3-2-1- 
              Zündung 
            Nach der kurzen Theoriestunde 
              und dem Standgas-Grollen im Hintergrund war ich schon ganz scharf 
              zu erfahren, ob dieser Klang hält was er verspricht. 
              Honda-like findet 
              man alles genau am richtigen Platz. Schalter und Instrumente sind 
              gut zu bedienen und sehr übersichtlich. Einzig 
              die Anzeige der Tankuhr verhält sich exponentiell zum Tankinhalt. 
              Nach hundert Kilomentern ist der Tank fast leer, für den restlichen 
              Strich auf der Anzeige muss man weitere 150km Gas geben. Aber die 
              Anzeige der Tankreserve stimmt dann wieder, damit dem Einspritzer 
              nicht der Saft ausgeht. 
            Die Tour 
            Nächtelang haben 
              wir im Team nach der geeigneten Teststrecke für das Fliegengewicht 
              gesucht - nach der Strecke mit Alltags- und Kurvenlagentesttauglichkeit. 
              Unsere Recherchen haben uns zum geheimsten Geheimtip zwischen Andau 
              und Lustenau geführt: der Glockner-Hochalpenstraße. Eine 
              lässige Runde, aber das nur zwischen 8 und 10 Uhr morgens, 
              bevor Tausende Touristen mit Hut, Hund und Campingmobil die Straße 
              stürmen. 
            Die CBR zu fahren macht 
              dabei vom ersten Kilometer an riesen Spaß. Der Motor fühlt 
              sich auch in niedrigen Drehzahlen wohl, auch wenn der Nachbrenner 
              erst bei10.000 U/min einsetzt. Wir haben das natürlich wissenschaftlich 
              aufgearbeitet und richterskala-mäßig folgende Tabelle 
              erstellt: 
            
               
                | Umdrehungen 
                  / Minute | 
                Status | 
                  | 
               
               
                | bis 
                  4.000 | 
                Oma 
                  am Zebrastreifen | 
               
               
                | bis 
                  7.000 | 
                Zonko 
                  in Badeschlöpfs 
                  auf ana 125er | 
               
               
                | bis 
                  10.000 | 
                Genug 
                  für jeden GTI | 
               
               
                | bis 
                  zum Begrenzer (ca. 15.000) | 
                Das 
                  Inferno | 
               
             
            Die Sekundenbruchteile, 
              die man beim Fahren der CBR im extrem hohen Tourenbereich erlebt, 
              vergehen ungefähr so: Nach der 8000er Marke freut man sich 
              über Leistung, mehr Leistung und dann noch mehr Leistung. Bei 
              10k beschleunigt das Gerät dann wie ein Sumoringer im freien 
              Fall, es wird schwarz, seltsame Geräusche, Streifen am Rand, 
              die Hände umschweissen den Lenker, Euphorie über noch 
              mehr Leistung, Glückshormone, Grinsen, Lachen, Schweiß, 
              Angst vor noch mehr Leistung, ...  
            Bei 15.000 U/min beginnt 
              das Gehirn dann wieder normal zu arbeiten, um sich auf den nächsten 
              Gangwechsel vorzubereiten. 
            Herrlich: Die CBR ist 
              extrem wendig und leicht, die kontrollierte Leistungsentfaltung 
              treibt einem Tourenfahrer wie mir nicht gleich den Angstschweiß 
              auf die Stirn, wenn man den Gasgriff am Kurvenausgang auf Harakiri-Mode 
              stellt. Das Fahrwerk schafft Vertrauen, sogar von Schräglagen 
              auf dem spurgerillten Südautobahn-Wechselabschnitt bleibt die 
              Fuhre unbeeindruckt. 
            Wunschprogramm: Für 
              all jene, die mit der Honda CBR 600RR nicht nur am Ring anrauchen, 
              ist eine andere Übersetzung fast Pflicht. Mit dem zweiten Gang 
              170 auf der Nadel ist die Original-Übersetzung für meinen 
              Geschmack einfach zu lang, vor allem wenn man gerne im Drehzahl-Inferno-Bereich 
              beschleunigt, ohne die Schallmauer durchbrechen zu wollen. 
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