BMW S 1000 R 2021 Erlkönig gesichtet!

Nach der Vorstellung des komplett neu entwickelten Superbikes RR im Jahr 2019 und dem kurz danach folgenden Allrounder XR steht im Jahr 2021 nun auch eine grundlegende Renovierung des Naked-Bikes an. Wie auf unseren ersten Fotos zu erkennen ist, übernimmt die S1000 R den für die RR neu entwickelten Alu-Brückenrahmen Flex Frame unverändert, bei dem der Motor als mittragendes Element fungiert.

Der Motor ist auch das größte Fragezeichen am Naked-Bike: Gehörte die Vorgängerin im Jahr 2014 mit 160 PS noch zu den stärkeren Vertreterinnen ihrer Gattung, so bieten Ducatis neue Streetfighter V4 und MV Agustas Brutale 1000 mittlerweile über 200 PS und auch KTMs 1290 Super Duke sowie die schon betagte Tuono V4 von Aprilia weitaus mehr Leistung als die nackte Bayerin.

So ergeben sich antriebsseitig für die Nachfolgerin zwei Möglichkeiten: Entweder die neue S1000 R übernimmt den nur in Details angepassten Motor der Superbike-Schwester S1000 RR mit ihrem aufwändigen ShiftCam-System. Dies würde einen ordentlichen Leistungssprung auf dann möglicherweise ebenfalls über 200 PS nach sich ziehen, jedoch auch spürbare Auswirkungen auf den Preis. Alternativ bleibt die Verwendung des konventionellen, auf Drehmoment und Langstreckentauglichkeit optimierten Vierzylinder, wie er im Allrounder S1000 XR zum Einsatz kommt und in kaum veränderten 165 PS resultieren würde. Leider ist dies auf unseren Bildern des nahezu serienfertigen Prototypen nicht klar zu erkennen und bleibt somit bislang Spekulation.

Klar jedoch ist, dass das Fahrwerk der S1000 RR für seinen Einsatz in der R jedoch, wie bei ihrer Vorgängerin, wieder eher im Hinblick auf Fahrstabilität und Geradeauslauf optimiert werden wird, was beim alten Modell durch eine flachere Gabel und einen verlängerten Radstand erreicht wurde. Natürlich wird auch der Lenker nach bewährtem Rezept wieder höher und weniger gekröpft sein als bei der RR, um eine bequemere Sitzposition zu erreichen. Das Design an sich jedoch scheint wesentlich gefälliger zu werden.

rug die bisherige S1000 R noch das jahrelang bei BMW eingesetzte, kontroverse Split-Face zur Schau, so setzt die Neue auf einen konventionellen Rundscheinwerfer in Voll-LED-Technik mit integriertem Tagfahrlicht und darüber liegenden Mini-Windabweiser, wie sie in ähnlicher Form auch in der F900 R zum Einsatz kommen. Die Verkleidung greift Elemente des aktuellen Modells auf, insgesamt wirkt die Neue dennoch kompakter und wesentlich bulliger. Dies wird auch unterstrichen durch den unverändert von der RR übernommenen Heckrahmen mit in die Blinker integrierten Heckleuchten.

Ebenfalls von der Superbike-Schwester übernommen wird die 6,5 Zoll große TFT-Intrumentierung, sowie das mittlerweile bewährte Paket aus Fahrdynamik-Regelhilfen mit Hilfe einer 6-Achsen-Sensor-Box, wie dem in dieser Klasse nun obligatorischen Kurven-ABS, Traktionskontrolle, Wheelie-Control.

Ursprünglich war eine Vorstellung auf der EICMA im November vorgesehen. Nach der Absage dieser könnte sich die Präsentation etwas verschieben, jedoch dürfte das Serienmodell dennoch pünktlich zur Saison 2021 beim Händler stehen.