Honda X-ADV 2025 im Test
Crossover-Roller mit Motorradgenen
Ist sie ein Roller? Ist sie ein Motorrad? Die neue Honda X-ADV 2025 sprengt alle Kategorien – und macht dabei mehr Lust aufs Fahren als so manches Bike.
Ich habe sie auf der Supermoto-Strecke bewegt, bin damit Wurstsemmeln holen gefahren, durch den Stadtverkehr gekurvt und Schotterpassagen mit Endurofreunden gemeistert. Und immer wieder fragte ich mich: Was bist du eigentlich, Honda X-ADV? Die Antwort ist ebenso eindeutig wie verblüffend: Du bist ein ganz eigenes Fahrzeugkonzept, das in keine Schublade passt und genau darin liegt dein Reiz.
Alternativen zur Honda X-ADV – starke Crossover und Maxi-Scooter
X-ADV Konzept und Positionierung: Zwischen Roller, Enduro und Tourer
Die Honda X-ADV 2025 ist das, was man bekommt, wenn man Ingenieuren den Auftrag gibt, ein praktisches Alltagsfahrzeug mit der DNA eines Abenteuersuchers zu kreuzen. Acht Jahre nach ihrem Erscheinen bleibt sie eine Ausnahmeerscheinung im Zweiradkosmos. Man sitzt wie auf einem Roller, aber man fährt wie auf einem Motorrad. Das neue Modelljahr bringt spürbare Upgrades für Vielfahrer: Ein Tempomat ist nun serienmäßig an Bord, ebenso wie eine stark verbesserte Sitzbank, die den Langstreckenkomfort merklich hebt.
Der Motor: Sanfte Kraft und flauschige Intelligenz
Das Herz der X-ADV ist weiterhin der 745ccm Parallel-Twin, der mit rund 59 PS und 69 Nm Drehmoment aufwartet. Doch Leistung allein ist nicht ihr Trumpf. Es ist das Gefühl von spielerischer Leichtigkeit, mit dem sich der Motor entfaltet. Das Doppelkupplungsgetriebe (DCT) wurde weiter verfeinert und erkennt nun noch besser, was der Fahrer will. Besonders bei niedrigen Geschwindigkeiten etwa im Stadtverkehr oder in engen Kehren schaltet es butterweich und intuitiv. Die Eingriffe per Lenkerknopf werden kaum mehr genutzt, weil die Software mittlerweile hellseherisch agiert.
Fahrwerk und Handling: Massiger Mut mit Überraschungen
Mit einem vollgetankten Gewicht jenseits der 230 Kilo ist die X-ADV kein Leichtgewicht. Das ist beim Rangieren mühsam - denn das Fahrzeug ist auch relativ breit. So hat man keinen perfekten Stand und kann seine Kraft in den Beinen nicht optimal einsetzen. Die breite Front, der große Schrittbogen und die bullige Erscheinung suggerieren Trägheit in den Kurven ist das Gegenteil der Fall. Selbst auf der Supermoto-Strecke zeigte der X-ADV sich agil, berechenbar und mit einem Hauch von Verspieltheit. Die Upside-Down-Gabel und das zentrale Federbein bieten eine komfortable, aber nicht schwammige Abstimmung. Im Alltag, auf Landstraßen oder selbst auf Schotter, bleibt die Honda stets gelassen.
X-ADV Elektronik und Ausstattung: Alles, was man braucht – nichts, was nervt
Heizgriffe in fünf Stufen, ein LED-Licht, ein übersichtliches Cockpit mit gut erreichbaren Bedienelementen und nun endlich auch ein Tempomat: Die Elektronik ist durchdacht und praxistauglich. Die Riding-Modes Rain, Sport, Standard und Gravel arbeiten in harmonischer Abstimmung mit Traktionskontrolle und DCT. Besonders im Modus Gravel entfaltet die X-ADV eine Robustheit, die an große Reiseenduros erinnert. Das Ganze wird gesteuert über ein Bedienelement am linken Lenkerende, das intuitiv funktioniert nach kurzer Eingewöhnung.
Vergleich mit der Konkurrenz: Anders, nicht besser oder schlechter
Wer denkt, die X-ADV sei eine bessere TMAX, irrt. Sie ist etwas völlig anderes. Der Yamaha TMAX 560 spielt mehr den Sportroller, die Honda Forza 750 den Tourer mit Roller-DNA. Die X-ADV hingegen ist der pragmatische Universalist. Sie ist robuster als ein BMW C 400 X, zugänglicher als eine Africa Twin, aber dennoch mit einem Motorrad-Fahrwerk ausgestattet. Wer eine eierlegende Wollmilchsau sucht, wird hier fündig.
Alltagstauglichkeit: Der Joker im Pendleralltag und Tourenbetrieb
Wer einmal im Jahr zur Alpentour aufbricht, aber die restlichen 360 Tage zur Arbeit pendelt, Einkauf erledigt oder Kinder chauffiert, wird die X-ADV lieben. Sie hat Stauraum für einen Integralhelm, das Windschild ist mit einer Hand verstellbar und der Komfort auf langen Etappen ist überraschend hoch. Nur kleinere Fahrer haben mit der breiten Sitzbank und dem hohen Einstieg ihre liebe Not. Auch das Rangieren verlangt etwas Übung.
Honda X-ADV 750 Technische Daten
Die Honda X-ADV 2025 wird von einem flüssigkeitsgekühlten 745-ccm-Zweizylinder angetrieben, der rund 59 PS und 69 Nm leistet. Das Doppelkupplungsgetriebe wechselt blitzschnell die Gänge und wurde für 2025 spürbar optimiert. Das Fahrwerk besteht aus einer Upside-Down-Gabel und einem Zentralfederbein mit Pro-Link-System. Das Vorderrad misst 17 Zoll, hinten sind es 15 Zoll. Das Gewicht liegt bei 236 kg vollgetankt. Die Sitzhöhe beträgt rund 820 mm.
Bowtex Bekleidung im Test: Hightech trifft Alltagstauglichkeit
Beim X-ADV-Test kam die Bowtex Elite Serie zum Einsatz eine Schutzbekleidung, die auf eindrucksvolle Weise beweist, dass maximale Sicherheit und hoher Tragekomfort sich nicht ausschließen müssen. Die CE AAA-zertifizierte Kombination aus Shirt und Leggings fungierte als unsichtbare Rüstung unter meiner normalen Kleidung. Besonders auf langen Etappen überzeugte das Dyneema-Material mit kühlender Haptik, enger aber druckfreier Passform und hervorragender Bewegungsfreiheit. Trotz intensiver Nutzung blieb die Passform stabil und das Gefühl auf der Haut angenehm ein perfekter Begleiter für lange Testtage, bei denen man einen hektischen Kalender zu bewältigen hat. Der Ansatz dieser Motorradbekleidung ist vollkommen anders: Man trägt die Motorradbekleidung als Unterwäsche - darüber trägt man ganz normale Kleidung. Hier sprechen wir jedoch von keiner halben Lösung. Das ist hochabriebfest, mit Protektoren und top Temperaturregulierung. Teuer - aber sehr empfehlenswert!
Preise und weitere Informationen: https://bowtex.store/en/51-shop
Honda X-ADV Topcase
Die Testmaschine war ausgestattet mit einem SW-MOTECH DUSC L Topcase, das sich als kompromisslos funktionaler Begleiter erwies. Mit seinen 41 Litern Volumen transportierte es unser Kameraequipment, Regenzeug und Reiseproviant sicher und trocken durch alle Wetterlagen. Besonders hervorzuheben ist der satt schließende Mechanismus, der selbst nach wiederholtem Einsatz stets präzise verriegelte. Der STREET-RACK Gepäckträger bildete dabei ein solides Fundament, das sich unauffällig in die Linienführung des Fahrzeugs einfügte. Ergonomie, Montagefreundlichkeit und Praxistauglichkeit machten das System zu einer perfekten Ergänzung für den vielseitigen Charakter der X-ADV.
Fazit: Honda X-ADV 2025
Die Honda X-ADV 2025 ist kein Roller, kein Motorrad, keine Reiseenduro – und genau deshalb so spannend. Sie vereint die Welten des Praktischen und des Emotionalen. Wer bisher zu wenig gefahren ist, weil alles zu umständlich war, bekommt hier ein Vehikel, das zum Fahren animiert. Der Spagat zwischen Alltag, Tour und Abenteuer gelingt ihr auf faszinierende Weise.
- intuitives DCT-Getriebe
- hoher Fahrkomfort
- robustes Fahrwerk
- vielseitige Alltagstauglichkeit
- hochwertige Verarbeitung
- Roller Stauraum mit Motorrad Fahrleistungen
- elektronische Ausstattung praxisnah
- hoher Einstieg
- breiter Schrittbogen
- relativ schwer, Sitzposition auf langen Touren zu inaktiv.