Buell Testtage 3./4. Juli - ein Rückblick

Zwei Tage, zwölf Buells, gut einhundert Testfahrer. Der Gashahn war weit offen auf der frisch asphaltierten Weinbergstraße, die Triesterstraße sah so manchen Stoppie, auf der Autobahn machten wir uns auf die Suche nach dem Begrenzer und am Ochssattel gaben wir uns ungehemmt den Kurven hin. Die Motorräder waren willig und die Menschen erst recht.
 

Das war der Buell Testtag in Wien
3. und 4. Juli 2004 - Ein Rückblick von Karin Mairitsch

 

Mit dabei: Mick vom Fighters Magazin (Bremsen tun wir erst im Angesicht Gottes!), Ferdinand Fischer (Ich bin der König der Harley-Fahrer.) Speedy, Buell-Spezialist (I wü a foahn!), Lucky, Roadie und hilfreiche Hand (Das einzig Beständige ist der Wechsel.), Manfred Mäntele von Buell Deutschland (Alles Walzer auf der Straße!) und meine Wenigkeit (Ja, ich bin mit der Buell den Erzberg-Prolog gefahren. Und nein, wenn der Plüsch nass wird, macht das nichts. Wird ja wieder trocken.)
Die Wahl der Strecke fiel am Samstag auf die Runde Triesterstraße HTL Mödling Gumpoldskirchen Pfaffstätten Einöde Gaaden Autobahnauffahrt Heiligenkreuz Perchtoldsdorf und Sonntag auf die in ihrer Schlichtheit geniale Strecke Kalte Kuchl - Ochssattel und retour.

 

Nicht wenige wurden in ihrem Denken erschüttert.
Da war der Ringfahrer, der in seinem in die Jahre gekommenen, mehrmals sturzerprobten roten Ledergewand wild gestikulierend eine Fortsetzung des Testtages am Pannoniaring forderte, da war der ruhige Blonde, der sich besonnen nach den Modellunterschieden bei Fußrastenanlage und Lenker erkundigte, sich nach langem Überlegen auf eine Lightning setzte und dann das nackte, glühende wilde Tier rausließ, da war der behäbige Mittdreißiger im schwarzen Goretex-Gewand, der die Buell mit einer zutiefst respektablen Langsamkeit bewegte und die Zeit verzögerte, da war die junge Frau mit den noch jungfräulichen Knieschleifern, die nach der Testfahrt nicht mehr von der Seite der Lightning weichen wollte, da war der quirlige Vielredner mit den Endurostiefeln, der vor der Abfahrt einen halbstündigen Monolog über Motoren, Männer, Frauen, Reifen, Kurven, Stiefel, Helme und Kofferträger hielt und nach der Testfahrt den Mund nicht mehr aufbrachte, da war die mit allen Wassern gewaschene Beifahrerin, die mit stoischer Miene feststellte, dass sie auf der Firebolt mehr Beinfreiheit hätte als auf jeder Ducati, und da war der junge Wilde, der sich von Race-Kit und soundstarker Auspuffanlage so beeindruckt zeigte, dass er seiner Freundin im Abtausch für die Anschaffung eines neuen Motorrades einen Diesel-Golf versprechen musste.

 

Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Was den Teilnehmern nach der Fahrt auf der Buell gemeinsam war, war dieses herrlich zufriedene, leicht entrückte Lächeln im Gesicht.

Ein voller Erfolg? Ich denke ja. Über der gesamten Veranstaltung lag ein Hauch sanfter Gewalt, eine mächtige Ruhe, die sich gepaart mit dem breiten Grinsen des Adrenalinschubs zu einer kontrollierten Explosion der Lebensfreude entlud. Gut möglich, dass der Geist des Eric Buell seine Hände im Spiel gehabt hat.

To be continued...
Und weil es so schön war, sagt der Speedy, wird die ganze Sache Ende September wiederholt. Stay tuned!

 

Karin Mairitsch
rosarot&himmelblau

Autor

Bericht vom 09.07.2004 | 6.535 Aufrufe

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