Kawasaki KX250F und KX450F 2015 im Test
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  Kawasaki Motocross - KX 2015 | 
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| Bereits Anfang Juli hatten wir die Neuerungen der KX Crosser in unseren Modellnews im Focus. Jetzt sind die ersten Bikes in Österreich eingetroffen und wir durften die ersten Runden drehen. | |
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 Die wettertechnischen Vorraussetzungen für den Test könnten nicht besser sein, leicht bedeckter Himmel und eine durch den Regen in den Vortagen sehr griffige Strecke. Die Vorraussetzungen des Fahrers boten hingegen guten Konter. Ein Enduropilot, der in den letzten 2 Jahren satte sechs Stunden auf Stollenreifen unterwegs war und Schiss vor großen Sprüngen hat. Doch auch dafür hatte man bei Kawasaki Österreich die Lösung parat: Meisterschaftsfahrer Michael Kratzer stand für tatkräftige Erfahrungen im Grenzbereich zur freien Verfügung. 
Der Topseller unter den grünen Crossern ist in den letzten 
Jahren die KX250F. Ein harter Wandel, der sich da in den letzten 
zehn Jahren vollzogen hat, speziell wenn ich mich da an so 
manche Stammtischdiskussionen von früher erinnere. Vom 
Einsteiger- und Mädchen-Motorrad hin zum Topseller. Doch 
letztendlich siegt halt doch immer die Vernunft - Die KX250F ist 
die beste Wahl für Hobbypiloten, die am Wochenende ihr 
MX-Klumpert in den Bus werfen und zur nächsten Strecke düsen um 
dort einfach Spaß zu haben. Sie erfordert kein permanentes 
Ausdauertraining und lässt sich auch von untrainierten 
Hobbyschwuchteln wie mir spielend durch die Anlieger treiben.
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Die wohl merklichsten Änderungen sind unter anderem der größere 
Scheibendurchmesser der Bremse. Hier merkten die Testfahrer 
sowohl bessere Dosierbarkeit als auch einen verringerten 
Kraftaufwand beim Bremsen selbst. Durchaus positiv wurden 
auch die verschiedenen Verstellpositionen von Fußrasten und 
Lenker bewertet. So lässt sich der Lenker um insgesamt 35 mm und 
die Rasten um 5 mm differenziert positionieren. Werte, die jetzt 
eher bescheiden klingen und wahrscheinlich niemanden vom Hocker 
reißen werden. Doch wer hier, wie ich, zu vorschnell urteilt, 
wird beim Test eines Besseren belehrt. Denn zum einen lässt sich 
das Motorrad an die eigene Körpergröße und gewünschte Position 
am Motorrad sehr leicht anpassen, zum anderen verändert sich 
somit auch der Gesamtschwerpunkt des Bikes etwas - ein Punkt den 
man beim Fahren deutlich spürt.
   Nicht neu allerdings sehr Hilfreich für den Start ist der Launch-Kontroll Modus. Der hilft, durch das anpassen der Drehzahl, bei schlechten Grip Verhältnissen die bestmögliche Traktion zu finden.  | 
  
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 Auch nicht 
neu sind die DFI Stecker mit Hilfe derer man die Motorkennlinien 
an seinen Fahrstil und an die Strecke anpassen kann. So wählt 
der untrainierte faule arlo auf der rutschigen Strecke die 
"Softe" Kennlinie, der durchtrainierte Michi Kratzer auf 
griffigen Strecke die "Hard" Variante. Darüber hinaus gibt es als Zubehör noch das "Factory-spec KX 
FI Calibration Kit" bei dem 7 weitere Maps zur Verfügung stehen 
und man sich sogar selber eine Map basteln kann.  | 
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| Obwohl die große Schwester KX450F in den letzten drei Jahren gemeinsam mit Ryan Villopoto in den US of A so ziemlich jedes wichtige Moto- und Supercross Rennen dominiert hatte, legten sich die kleinen grünen Männchen nicht auf die faule Haut, sondern entwickelten fröhlich weiter. Deshalb finden sich auf der KX450F 2015 zahlreiche Neuerungen. Hier der Überblick: | |
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Wie bei der kleinen Schwester hat sich also auch bei der 
450er auch einiges getan. Viele kleine Änderungen, die im 
Einzelnen nur schwer erkennbar sind, in Summe aber aus der 450er 
ein anderes Motorrad machen. Besonders stolz sind die Kawasaki 
Ingenieure auf die neue Generation des Fahrwerks. Die SFF TAC 
(Separate Funtion Fork - Triple Air Chamber) wirkt auf den 
ersten Blick als relativ komplexes und undurchschaubares 
Konstrukt. Beschäftigt man sich aber etwas mit dieser Materie, so 
wird schnell klar, warum der Trend in diese Richtung geht. Hier 
eine kurze Einführung: Wie der Name SFF schon sagt, haben die 
beiden Gabelholme verschiedene Funktionen. Im linken Holm 
befindet sich die Dämpfung mit konventionellerFeder und 
Ölfüllung. Im rechten die pneumatische Federung mit den drei 
Luftkammern der TAC .     - innere Kammer: Hauptluftfeder - 
der Luftdruck der inneren Kammer wirkt gegen den der äußeren 
Kammer (Standardluftdruck 10-13 Bar)   | 
  
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 Entscheidend sind die unterschiedlichen Luftdrucke der Kammern. So lassen sich relativ schnell und einfach die verschiedensten Einstellungen mittels einer kleinen Handpumpe am Fahrwerk tätigen, ohne das aufwändige Wechseln von Federelementen. Zum besseren Verständnis hier noch ein Video, das die Funtion der TAC veranschaulicht.  | 
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Neben der Gabel lässt sich, wie auch bei der kleinen Schwester, die Zündkurve mit den mitgelieferten Steckern optimal an 
Fahrer und Streckenbedingungen anpassen. So zieht einem die 
bärenstarke 450er bereits mit der Standardkurve die 
Hände lang und mit der aggressiven Kurve sind untrainierte 
Weicheier wie ich dann hoffnungslos überfordert. Ganz anders 
dann die dritte, die sanfte Zündkurve - Mit ihr fährt man 
plötzlich ein fast ganz anderes Bike, das hier seine sanfte 
Seite zeigt. Natürlich gibt es auch für die 450er das 
Calibration-Kit, mit dem sich Kurven ganz individuell gestalten 
lassen.
   Kawasaki hat in den letzten Jahren viele neue Innovationen und Erfahrung aus diversen Rennserien in ihre KX Modellreihe einfließen lassen. Das Ergebnis sind absolut rennfertige Hochleistungsmaschinen, egal ob 250 oder 450, die den Vergleich mit der Konkurrenz in keiner Situation fürchten müssen. Wir sind schwer begeistert!  | 
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 Text: arlo  | 
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Bericht vom 02.09.2014 | 21.578 Aufrufe



