktion mit dem unverkennbaren, aggressiven Hyper-Blick. Die gleiche Lichtsignatur findet sich ebenfalls im LED-Rücklicht.
Als ob das nicht genug wäre - noch mehr Risiko für das Bankkonto
Zahlreiche Carbonteile reduzieren das Gewicht des Einzylinders und verstärken den Racing-Look, von der Frontabdeckung über die Hitzeschutzverkleidung für den Auspuffkrümmer bis hin zum zugelassenen Titan-/Carbon-Schalldämpfer. Zusätzlich stehen Brems- und Kupplungshebel, deren Behälter und Tankdeckel aus eloxiertem Aluminium sowie schlanke LED-Blinker zur Verfügung.
Für Enthusiasten, welche die Hypermotard 698 Mono ernsthaft auf der Rennstrecke nutzen möchten, bietet der Ducati Performance-Katalog umfangreiches Zubehör. Dies reicht vom Termignoni-Rennauspuff über eine Racing-Sitzbank bis hin zu erhöhten Supermoto-Fußrasten und einem Motorschutz.
Modelle, Farben, Preis und Verfügbarkeit
Die neue Hypermotard 698 Mono wird ab Jänner bei Ducati-Vertragshändlern im klassischen Ducati-Rot mit pulverbeschichtetem Rahmen oder in einer RVE-Version mit speziellen Grafiken, schwarzem Rahmen und serienmäßigem DQS-Quickshifter erhältlich sein.
Für jüngere Fahrer mit einem A2-Führerschein bietet Ducati die Version mit auf 35 kW begrenzter Leistung an. In dieser Version liefert der Superquadro Mono 43,5 PS bei 6.250 U/min und 49 Nm bei 5.750 U/min. Der Preis der Hypermotard 698 Mono liegt in Deutschland bei 12.390 Euro, die RVE Variante bei 13.390 Euro. In der Schweiz kostet die Hypermotard 698 Mono 13'290 CHF, die RVE 14'290 CHF. Preise für Österreich werden noch bekannt gegeben.
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Bericht vom 02.11.2023 | 49.982 Aufrufe