Kroatien Motorradreise

Mondlandschaften, Bergpässe und Küstenstraßen im Fahrer-Paradies

Zwischen atemberaubenden Küstenstraßen und mondähnlichen Landschaften erkundet NastyNils auf der BMW R 1250 RT und der Suzuki GSX-S 1000 GX die schönsten Motorradstrecken Kroatiens. Von der legendären Jadranska Magistrala über die surreale Insel Pag bis zu den gewundenen Pässen des Velebit-Gebirges – dieser Reisebericht zeigt die unglaubliche Vielfalt Kroatiens aus der Perspektive eines leidenschaftlichen Motorradfahrers. Mit den neuen Bridgestone T33 unter den Rädern offenbart sich ein Land, das wie geschaffen ist für unvergessliche Motorrad-Abenteuer.

von nastynils am 14.06.2025

Die ersten Sonnenstrahlen flirren über die Küstenlinie, während ich meine SPIDI Mission-V Jacke schließe und den Helm vom Tank nehme. Split erwacht langsam, die historischen Mauern des Diokletianpalastes werfen noch tiefe Schatten, aber ich spüre bereits die Hitze des nahenden Tages auf der Haut. Vor mir stehen zwei völlig unterschiedliche Charakterköpfe die souveräne BMW R 1250 RT und die sportlich-freche Suzuki GSX-S 1000 GX, beide frisch beschuht mit den neuen Bridgestone T33. Welches Bike zuerst? Mein Blick fällt auf die BMW. Bei einem Roadtrip entlang der dalmatinischen Küste scheint der Tourer die logischere Wahl. Später wird die Suzuki ihre Zeit bekommen. Die kroatische Sonne und 1.000 Kurven warten auf uns die perfekte Paarung für einen Test, der zeigen wird, ob der neue T33 seinem Ruf als ultimativer Sporttouring-Reifen gerecht wird.

Zwischen Fels und Meer – Die Jadranska Magistrala ruft

Die legendäre Adriatic Highway öffnet sich vor mir wie ein Asphaltband, das sich knapp über dem Meeresspiegel an der Küste entlangschlängelt. Ich starte in Senj, diesem kleinen Städtchen mit 3.000-jähriger Geschichte, das für Motorradfahrer das Tor nach Dalmatien darstellt. Als ich die ersten Kilometer auf der R 1250 RT zurücklege, werde ich von diesem unglaublichen Gefühl der Balance überwältigt. Wie können 279 Kilogramm derart leichtfüßig durch die Kurven gleiten? Es ist, als würde das Vorderrad wie durch Geisterhand in den Radius hineinziehen und genau hier zeigt der Bridgestone T33 seine erste Stärke. "Diese Balance, diese Transparenz, auch dieses Vertrauen für die Front, das finde ich großartig", murmle ich in mein Helmvisier, während der Boxer souverän aus den Kurven hinausbeschleunigt. Auf dieser Strecke, wo sich der graue Stein des Velebit-Massivs und das azurblaue Meer der Adria gegenüberstehen, offenbart der RT-Boxer sein wahres Können. Jede Kurve ist ein Genuss, jede Gerade eine Einladung, das satte Drehmoment von 143 Nm zu spüren, das mich mit einem richtig schönen Punch nach vorne katapultiert. Was besonders beeindruckt, ist die Leistung des T33 auf dieser anspruchsvollen Streckenführung. "Auch bei dieser extraschweren Maschine hat er dieses neutrale Handling vorne, ein sehr gutes Grip-Gefühl, ein sehr gutes Traktionsgefühl", fällt mir auf. Der Reifen vermittelt eine unmittelbare Verbindung zur Straße, ohne nervös zu wirken und das bei Temperaturen, die bereits am Vormittag die 30-Grad-Marke überschreiten. Ich halte an einem der unzähligen Aussichtspunkte und blicke auf das glitzernde Meer. Die kroatische Küste offenbart hier ihre mystische Schönheit wild, bewahrt und einzigartig in ihrer Kombination aus Stein, Felsen, Bäumen, Macchia und natürlich dem warmen Meer. Der einzige Feind des Motorradfahrers lauert in der Luft: die berüchtigte Bora, ein Wind, der hier mit Geschwindigkeiten von bis zu 180 km/h fegen kann. Heute bleibt er glücklicherweise aus, und ich kann die fast menschenleere Straße genießen ein echter Robinson-Crusoe-Moment, der außerhalb der Hochsaison hier zum Alltag gehört. Doch schon in wenigen Tagen wird uns der Wind einen Strich durch die Tourenplanung machen. Denn bei starkem Wind werden einzelne Streckenabschnitte, Brücken und auch Fährverbindungen gesperrt.

Mondlandung auf zwei Rädern – Die Insel Pag

Im Hafen von Prizna fahre ich auf die Fähre Richtung Pag. Nach 20 Minuten auf dem Wasser wechsle ich das Motorrad die Suzuki GSX-S 1000 GX soll nun ihre Qualitäten unter Beweis stellen. Und welche Bühne könnte besser geeignet sein als diese surreale, mondähnliche Landschaft? Kaum von der Fähre gerollt, beschleunige ich den Vierzylinder, und sofort spüre ich den fundamentalen Unterschied zur BMW. "Faszinierend, wie ein Motorrad, das eine solch touristische Erscheinung hat, einen solch sportiven Motor beheimaten kann", schießt es mir durch den Kopf. Der Motor ist gefühlt drei Etagen sportlicher als andere Sporttouring-Motoren. Er dreht gierig nach oben, hat dieses Befreite, dieses Leichtfüßige ein freudenspendender Vierzylinder, der perfekt zu dieser außergewöhnlichen Landschaft passt. Die weißen Steinwüsten von Pag, die tatsächlich wie eine Mondlandschaft wirken und schon oft als Kulisse für Fahrzeugfotoshootings dienten, ziehen unter den Rädern vorbei. Der Bridgestone T33 beweist auch hier seine Vielseitigkeit während er auf der schweren BMW Stabilität vermittelte, unterstützt er nun die sportliche Charakteristik der Suzuki, ohne nervös zu wirken. Die GSX-S 1000 GX mit ihren 152 PS und dem hochwertig wirkenden Fahrwerk lädt zum sportlicheren Fahren ein, und der Reifen macht bereitwillig mit. "Ein souveränes Fahrwerk, das sehr sportliche Manöver zulässt", notiere ich mental, während ich durch die geschwungenen Kurven Richtung Lun gleite. Das Einzige, was bei diesem sportlicheren Motorrad etwas zu kurz kommt, ist der Windschutz, der "natürlich nicht auf dem Niveau wie bei der BMW" liegt, aber dennoch für ein Bike dieser Kategorie absolut ausreichend ist. In Lun halte ich an, um die berühmten Olivenhaine zu bestaunen, wo der älteste Olivenbaum unglaubliche 1.600 Jahre alt sein soll. Kroatien entwickelt sich immer mehr zu einem Paradies für Olivenöl-Liebhaber, und während ich eine kurze Pause einlege, genieße ich den Blick auf die Plantagen. Die SPIDI Mission-V Jacke bewährt sich bei den steigenden Temperaturen dank ihres modularen Designs könnte ich die wasserdichte Außenschicht abnehmen und nur mit der leichten Schutzschicht weiterfahren, doch aktuell komme ich noch mit den gut positionierten Belüftungsreisverschlüssen aus. Weiter geht's nach Novalja, das in den letzten zwei Jahrzehnten zur Mekka für elektronische Musik geworden ist. Sieben Nachtclubs am Zre-Strand locken Partygänger aus aller Welt an. Doch heute interessieren mich weder Partys noch DJs ich bin hier, um die spektakuläre Pag-Brücke zu erleben, die nächste Etappe meiner kroatischen Odyssee. In wenigen Wochen jedoch werde ich nervös meine Nachrichten am Handy checken. Mein Sohn wird das Musikfestival hier besuchen und kräftig feiern - ob da alles gut geht, geht mir durch den Kopf. Die beste Therapie um Sorgen und Ängste zu verdrängen: Motorradfahren! Also wieder den Focus auf die Straße setzen!

Karge Landschaft mit starken Kurven

Höhenflug über Velebit – Von der Küste ins Gebirge

Nach einem kurzen Kaffee in einem Café neben der Pag-Brücke, mit atemberaubendem Blick auf das Velebit-Gebirge, wechsle ich zurück auf die BMW R 1250 RT. Für den bevorstehenden Aufstieg ins Gebirge scheint mir der souveräne Boxer die bessere Wahl. Die Strecke führt über die Jadranska Magistrala nach Stari Grad, vorbei am Paklenica-Nationalpark, bis nach Karlobag. Von dort biegt die Route ins Landesinnere ab nach Baške Oštarije. Was folgt, ist ein Motorradtraum: 19 Kilometer mit einem Höhenunterschied von 900 Metern, acht scharfe Kehren und drei spektakuläre Aussichtspunkte. "Was wirklich schon atemberaubend cool ist", denke ich, während der Boxer mühelos die Steigung erklimmt, "ist wie dieses Motorrad sich unglaublich souverän, leichtfüßig anfühlt." Trotz seines Gewichts meistert die RT diese anspruchsvolle Bergstrecke mit einer Leichtigkeit, die mich immer wieder aufs Neue beeindruckt. Besonders beim Hochbeschleunigen aus den engen Kehren zeigt der Bridgestone T33 seine Stärken. Der Grip am Hinterrad ist hervorragend, selbst wenn ich am Kabel ziehe und die volle Leistung abrufe. Die Aufwärmzeit des Reifens ist selbst hier oben, wo die Temperaturen deutlich kühler sind, erstaunlich gering ein wichtiger Aspekt für einen Sporttouring-Reifen, der oft unter verschiedensten Bedingungen gefahren wird. Vom Kubus-Aussichtspunkt, auf der Passhöhe, genieße ich bei Sonnenuntergang den Blick auf die Inseln Pag, Olib, Silba und Premuda. Die Luft ist erfüllt vom Duft der Bergkräuter, und die Temperatur ist angenehm erfrischend unter 20 Grad, ein willkommener Kontrast zur Hitze der Küste. Die pyramidenförmige Silhouette des Hotels Velebno weckt meine Neugier, aber der Tag neigt sich dem Ende zu, und Zadar, mein Ziel für die Nacht, liegt noch vor mir.

Stadtzauber und Flussperlen – Zadar und das Hinterland

Die Stadt, von der Hitchcock behauptete, sie hätte den schönsten Sonnenuntergang der Welt, empfängt mich in der Abenddämmerung. Nach einem Tag auf dem Motorrad freue ich mich auf einen Spaziergang durch die Altstadt von Zadar, die bereits im 9. Jahrhundert v. Chr. erwähnt wurde. Das Forum, umgeben von zahlreichen Restaurants und Bars, pulsiert vom Nachtleben, das laut "The Guardian" Zadar zur "neuen kroatischen Hauptstadt des Coolseins" macht. Am nächsten Morgen steige ich auf die Suzuki GSX-S 1000 GX für die geplante Route ins dalmatinische Hinterland scheint mir ihre sportlichere Charakteristik ideal. Die Straße führt mich Richtung Obrovac, einem besonderen Ort, der weder Küsten- noch Bergstadt ist, sondern etwas dazwischen. Als ich die Brücke überquere, die den neuen und alten Teil der Stadt verbindet, eröffnet sich ein unvergesslicher Blick auf die Strände und das smaragdgrüne Wasser des Flusses Zrmanja. Die Zrmanja, die nur 69 Kilometer lang ist, hat sich zu einem echten Instagram-Star entwickelt der Blick vom leicht zugänglichen Aussichtspunkt an der Straße D54 nahe Obrovac ist wirklich atemberaubend. Viele kennen diesen Ort aus den Winnetou-Filmen der 1960er Jahre. Für eingefleischte Fans gibt es sogar Touren, die zu den Original-Drehorten führen. Während ich auf der GSX-S weiter ins Landesinnere fahre, kommt mir der sportliche Motor mit seinen 152 PS sehr gelegen. "Beim Anstarten, der dreht schon so gierig nach oben", bemerke ich wieder, als ich ein langsames Wohnmobil überhole. Die Kraftentfaltung ist beeindruckend, direkt und berauschend perfekt für diese kurvigen Landstraßen. Der Bridgestone T33 vermittelt auch hier auf dem leichteren Motorrad (232 kg gegenüber 279 kg bei der BMW) ein hervorragendes Gefühl, besonders wenn ich die Suzuki etwas sportlicher durch die Kurven bewege. Die Route führt mich weiter zum Krka-Nationalpark und der Stadt Skradin. Die Fahrt auf der D56, die durch zahlreiche Olivenhaine führt, ist entspannt und ruhig. Der Krka-Fluss, fast 73 km lang, schlängelt sich von seiner Quelle am Fuße des Dinara-Gebirges bis nach Skradin, wo er auf das Adriatische Meer trifft. Auf dieser Strecke vermischen sich grüne mediterrane Vegetation und laubwerfende submediterrane Vegetation zu einer reichen Flora und Fauna. Mit einer halben Million Besuchern ist Skradinski Buk das Highlight der Wasserfälle im Nationalpark. Ich parke die Suzuki auf einem der großen Parkplätze und unternehme einen einstündigen Spaziergang über die Brücke vom Zentrum von Skradin aus. Die Belohnung für meine Mühe ist der großartige Blick auf Skradinski Buk und ein Besuch der Überreste des ehemaligen Wasserkraftwerks Krka, das 1895 in Betrieb genommen wurde, nur zwei Tage nach Teslas Werk an den Niagarafällen. Genau wegen dieser technischen Errungenschaft wurde Šibenik, etwa 20 Kilometer südlich, die erste europäische Stadt mit elektrischer Straßenbeleuchtung.

Küste oder Hinterland? – Die Vielfalt macht's!

Die Straßen im dalmatinischen Hinterland sind ein wahres Paradies für Motorradfahrer aller Art. Der Wegweiser zur "Hauptstadt des Pršut" (luftgetrockneter Schinken) Drniš signalisiert, dass ich seinen Teil der Gemeinde betrete. An einem bestimmten Punkt weisen die gut markierten Schilder "Nationalpark Krka" mit ihrem charakteristischen braunen Hintergrund auf eine Abzweigung zur Insel Visovac und dem gleichnamigen Kloster hin. Soll ich weiter ins Landesinnere fahren oder zur Küste zurückkehren? Beide Optionen bieten attraktive Landschaften, einzigartige Naturumgebungen und aufregende Straßen. Und genau das macht Kroatien bei Motorradfahrern so beliebt seine atemberaubende Vielfalt! Nach fünf intensiven Tagen in Dalmatien ziehe ich mein persönliches Fazit: Die BMW R 1250 RT hat sich als perfekter Reisebegleiter für lange Strecken erwiesen, mit einem Komfortniveau, das seinesgleichen sucht. "Du hast eine gut gelungene Sitzbank, die sehr viel Fahrkomfort bietet. Du hast einen super Windschutz mit einstellbarem Windschild, wo du einfach hier mit dem Knöpfchen das Windschild massiv hoch und runter stellen kannst", fasst meine Erfahrung perfekt zusammen. Für lange Touretappen und entspanntes Cruisen ist die RT die erste Wahl. Die Suzuki GSX-S 1000 GX hingegen hat mich mit ihrem sportlichen Charakter begeistert ein echtes Motorrad für Sportfahrer, die in die Touring-Welt wechseln wollen. "Leute, die halt sonst sportlichere Motorräder fahren, aber jetzt irgendwie in diese Touring-Ecke umsteigen wollen, für die wird dieses Konzept richtig gut sein", würde ich jedem raten, der zwischen den Welten steht. Die Leichtigkeit und Agilität der Suzuki machen sie zum idealen Begleiter für kurvige Landstraßen und sportlichere Fahrweise. Der große Gewinner dieses Tests ist jedoch eindeutig der Bridgestone T33. Mit seiner beeindruckenden Vielseitigkeit hat er auf beiden völlig unterschiedlichen Motorrädern überzeugt von der schweren Tourenmaschine bis zum sportlichen Allrounder. "Das ist das Erstaunliche vom Reifen, dass der auf verschiedenen Motorrädern auf ein und derselben Karkasse aufbaut, nur durch unterschiedlichen Luftdruck, mit so unterschiedlichen Fahrzeugkonzepten und so unterschiedlichen Fahrzeuggewichten gut zurechtkommt", fasst es perfekt zusammen. Die geringe Aufwärmzeit, das hervorragende Gripniveau und die hohe Laufruhe machen ihn zum treuen Begleiter für vielseitige Touren wie diese kroatische Entdeckungsreise. Die SPIDI Mission-V Jacke hat sich ebenfalls als perfekter Begleiter erwiesen. Ihr modulares Design mit abnehmbaren Schichten war gold wert bei den wechselnden Temperaturen zwischen und wechselnden Einsatzbedingungen. Die Passform war durchweg exzellent, selbst nach stundenlangem Sitzen auf den Motorrädern gab es keine Druckstellen oder Einschränkungen. Während die Sonne langsam im Adriatischen Meer versinkt und ich ein letztes Mal auf meine beiden treuen Begleiter blicke, weiß ich: Kroatien ist nicht nur ein Land der 1.000 Inseln es ist ein Land der 1.000 perfekten Motorradstrecken. Und mit der richtigen Maschine und den richtigen Reifen wird jede Fahrt hier zu einem unvergesslichen Erlebnis. Das war definitiv nicht mein letzter Besuch in diesem Motorradparadies zwischen Meer und Bergen.

Mit der Suzuki GSX-S 1000 GX unterwegs in Kroatien

Routenvorschlag - Pag - Zadar

Senj - Jadranska Magistrala - Prizna (45 km) - Fähre nach Pag - Žigljen - Novalja - Lun - Pag-Stadt - Pag-Brücke (65 km) - Stari Grad - Paklenica Nationalpark - Lukovo Šugarje - Karlobag - Baške Oštarije (90 km) - Kubus-Aussichtspunkt - Zadar (60 km) - Obrovac - Zrmanja-Aussichtspunkt (D54) - Benkovac - D56 - Skradin - Krka Nationalpark (Skradinski Buk) - optional: Roški Slap - Drniš - optional: Insel Visovac (120 km) - zurück nach Zadar (70 km).

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